[berlin / 02.03.2025] globus: multisex anniversary

premiere am neuen, fast alten ort.
gleichzeitig achtjähriger geburtstag.
line-up bleibt nach wie vor unter verschluss.
umfasst globus sowie aurora bar.
28 euro eintritt.

ablauf*

globus
14:30 oracy
17:30 chris cruse
20:30 ciel live
21:30 saoirse
00:30 dyed soundorom b2b shonky

aurora bar
16:00 ascion
18:00 dreimal t
21:00 madalba x degen x mole

*: der anfang war für 14:00 uhr angesetzt, verschob sich wegen soundcheck jedoch eine halbe stunde nach hinten.

nachbetrachtung

rein: gegen 16 uhr
raus: gegen 23 uhr

potentiell kurzsichtiger eindruck, da es erst die zweite multisex für mich war und es sich in der langzeitperspektive zeigen wird, wie sie sich im globus entwickelt: der zahlungskräftige und durchaus stilbewusste menschenschlag aus dem watergate ist zur globus-premiere mitgewandert. vielleicht war es beim großteil auch die neugierde auf den umzug. wie viel davon stammpublikum war, kann ich nicht beurteilen. es bleibt jedoch beim kern des ersteindrucks: im kalender für meine stammtermine wird die multisex bis auf weiteres nicht landen. dann doch lieber wieder ins heideglühen, wenn mir nach house ist – da war ich bislang nur einmal.

auch wenn eine party, die für 18 stunden (14 uhr sonntagnachmittag bis 8 uhr montagfrüh) angesetzt ist, bei der qualität des bookings kosten verursacht: 28 euro sind beim eintritt definitiv eine ansage und sortiert für meine begriffe das publikum aus, das einst den ruf berlins als partymetropole begründete. nicht mal die möglichkeit des vergünstigten eintritts in der ersten stunde wurde geschaffen, was ein paar mehr leute in den club gespült hätte und somit der stimmung meinem eindruck nach sehr zuträglich gewesen wäre. so richtig in schwung kam das ganze erst mit saoirse gegen 22 uhr, was mitnichten mit der musikalischen qualität zu tun hatte. auch wenn chris cruse ab der mitte der rote faden im set fehlte, war das alles wenigstens solide, bei ciel zu beginn abstrakt, im weiteren verlauf minimal (von der guten sorte), saoirse dann techhousig und funktional – und das publikum dann auch aufnahmebereit dazu.
oracy ist eh eine bank, auch wenn er bis gegen 16:30 uhr eine halbvolle tanzfläche beschallt hat. da kam der eine halbe stunde nach hinten verlagerte start der party jedoch zupass, so dass er in der letzten stunde etwas fordernder spielen konnte.

die aurora bar wurde von scheissmukke bespielt, wo dreimal t mich an drei technics ziemlich überrascht hat. immer charmant, wenn junge djs dubtechno spielen, der mitte bis ende der 1990er herauskam und das technisch sowie inhaltlich zu vermitteln wissen. so wirklich funktioniert die aurora bar für mich als floor nicht – entweder war da wenig bis gar nichts oder richtig viel los. musikalisch hat das alles ins konzept gepasst, ich hätte jedoch eine bessere anlage und mehr kapazität begrüßt. sofern der plan daraus besteht, nachwuchskollektiven dort eine plattform zu geben, ist das zwar begrüßenswert, aber ich würde daraus einen dunkleren, ruhigeren rückzugsort schaffen.

