[berlin / 08.11.2024] rso: ilian tape

es ist ziemlich genau ein jahr her, wo ilian tape mal eben den samstag / sonntag übernommen hat. nun freitag auf samstag mit einem live-act-lastigen ansatz, der mir sehr gefällt. ich hoffe nur, dass meine kondition bis fireground reicht.

robus
23:00 stenny
00:00 mpu101 live
01:00 stenny
03:00 zenker brothers live
04:00 skee mask
07:00 fireground live
08:00 alia

nachbetrachtung

war sieben stunden dort (ca. 1:20 bis 8:20 uhr). nachdem ich schon leider mpu101 verpasst hatte, wollte ich wenigstens noch fireground mitnehmen. aber das war mir in meinem durchnächtigten zustand zu viel auf einmal gewollt. die sehr jazzigen passagen (als ob entsprechender house einfach schneller gepitcht und mit tribal-techno-elementen vermischt wird) waren nicht mein fall, die detroit-flächigen passagen (treibende sachen von octave one oder deetron) schon eher, aber alles in allem bekam mein zns das nicht mehr verarbeitet. alia schlug in die gleiche perkussive kerbe, und da noch das restprogramm mit der staub anstand, fiel mir die entscheidung mit dem aufbruch nicht schwer.

war aber völlig ok so, da ich in den fast sechs stunden vor fireground mit eine der besten techno-nächte dieses jahres hatte. ich hatte das nach der vorarbeit diverser ilian-tape-nächte fast schon erwartet, aber ich mag kontinuität sehr und daher auch, wenn sich diese in qualitativer hinsicht bestätigt. die ist bei den veröffentlichungen schon beängstigend hoch, wenn mensch sich deren frequenz anschaut, und der abend stand dem in nichts nach.
erstmal war’s ausreichend gut gefüllt, so zwei drittel bis drei viertel. das mag bei der synoid oder manchen samstags/sonntagsveranstaltungen anders aussehen, aber wirklich gestört habe ich mich auf der tanzfläche nicht gefühlt. scheint ein zeichen der zeit zu sein, dass zusammengehörende gruppen nun auch in technoclubs im kreis tanzen, womit der habitus aus normalen diskotheken wohl endgültig einzug in die einstige subkultur gehalten hat, die es in berlin nicht mehr ist. auf der anderen seite war es ein sehr aufmerksames, offenes publikum mit deutlichem männerüberschuss.
an meinem quasi-stammplatz links an der wand hinter dem podest wurde ich jedenfalls kaum gestört, kam quasi ungehindert überall durch, mein genervtheitsgrad war also sehr überschaubar.

stenny bis nach zwei uhr durchgehend breakig mit viel reverb, steigerte die dynamik bzw. den druck durch die dichte an sounds, nicht durch das tempo. das war die ganze zeit so um die 140 bpm. er wechselte erst in seiner letzten dreiviertelstunde zu tracks mit gerader kickdrum. tolle dramaturgie, einfach eine sichere bank.
bei den zenker brothers bin ich leider immer zwiegespalten. als labelbetreiber machen sie einen großartigen job. als djs sowie produzenten servieren sie meistens sehr solide, von dubtechno geprägte funktionale tracks, im albumformat schauen sie auch darüber hinaus. ihre solo-veröffentlichungen finde ich meistens besser als sie im team, wo ich immer denke, dass sie etwas unter ihren möglichkeiten bleiben – gerade wenn mensch den grad an diversität sieht, dem sie mit ilian tape eine plattform bieten.
jedoch: sie bleiben bei ihren leisten und müssen nicht auf gedeih und verderb versuchen, etch, andrea, stenny oder skee mask nachzueifern. für mich ist es super, dass sie diese bandbreite auf dem label ermöglichen. das ist nicht immer mein fall, aber objektiv immer wenigstens gut.
von ihrem live-set war ich positiv überrascht. das gestalteten sie zwar so, wie mensch sie von ihren veröffentlichungen her kennt und war definitiv keine neuerfindung des rades, sehr toolig sogar. aber: das im besten sinne, mit den gewohnten dub-sprenkseln und auch die 4/4-kick durchbrechend, was das ganze schön dynamisch gehalten hat.
womit ich bei skee mask wäre. wenn ich in letzter zeit kritisiert habe, dass er den mut zum risiko etwas hat vermissen lassen, freut’s mich richtig, dass das zurück ist. das blieb zwar in einem technokompatiblen tempokorridor. aber wie er techno, electro und grime innerhalb von 20 minuten miteinander verheiraten kann, ohne dabei den flow zu verlieren, war wieder einmal beispielhaft für die fraktion, die sich an vier stunden tribal-techno (oder anderen stilistisch gleichförmigen sets) ergötzt. ergo: schön überzeugend, in meinem foto-finish gleichauf mit stenny.

