mdf 10:00 irakli 12:00 templeton 15:00 paula koski 18:00 melatronix 21:00 oliver deutschmann
zelt 15:00 manfred tiek 17:00 dix 19:00 a:tok
nachbetrachtung
kann ich kurzfassen: brauchte erstmal eine stunde, um überhaupt auf einer der tanzflächen anzukommen. sonst vorne an der treppe im garten herumstehend automatisch so vielen bekannten (und auch neuen) gesichtern begegnet, dass ich mich dort erstmal festgequatscht habe. setzte sich auch später drinnen im zelt fort, so dass ich bspw. nur die letzte gute halbe stunde von oliver deutschmann mitbekam. die war jedoch genauso gut wie bei seinem letzten mdf-gastspiel.
sonst absolut nichts zu meckern. dix bekam mich mit tracks aus meiner techno-sozialisation, melatronix auch gut und gerne mit alter schule und a:tok trippig-minimal, dabei aber immer noch fordernd genug, dass es nicht wie ausplätschern wirkte. noch dazu ein füllgrad, der die öffnung der lobby durchaus gerechtfertigt hätte, aber so war das alles völlig in ordnung.
tracks
dix shiver – subsonic soundscape steve stoll – model t
melatronix dj funk – run (uk extended mix) reload – peschi (direkt danach, aber noch mit einem anderen loop unterlegt)
a:tok green velvet – land of the lost (schlusstrack)
oliver deutschmann planetary assault systems – surface noise
11-jähriges jubiläum über 24 stunden. um schon mal vorab den erwartungshorizont für die nachlese einzugrenzen: ich arbeite von 16 bis 24 uhr als künstler*innenbetreuer. es ist also gut möglich, dass es ein schichtbericht wird, weil es zu den nebenwirkungen des jobs gehört, wegen des herumwuselns auf mehreren floors nur wenig gelegenheit dafür zu haben, sets mal länger beiwohnen zu können. andererseits ist gerade das manchmal ganz reizvoll. auch gut möglich, dass ich nach meiner „schicht“ länger bleibe – tagesform und stimmung werden’s zeigen.
lobby 16:00 rezzo gionti live 17:00 buttechno b2b triš 19:00 lena willikens b2b kinzua 22:00 philipp strobel 01:00 elena sizova 04:00 nadine talakovics 06:30 dk dent
zelt 15:00 tom 17:00 i.nez 19:00 vilma & bkmn 22:00 i.nez b2b modschi 00:00 death to our friends 02:00 fufu 05:00 pause 10:00 anja zaube
nachbetrachtung
rein: kurz nach 15 uhr, raus: kurz nach 3 uhr.
wie üblich: ankommen heißt, gefühlten zwei dutzend leuten hallo zu sagen, auf die nahende schicht und damit potentielle unabkömmlichkeit hinzuweisen, dann noch kurz den anweisungen lauschen (anzahl der getränkemarken, darauf achten, welche leute empfangsbestätigungen ausstellen, welche eine rechnung geschickt haben, platte als dankeschön nicht vergessen) und beim soundcheck von rezzo auf der lobby gegen 15:45 uhr merken, dass die arbeit schon begonnen hat bzw. ich mental bereits längst im kümmer-modus bin. glücklicherweise auch die initiator*innen der staub, die das los der gastgeber*innen gezogen hatten: auf der eigenen feier kommt mensch einfach nicht zur entspannung. bestenfalls zum schluss, aber der war beim besten willen für mich nicht mehr drin. dafür war mein gehirn nach 12 stunden überreizt und meine kondition hätte es auch nicht hergegeben, bis 5 oder 6 uhr morgens zu warten, wenn sich der ansturm von samstagnacht wieder gelegt hat und nur noch der harte kern anwesend ist.