gibt aber auch eine menge positives: die garderobensituation ist im vergleich zum watergate ein traum. keine menschentrauben vor einem tresen, weil es derer mehrere gibt. somit keine zustände, die eine klaustrophonie auslösen könnten, preis beim eintritt inklusive (was einen trotzdem nicht davon abhalten sollte, trinkgeld zu geben), geringe wartezeiten. das gleiche gilt für die bar.
beim globus wurde nachjustiert – und so wie der jetzt als floor ist, kann er gerne bleiben. das podest am hinteren ende der tanzfläche kann bei nebel für aufgeschlagene schienbeine sorgen, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wird. aber die farb-led-röhren an den seiten der tanzfläche sind super, genauso wie die scheinwerfer unterhalb der bühne auf dem boden. einzig den strahler über dem dj finde ich etwas penetrant, aber der ist auch nicht permanent im einsatz. wäre noch gespannt darauf zu sehen, wie die bühne sich macht, wenn die im hochbetrieb von mehreren leuten zugleich betanzt wird. normalerweise mag ich solche plattformen zur förderung der selbstdarstellung nicht, aber da sie nicht direkt beleuchtet worden ist, hätte sich eine tanzende masse da wahrscheinlich gut ins gesamtbild eingefügt und im idealfall vom dj abgelenkt. hätte jedoch 100 bis 200 gäste mehr erfordert. mag sich nach mitternacht geändert haben, allerdings stand keine schlange vor der tür, als ich gegen 23 uhr ging.

notierte tracks

oracy
jeremy – rhythmus 1
lance desardi – the power of suggestion

dreimal t
basic channel – phylyps trak 2/2
studio 1 – orange 2

madalba x degen x mole
alan braxe & fred falke – intro
ghostea & sir roscoe – get it
classmatic – toma dale

saoirse
josh wink – superfreak

[berlin / 13.08.2024] tresor: tresor and hard wax present ndagga rhythm force

auftakt einer intensiven woche, was das abendunterhaltungsprogramm angeht.

globus
19:30 arthur
21:00 ndagga rhythm force live
22:30 pete

tickets
ra

nachbetrachtung

das mache ich kurz:

arthur stilistisch zwischen allen stühlen. zwei stücke hat shazam erkannt, seitdem weiß ich, dass es das genre „amapiano“ gibt. war zum reinkommen super, tanzen wäre auch gegangen. sollte viel öfter in clubs laufen. hat einen guten grund dafür geliefert, wieder mal ins open ground zu fahren, wenn er auf dem line-up steht.

glücklicherweise hat sich der globus vor dem konzert noch rechtzeitig zur hälfte gefüllt, was meine befürchtungen, dass das vor vielleicht 30 leuten stattfindet, zerstreut hat. ndagga rhythm force boten das gewohnte feuerwerk an polyrhythmik, was mich bei dem vermeintlichen chaos (dem dennoch eine struktur innewohnt) und dem urplötzlichen, auf dem punkt genau sitzenden wieder-zusammenfinden immer wieder ungläubig dastehen lässt. und die europäische auffassung von rhythmusgefühl noch etwas alt dazu.

zu beginn von pete brach ich heimwärts auf, insofern kann ich leider nicht sagen, wie er den abend beendet hat.

notierte tracks

arthur
vigro deep – gran turismo
jayden lanii & dj sickoo – excellent (feat. mr jazziq & sizwe alakine)

[berlin / 09.12.2022] tresor: 15 years ilian tape / l.i.e.s.

der globus wurde renoviert und es wird zeit, dass ich mir das anschaue. das programm verspricht auf beiden etagen einiges.

tresor
23h55 december
03h30 fret live
04h30 ron morelli
07h00 nastia reigel

globus
23h55 dario zenker
03h00 skee mask
05h30 re:ni
07h30 stenny

eintritt
20 euro

nachbetrachtung
fazit vorab: der tresor hat sich einmal mehr als alternative entpuppt, bei der djs aus dem techno/house-korsett ausbrechen können, ohne dabei publikumsflucht befürchten zu müssen. darüber hinaus freut mich am meisten, dass der umbau des globus richtig gut gelungen ist und der raum dank lambda labs auch einen grund dafür liefert, wegen des sounds hinzugehen. war beim tresor ja nicht immer selbstverständlich.

erstaunliche schlange gegen 2 uhr, die bis hinter das tor reichte. auch drinnen war’s zu der zeit schon gut gefüllt, wobei sich verständlicherweise erstmal vieles an der garderobe konzentrierte. im globus war’s anteilig voller, aber grundsätzlich hat sich alles so gut verteilt, dass es gut auszuhalten war.

