[berlin / 08.11.2024] rso: ilian tape

es ist ziemlich genau ein jahr her, wo ilian tape mal eben den samstag / sonntag übernommen hat. nun freitag auf samstag mit einem live-act-lastigen ansatz, der mir sehr gefällt. ich hoffe nur, dass meine kondition bis fireground reicht.

robus
23:00 stenny
00:00 mpu101 live
01:00 stenny
03:00 zenker brothers live
04:00 skee mask
07:00 fireground live
08:00 alia

nachbetrachtung

war sieben stunden dort (ca. 1:20 bis 8:20 uhr). nachdem ich schon leider mpu101 verpasst hatte, wollte ich wenigstens noch fireground mitnehmen. aber das war mir in meinem durchnächtigten zustand zu viel auf einmal gewollt. die sehr jazzigen passagen (als ob entsprechender house einfach schneller gepitcht und mit tribal-techno-elementen vermischt wird) waren nicht mein fall, die detroit-flächigen passagen (treibende sachen von octave one oder deetron) schon eher, aber alles in allem bekam mein zns das nicht mehr verarbeitet. alia schlug in die gleiche perkussive kerbe, und da noch das restprogramm mit der staub anstand, fiel mir die entscheidung mit dem aufbruch nicht schwer.

war aber völlig ok so, da ich in den fast sechs stunden vor fireground mit eine der besten techno-nächte dieses jahres hatte. ich hatte das nach der vorarbeit diverser ilian-tape-nächte fast schon erwartet, aber ich mag kontinuität sehr und daher auch, wenn sich diese in qualitativer hinsicht bestätigt. die ist bei den veröffentlichungen schon beängstigend hoch, wenn mensch sich deren frequenz anschaut, und der abend stand dem in nichts nach.
erstmal war’s ausreichend gut gefüllt, so zwei drittel bis drei viertel. das mag bei der synoid oder manchen samstags/sonntagsveranstaltungen anders aussehen, aber wirklich gestört habe ich mich auf der tanzfläche nicht gefühlt. scheint ein zeichen der zeit zu sein, dass zusammengehörende gruppen nun auch in technoclubs im kreis tanzen, womit der habitus aus normalen diskotheken wohl endgültig einzug in die einstige subkultur gehalten hat, die es in berlin nicht mehr ist. auf der anderen seite war es ein sehr aufmerksames, offenes publikum mit deutlichem männerüberschuss.
an meinem quasi-stammplatz links an der wand hinter dem podest wurde ich jedenfalls kaum gestört, kam quasi ungehindert überall durch, mein genervtheitsgrad war also sehr überschaubar.

stenny bis nach zwei uhr durchgehend breakig mit viel reverb, steigerte die dynamik bzw. den druck durch die dichte an sounds, nicht durch das tempo. das war die ganze zeit so um die 140 bpm. er wechselte erst in seiner letzten dreiviertelstunde zu tracks mit gerader kickdrum. tolle dramaturgie, einfach eine sichere bank.
bei den zenker brothers bin ich leider immer zwiegespalten. als labelbetreiber machen sie einen großartigen job. als djs sowie produzenten servieren sie meistens sehr solide, von dubtechno geprägte funktionale tracks, im albumformat schauen sie auch darüber hinaus. ihre solo-veröffentlichungen finde ich meistens besser als sie im team, wo ich immer denke, dass sie etwas unter ihren möglichkeiten bleiben – gerade wenn mensch den grad an diversität sieht, dem sie mit ilian tape eine plattform bieten.
jedoch: sie bleiben bei ihren leisten und müssen nicht auf gedeih und verderb versuchen, etch, andrea, stenny oder skee mask nachzueifern. für mich ist es super, dass sie diese bandbreite auf dem label ermöglichen. das ist nicht immer mein fall, aber objektiv immer wenigstens gut.
von ihrem live-set war ich positiv überrascht. das gestalteten sie zwar so, wie mensch sie von ihren veröffentlichungen her kennt und war definitiv keine neuerfindung des rades, sehr toolig sogar. aber: das im besten sinne, mit den gewohnten dub-sprenkseln und auch die 4/4-kick durchbrechend, was das ganze schön dynamisch gehalten hat.
womit ich bei skee mask wäre. wenn ich in letzter zeit kritisiert habe, dass er den mut zum risiko etwas hat vermissen lassen, freut’s mich richtig, dass das zurück ist. das blieb zwar in einem technokompatiblen tempokorridor. aber wie er techno, electro und grime innerhalb von 20 minuten miteinander verheiraten kann, ohne dabei den flow zu verlieren, war wieder einmal beispielhaft für die fraktion, die sich an vier stunden tribal-techno (oder anderen stilistisch gleichförmigen sets) ergötzt. ergo: schön überzeugend, in meinem foto-finish gleichauf mit stenny.