die merch-artikel finde ich gelungener als zum zehnjährigen und bin nach wie vor glücklich darüber, eines der letzten „boring“-shirts abbekommen zu haben, bei denen ich das motiv ursprünglich etwas überfrachtet fand, aber mit ein paar jahren verzögerung kam die einsicht dann doch. so sehr ich zusehe, alles unter kontrolle zu haben, muss ich mir einen gewissen kontrollverlust eingestehen: erstens mein behältnis für meinen gehörschutz irgendwo ziemlich früh zwischen ankunft und schichtbeginn (wahrscheinlich am merch-stand) liegengelassen zu haben. mein gehörschutz befand sich da bereits in den ohren, außerdem ist es kein hochpreisiger artikel und bereits vom online-warenhaus nachgeliefert, baumelt also wieder am schlüsselbund. zweitens dazu passend beim gehörschutz bleibend: während der umarmung mit einer stammbesucherin flog der filter auf der rechten seite aus der silikonfassung. elacin-kund*innen wissen von der sollbruchstelle zwischen den beiden scheiben. das war bei mir vor einem guten halben jahr (wenn nicht gar länger) soweit und es auch nicht das erste mal, dass das passiert ist. bislang fand ich den filter stets wieder, im zelt auf der tanzfläche war das jedoch unmöglich. gelernt: bei berliner hörgerätespezialisten kostet ein filter gerne mal 40 euro, bei thomann 69 euro pro paar. dabei auch endlich mal das vorhaben nachgeholt, die 15-db-filter zu bestellen, was beim auflegen wahrscheinlich besser als die 25er ist. also 138 euro für zwei paare gelassen. geht nach mehr als sieben jahren aber in ordnung.
das war an sich schon das spektakulärste, was passiert ist. musikalisch fand ich den drone-ambient von rezzo am anfang auf der lobby sehr passend. buttechno und triš rannten mit trockenem, rauhen, minimaleren, mich an profan mitte der 1990er erinnernden techno bei mir offene türen ein (und ich schaue mir da einfach mal ab, die „ugandan speed trials“ auf downwards mal auf 128 bpm heruntergepitcht zu spielen – funktioniert da genauso gut). lena und kinzua ergänzten sich ebenfalls hervorragend (notiert: al wootton – xana, konduku – zifir), philip strobel auch publikumsorientiert (vitalic – you prefer cocaine), elena sizova stilistisch querbeet. die breakigen passagen fand ich super, die ravigen weniger. geschmackssache.
auf dem mdf sissys reiterstaffel mit acid-einschlag, farhan mit zügigem tempo und dub-chords, fand ich ziemlich gut. überraschend, weil er mich mit seinen veröffentlichungen entweder gar nicht oder völlig kriegt: stanislav tolkachev mit katya, weil schnörkellos rauh und trocken zugleich. caleb war wieder in seinem element. aber ich bekam ihn bestenfalls am hinteren ende der tanzfläche mit, wo jedoch auch entsprechender publikumsverkehr angesagt war. nach mehreren stunden hindurchlavieren mit ein oder mehr kaltgetränken in der hand war ich nicht mehr in der stimmung dafür, nonverbal zu signalisieren, dass ich den drittelquadratmeter gerne für mich hätte. an der bar sitzend war’s für mich entspannter.
im zelt betrieb i.nez wie immer stilwechsel, was von indie-rock bis psytrance vieles beinhalten konnte. vilma und bkmn bekommen den preis für das rechtzeitige finden des richtigen menüs am cdj 3000, bevor der letzte track der vorgänger ausläuft (gut 15 sekunden vorher, start war dann mit „clutch“ von pearson sound, später vernahm ich noch „freed from desire“ von gala). da der zustrom an besucher*innen konstant blieb und es vor mitternacht sogar eine veritable schlange vor dem about blank gab, füllten i.nez und modschi die eigentlich zwischen 22 und 0 uhr angedachte pause im zelt (und das gekonnt, u.a. mit „be brave clenched fists“ von leon vynehall oder „members of warning (2023 live version)“ von giraffi dog & the doom chakra family, das vor einem halben jahr ca. 20 meter luftlinie vom dj-pult im zelt entfernt auf der live-bühne im garten gespielt worden ist).
der arbeitsmodus war für mich schon der richtige, vor allem weil es zwischen allen beteiligten so reibungslos lief, wie mensch es sich wünschen kann. ein kleines weinendes auge deswegen, weil ich zwischen 17 und 22 uhr am liebsten durchgängig auf der lobby geblieben wäre und zur selbstbelohnung gerne ungestörter zu caleb esc auf dem mdf getanzt hätte (wobei ich mir dort nur einen anderen platz hätte suchen müssen, aber hin und wieder erliege auch ich der gruppendynamik). das alles ist jedoch jammern auf hohem niveau. sah für mich nach einem geburtstag nach maß aus und ich hoffe, die staub-schlüsselpersonen konnten das drei, vier, … stunden nach meinem abflug ähnlich sehen.