erstmal zum umbau des globus: ist bislang die für mich beste version mit nur einem kleinen mangel.
mit der aktuellen position des dj-pults (an die wand vom treppenhaus zur garderobe grenzend) haben sie alle himmelsrichtungen durch, die der raum so hergibt: nach der kraftwerk-seite zum anfang, der rückseite zur bar danach, gefolgt von der seite, die zur +4 bar geht, war das die seite, die noch nicht ausprobiert worden ist.
dafür wurde die wand eingerissen, die den gang zur +4 bar (oder nach unten) eh zu einem ziemlichen schlauch hat werden lassen und damit verschenkter raum war. den platz nimmt jetzt das dj-pult ein (das vorherige ist immer noch bühne für live-acts) und es ist an den seiten sowie dahinter stets genug platz, um durchgehen zu können. an den wänden kein nackter beton mehr, sondern dunkle gitter, was zu einer im positiven sinne eigenwilligen ästhetik führt.
die bar sowie die sich anschließenden sitzgelegenheiten zeigen, dass das benachbarte ohm mit den kacheln als inspiration gedient hat. auch im globus ist diese jetzt mitten im raum (und der gang zwischen bar und tanzfläche auf der kraftwerkseite ein kleines nadelöhr), allerdings wird die vorherige klare trennung zwischen bar an der seite und ein darauf folgender block mit sitzgelegenheiten hinter der wand zur tanzfläche glücklicherweise durchbrochen. die kommt mir jetzt tatsächlich etwas kleiner vor, was jedoch ein pluspunkt ist.
das gesamtbild wirkt jetzt offener: die sitzgelegenheiten sind so weit von der anlage entfernt, dass mensch dort getrost plaudern kann, ohne die stimmbänder zu sehr strapazieren zu müssen und dabei trotzdem die tanzfläche im blick haben zu können. dennoch tritt hier der für mich einzige mangel auf: verschenkter platz am ende des raumes, wo zuvor die treppe richtung garderobe hinführte. leute, die dort sitzen, schauen auf eine leere fläche, auf die durchaus noch eine sitzgruppe gepasst hätte. positiv gesehen: im notfall kommt es bei der evakuierung dort nicht zu engpässen und die rangierfläche für runner*innen zur befüllung der bar ist stets gegeben. ich fände es trotzdem ganz schön, wenn da nochmal nachgebessert werden könnte.
richtig dicker pluspunkt: die anlage. void war vorher schon ein schritt in die richtige richtung, jetzt ist auch dort die zeit für lambda labs, nachdem sie schon im kraftwerk sowie in der +4-bar ihr können unter beweis stellen konnten. zweipunktbeschallung, von jeweils einem qx-3-array auf beiden seiten des dj-pults ausgehend. dort wiederum lassen sich die monitorboxen je nach individuellen bedürfnissen verschieben. da sie es beim holzboden belassen haben, hat der bass eine schön warme resonanz im raum. im großen und ganzen bestätigt sich mein eindruck, den ich von der lärzer turmbühne mitgenommen habe: im vergleich zu funktion one klingt das wärmer, runder und dabei nicht weniger transparent. das ist glücklicherweise jammern auf hohem niveau und mich freut es irgendwie, dass mensch den globus jetzt nicht nur wegen der räumlichkeiten, sondern auch des klanges wegen empfehlen kann.
das licht besteht jetzt eher aus led-ketten, bei denen zumindest an dem abend etwas mehr akzente hätten gesetzt werden können. ist für meine begriffe jedoch nebensächlich.