randnotiz, die weder mit dem rso, noch mit musik irgendwas zu tun hat, sondern sich eher an miles und andere carsharing-anbieter richtet (von denen bestimmt jemensch hier mitliest): ich hatte in besagter nacht von freitag auf samstag keine lust, auf die bahn zu warten und im friedrichshainer südkiez einen wagen genommen. hier muss mensch sich um die verfügbarkeit keine sorgen machen – es ist immer was innerhalb von fünf minuten fußweg verfügbar.
ich habe jedoch die parkplatzsituation in oberschöneweide massiv unterschätzt. normalerweise war in der rudolfstraße immer etwas frei, aber dies war fehlanzeige. schlussendlich habe ich nochmal die gleiche fahrzeit aufgewendet, um in der südostallee fündig zu werden. die zeitersparnis war aufgrund des weiteren fußwegs zum rso dahin, insofern spricht auch etwas der frust aus mir.
schon klar, dass das eine frage der wirtschaftlichkeit ist. aber wäre es möglich, die schnellerstraße zwischen oberschöneweide und adlershof als korridor zu deklarieren? parkplätze gibt es zwar auch auf der schnellerstraße nicht, wohl aber in deren angrenzenden straßen (ganz egoistisch für stets nüchterne besucher*innen des rso: die obrikatstraße bis zur spree) oder (zwar richtig ideal, logistisch oder finanziell jedoch schwer realisierbar) auf dem parkplatz vor mömax / decathlon / edeka. der müsste nicht komplett verfügbar sein, aber wenn ein bestimmter bereich bzw. eine reihe dort für carsharing-anbieter freigehalten werden könnte (10-15 plätze), würde das bereits einen unterschied machen. wobei auch die ortsansässigen läden veto einlegen könnten, da dies potentiellen kund*innen die parkplätze wegnimmt. andererseits wiederum größere einkäufe erleichtert, indem kund*innen nicht extra zur rudolfstraße laufen oder standgebühren bei einem miles-auto zahlen müssten, das sie aus dem angrenzenden geschäftsgebiet angemietet haben.

notierte tracks

stenny
mike parker – inversion 5
salo cin – free fall
wax – 90009b
fumiya tanaka – put your
jeroen liebregts – donau
mike parker – drain hum (percussion mix)
go hiyama – two conclusive opinion (radial barrel-aged remix)
renslink – pull on
beatrice m. & trois-quarts taxi system – french lessons (de la… je l’espère)

skee mask
altinbas – hunt
cari lekebusch – steka å hala
dj misjah & dj groovehead – trippin‘ out
cybotron – clear
sticky – golly gosh (direkt danach)
ignacio – humana-ised
regis / female – guiltless
regis – gymnastics 69 (substance remix)
cyberpsychose – cyberpsychose 1
drexciya – black sea
the martian – cosmic movement
skream – ain’t it cold
regina leather – comunicazione uno
dj puff & deeon – work this mf
fix – flash
dj godfather – pump (direkt danach)
dj deeon – extac (909 rzi session) (direkt danach)
blokovski – zima, sneg do kolena
na – definite sentence (und ein bootleg von „rock with you“ von michael jackson danach. wer es kennt, schreibt’s in die kommentare.)

[berlin / 04.11.2023] rso: ilian tape

kategorie „pflichttermin“. ich mach’s wie beim ähnlich großen stammlokal am wriezener karree und gehe sonntag nach dem frühstück hin. auch wenn ich dadurch leider so einige stammspieler*innen verpasse.

ilian tape

robus
00:00 zenker brothers
04:00 fireground live
05:00 deetron pres. soulmate
09:00 shed
13:00 alia
17:00 stenny
21:00 skee mask b2b mjk
01:00 dj plant texture

summe
00:00 mia koden
03:00 andrea live
04:00 re:ni
07:00 mantra

nachbetrachtung

meine zwei cents gelten von viertel nach eins (sonntagnachmittag) bis viertel nach eins (nacht von sonntag auf montag).
war mein einjähriges rso-jubiläum, fiel mir immerhin schon auf dem nachhauseweg ein. was ich bei der premiere letztes jahr noch bemängelte (kalte flure zwischen den einzelnen gebäuden), ist dank der in die container eingelassenen heißluftrohre behoben. wie es um das klima in der summe bestellt ist, weiß ich nicht – dafür war ich leider zu spät dran. also muss auch meine premiere in bezug auf mantra noch warten.

sonst kann ich’s einfach halten:
musikalisch durchweg beste unterhaltung und die tanzfläche zu hochzeiten vielleicht dreiviertelvoll. gerempel damit quasi ausgeschlossen, ich konnte also endlich wieder mal einen sonntagnachmittag sowie -abend ohne ständiges abscannen der umgebung tanzen.
müsste ich mich auf eine hitliste festlegen, wäre das die reihenfolge: stenny, skee mask / mjk, alia. jammern auf sehr hohem niveau, bei den ersten beiden plätzen entscheidet das zielfoto.

alia hatte eine schön zwischen techno und breakbeats vermittelnde auswahl, der anteil hielt sich auch die waage. manche übergänge hätte sie länger als acht takte (oder das doppelte) gestalten können, weil die tracks gut ineinandergepasst haben. gilt nicht für alle mixe und wurde mit fortschreitender zeit auch sicherer. war evtl. auch eine frage des lampenfiebers / sich auf die technischen gegebenheiten einstellen / was auch immer. der flow hat darunter nicht gelitten.