randnotiz, die weder mit dem rso, noch mit musik irgendwas zu tun hat, sondern sich eher an miles und andere carsharing-anbieter richtet (von denen bestimmt jemensch hier mitliest): ich hatte in besagter nacht von freitag auf samstag keine lust, auf die bahn zu warten und im friedrichshainer südkiez einen wagen genommen. hier muss mensch sich um die verfügbarkeit keine sorgen machen – es ist immer was innerhalb von fünf minuten fußweg verfügbar.
ich habe jedoch die parkplatzsituation in oberschöneweide massiv unterschätzt. normalerweise war in der rudolfstraße immer etwas frei, aber dies war fehlanzeige. schlussendlich habe ich nochmal die gleiche fahrzeit aufgewendet, um in der südostallee fündig zu werden. die zeitersparnis war aufgrund des weiteren fußwegs zum rso dahin, insofern spricht auch etwas der frust aus mir.
schon klar, dass das eine frage der wirtschaftlichkeit ist. aber wäre es möglich, die schnellerstraße zwischen oberschöneweide und adlershof als korridor zu deklarieren? parkplätze gibt es zwar auch auf der schnellerstraße nicht, wohl aber in deren angrenzenden straßen (ganz egoistisch für stets nüchterne besucher*innen des rso: die obrikatstraße bis zur spree) oder (zwar richtig ideal, logistisch oder finanziell jedoch schwer realisierbar) auf dem parkplatz vor mömax / decathlon / edeka. der müsste nicht komplett verfügbar sein, aber wenn ein bestimmter bereich bzw. eine reihe dort für carsharing-anbieter freigehalten werden könnte (10-15 plätze), würde das bereits einen unterschied machen. wobei auch die ortsansässigen läden veto einlegen könnten, da dies potentiellen kund*innen die parkplätze wegnimmt. andererseits wiederum größere einkäufe erleichtert, indem kund*innen nicht extra zur rudolfstraße laufen oder standgebühren bei einem miles-auto zahlen müssten, das sie aus dem angrenzenden geschäftsgebiet angemietet haben.

notierte tracks

stenny
mike parker – inversion 5
salo cin – free fall
wax – 90009b
fumiya tanaka – put your
jeroen liebregts – donau
mike parker – drain hum (percussion mix)
go hiyama – two conclusive opinion (radial barrel-aged remix)
renslink – pull on
beatrice m. & trois-quarts taxi system – french lessons (de la… je l’espère)

skee mask
altinbas – hunt
cari lekebusch – steka å hala
dj misjah & dj groovehead – trippin‘ out
cybotron – clear
sticky – golly gosh (direkt danach)
ignacio – humana-ised
regis / female – guiltless
regis – gymnastics 69 (substance remix)
cyberpsychose – cyberpsychose 1
drexciya – black sea
the martian – cosmic movement
skream – ain’t it cold
regina leather – comunicazione uno
dj puff & deeon – work this mf
fix – flash
dj godfather – pump (direkt danach)
dj deeon – extac (909 rzi session) (direkt danach)
blokovski – zima, sneg do kolena
na – definite sentence (und ein bootleg von „rock with you“ von michael jackson danach. wer es kennt, schreibt’s in die kommentare.)