im tresor selbst hat sich auf den ersten blick nichts verändert. die anlage strahlt jetzt nur nach hinten ab. wo vier tops zuvor die tanzfläche eingerahmt haben, sind jetzt zwei paare nach hinten ausgerichtet. immer noch void und im vergleich zum status 15 jahre zuvor (mir wird beim schreiben gerade mal klar, dass es den tresor 2.0 damit länger gibt als den in der leipziger straße) immer noch besser. hätte jedoch nichts dagegen, wenn auch dort mal mit lambda labs experimentiert oder der vorherige zustand mit auf die tanzfläche ausgerichteten boxen wiederhergestellt wird.

damit genug zu den räumlichkeiten und der fülle: musik gab’s auch noch. dabei kein ausreißer nach unten, eher mindestens gut, meistens sogar sehr gut.
erhofft gut: fret. ist mit legenden ja immer so eine sache, ob deren produktionen nicht zuviel vorfreude verheißen, die mit wenig gespür für einen guten setaufbau verpufft. trat absolut nicht ein, obwohl er seine vor jahrzehnten mit scorn etablierte formel im wesentlichen nicht verändert. die perkussion bzw. beats sind bei fret halt dichter bzw. im vergleich zu scorn eben kein dubstep, sondern offensichtlich techno-kompatibel. da bleibt zwar weniger raum für die drückenden basslines, aber im hintergrund grummelt es dennoch stetig. mein favorit des abends, passte perfekt zum raum.
skee mask wie bei der reef bereits sehr techno-lastig, aber auch mit um die 140 bpm in der letzten stunde ziemlich zügig unterwegs. hat re:ni mit jungle im anschluss sogar noch auf die spitze getrieben, wobei ich wegen der staub im hinterkopf relativ zeitig kurz vor 6 uhr los bin. fand aber die bandbreite im globus innerhalb der fast vier stunden (von house bei dario zenker über techno/grime/artverwandtes bei skee mask hin zu jungle/footwork bei re:ni) bemerkenswert und vor allem, dass das publikum auf alles einstieg.
bei ron morelli sind mir zwei tracks von jeff mills in erinnerung (medusa, if (we)), was bei der tradition des clubs aber eh offene türen sind, die mensch einrennen kann.

wie zuvor: das line-up behalte ich im auge. für freitagnacht gibt’s eigentlich fast keine bessere möglichkeit, wenn mensch gestandenen techno erleben möchte.

tresor mit eigener startnext-kampagne

damit bin ich zwar ein bisschen spät, da sie nur noch zwei tage läuft. aber auch der tresor braucht in der wohl wieder an fahrt aufnehmenden pandemie unterstützung. mensch kann sich dabei einige schöne merchandising-artikel sichern und zum ziel der 100.000 euro ist es auch nicht mehr weit.
wer es also bisher nicht auf dem schirm hatte oder sich noch entscheiden muss: klick.

[berlin / 23.03.2019] tresor: tresor meets deep in the box

wenn ich schon mehr oder weniger fünf wochen hintereinander richtung wriezener karree rennen kann, sollte zum ausgleich auch die köpenicker straße drin sein. wird wohl direkt nach der staub die anlaufstelle. titonton duvante steht schon seit ewigkeiten auf meiner liste, objekt ist eh immer ein hinhören wert, und perm kommt bei der gelegenheit auch passend.

tresor meets deep in the box

tresor
00h00 nicole
03h00 perm live
04h00 objekt
07h00 ron wilson

globus
00h00 marc fm
02h30 losoul live
03h30 titonton duvante
06h00 barbara preisinger

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
da ich nach der staub noch etwas bei der oscillate geblieben bin und yu su mich dort ziemlich fasziniert hatte, war ich hier gerade mal pünktlich zum beginn von losoul, wobei mir das nach 10-15 minuten zu statisch und trocken war. sicher, das ist seit playhouse-tagen sein markenzeichen und wird auch an der vorbereitung im blank gelegen haben. andererseits fiel es mir wesentlich leichter, perm den vorzug zu geben. der spielte einerseits melodisch, anderseits mit schönem acid-einschlag und dabei schön dynamisch.
bei titonton duvante habe ich mich maßlos geärgert. aber über mich, weil ich ihn bislang nicht gehört hatte, wenn er mal in berlin war. das war nicht weniger als grandios, wie er cuttend und stellenweise scratchend mit den cdjs gearbeitet hat, dabei auch tresor-erprobte stücke wie „acid tracks“ von phuture, „bounce“ von daniel bell, „in“ vom „absolute time“-album von cristian vogel oder die „phylyps trak 2“ neben neueren sachen wie „time lapse“ von lapin (so von shazam identifiziert) eingewoben hat. ist bei mir jedenfalls umgehend auf der liste derjenigen gelandet, deren berlin-gastspiele für mich pflichttermine sind, sofern der club stimmt.