in diesem punkt geht die krone absolut an stenny. gefühlt drei viertel breakig, dazu sportliches tempo (ungetappt geschätzte 145 bis 150), ohne dass es mir so vorkam. in der ersten stunde auch mit techno-tracks, die (jetzt kommt der trance-banause ohne ahnung durch) durchaus auch im psy-kontext hätten bestehen können. würde das gerne mit beispielen untermauern bzw. zur verifikation stellen, aber shazam hat bei so gut wie jedem versuch während seines sets versagt.
durchatmen konnte mensch gerne bei minimaleren techno-tracks oder dubstep, den vorwärtsgang konnte er wie aus dem handgelenk mit zwei tracks wieder erreichen.
eines der sets, die mit vielseitigkeit gezeigt haben, dass sich tanzbarkeit und experimentierfreude echt nicht ausschließen und damit für die idee, mit der techno mal angetreten ist, für das rso und für ilian tape sowieso bestens repräsentativ.

nach der vorlage war’s nur nachvollziehbar, dass skee mask / mjk erstmal mit house um die 130 bpm anfingen. hatte aufgrund dessen die leise sorge, dass es eine neuauflage des sehr techno-lastigen b2b von skee mask und stranger vom februar im ohm wird, aber das war nach vier stunden unbegründet. waghalsige temposprünge bis zu jungle / drum & bass blieben aus, aber fordernd genug war das ab der zweiten stunde auch für die jüngere generation. muss ich eh mal lobend erwähnen, dass die leute die gesamte zeit meines besuchs über nicht schmollend mit den füßen abgestimmt haben, indem sie entweder wegblieben oder kopfschüttelnd mit verschränkten armen auf dem floor standen. stattdessen waren sie die ganze zeit über ziemlich gut dabei, wenn auch im vergleich zu synoid- oder wana-partys nicht so zahlreich. aber bekanntermaßen freue ich mich eher über weniger leute, die solche musik zu schätzen wissen als sich bei standard-techno (oder schlimmer) gegenseitig auf den füßen herumzustehen.

insofern gibt’s bei den beiden nichts zu meckern. eher sind die stilistischen überschneidungen trotz vielfalt lobenswert, so dass sich das b2b nicht nach kraut und rüben anhörte. wo stenny die krone für das gesamte set gebührt, heimst skee mask die für den moment der party ein, in dem ich kurz still mit gänsehaut auf der tanzfläche stand. der grund dafür in stichworten: 1969, boards of canada, letzter track im set.

für dj plant texture war ich wiederum zu kurz da, ein urteil wäre hier also ziemlich anmaßend.

notierte tracks (*: shazam)

aria
paul johnson – i’m a freak (and your girl is too)
robert hood- the rhythm of vision
marco faraone – why*

stenny
toma kami – blades*
jurango – psi*
verraco – jajaja*
aphex twin – fenix funk 5*

skee mask / mjk
gene farris – april snow*
grain – b2 (12fat002)*
ramadanman – work them (direkt danach)
marcel dettmann – duel
beneath – giv sum (direkt danach)
anthony shakir – the floor filler
dj diamond k – damn track*
mala – eyez
mala – 2 much chat (ziemlich dicht aufeinander)
silkie – test*
dj funk – fear the world
grain – b1 (12fat017)
hodge – sub 100
phoenecia – odd job (rhythm box)
hu – som sám*
joey beltram – instant (paul johnson remix)
richie hawtin – minus orange 1
deetron – vertigo*
opus 3 – it’s a fine day (burt fox remix)
dexplicit – fire bell*
mala – changes (direkt danach)
burial – versus
fat freddy’s drop – cay’s crays (digital mystikz remix) (direkt danach)
dj bone – the funk
aux 88 – direct drive
addison groove – work it (direkt danach)
aphex twin – digeridoo (direkt danach)
mala – miracles (direkt danach)
boards of canada – 1969 (schlusstrack)

[berlin / 23.02.2023] ohm: system revival

eine weitere nachbetrachtung, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier leicht abgewandelt herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

flyer zur system revival im ohm am 23. februar 2023

nachbetrachtung

die zusammenfassung vor dem längeren text: ich seh den besuch ambivalent.

war von mitternacht bis zum schluss (6:45 uhr) dort. hatte damit noch ganz gutes timing, was die schlange anging (30 minuten wartezeit). drinnen war’s schon voll genug, dass die ränder der tanzfläche am ehesten auszuhalten waren, wobei auch das im ohm am durchgang zur garderobe / den toiletten eher ans durchlotsen des durchgangsverkehrs erinnert.
hab aufgrund des damit bei mir einhergehenden nervpotentials weite teile einfach nur in der ecke an der bar gesessen und sporadisch geplaudert. ein wenig besser wurde es so ab 5 uhr, aber auch da innerliches oder gar äußerliches augenrollen meinerseits wegen diverser leute mit mangelnder bis keiner kenntnis der tanzflächenetikette. also kein vortasten vom rand der tanzfläche, sondern den sich vor mir wahrgenommenen viertelquadratmeter für sich nutzen und ihn soweit für sich freiräumen, dass außer mein zurückweichen wenig optionen bleiben (verdrängung gibt’s also nicht nur auf den hiesigen wohnungsmarkt). von gruppenrudeltänzen fange ich erst lieber nicht an.

weiß zwar nicht, wie es bei der system revival sonst um die besucher*innenzahlen bestellt ist (die vergangenen line-ups waren jedenfalls klasse), aber mich hat der zuspruch schon gefreut. von diversen atonal-ausgaben oder der version war mir bekannt, dass es schnell voll werden kann, insofern habe ich das von vornherein eingepreist. 50 leute weniger hätten aus meiner besucherperspektive einen sehr positiven unterschied gemacht, andererseits muss sich so ein abend auch rechnen.