[berlin / 04.11.2023] rso: ilian tape

kategorie „pflichttermin“. ich mach’s wie beim ähnlich großen stammlokal am wriezener karree und gehe sonntag nach dem frühstück hin. auch wenn ich dadurch leider so einige stammspieler*innen verpasse.

ilian tape

robus
00:00 zenker brothers
04:00 fireground live
05:00 deetron pres. soulmate
09:00 shed
13:00 alia
17:00 stenny
21:00 skee mask b2b mjk
01:00 dj plant texture

summe
00:00 mia koden
03:00 andrea live
04:00 re:ni
07:00 mantra

nachbetrachtung

meine zwei cents gelten von viertel nach eins (sonntagnachmittag) bis viertel nach eins (nacht von sonntag auf montag).
war mein einjähriges rso-jubiläum, fiel mir immerhin schon auf dem nachhauseweg ein. was ich bei der premiere letztes jahr noch bemängelte (kalte flure zwischen den einzelnen gebäuden), ist dank der in die container eingelassenen heißluftrohre behoben. wie es um das klima in der summe bestellt ist, weiß ich nicht – dafür war ich leider zu spät dran. also muss auch meine premiere in bezug auf mantra noch warten.

sonst kann ich’s einfach halten:
musikalisch durchweg beste unterhaltung und die tanzfläche zu hochzeiten vielleicht dreiviertelvoll. gerempel damit quasi ausgeschlossen, ich konnte also endlich wieder mal einen sonntagnachmittag sowie -abend ohne ständiges abscannen der umgebung tanzen.
müsste ich mich auf eine hitliste festlegen, wäre das die reihenfolge: stenny, skee mask / mjk, alia. jammern auf sehr hohem niveau, bei den ersten beiden plätzen entscheidet das zielfoto.

alia hatte eine schön zwischen techno und breakbeats vermittelnde auswahl, der anteil hielt sich auch die waage. manche übergänge hätte sie länger als acht takte (oder das doppelte) gestalten können, weil die tracks gut ineinandergepasst haben. gilt nicht für alle mixe und wurde mit fortschreitender zeit auch sicherer. war evtl. auch eine frage des lampenfiebers / sich auf die technischen gegebenheiten einstellen / was auch immer. der flow hat darunter nicht gelitten.

in diesem punkt geht die krone absolut an stenny. gefühlt drei viertel breakig, dazu sportliches tempo (ungetappt geschätzte 145 bis 150), ohne dass es mir so vorkam. in der ersten stunde auch mit techno-tracks, die (jetzt kommt der trance-banause ohne ahnung durch) durchaus auch im psy-kontext hätten bestehen können. würde das gerne mit beispielen untermauern bzw. zur verifikation stellen, aber shazam hat bei so gut wie jedem versuch während seines sets versagt.
durchatmen konnte mensch gerne bei minimaleren techno-tracks oder dubstep, den vorwärtsgang konnte er wie aus dem handgelenk mit zwei tracks wieder erreichen.
eines der sets, die mit vielseitigkeit gezeigt haben, dass sich tanzbarkeit und experimentierfreude echt nicht ausschließen und damit für die idee, mit der techno mal angetreten ist, für das rso und für ilian tape sowieso bestens repräsentativ.

nach der vorlage war’s nur nachvollziehbar, dass skee mask / mjk erstmal mit house um die 130 bpm anfingen. hatte aufgrund dessen die leise sorge, dass es eine neuauflage des sehr techno-lastigen b2b von skee mask und stranger vom februar im ohm wird, aber das war nach vier stunden unbegründet. waghalsige temposprünge bis zu jungle / drum & bass blieben aus, aber fordernd genug war das ab der zweiten stunde auch für die jüngere generation. muss ich eh mal lobend erwähnen, dass die leute die gesamte zeit meines besuchs über nicht schmollend mit den füßen abgestimmt haben, indem sie entweder wegblieben oder kopfschüttelnd mit verschränkten armen auf dem floor standen. stattdessen waren sie die ganze zeit über ziemlich gut dabei, wenn auch im vergleich zu synoid- oder wana-partys nicht so zahlreich. aber bekanntermaßen freue ich mich eher über weniger leute, die solche musik zu schätzen wissen als sich bei standard-techno (oder schlimmer) gegenseitig auf den füßen herumzustehen.

