premiere am neuen, fast alten ort.
gleichzeitig achtjähriger geburtstag.
line-up bleibt nach wie vor unter verschluss.
umfasst globus sowie aurora bar.
28 euro eintritt.
ablauf*
globus
14:30 oracy
17:30 chris cruse
20:30 ciel live
21:30 saoirse
00:30 dyed soundorom b2b shonky
aurora bar
16:00 ascion
18:00 dreimal t
21:00 madalba x degen x mole
*: der anfang war für 14:00 uhr angesetzt, verschob sich wegen soundcheck jedoch eine halbe stunde nach hinten.
nachbetrachtung
rein: gegen 16 uhr
raus: gegen 23 uhr
potentiell kurzsichtiger eindruck, da es erst die zweite multisex für mich war und es sich in der langzeitperspektive zeigen wird, wie sie sich im globus entwickelt: der zahlungskräftige und durchaus stilbewusste menschenschlag aus dem watergate ist zur globus-premiere mitgewandert. vielleicht war es beim großteil auch die neugierde auf den umzug. wie viel davon stammpublikum war, kann ich nicht beurteilen. es bleibt jedoch beim kern des ersteindrucks: im kalender für meine stammtermine wird die multisex bis auf weiteres nicht landen. dann doch lieber wieder ins heideglühen, wenn mir nach house ist – da war ich bislang nur einmal.
auch wenn eine party, die für 18 stunden (14 uhr sonntagnachmittag bis 8 uhr montagfrüh) angesetzt ist, bei der qualität des bookings kosten verursacht: 28 euro sind beim eintritt definitiv eine ansage und sortiert für meine begriffe das publikum aus, das einst den ruf berlins als partymetropole begründete. nicht mal die möglichkeit des vergünstigten eintritts in der ersten stunde wurde geschaffen, was ein paar mehr leute in den club gespült hätte und somit der stimmung meinem eindruck nach sehr zuträglich gewesen wäre. so richtig in schwung kam das ganze erst mit saoirse gegen 22 uhr, was mitnichten mit der musikalischen qualität zu tun hatte. auch wenn chris cruse ab der mitte der rote faden im set fehlte, war das alles wenigstens solide, bei ciel zu beginn abstrakt, im weiteren verlauf minimal (von der guten sorte), saoirse dann techhousig und funktional – und das publikum dann auch aufnahmebereit dazu.
oracy ist eh eine bank, auch wenn er bis gegen 16:30 uhr eine halbvolle tanzfläche beschallt hat. da kam der eine halbe stunde nach hinten verlagerte start der party jedoch zupass, so dass er in der letzten stunde etwas fordernder spielen konnte.
die aurora bar wurde von scheissmukke bespielt, wo dreimal t mich an drei technics ziemlich überrascht hat. immer charmant, wenn junge djs dubtechno spielen, der mitte bis ende der 1990er herauskam und das technisch sowie inhaltlich zu vermitteln wissen. so wirklich funktioniert die aurora bar für mich als floor nicht – entweder war da wenig bis gar nichts oder richtig viel los. musikalisch hat das alles ins konzept gepasst, ich hätte jedoch eine bessere anlage und mehr kapazität begrüßt. sofern der plan daraus besteht, nachwuchskollektiven dort eine plattform zu geben, ist das zwar begrüßenswert, aber ich würde daraus einen dunkleren, ruhigeren rückzugsort schaffen.
gibt aber auch eine menge positives: die garderobensituation ist im vergleich zum watergate ein traum. keine menschentrauben vor einem tresen, weil es derer mehrere gibt. somit keine zustände, die eine klaustrophonie auslösen könnten, preis beim eintritt inklusive (was einen trotzdem nicht davon abhalten sollte, trinkgeld zu geben), geringe wartezeiten. das gleiche gilt für die bar.
beim globus wurde nachjustiert – und so wie der jetzt als floor ist, kann er gerne bleiben. das podest am hinteren ende der tanzfläche kann bei nebel für aufgeschlagene schienbeine sorgen, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wird. aber die farb-led-röhren an den seiten der tanzfläche sind super, genauso wie die scheinwerfer unterhalb der bühne auf dem boden. einzig den strahler über dem dj finde ich etwas penetrant, aber der ist auch nicht permanent im einsatz. wäre noch gespannt darauf zu sehen, wie die bühne sich macht, wenn die im hochbetrieb von mehreren leuten zugleich betanzt wird. normalerweise mag ich solche plattformen zur förderung der selbstdarstellung nicht, aber da sie nicht direkt beleuchtet worden ist, hätte sich eine tanzende masse da wahrscheinlich gut ins gesamtbild eingefügt und im idealfall vom dj abgelenkt. hätte jedoch 100 bis 200 gäste mehr erfordert. mag sich nach mitternacht geändert haben, allerdings stand keine schlange vor der tür, als ich gegen 23 uhr ging.
notierte tracks
oracy
jeremy – rhythmus 1
lance desardi – the power of suggestion
dreimal t
basic channel – phylyps trak 2/2
studio 1 – orange 2
madalba x degen x mole
alan braxe & fred falke – intro
ghostea & sir roscoe – get it
classmatic – toma dale
saoirse
josh wink – superfreak