all dieser nörgelei zum trotz: die gesamtstimmung empfand ich als positiv und auch offen. jedenfalls goutierte die tanzfläche den bassdrop bei den breakbeatigen tracks deutlich.
und damit bin ich endlich mal beim musikalischen bzw. dem hauptgrund für meine ambivalenz: vier cdjs, ein xone:92 und zwei djs, die ein trackfeuerwerk zünden, das wie aus einem guss wirkt. toolige tracks gerne als unterbau, um bestehende im mix noch etwas fetter wirken zu lassen. charakteristische tracks ließen sie auch gerne mal für sich sprechen, ohne sie im hauruck-system durch das set zu peitschen. nur: das set hätte genauso gut eine tür weiter an einem wochenendtag im globus laufen können. in der zeit, als ich da war, steigerte sich das (gefühlte, nicht getappte) tempo von 130 bis 140 bpm, experimente blieben leider die ausnahme bzw. auf die letzte stunde beschränkt und auch da eher im gediegenen rahmen (grime, trap). damit haben beide für meine begriffe eine große chance zum völligen stilistischen freidrehen auf der strecke gelassen. wenn das publikum bei von gebrochenen beats begleiteten sub-basslines schon jubelt und das ohm als spielwiese mit wesentlich weniger erwartungsdruck als größere clubs auch mit die besten akustischen gegebenheiten dafür bietet, verstehe ich nicht so ganz, wieso beide diese steilvorlage nicht als einladung genommen haben, darauf aufzubauen. stranger war bis dato zugegeben bei mir ein unbeschriebenes blatt, aber bei skee mask ist die kompromisslose musikalische vielfalt eigentlich gegeben.

gut, viele shazam-versuche waren fehlversuche, weil ich hinten rechts am durchgang kaum empfang hatte. das klappt zwischen dj-pult und bar besser. allerdings fand ich’s erstaunlich, das meiste von alleine zuordnen zu können, weil’s zum guten 1990er/2000er-techno-kanon gehört. darunter auch offensichtliche hits.
kann mensch im dienst für die party alles machen. aber das wirklich abseitige, bei dem ich am liebsten am cdj-display geklebt und alles mitgeschrieben hätte, blitzte leider nur ziemlich kurz auf. es steht dafür wiederum auf der plus-seite: ein richtig gutes techno-set mit stilistischen ausflügen.

summa summarum: die gut acht (bzw. für mich gut sechseinhalb) stunden hätten mehr hergegeben, wenn beide in kauf genommen hätten, zwei, drei dutzend leute zu vergraulen. entweder hätten sich in der schlange vor’m club wahrscheinlich dankbare abnehmer*innen gefunden oder zumindest ich aufgrund nicht so penetranter fülle länger die tanzfläche bevölkert.

trackauswahl (*: shazam)

jonzon – cardiological stomp
cj bolland – sugar is sweeter (armand van helden remix)
joey beltram – energy flash
sole tech – bass the countdown
aril brikha – groove la chord
wicked wipe – rok da house (ian pooley remix)
unspecified enemies – multi ordinal tracking unit (direkt danach)
paul johnson – i’m a freak (and your girl is too)
fuse vs. lfo – loop
the sun god – maum
faces drums – faces drums 2
erik & fiedel – grundig
joey beltram – arena
alias – warriors*
jeff mills – casa
dj funk – black energy*
dizzee rascal – stand up tall
chris liebing – next try ep (chris mccormack remix)*
frost – chimera (techno classic mix)*
dj deeon – da dik suk*
bam bam – where’s your child
dj assault – techno freak
drexciya – black sea
l.a.m. – toxic tv
jeff mills – tango
erik – re-tics (direkt danach)
circuit breaker – overkill
robert armani – grind
funk d‘ void – diabla (samuel l. session’s juice mix)
3 phase feat. dr. motte – der klang der familie
sir spyro – check*
chief keef – faneto*
k1 n15 – free em*
cj bolland – camargue (direkt danach)

[berlin / 09.12.2022] tresor: 15 years ilian tape / l.i.e.s.

der globus wurde renoviert und es wird zeit, dass ich mir das anschaue. das programm verspricht auf beiden etagen einiges.

tresor
23h55 december
03h30 fret live
04h30 ron morelli
07h00 nastia reigel

globus
23h55 dario zenker
03h00 skee mask
05h30 re:ni
07h30 stenny

eintritt
20 euro

nachbetrachtung
fazit vorab: der tresor hat sich einmal mehr als alternative entpuppt, bei der djs aus dem techno/house-korsett ausbrechen können, ohne dabei publikumsflucht befürchten zu müssen. darüber hinaus freut mich am meisten, dass der umbau des globus richtig gut gelungen ist und der raum dank lambda labs auch einen grund dafür liefert, wegen des sounds hinzugehen. war beim tresor ja nicht immer selbstverständlich.

erstaunliche schlange gegen 2 uhr, die bis hinter das tor reichte. auch drinnen war’s zu der zeit schon gut gefüllt, wobei sich verständlicherweise erstmal vieles an der garderobe konzentrierte. im globus war’s anteilig voller, aber grundsätzlich hat sich alles so gut verteilt, dass es gut auszuhalten war.