insofern gibt’s bei den beiden nichts zu meckern. eher sind die stilistischen überschneidungen trotz vielfalt lobenswert, so dass sich das b2b nicht nach kraut und rüben anhörte. wo stenny die krone für das gesamte set gebührt, heimst skee mask die für den moment der party ein, in dem ich kurz still mit gänsehaut auf der tanzfläche stand. der grund dafür in stichworten: 1969, boards of canada, letzter track im set.

für dj plant texture war ich wiederum zu kurz da, ein urteil wäre hier also ziemlich anmaßend.

notierte tracks (*: shazam)

aria
paul johnson – i’m a freak (and your girl is too)
robert hood- the rhythm of vision
marco faraone – why*

stenny
toma kami – blades*
jurango – psi*
verraco – jajaja*
aphex twin – fenix funk 5*

skee mask / mjk
gene farris – april snow*
grain – b2 (12fat002)*
ramadanman – work them (direkt danach)
marcel dettmann – duel
beneath – giv sum (direkt danach)
anthony shakir – the floor filler
dj diamond k – damn track*
mala – eyez
mala – 2 much chat (ziemlich dicht aufeinander)
silkie – test*
dj funk – fear the world
grain – b1 (12fat017)
hodge – sub 100
phoenecia – odd job (rhythm box)
hu – som sám*
joey beltram – instant (paul johnson remix)
richie hawtin – minus orange 1
deetron – vertigo*
opus 3 – it’s a fine day (burt fox remix)
dexplicit – fire bell*
mala – changes (direkt danach)
burial – versus
fat freddy’s drop – cay’s crays (digital mystikz remix) (direkt danach)
dj bone – the funk
aux 88 – direct drive
addison groove – work it (direkt danach)
aphex twin – digeridoo (direkt danach)
mala – miracles (direkt danach)
boards of canada – 1969 (schlusstrack)

[berlin / 02.10.2020] revier südost: mother’s finest

ja, ganz richtig – es war ziemlich gut letzte woche. weitere gründe finden sich beim blick auf das line-up.

jetzt auch mit ablauf, miriam schulte wird nachgeholt.

14h00 franklin de costa
16h00 shanti celeste
18h00 jasss
20h00 skee mask b2b stenny

nachbetrachtung

gut vier jahre später am 24.10.2024 ohne wirkliche erinnerung an details, so dass shazam einspringen muss.

war erst abends zu jasss dort, selbige ziemlich funktional. skee mask und stenny risikofreudiger, gut halb gefüllte tanzfläche. herbst-typisch etwas frisch um die beine, aber die musik lud zum bewegen der gliedmaßen und damit zur körpereigenen wärmeproduktion ein. da war’s ein leichtes, bis zum schluss zu bleiben.

notierte tracks

skee mask b2b stenny
sir spyro – side by side (feat. big h, bossman birdie & president t)
novelist – man better jump
kansas city prophets – intercom
musical mob – pulse x
miss modular – earplug

[berlin / 23.06.2019] else: ilian tape open air

für mich heißt das: telefon aufladen und shazam bei skee mask einfach laufen lassen. schöner coup in jedem fall, den die else da gelandet hat.

ablauf

open air
14h00 julietta
16h00 skee mask
18h00 shed
20h00 zenker brothers

hütte
22h00 stenny
02h00 andrea

eintritt
14 euro

nachbetrachtung
wie erwartet und dann doch zugleich überraschend. ersteres in bezug auf meine hoffnung, dass der nachmittag / abend der else gut zu gesicht steht. zweiteres, weil nicht etwa skee mask die wilden stilsprünge vollzog, wohl aber shed, der zu zwei dritteln jungle, footwork und artverwandtes gespielt hat. und auch die zenker brothers habe ich zuvor nicht so breakbeat-orientiert sowie abwechslungsreich gehört.
stenny und andrea haben die hütte anschließend gleich von beginn an im back2back bestritten und auch dabei (wie wiederum zu erwarten) das niveau der vorgänger locker gehalten. gab also musikalisch absolut nichts zu meckern, und das fehlende quentchen an lautstärke wird wahrscheinlich ein problem mit auflagen sein.