direkt nach dem ausflug zurück zum mutterschiff. werde nicht bis in den tiefen abend bleiben können, visiere aber den anfang an.
ablauf
mdf 10:00 rob cutter 12:00 ewa nomad 15:00 anna z 18:00 gesloten cirkel live 19:00 the exaltics live 20:00 victor b2b skee mask
zelt 15:00 nikkatze 18:00 bastus
nachbetrachtung
ahja, den anfang anvisieren und es erst doch zu gegen 15 uhr schaffen. mit der festen absicht, gegen 20:00 uhr zur nächsten station des abends aufzubrechen. im zelt erstmal warmgequatscht, musikalisch blieb dort bei mir leider wenig hängen. beim „nur kurz mal reinschauen“ auf dem mdf ab 17:00 uhr vernahm ich electro bei flottem tempo und hatte dann für den rest des sets von anna z eine richtig gute zeit (und so einige male den impuls, tracks zu shazamen – ob das jetzt als qualitätsurteil oder offenbarung meiner lücken bei aktuellen veröffentlichungen zu werten ist, lasse ich offen). gesloten cirkel machte ebenso flott und vor allem rauh mit schön distortion auf den kicks weiter. um die hälfte herum dann ein break, gefolgt von einer spürbaren drosselung des tempos. nichtsdestoweniger: die art von electro mit acid gepaart ist nach wie vor eine mischung, die bei mir keine überzeugungsarbeit benötigt. kann er alles so veröffentlichen, wenn’s nach mir geht. the exaltics danach etwas geradliniger, auch da war die 303 präsent. tja, und dann gegen 20:30 uhr bei victor an der bar sitzen. erst gesagt bekommen, dass es eine schöne überraschung von ihm ist, skee mask mitgebracht zu haben. das als nachricht zur kenntnis nehmen, dass dieser als gast bei ihm im hintergrund steht und einfach nur dem set zuhört. dann von jemand zweitem gesagt bekommen, dass sie back2back spielen. und das war’s dann mit meinen vorsätzen – die ausgabe musste ich bis zum schluss mitnehmen. auch wenn die beiden das rad nicht neu erfunden und zu sehr weiten teilen tooligen techno gespielt haben, ging das nach mehreren, von breaks geprägten stunden klar. zudem wurde das hin und wieder durch den einen oder anderen tracks mit unterbrochener kick aufgelockert. war auch für die staub selber eine überraschung, da victor ihn einfach spontan mitgenommen hatte.
für mich also in vielerlei hinsicht überraschend bzw. zufriedenstellend: erstens wegen der electro-prägung bis weit in den abend – was bei den auf staub = techno abonnierten gäst*innen höchstwahrscheinlich nie aufhören wird zu polarisieren. zweitens wegen des nächsten levels an überraschung, von dem nicht mal die staub als veranstaltung wusste. noch dazu der für mich sehr angenehme füllgrad plus umsichtiges publikum. gibt also keinen grund, weshalb ich nach haaren in der suppe suchen sollte.
trackbeispiele (*: shazam)
anna z mike ash – human interaction* amadeezy – the g-code* tammo hesselink – eraser* berg jaär – däl* sam binga & hyroglifics – wits end*
victor b2b skee mask b.c. – stronghold mr velcro fastener – (an)other side* dj zank – pegassans* joey beltram – instant dj funk – rubber band man robert hood – teflon
jahresvorsatz für 2024: auch mal nach leipzig fahren, wenn die rillendisco einen sonntag alleine bespielt. nicht nur für den jährlich einzigen ausflug.
in trakt 3 war ich insgesamt vielleicht drei minuten und habe dort nur motram mitbekommen. sonst war ich plaudernd an der bar und noch länger auf trakt 1 am tanzen. füllgrad für meine begriffe perfekt – nicht zu wenig leute, so dass kein stimmungstechnisches vakuum entstand (eher im gegenteil), nicht zu viele, um ein potentiell unangenehmes gedrängel entstehen zu lassen.