erstmal zum umbau des globus: ist bislang die für mich beste version mit nur einem kleinen mangel.
mit der aktuellen position des dj-pults (an die wand vom treppenhaus zur garderobe grenzend) haben sie alle himmelsrichtungen durch, die der raum so hergibt: nach der kraftwerk-seite zum anfang, der rückseite zur bar danach, gefolgt von der seite, die zur +4 bar geht, war das die seite, die noch nicht ausprobiert worden ist.
dafür wurde die wand eingerissen, die den gang zur +4 bar (oder nach unten) eh zu einem ziemlichen schlauch hat werden lassen und damit verschenkter raum war. den platz nimmt jetzt das dj-pult ein (das vorherige ist immer noch bühne für live-acts) und es ist an den seiten sowie dahinter stets genug platz, um durchgehen zu können. an den wänden kein nackter beton mehr, sondern dunkle gitter, was zu einer im positiven sinne eigenwilligen ästhetik führt.
die bar sowie die sich anschließenden sitzgelegenheiten zeigen, dass das benachbarte ohm mit den kacheln als inspiration gedient hat. auch im globus ist diese jetzt mitten im raum (und der gang zwischen bar und tanzfläche auf der kraftwerkseite ein kleines nadelöhr), allerdings wird die vorherige klare trennung zwischen bar an der seite und ein darauf folgender block mit sitzgelegenheiten hinter der wand zur tanzfläche glücklicherweise durchbrochen. die kommt mir jetzt tatsächlich etwas kleiner vor, was jedoch ein pluspunkt ist.
das gesamtbild wirkt jetzt offener: die sitzgelegenheiten sind so weit von der anlage entfernt, dass mensch dort getrost plaudern kann, ohne die stimmbänder zu sehr strapazieren zu müssen und dabei trotzdem die tanzfläche im blick haben zu können. dennoch tritt hier der für mich einzige mangel auf: verschenkter platz am ende des raumes, wo zuvor die treppe richtung garderobe hinführte. leute, die dort sitzen, schauen auf eine leere fläche, auf die durchaus noch eine sitzgruppe gepasst hätte. positiv gesehen: im notfall kommt es bei der evakuierung dort nicht zu engpässen und die rangierfläche für runner*innen zur befüllung der bar ist stets gegeben. ich fände es trotzdem ganz schön, wenn da nochmal nachgebessert werden könnte.
richtig dicker pluspunkt: die anlage. void war vorher schon ein schritt in die richtige richtung, jetzt ist auch dort die zeit für lambda labs, nachdem sie schon im kraftwerk sowie in der +4-bar ihr können unter beweis stellen konnten. zweipunktbeschallung, von jeweils einem qx-3-array auf beiden seiten des dj-pults ausgehend. dort wiederum lassen sich die monitorboxen je nach individuellen bedürfnissen verschieben. da sie es beim holzboden belassen haben, hat der bass eine schön warme resonanz im raum. im großen und ganzen bestätigt sich mein eindruck, den ich von der lärzer turmbühne mitgenommen habe: im vergleich zu funktion one klingt das wärmer, runder und dabei nicht weniger transparent. das ist glücklicherweise jammern auf hohem niveau und mich freut es irgendwie, dass mensch den globus jetzt nicht nur wegen der räumlichkeiten, sondern auch des klanges wegen empfehlen kann.
das licht besteht jetzt eher aus led-ketten, bei denen zumindest an dem abend etwas mehr akzente hätten gesetzt werden können. ist für meine begriffe jedoch nebensächlich.

im tresor selbst hat sich auf den ersten blick nichts verändert. die anlage strahlt jetzt nur nach hinten ab. wo vier tops zuvor die tanzfläche eingerahmt haben, sind jetzt zwei paare nach hinten ausgerichtet. immer noch void und im vergleich zum status 15 jahre zuvor (mir wird beim schreiben gerade mal klar, dass es den tresor 2.0 damit länger gibt als den in der leipziger straße) immer noch besser. hätte jedoch nichts dagegen, wenn auch dort mal mit lambda labs experimentiert oder der vorherige zustand mit auf die tanzfläche ausgerichteten boxen wiederhergestellt wird.

damit genug zu den räumlichkeiten und der fülle: musik gab’s auch noch. dabei kein ausreißer nach unten, eher mindestens gut, meistens sogar sehr gut.
erhofft gut: fret. ist mit legenden ja immer so eine sache, ob deren produktionen nicht zuviel vorfreude verheißen, die mit wenig gespür für einen guten setaufbau verpufft. trat absolut nicht ein, obwohl er seine vor jahrzehnten mit scorn etablierte formel im wesentlichen nicht verändert. die perkussion bzw. beats sind bei fret halt dichter bzw. im vergleich zu scorn eben kein dubstep, sondern offensichtlich techno-kompatibel. da bleibt zwar weniger raum für die drückenden basslines, aber im hintergrund grummelt es dennoch stetig. mein favorit des abends, passte perfekt zum raum.
skee mask wie bei der reef bereits sehr techno-lastig, aber auch mit um die 140 bpm in der letzten stunde ziemlich zügig unterwegs. hat re:ni mit jungle im anschluss sogar noch auf die spitze getrieben, wobei ich wegen der staub im hinterkopf relativ zeitig kurz vor 6 uhr los bin. fand aber die bandbreite im globus innerhalb der fast vier stunden (von house bei dario zenker über techno/grime/artverwandtes bei skee mask hin zu jungle/footwork bei re:ni) bemerkenswert und vor allem, dass das publikum auf alles einstieg.
bei ron morelli sind mir zwei tracks von jeff mills in erinnerung (medusa, if (we)), was bei der tradition des clubs aber eh offene türen sind, die mensch einrennen kann.

wie zuvor: das line-up behalte ich im auge. für freitagnacht gibt’s eigentlich fast keine bessere möglichkeit, wenn mensch gestandenen techno erleben möchte.