objekt hatte da leider etwas das nachsehen, aber brachte das ohnehin gewohnt gekonnt über die bühne. dabei positiv aufgefallen: die detroit-klassiker „the art of stalking“ von suburban knight und „forces“ von esser. bin auch zeitnah nach dem objekt-set gegangen – das maß an party war erreicht und ich wegen des titonton-sets mehr als nur zufrieden.

[berlin / 15.03.2019] tresor: 28 years – dj stingray invites

und als ob es der feierlichkeiten für das wochenende nicht genug wäre: der tresor lässt sich für den freitag von niemand geringerem als dj stingray das line-up kuratieren und landet damit für mich vor dem samstag. in anbetracht des sonntagstermins aber auch gut so.

tresor
00h00 marcus
03h00 dj stingray
05h30 helena hauff
08h00 shyboi

globus
00h00 cem
04h00 detroit in effect live
05h30 nazira

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
war erst zu detroit in effect da, was kein live-act im eigentlichen sinne, sondern eher ein dj-showcase war, in dem er die älteren und jüngeren durch die techno-geschichte detroits geführt hat. da fehlten also gestandene sachen von juan atkins („no ufos“) nicht, wurde aber auch mit eigenem material verwoben. hatte mit seinen ansagen und dem scratching etwas, was man auf block-parties auf us-amerikanischen straßen vermutet und zeigte damit, wie das in motor city so laufen könnte. das war schon okay so, aber es mag an meiner erwartungshaltung gelegen haben, dass ich das eher als geschichtsstunde empfand, obwohl ich mit dem „live“-attribut eher die präsentation von eigenmaterial verbinde.

dj stingray sowie helena hauff mit gewohnter klasse. letztere zog in der letzten viertelstunde das tempo deutlich an, so dass sie bei acid um die 160 bpm landete. bei shyboi deutete sich danach ein grundsolides techno-set an. bin dann aber wieder los.

[berlin / 05.01.2019] tresor: tresor.klubnacht

auch mal wieder als nachlese, weil ich’s mir ziemlich lange offengehalten hatte, hinzugehen. und im club selbst hatte ich dann besseres zu tun als das posting in die wege zu leiten. aber erstmal…

tresor.klubnacht

tresor
00h00 marcel heese
03h00 mark verbos live
04h00 regis
06h30 pacou

globus
00h00 johannes volk
03h30 the analogue cops live
05h00 johanna knutsson

und was eigentlich nur ein kurzbesuch werden sollte, wurde dann geringfügig länger als geplant. also 1 bis gut 5 uhr. dabei war überraschend, dass es bei marcel im keller bei ankunft gerade zu einem drittel gefüllt war, auch wenn die schlange draußen anderes vermuten ließ. im globus habe ich erst nach seinem set nachgesehen, weil das ein warm-up nach maß war. stilübergreifend, schön abstrakt bis kurz vor 2, was (vor den erfahrungen der letzten jahre erneut überraschend) die leute auf der tanzfläche hielt anstatt sie zu vergraulen. erkannt habe ich davon nur recht wenig, aber immerhin den eindruck bekommen, dass aktueller techno doch noch interessant sein kann – da scheine ich also in meinem urteil etwas vorschnell bzw. meinem auswahlverhalten nicht gründlich genug gewesen zu sein. wenigstens befindet sich der cub-remix von „sorrows“ (im original von p.e.a.r.l.) in meiner sammlung, und „illuminated displays“ von arpanet (schlusstrack) schon seit jahren. ansonsten muss ich mir eingestehen, dann doch wohl einiges übersehen bzw. überhört zu haben.