wie in den jahren zuvor – alle vier sets mit für mich eigener qualität: irakli zunächst abstrakter und etwas trippiger. „mike parker auf prologue“ war eine der platten, die er mir auf nachfrage mitteilte. im nachhinein wünsche ich mir, dass ich noch kurz eine sprachnotiz mitgeschnitten hätte, um die jetzt genauer benennen zu können als „klingt nach einem track von der ‚lustration'“. später dann fordernder („gateway“ von ben klock & fadi mohem). resom bestach durch vielfalt, die u.a. sandwell district (der function-track ohne titel vom „sampler single one“), house, breakbeats (djrum – untitled 9) und klassiker (bam bam – where’s your child) miteinander verheiratete. caleb esc wie eh und je eine bank und weiterhin zwischen trippig und perkussiv. keinen track erkannt, nichts shazamt, aber wie immer sowas von ineinander greifend, dass der fluss sich von selbst ergab. gleiches gilt für mareena, die tief in der tribal-kiste um die end-1990er/anfang-2000er gewühlt haben muss. toolige tracks, die sich in den dienst des sets stellen und schnell gemixt werden wollen. tat sie auch bei flottem tempo und arbeitete wie andere bei den ausgaben zuvor auf den höhepunkt ab 21 uhr hin. leider ist das auch der zeitpunkt, zu dem der nahende aufbruch bei mir als kontrollfreak seine schatten vorauswirft.
sollte es mit dem jedes jahr erneuerten vorsatz, leipzig sowie das ifz häufiger zu besuchen, nicht klappen: das stelldichein zu anfang des jahres halte ich mir gerne weiterhin frei. erst recht mit so einer reisegruppe wie dieses mal.
mdf 13:00 boyd schidt 16:00 max shen 19:00 nadine talakovics
nachbetrachtung
wie angekündigt: ein kurzes vergnügen – von 19:30 uhr, bis es kurz vor 22:00 uhr für mich als verstärkung an der kasse für die transition losging. und wie es im about blank halt so üblich ist: erstmal eine halbe stunde (eigentlich fast eine ganze) ankommen und leute begrüßen, nebenher eine club mate trinken, um nach dem vorprogramm wieder fit zu werden. und ansonsten am rand mitgewippt oder sitzenderweise zugehört/-geschaut.
war jedenfalls eine gute entscheidung, beim dezember als besucherschwachem monat und mit dem anstehenden konkurrenzprogramm (19-jähriger berghain-geburtstag, pornceptual, synoid im rso) die lobby als floor nicht zu bespielen. so war’s auf dem mdf und im zelt gleichermaßen gut gefüllt, musikalisch ergänzten sich beide floors auch gut (nadine treibend-dubbig, modschi melodisch, aber auch mit einer der am meisten unterschätzten sandwell district: „scale 1“ von ch-signal laboratories). und sowieso und überhaupt ist und bleibt’s einfach das familientreffen, das ich mir nicht entgehen lassen möchte.
mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. mal schauen, ob ich es zur januar-ausgabe packe – die abschlussparty von de school lockt mich schon ziemlich, auch wenn stand heute (12.12.2023) noch kein line-up draußen ist. hängt aber auch von meinem erfolg beim ticketkauf ab.
war grob von 22 bis kurz nach 7 uhr anwesend und blieb auf keinem floor wirklich länger. hatte weniger mit der qualität der musik, sondern vielmehr mit dem verlagerten schwerpunkt (wohlergehen der*diejenigen hinter den schaltzentralen) zu tun. daher ist das resümee wesentlich stichpunktartiger als sonst.
im negativen gibt’s für mich nur wenig. zu nennen ist (wofür sowohl staub als auch das blank eher weniger was können) die herdendynamik, spezifisch eine gruppe davon: raucher*innen. so sehr ich die rauchfreiheit innerhalb der gemäuer begrüße, wird sie in den kälteren monaten zu einem problem, da sich alle auf dem podest richtung garten versammeln. es ist zwar nachvollziehbar, die vom gebäude abstrahlende restwärme zu nutzen, um sich keine lungenentzündung einzufangen, aber der hauptversammlungsort direkt vor den türen ist suboptimal.
ansonsten für mich durchgängig angenehmer füllgrad und keine musikalischen ausreißer nach unten. toke mit tempiwechseln auf der lobby, was auch mal bis (gefühlte) 110 bpm heruntergehen konnte, tamypro bouncig-ravig, ado (mein dortiger favorit) rauher mit chicago-anleihen (einziger shazam des abends: hermeth – ghetto west coast), ady toledanos melodischer stil erinnerte mich an massimiliano pagliara.