also: von vorne bis hinten zufrieden. kann gerne häufiger so stattfinden.

trackauswahl:
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[berlin / 09.06.2018] berghain: klubnacht

die herren von ilian tape machen wieder einmal station, und da wird gleich aus naheliegenden gründen der anfang mitgenommen.

berghain
00h00 skee mask
04h00 andrea live
05h00 stenny
09h00 zenker brothers
13h00 oliver deutschmann
17h00 answer code request
21h00 dax j
01h00 ron albrecht

panorama bar
00h00 lawrence
04h00 efdemin
08h00 nick höppner
12h30 pause
20h00 virginia
00h00 hannah holland

garten
12h00 eris drew
16h00 justin cudmore b2b mike servito

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
es waren zwei schichten, von denen die erste (erwartungsgemäß) meine neugierde auf unbekanntes oder zumindest genreübergreifendes mehr als erfüllen konnte. die zweite konnte aber mit einem endlich mal wieder überzeugenden set von answer code request auch punkte sammeln.

für die zeit zwischen 0:30 und 9:00 gibt es absolut nichts zu meckern. stenny (mein zweitliebster ilian-act) knüpfte an die eklektische vorlage an, wurde zwischendurch sehr geradlinig und streute hin und wieder ein paar gebrochene stücke sowie den einen oder anderen hit ein. andrea nicht so melodisch, wie man ihn von den platten her kennt. das war unerwartet perkussiv, soundorientiert, weniger auf flächen setzend. hätte dort zwar auch gepasst, verfehlte aber sein ziel absolut nicht. einzig und allein meine kondition ließ von 5 uhr an sehr zu wünschen übrig. hätte beide sehr gerne betanzt, aber bei einem immer schwerer werdenden kopf ließ ich das auch stellenweise im hintergrund revue passieren.
dafür konnte ich bei der eröffnung des abends durch skee mask nicht still stehen. hat ohnehin etwas, sich vor 1 uhr in die tanzflächenmitte auf den sweet spot stellen und einfach nur zuhören zu können. erst recht bei so einer auswahl, die zwar bei seinem funktionaleren teil ganz schön von night slugs geprägt war, aber das ist ja per se nichts schlechtes.

trackauswahl von…
skee mask:
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stenny:
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bei answer code request hat es mich im nachhinein etwas geärgert, erst um 19:30 uhr wieder da gewesen zu sein, weil er von allen bis 3 uhr (dann musste ich gehen) am meisten zu überzeugen wusste. war zwar gut funktional, aber zugleich auch melodisch, so dass man rückschlüsse auf seine breit gestreuten produktionen ziehen konnte. freut mich sehr, dass er das dieses mal so versiert in den clubkontext überführen konnte.
auswahl: zeigen

virginia hatte oben ihre momente, wobei man mich mit meiner lieblings-hypnotist-nummer immer kriegt („this is my house“), wenig später darauf „living for the night“ von ur. zwischendurch mit liebhabertracks wie vom stets unterschätzten anthony shakir („trackin“), dann wieder hittig mit „moving like a train“ von smith & hack im herbert-mix, direkt gefolgt von mr oizos „flat beat“.
mir hat in der letzten stunde bei ihr aber etwas der drive gefehlt, aber dafür hat hannah holland einen richtig guten eindruck bei mir hinterlassen. shazam hat zwar bei fast allen tracks versagt, so dass ich nur mit „theme from q“ von objekt sowie „u can tell“ von privacy dienen kann. war aber auch sonst gut und gerne in breakigen gefilden unterwegs, was für ein schlussset oben schon couragiert ist.