[berlin / 19.08.2022] berghain: reef

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

reef

berghain
00h00 shannen sp
02h00 badsista
04h00 skee mask
06h00 esposito

panorama bar
22h00 darwin
02h00 dj voices
04h00 invt live
05h30 yung singh
07h30 elissa suckdog b2b enchanted rhythms b2b dan beaven

nachbetrachtung

war aus gründen (famoses deichkind-konzert in der wuhlheide vorher plus nachbesprechung) recht spät dran. randfrage: wenn mensch als mitglied einer bank der cash group im umfeld des ostbahnhofes gegen 2 uhr nachts geld abheben möchte, sieht’s ziemlich mau aus, oder? die tür zu den automaten der commerzbank in der koppenstraße blieb jedenfalls so konsequent zu wie die vom berghain bei der gästeauswahl.
und damit zurück zum thema: beim anblick beider schlangen staunte ich nicht schlecht bzw. befürchtete eine neuauflage des sonntags zuvor mit allgemeiner überforderung durch dichte an menschen allerorten. die normale schlange bis zum kiosk, die für bändchen / gästeliste / stammpublikum bis zum garten, beides nicht locker stehend.

drinnen dann jedoch das, was ich mir irgendwie erhofft hatte, an die samstage der anfangsjahre erinnerte und dankenswerterweise auch die gesamte zeit über so blieb: eine angenehme fülle. jederzeit war’s ohne probleme (also ohne durchschlängeln bis an den rand der tanzfläche) möglich, zwischen beiden etagen zu wechseln. und die klosituation dürfte auch für die damen angenehm genug gewesen sein. schlangen gab’s auch dort keine nennenswerten.

also um 3 uhr drinnen, shannen sp und darwin damit verpasst. dj voices viel eher mein fall als badsista. letztere spielte dann doch recht gefällig-geradlinig, während sich dj voices mehr traute (als einziges beispiel: phillip jondo feat. dj plead – whowhuwho im moa pillar remix).
skee mask für seine verhältnisse auch erstaunlich technoid. ohne krasse temposprünge und irgendwo zwischen 130 und 140 verortet (nicht getappt). mag manche erwartungen nicht ganz erfüllt haben, ist aber bei einer setlänge von zwei stunden ziemlich verständlich – zumal er in den zwei stunden eine vielseitigkeit untergebracht hat, wie ich sie mir von den sonntagen erhoffe. also die gerade kickdrum als grundlage, von der mit electro oder grime gerne mal abgewichen werden kann. geschmackssicher so oder so. bitte mal wieder die ilian-crew für einen sonntag einladen und ihn sich über vier stunden austoben lassen.
esposito gehört die krone für das beste intro und outro. er hat jedenfalls mit kendrick lamar zum schluss für mich einen dieser momente geschaffen, die den club nach all den jahren immer noch für mich attraktiv wirken lässt. es war auch gegen 7 uhr soweit, dass sowohl unten als auch oben zeitgleich drum&bass lief. von yung singh hätte ich sowieso gerne noch mehr mitgenommen. aber da die funktion one unten schon mal mit den basslines gefordert wurde, wollte ich das nicht versäumen.
das dreier-b2b war zumindest bis 9 (ab dann konnte ich nicht mehr) astreiner house, der auch dem sonntags-stammpublikum gefallen hätte bzw. diejenigen mit dem abend versöhnt haben könnte, die sich bis dahin was anderes erhofft und bis zum schluss durchgehalten haben.

die nächste und letzte ausgabe der reef für 2022 ist am 4. november, den ich mir jetzt schon mal freihalte (bei mir läuft’s ja jetzt schon auf ein zur sub:stance vergleichbares abo hinaus). der andrang gibt dem konzept ohnehin bereits recht. nachdem ich am sonntag zuvor noch meine allgemeine überforderung mit den menschenmassen zum abend selbstdiagnostiziert und den entspannteren vergangenen zeiten hinterhergetrauert hatte, spielte der freitag die liebgewonnenen qualitäten des ladens wieder aus: mut zur experimentierfreude mit dankbarem publikum, bei dem es weniger die masse, sondern vielmehr das interesse an abseitigem macht. einzige nebenwirkung: es bringt den biorhythmus durcheinander. aber das geht alle paar monate schon gut klar – und erst recht, wenn ich dabei erschöpft durch die kondition, aber mit einer menge musikalischem erkenntniszuwachs den club verlasse.

trackauswahl (*: shazam)

dj voices
phillip jondo feat. dj plead – whowhuwho (moa pillar remix)*

skee mask
x-101 – sonic destroyer
scion – emerge
dj pete – latifah (keine ahnung, welche der drei versionen)
313 bass mechanics – dress to sweat*
fonzo & riko dan – bushmaster (east man remix)*
game boy – playground*

esposito
das intro: source direct – call & response
loxy & resound – psyche*
breakage – tape bubbler spesh*
fixate – n2o*
fracture & sam binga – gripping grain*
coco bryce – cloud busting*
und bereits besagtes outro: kendrick lamar – count me out

[berlin / 02.10.2020] revier südost: mother’s finest

ja, ganz richtig – es war ziemlich gut letzte woche. weitere gründe finden sich beim blick auf das line-up.

jetzt auch mit ablauf, miriam schulte wird nachgeholt.