die beiden live-acts waren für mich nicht weiter der rede wert, wohl aber johannes volk, der im globus mit ähnlichem härtegrad wie unten üblich spielte. „blam the target“ von neil landstrumm hätte ich dort jedenfalls nicht so schnell vermutet. und dank shazam ein weiteres label auf die liste gesetzt, das ich ebenfalls nur periphär beachte (gleiches schicksal wie mit l.i.e.s. – viel mittelmaß führt dazu, dass ich mir neue veröffentlichungen seltener anhöre und dann in clubs wieder darauf gestoßen werden muss, dass nicht von einer katalognummer auf die nächste geschlossen werden sollte): unknown to the unknown. in dem fall „angry frogz“ von vin sol, matrixxman & p.o.l. style.

regis bekam ich nur im hintergrund beim plaudern mit, und da kommt bei der tresor-bar mit gehörschutz nur der bass an. identifizieren ließ sich da nichts. war aber auch nebensächlich: der laden war gut voll (es wird sich bemerkbar gemacht haben, dass das berghain sowie das sisyphos nach den neujahrsfeierlichkeiten geschlossen hatten), das publikum gewohnt touristisch, aber nicht unangenehm. damit die notiz an mich: lässt sich öfter zu solchen anlässen machen.

[berlin / 26.10.2018] tresor: tresor x carbonate coke club tour collective

ein weiterer getränkekonzern schickt sich an, seine fußabdrücke in den clubs zu hinterlassen. da hierbei aber scheinbar dem tresor-booking freie hand gegeben worden ist, soll mir das recht sein. wird auftakt eines ambitionierten wochenendes.

tresor
00h00 zadig
04h00 surgeon
07h30 hector oaks

globus
00h00 axiom
03h00 moritz von oswald live
04h00 anna haleta
06h30 vco

eintritt
12 euro

nachbetrachtung
war immerhin kurz vor 2 uhr vor ort und damit noch pünktlich zu axiom, der (wen wundert’s) kein bisschen was verlernt hat und strikt electro spielte.
das branding seitens des allseits bekannten getränkekonzerns war dabei gerade so diskret, wie es sein musste. oben gab einen stand sowie mitarbeiter, die mit getränkemarken für brausen aus deren hause herumgingen (und denen man erklären durfte, weshalb man diese marken ablehnt). unten ein stets beleuchteter „carbonate“-schriftzug auf einem blechschild oberhalb des dj-pults. aber das noch dezent genug, dass das restliche licht nicht davon beeinträchtigt war.

moritz von oswald fing verhalten an, aber nach einer viertelstunde kamen die bekannten qualitäten durch – also ein dubtechno-loop, der quasi ewig weiterlaufen könnte und zum tanzen sowie zur meditation zugleich geeignet war. natürlich reif für eine veröffentlichung. der rest blieb dann wenigstens tanzbar und damit ein sehr schönes beispiel für die peaktime im globus. oder auch: hat er wieder einmal gut gemacht.

surgeon spielt tatsächlich nicht mehr mit ableton live, sondern mit automatisch synchronisierten cdjs. heraus kam an diesem abend eines der für mich besten techno-sets 2018. viele eigenproduktionen (radiance, death before surrender), aber auch von mir unterschätzte tracks wie „phosphene“ von drax im remix von perc & truss, „k tune“ von heiko laux & teo schulte aus den tagen, in denen ich kanzleramt nicht mehr auf dem zettel hatte und  das kurz zuvor neu aufgelegte „last voyage“ von code 6 / joey beltram als abschlusstrack.

hector oaks begann danach tresor-typisch hart, trocken, ließ dabei nicht andeuten, dass viel abwechslung drin wäre. daher war’s einfach, den vorsatz umzusetzen, vor der staub noch eine runde zu ruhen.