[berlin / 04.02.2017] berghain: klubnacht

fünf wochen selbstverordnete pause sollen auch mal ihr ende haben. ein glück kommt der ablaufplan mir aber so sehr entgegen, dass ich beim modus des tagsüber ausgehens bleiben kann.

klubnacht

berghain
00h00 len faki
04h00 norman nodge
08h00 stenny live
09h00 skee mask
13h00 andrea
17h00 zenker brothers
21h00 johanna knutsson
01h00 etapp kyle

panorama bar
00h00 paramida
04h00 cleveland live
05h00 jacques renault
09h00 borrowed identity
13h00 konstantin sibold b2b leif müller
17h00 lauer
21h00 roman flügel
01h00 ryan elliott

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
die steht ja seit über einem jahr aus, dabei war das alleine wegen des stilistischen parforceritts von skee mask sowie dem hitgewitter von konstantin sibold und leif müller lohnenswert und damit musikalisch eine der besten klubnächte des jahres.

chronologisch:

– norman nodge: ravig, etwas trancig wie immer, schöne maschinengewehrsalven-kickdrum zum schluss.

– stenny: keine einzige gerade kickdrum, aufbau von eher hörbarem hin zu tanzbarem material. anfangs also eher melodiefixiert (frühe autechre, plaid), später rhythmischer. wäre auch etwas für das albumformat, wobei ich zugeben muss, dass hier der wunsch der vater des gedanken ist.

– skee mask: ich hatte ja gehofft, dass die radikalität des sets vom mai letzten jahres keine einmalige sache war und wurde in der hinsicht absolut nicht enttäuscht. natürlich kommt für meinen geschmack an dem set nichts vorbei, aber ich kann jeden verstehen, der damit seine müh und not hatte. für mich war’s ein permanent mit einem breiten grinsen ausgestreckter mittelfinger in richtung der berghain-geschmackspolizei, die zwar auch mit dem einen oder anderen bekannten track bedient worden ist. aber das eben nur als ausnahme, um die leute kurz anzufüttern und dann gleich wieder mit einem stilwechsel vor den kopf zu stoßen.
um ganz ehrlich zu sein: das klappte flowtechnisch im mai besser, weil er das mixing da weniger über das eq’ing und filtern, sondern über den rhythmus betrieb. andererseits war die zeit von 9 bis 13 uhr auch gut dafür gedacht, die leute zum zuhören zu zwingen.
genregrenzen: quasi nicht existent und damit wasser auf meine mühlen der aktuellen techno-sinnkrise. obwohl: techno gab’s, klar. house: check. electro: wenn man schon mal dabei ist… electronica: na logo. footwork, drum&bass und etwas hardcore zum schluss, dabei immer stilsicher, aber auch mit schalk im nacken.
es war zwar anhand der leereren tanzfläche offensichtlich, dass er polarisiert, aber bei so einem breiten spektrum wundert das nicht. meiner auffassung eines musikalisch interessanten clubabends kommt das momentan sowas von entgegen, dass ich auf dem besten weg zum nicht-objektiven fanboy bin.
trackauswahl:
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– andrea: wäre der slot mit skee mask getauscht worden, wäre ich schon mit dem set zufrieden gewesen. hier gab’s auch raum für experimente, aber dabei wurde das publikum mit rhythmischem unterbau immer ganz gut bei laune gehalten.
kleine trackauswahl:
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– konstantin sibold b2b leif müller: spielten das beste der 80er, 90er und … danach. das war weniger etwas für house- oder disco-feingeister, sondern vielmehr mit einem derben augenzwinkern zu verstehen, und vor allem: es schlug ein. warum auch nicht, wenn man sich mal ein bisschen von allem purismus befreit und sich daran erinnert, was man im radio seinerzeit schon gut fand (und ja, ich habe anno 1997 zur motte/westbam-nummer an der siegessäule getanzt – jetzt ist es raus).
war ungefähr so:
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– lauer: nach stenny mein vizevize-favorit. beim virtuellen decksharking hat shazam regelmäßig versagt, was für viele eigene edits oder gutes digging spricht. disco mit und mit ohne italo, acid-house. würde zwar fast nichts davon nachkaufen, aber es fing die stimmung sehr gut auf und hat die wahrscheinlich durch das sibold/müller-set vor den kopf gestoßene fraktion wieder mit dem sonntag versöhnt.