14h00 franklin de costa
16h00 shanti celeste
18h00 jasss
20h00 skee mask b2b stenny

nachbetrachtung

gut vier jahre später am 24.10.2024 ohne wirkliche erinnerung an details, so dass shazam einspringen muss.

war erst abends zu jasss dort, selbige ziemlich funktional. skee mask und stenny risikofreudiger, gut halb gefüllte tanzfläche. herbst-typisch etwas frisch um die beine, aber die musik lud zum bewegen der gliedmaßen und damit zur körpereigenen wärmeproduktion ein. da war’s ein leichtes, bis zum schluss zu bleiben.

notierte tracks

skee mask b2b stenny
sir spyro – side by side (feat. big h, bossman birdie & president t)
novelist – man better jump
kansas city prophets – intercom
musical mob – pulse x
miss modular – earplug

[berlin / 15.02.2020] berghain: klubnacht

endlich wieder ein ilian tape-showcase, wo ich die trackerkennung als fanboy als hintergrundtask laufen lassen kann. möchte die gelegenheit aber auch nutzen, auf das label-portrait in der taz hinzuweisen, das bereits anfang januar erschienen ist und hier am besten passt.

berghain
00h00 stenny
04h00 andrea live
05h00 zenker brothers
09h00 skee mask
12h00 overmono
15h00 martyn
19h00 pariah
22h00 steffi
02h00 barker

panorama bar
00h00 virginia
04h00 titia
08h00 oracy
12h00 margaret dygas
16h00 l.b. dub corp
19h00 gonno
22h00 nick höppner
02h00 the carry nation

säule
20h00 tobias. live

eintritt
18 euro
5 euro bei wiedereintritt

nachbetrachtung

schichtdauer: mal wieder überstunden. 9 uhr bis 2 uhr.

das lag vorrangig an meiner freude darüber, dass es diese unaufgeregten sonntage noch gibt, an denen sich musikbegeisterte versammeln und über genregrenzen hinweg einfach nur spaß haben wollen. parallel fand in der alten münze / griessmühle im exil die synoid statt, die weite teile der techno-fraktion mit präferenzen für deutliche 4/4-kickdrums gebunden haben dürfte. ergebnis war, dass das platzangebot selbst zu mittlerweile berüchtigten stoßzeiten wie sonntagabend erstaunlich gut war.

es kamen also zwei für mich mittlerweile essentielle dinge zusammen: musik auf mindestens gutem (overmono, nick höppner, letzteren aber zu kurz gehört), meistens aber überdurchschnittlichem bis hervorragendem niveau. ich ärgere mich nur etwas, oracy aufgrund von sonntagsträgheit nach dem aufstehen verpasst zu haben.
insgesamt: skee mask sowie martyn sind für mich gleichauf bei den sonntagsfavoriten. ersterer hat eher ein techno-set mit grime/dubstep/bass-sprenkseln abgeliefert, wobei für mich bemerkenswert war, dass die leute gerade bei sowas gejubelt haben. martyn hat tief im archiv gewühlt und neben uk-hardcore (bei dem shazam in einer tour weg kapituliert hat) auch dubsteppiges gespielt – und damit nicht unbedingt den floor geleert.
margaret dygas für mich locker im oberen drittel als schöner ausgleich zu overmono, die sich erst in den letzten 30-40 minuten so richtig getraut haben, auch mal herumzuexperimentieren.

tobias. gab‘s gut zwei stunden lang. trippiger techno, mit dem er zwar das rad nicht neu erfand. aber erstens wäre dies heutzutage der erwartungen eh etwas zuviel, damit zweitens nicht notwendig und drittens vernachlässigbar, da wahnsinnig ausgefeilter sound, bei dem jede frequenz genau dort saß, wo sie sollte. habe dadurch pariah verpasst, aber dafür bot steffi wie immer sichere qualität.

notierte tracks (°: shazam)

skee mask
reeko – selección natural parte 1°
jeff mills – alarms / ufo (nicht hintereinander. „alarms“ in der ersten, „ufo“ in der zweiten stunde.)
grandmixxer – slsa (pk version)°
helix – pulse techs°
the pump panel – ego acid
takaaki itoh – insistence°
trends – red stripe riddim°
jon e cash – invasion°
borderlandstate_the best kisser in l.a – interlinked
grandmixxer & jeb1 – lambeth yardies°
boylan – start up (feat. flowdan)°
dj shufflemaster – geylang°
karl o‘ connor & peter sutton – guiltless
tc4 – chopper°
dizzee rascal – stand up tall (direkt danach)
lj – prototype (direkt danach)°
hudson mohawke – furnace loop°

margaret dygas
mike dehnert – leerlauf°

overmono
im laufe der ersten stunde:
joey beltram – game form (mike dearborn remix)
joy overmono – bromley
und in den letzten 30-40 minuten:
toasty – the knowledge
overmono – le tigre°
errorsmith – stiff neck
emptyset x danny brown – income tax swag (dis fig bootie)° (gibt’s leider nur auf soundcloud und wahrscheinlich nie offiziell. eigentlich ein jammer – das ist so böse gut.)