den mdf fand ich durchgängig wenigstens stabil. s.ra mit gut forderndem dubtechno, bei sebastian bayne fand ich die ersten zwei stunden mit tracks aus den end-1990ern/anfang-2000ern (technasia – hydra, dj hmc – 6 am) besser als den schlussteil mit 144 bpm rave-techno. ryba räumte für mich wieder mal ab – ungefähr gleiches tempo, aber schnörkellos-trockener. und das, was ich schon relativ müde von savas pascalidis mitbekam, ließ auf das tribal-techno-revival hoffen.
im zelt ging’s nach der pause erst new-wavig, dann discoid/electroclashig/poppig weiter. funktionierte nach der anlaufphase so gut, dass die drei bis 5 uhr eine stunde dranhängen konnten. grobe orientierungspunkte, alle weit nach mitternacht: grace jones – pull up to the bumper miss kittin & the hacker – frank sinatra
mdf 14:15 hasan poppu live 15:00 tempus fugit 17:00 horkheimer 19:00 squaric 21:00 stanislav tolkachev
war nur gut eine stunde „richtig“ (14 bis 15 uhr) und dann noch zur vorbereitung auf die transition ab 21:30 uhr da.
mit dem nachmittagstiming habe ich wahrscheinlich den am meisten polarisierenden abschnitt erwischt. finde sowas grundsätzlich gut bzw. unknown hat mich mit „arit (vlsi version)“ von monolake auf dem richtigen fuß erwischt und dann mit dem quasi-direkten schwenk auf disco am laufenden band brüche provoziert. bis zum madonna-remix (kann ich nicht spezifizieren, in jedem fall war „frozen“ die vorlage) war’s nicht mal eine viertelstunde hin. für die einen kraut und rüben, für mich die kategorie „muss mensch erstmal bringen“. kam mir in dem zusammenhang gar nicht so deplatziert vor.
auf dem mdf mit hasan poppu dann die weitere überraschung. die ersten 20-30 minuten eigentlich nur noise und drone mit gitarre, durchbrochen von langsamen kickdrums, wieder wechsel auf drone und irgendwann mal ein seichter house-beat mit heile-welt-pianosequenz und geloopter „ecstasy, ecstasy, ecstasy“-stimme. einziger minuspunkt für mich: der live-act filmte mit smartphone-kamera inklusive schwenk ins publikum. auf den aufnahmen wird mensch wegen gegenlicht durch den beamer wahrscheinlich nicht viel erkennen können. aber wenn besucher*innen schon die kameras abgeklebt werden, wäre es schön, auch die acts dafür zu sensibilisieren.
von irakli habe ich später nur „acid eiffel“ von monsieur garnier mitbekommen, was sich bei ihm als stammtrack etabliert hat. stanislav tolkachev zwischen rauh und trippig.
gerade die nachmittagsstunde hat mir gezeigt, dass nach zehn jahren staub (und der gut doppelten anzahl an jahren, in denen ich clubluft schnuppere) noch überraschungen möglich sind. das war so gar nicht das, was sich an drehbücher hält. und da ich des schema f etwas überdrüssig bin, begrüße ich sowas – auch wenn (bzw. gerade weil) das polarisiert. sah abends ganz danach aus, als ob die kurve zum allgemeinverträglichen noch locker genommen worden ist.
*: aus früheren ausgaben auch bekannt als karapapak.
kam wegen der wärme und dem finalisieren der fusion-nachlese erst um 17 uhr aus dem knick bzw. an und die erste stunde auch nicht weiter als zur live-act-bühne im garten. spricht mal wieder für das monatliche familientreffen, sich erstmal mit diversen (auch neuen potentiellen) mitglieder*innen festzuquatschen.
auch danach war ich meistens eher rastlos und kam erst so wirklich in fr. jplas / calebs letzter stunde auf dem mdf in stimmung. da hat für mich jedoch vieles gestimmt: sound, licht, füllgrad, wärme auch erträglich (das quasi-hanteltraining war dank mitgebrachtem pflanzenbestäuber mit anderthalb liter fassungsvermögen inklusive). kam mir auch von der intensität her so vor, als ob die beiden auf die stunde hingearbeitet haben, in der die leute von draußen kommend nochmal drinnen die reserven mobilisieren – dafür war der soundtrack jedenfalls passend.
generell aber wieder mal keine ausreißer nach unten. harre rannte mit tracks alter schule bei mir eh offene türen ein, verboten wavig/ravig und zum schluss hin etwas epischer – das passte alles, wenn auch manchmal mixtechnisch weniger, dafür atmosphärisch.