– zenker brothers: waren mir bislang immer zu funktional, wenn ich sie hörte, aber gerade die electro- oder breakbeat-ausflüge der letzten stunde fand ich sehr gelungen.

– johanna knutsson: anfangs zu trocken und auch gefühlte 20 db leiser als die zenkers. hörte sich aber vielversprechender an, als ich auf dem sprung richtung garderobe nochmal durchging (mit „stupid things i do (new school mix)“ von randomer auf clone basement series).

– roman flügel: habe ich bislang erschreckend selten als dj gehört, mag aber seine tiefenentspannte art, die er am pult ausstrahlt und wie er in aller ruhe ohne hast mit weitsicht sets aufbaut. es war mir aber nach der bereits absolvierten strecke mit der fülle etwas zuviel, so dass ich es beim zuhören beließ.
kleine auswahl:
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[berlin / 19.09.2015] berghain: klubnacht

die untreue hält dieses mal nur für eine nacht.

klubnacht

berghain
00h00 norman nodge
04h00 francois x
09h00 hd substance
13h00 stenny
17h00 kobosil
21h00 marcel dettmann
01h00 len faki

panorama bar
00h00 steve mizek
04h00 rroxymore live
05h00 dj sprinkles
08h00 christopher rau
12h00 margaret dygas
16h00 discodromo
21h00 the black madonna
01h00 function

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
so um die 12 stunden war ich da, von 1 (nachmittags) bis 1 (nachts), und nachmittags war das vor der tür und drinnen sehr entspannt. gewechselt habe ich die etagen in der zeit mehrmals. nicht, weil es langweilig war – allerdings war der sonntag von niemandem eine musikalische offenbarung. achtung, jammern auf hohem niveau: guter durchschnitt von jedem, wobei herr dettmann in durchschnittlicher form ja immer etwas besser als der rest ist. war für meine begriffe auch dieses mal so.
bei stenny hatte ich gehofft, dass er wieder so experimentiell mit unterbrochener kickdrum wie beim letzten mal spielt, allerdings war das sehr geradlinig (jedoch wieder mit „quoth“). margaret dygas war geschmeidig wie immer unterwegs, aber nicht zu trocken. da ward auch zwischendrin „fly life“ von basement jaxx zu hören oder (abgeguckt) „synthetic flemm“ von theo parrish. spätestens bei kobosil (besser als beim letzten mal, alleine wegen des rabih beaini-edits von „tanki tanki“) wurde es wieder deutlich voller, was direkt vor dem beginn des dettmann-sets vor der tür fast absurde ausmaße annahm: die reguläre schlange bis zum häuschen und die für gästeliste / bereits abgestempelte reichte bis zum garten. da wird es irgendwie schwierig, nur mal eben vorbeischauen zu wollen.
auf der tanzfläche war es unten jedenfalls besser auszuhalten. lag nicht an the black madonna, die mich in der kurzen zeit, in der ich mich oben ins gedränge stürzte, sehr gut mit trockenen chicago-sachen (reine drumtracks von farley jackmaster funk) kriegen konnte. langfristig ging das für mich jedoch mit ständigem körperkontakt nicht – das war unten besser, wobei marcel dettmann mich auch als erster so richtig packte. schluss war bei ihm so gegen 1:15 uhr mit „space invaders are smoking grass“, das war dann auch für mich der schlusspunkt.

gute klubnacht. überaus solide im musikalischen, jedoch sehr wertvoll im mentalen sinne, weil u.a. trotz des füllgrades am sonntag abend eine erstaunlicherweise echt harmonische stimmung herrschte und obendrein noch nette menschen um mich waren, die das auch zu einer sozialen angelegenheit werden ließen.