[berlin / 23.06.2018] tresor: tresor.klubnacht

komme gerade von der staub, und die energie ist noch vorhanden, einen meiner lieblinge mitzunehmen.

tresor
00h00 lenson
03h00 objekt
06h00 pariah

globus
00h00 aleksa alaska
02h30 credit 00
03h30 david vunk
05h30 ron wilson

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
war eine recht kurze visite. zwar pünktlich zu credit 00 vor ort, der electro in einer art und weise spielte, wie sie deutlich von aux 88 inspiriert ist. nicht die schlechteste referenz.

um qualität brauchte man sich bei objekt auch an diesem abend keine sorgen zu machen. gestandene 1990er-bretter wie „dominator“ von human resource oder „substance abuse“ von f.u.s.e. gaben sich mit electro à la two lone swordsmen („sticky“), „ttransport craving“ von quirke, „if i could stop“ von hodge & randomer oder „buoyant slight“ von metasplice und dem villalobos/loderbauer-remix von den tshetsha boys auf honest jon’s die ehre. was ihn wieder einmal außergewöhnlich erscheinen ließ, war die steigerung auf drum&bass-tempo gegen 5 uhr, wo „red flag“ von amit, „deep sleep“ von paradox und „flow bit“ von martianman hervorstachen.
auch wenn nicht das komplette publikum diesen wechsel mitgetragen hat, kam die hälfte schon ganz gut damit zurecht. immerhin hatte er es also versucht, das wird auch nicht aufhören, bei mir mehr zu wiegen als das setzen auf sicherheit.

pariah brachte sich danach mit ortsüblichem techno in stellung. ich für meinen teil hatte aber musikalisch genug erlebt, dass es heimwärts ging.

[berlin / 16.03.2017] tresor: klubnacht

getreu dem motto „vorsätze umsetzen“ wird gleich ein paar stunden vorgeschlafen, um pünktlich zu arpanet (bald mit album auf dem hauseigenen label) da zu sein.

klubnacht

tresor
00h00 sybil jason
02h30 arpanet live
03h30 pete
07h00 richard fearless

globus
00h00 magda el bayoumi
04h00 aux 88 live
05h00 eric cloutier

eintritt
12 euro

nachbetrachtung

solider abend bzw. morgen, nicht mehr, nicht weniger.

das mit der pünktlichkeit zu arpanet hat nicht ganz geklappt – bettschwere beim vorschlafen, der klassiker. zum letzten track kam ich, der ziemlich breakiger techno war und nichts mit dem album zu tun hatte, das wenige wochen später auf tresor erschien.

pete für mich im für seine verhältnisse okayen mittelfeld. wiedererkannt: „reboot“ von distance sowie der surgeon-remix von „ruptured“ vom ersten scuba-album.

überraschend, da unerwartet gut: aux 88. evtl. war es deren präsentation als konzert-act oder ich hab durch die pausen zwischen den einzelnen besuchen meinen frieden mit den pausen zwischen den tracks gemacht. sie hatten den globus jedenfalls fest im griff und dank der stetig beschworenen berlin-detroit-achse passte das dort auch für meine begriffe bisher am besten.

von eric cloutier ist mir als klassiker nur „magic through music“ von mathew jonson in erinnerung geblieben (der track zählt auch schon 15 jahre…), bei richard fearless eine ziemlich gute auswahl bei nicht so gutem mixing: „dex“ von mmm, „kill! kill!“ von mick wills (immer wieder gänsehaut, wird viel zu selten gespielt), „marionette“ von mathew jonson oder „acetat“ von ausgang (vom fiedeltwo-sampler zu dessen berghain-mix).
die ausbaufähige technik hat mich (neben der immer noch hintergründig vorhandenen müdigkeit) auch dazu bewogen, vor 9 uhr zu gehen. der globus war zu der zeit bereits geschlossen und es deutete sich an, dass es im tresor auch nicht mehr allzu lang gehen würde.