notierte tracks (*: shazam / decksharking)
erik jabari: chlär – unknown velocity*
harre: joey beltram – arena neil landstrumm – takks rue east – remove und einer der besten tracks überhaupt zum schluss: underground resistance – amazon
garten 10:00 i.nez 13:00 charlie 16:00 rapha. 19:00 steffen bennemann & dj polo
mdf visuals pixelflowers 14:00 frantz michael 17:00 3.14 20:00 hang aoki 23:00 caleb esc 02:00 sven von thülen 05:00 irakli b2b stanislav tolkachev 07:00 nadine talakovics b2b ryba
lobby 22:00 samo rane 00:00 olin 02:00 jaq attaque 04:00 shai sensi 07:00 modschi
hütte 00:00 ceo of novafuture 02:00 marc von der hocht 05:00 d.k. dent
nachbetrachtung
fazit vorangestellt: war wieder einmal richtig rund. stammpublikum eh beste, musikalisch wenigstens gut (olin, rapha., samo) bis hervorragend (3.14, sven von thülen).
nur am rande: ist für mich ein ganz guter modus, die reihenfolge für die (x)xl-ausgaben umzukehren: vorher herzhaft essen statt wie hinterher bei den „normalen“ ausgaben. nebenwirkung: war dadurch erst später da, so ab 16 uhr. aber ab da gibt’s für die nächsten 12-13 stunden nichts zu meckern – außer dass ich die letzte stunde von sven von thülen lieber bewusst und tanzend als im halbschlaf mitbekommen hätte. lag nicht an ihm, bin wohl mittlerweile tatsächlich auf tagsüber konditioniert.
der mdf für mich durchgehend stabil bis richtig gut: 3.14 hat bei mir am frühen abend bleibenden eindruck hinterlassen, auch wenn das tageslichtentzug bedeutete. aber das war schön trockener, im besten sinne tooliger techno bei ausreichend platz – sowas muss ich mittlerweile ausnutzen. hätte gerne mehr davon gekannt (bzw. erkennen lassen), aber da er mit den tracks arbeitete und meistens nie einer alleine lief, konnte shazam nichts ausrichten. visuals schmücken jede party. war auf dem mdf auch toll, sie kamen jedoch im seitenschiff nur zur geltung, sofern sich dort wenige (am besten keine) leute aufhielten. wenn mensch mal auf einer der bänke saß, leuchtete der beamer direkt ins gesicht. die beiden (oder waren’s drei?) fernseher am dj-pult jedoch richtig gut. evtl. wäre das auch etwas für’s seitenschiff – auf der bassbox und dem absorber richtung bar. oder die bänke auf die andere seite stellen und dabei die durchgänge freilassen, wenn das brandschutztechnisch klargeht. und auch wenn es natürlich immer härter geht: den meisten wird’s hoffentlich genug techno im garten gewesen sein.
samo gefällt mir richtig gut, wenn er nicht so hart spielt und caleb nach wie vor, wenn er härter spielt. tanzflächentechnisch für mich anstrengender füllgrad zum finale im garten und gegen 2 uhr in der lobby. komischerweise war’s auf dem mdf stets gut auszuhalten. mögen manche wegen der wärme anders sehen, aber als tresor-sozialisierter ging das noch klar.
trackbeispiele (*: shazam / **: shazam, obwohl ich’s eigentlich wissen sollte, weil bereits in der sammlung)
rapha. cem3340 – japanese computer* robert armani – ambulance* (warum ich die noch nicht habe, ist mir ein rätsel) unit moebius – penetrator** tim taylor & dan zamani – planet of drums 01*
3.14 monrella – main whipping**
steffen bennemann & dj polo robotman – doo da doo (plastikman’s acid house remix) marco carola – compressed dj deep – stressin (ich muss zugeben: ein viertel meiner konzentration war den rest der staub über damit beschäftigt, den zu identifizieren. ich kam letztendlich nur am tag später drauf, als ich meine excel-liste durchging, in die ich meine erstandenen werke – analog wie digital – eintrage.) johannes heil – paranoid dancer (vorletzter track) emmanuel top – acid phase (letzter track)
caleb esc luca la rocca – wa*
olin paranoid london – paris dub 3 speedy j – klave* (da hat der herr paap tatsächlich was auf rekids veröffentlicht. mensch lernt nie aus.) justin cudmore – real shock*
jaq attaque wishmountain – radio d.h.s. – the house of god (surgeon remix)
sven von thülen spokesman – acid creak (pierre’s reconstruction mix) robert hood – range solid state – sequencial* dying & barakat – outline* millsart – steps to enchantment (stringent) fjaak – plan of escape*
garten 10:00 ben kaczor 13:00 soela 16:00 lawrence 19:00 resom
mdf 14:00 ly sas 17:30 dj sodeyama 20:30 efdemin
nachbetrachtung
da ich den ://-geburtstag nur am sonntag mitgenommen habe, kam mir das wie ein bonus-track zur garteneröffnung vor. fast vollständiges familientreffen, dazu für mich wenigstens gute (soela, ly sas, resom, dj sodeyama) bis klasse sets (efdemin, lawrence). und trotz schlange mit der aussicht auf überfüllte tanzflächen nach gartenschließung (weil die lobby als pufferraum wegfiel) war’s mir nirgends zu nervig und die fast 12 stunden im nu vorbei.
ich hätte mir fast keinen besseren gartenauftakt für die staub wünschen können. „fast“, weil die aufziehende kälte und das regentröpfeln bei lawrence irgendwie nicht so in die meteorologischen aussichten eines durchgängig sonnengefluteten gartens passte. aber das ist auch eher mein problem.
ly sas bitte unbedingt wieder spielen lassen. das war in den kurzen momenten nachmittags auf dem mdf ein richtig gutes techno warm-up, was die marschrichtung auf dem mdf gut vorgab: dark, nicht zu schnell, viel raum für subbässe. nur deswegen bei „gut“ gelandet, weil ich wegen vitamin d lieber draußen als drinnen sein wollte, sie also eher das zu dem zeitpunkt noch strahlende wetter als gegner hatte.
soela zwischen house und dubtechno mit gutem geschmack, hat meinen (guten) eindruck von ihr im letzten november aus dem rso bestätigt. an lawrence habe ich eh einen narren gefressen, weil er eher der mann für die leisen, subtilen töne ist. das mag an den bedürfnissen mancher gäste für die uhrzeit vorbeigegangen sein. aber in zeiten von sets, in denen es zu zählen scheint, möglichst viele tracks unterzubringen, ist es für mich eine wohltat, etwas zu hören, das aufmerksamkeit oder geduld notwendig macht, aber diejenigen mit interesse an sowas durch sorgfältig ausgesuchte tracks ködert. lawrence ließ viel raum für die einzelnen stücke und provozierte dabei keine harten brüche, sondern forderte vielmehr die leute dahingehend, all dem eine viertelstunde zeit zu lassen. wenn mensch abfahrt haben möchte, ist das nichts – das wurde imho auf dem mdf ganz gut bei dj sodeyama bedient. diejenigen, die es minimal und zuweilen sphärisch haben wollten, waren in besten händen. efdemin war in puncto langfristiger aufbau grundsätzlich nicht anders. da dominierten tracks mit trippigen sequenzen, wo sich die elemente auch erst nach den übergängen addiert haben. das gefiel mir am mdf dieses mal sehr: statt tempo lieber auf lange sicht fahren, so dass die sets sich gegenseitig ergänzten, aber keine*r den wechsel zum anlass nahm, den vorherigen aufbau einzureißen. griff für mich alles gut ineinander und nahm die leute trotzdem mit. resom in der ersten hälfte erstaulich technoid-melodisch, aber für mich eher hintergründiger soundtrack zum plaudern. soll die qualität nicht schmälern – die volle garten-tanzfläche spricht dafür, dass einige genau darauf gewartet haben.
trackbeispiele (*: shazam)
soela: maurizio – domina itamar sagi – series 1* pepe bradock – deep burnt
dj sodeyama: truncate – modify
lawrence: monobox – realm der zyklus – formenverwandler* (wobei shazam das als „die dämmerung von nanotech“ identifiziert. das ist jedoch falsch und liegt daran, dass der vertrieb die betitelung für die digitale wiederveröffentlichung der zwei gigolo-veröffentlichungen auf frustrated funk durcheinander gebracht hat. muss einem discogs-kommentator recht geben, dass man das genauso gut für the other people place halten könnte, was jetzt auch nicht das schlechteste ist und geographisch/inhaltlich ohnehin direkt daneben liegt.)
efdemin: joris voorn – many reasons* dj hell & richard bartz – take a shot indio – phoenix* (letzter track)
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