martyn
female – surrounded by enemies°
jeff mills – masterplan
stratton – coming°
h&m – real life (und damit insgesamt ganz schön viel alte mills-sachen an diesem tag)
skee mask – juug (direkt danach)
karenn – kumquat (direkt danach)
joey beltram – caliber (direkt danach)
hornsey hardcore – the wiz° (wohinter jerome hill steckt)
steve poindexter – return to ghetto°
champion & melé – get down°
walton – rolla
killawatt & ipman – sur place°
aquarian – hydropulse°
robert armani – circus bells (hardfloor remix)
martyn – one eye° (direkt danach)
sterac – astronotes° (letzter track)

steffi
boddika – steam
random noise generation – echelon

[berlin / 27.09.2019] griessmühle: reef

versteht sich von selbst, dass ich dort als fanboy hin muss. allerdings verdienen darwin nach ihrem mehr als positiven eindruck auf der mother’s finest im juli sowie gigsta ebensoviel aufmerksamkeit.

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
auch wenn das zu erwarten war und ich das mit einem weinenden auge sehe, da meine reef-premiere mit deren letzter ausgabe zusammenfiel: das war mal wieder eine der gelegenheiten, bei der ich einiges an tracks in der shazam-mediathek mitnehmen konnte. nicht nur bei skee mask (da hat’s erstaunlich häufig nichts gefunden), aber auch beim duo darwin / re:ni.
smokey muss ich mit ihrem jungle / hardcore-set im silo noch hervorheben, wobei ich da leider nur die letzte halbe stunde mitbekam. skee mask hatte von 4 bis 6 uhr gespielt und meine reserven waren danach schon weitestgehend aufgebraucht, da er von beginn an stark auf das tempo gedrückt hatte, zuerst ziemlich technoid, zweite hälfte mit einer menge footwork und drum & bass.
nadjé hat im silo aber um 7 übernommen, so dass ich auch recht zeitnah los bin. saoirse hatte mich ein paar stunden zuvor nicht so abgeholt, so dass meine wahl auf das warm-up von darwin & re:ni in der halle fiel, und von gigsta hätte ich gerne mehr als die letzte halbe stunde gehört. beim vorglühen war es aber wiederum auch nett, dass ich mich nicht unnötig hetzen wollte.

es wäre schön zu wissen, ob die grime box dann doch noch weiterexistiert oder beide reihen in diesen wochen ihre letzten ausgaben zelebriert haben. vom äußeren eindruck her kommt das publikum (wenigstens in der griessmühle) sehr gut mit musikalisch diversen nächten wie dieser klar.

notierte / per shazam identifzierte tracks:
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[berlin / 23.06.2019] else: ilian tape open air

für mich heißt das: telefon aufladen und shazam bei skee mask einfach laufen lassen. schöner coup in jedem fall, den die else da gelandet hat.

ablauf

open air
14h00 julietta
16h00 skee mask
18h00 shed
20h00 zenker brothers

hütte
22h00 stenny
02h00 andrea

eintritt
14 euro

nachbetrachtung
wie erwartet und dann doch zugleich überraschend. ersteres in bezug auf meine hoffnung, dass der nachmittag / abend der else gut zu gesicht steht. zweiteres, weil nicht etwa skee mask die wilden stilsprünge vollzog, wohl aber shed, der zu zwei dritteln jungle, footwork und artverwandtes gespielt hat. und auch die zenker brothers habe ich zuvor nicht so breakbeat-orientiert sowie abwechslungsreich gehört.
stenny und andrea haben die hütte anschließend gleich von beginn an im back2back bestritten und auch dabei (wie wiederum zu erwarten) das niveau der vorgänger locker gehalten. gab also musikalisch absolut nichts zu meckern, und das fehlende quentchen an lautstärke wird wahrscheinlich ein problem mit auflagen sein.

also: von vorne bis hinten zufrieden. kann gerne häufiger so stattfinden.

trackauswahl:
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[berlin / 09.06.2018] berghain: klubnacht

die herren von ilian tape machen wieder einmal station, und da wird gleich aus naheliegenden gründen der anfang mitgenommen.

berghain
00h00 skee mask
04h00 andrea live
05h00 stenny
09h00 zenker brothers
13h00 oliver deutschmann
17h00 answer code request
21h00 dax j
01h00 ron albrecht

panorama bar
00h00 lawrence
04h00 efdemin
08h00 nick höppner
12h30 pause
20h00 virginia
00h00 hannah holland

garten
12h00 eris drew
16h00 justin cudmore b2b mike servito

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
es waren zwei schichten, von denen die erste (erwartungsgemäß) meine neugierde auf unbekanntes oder zumindest genreübergreifendes mehr als erfüllen konnte. die zweite konnte aber mit einem endlich mal wieder überzeugenden set von answer code request auch punkte sammeln.

für die zeit zwischen 0:30 und 9:00 gibt es absolut nichts zu meckern. stenny (mein zweitliebster ilian-act) knüpfte an die eklektische vorlage an, wurde zwischendurch sehr geradlinig und streute hin und wieder ein paar gebrochene stücke sowie den einen oder anderen hit ein. andrea nicht so melodisch, wie man ihn von den platten her kennt. das war unerwartet perkussiv, soundorientiert, weniger auf flächen setzend. hätte dort zwar auch gepasst, verfehlte aber sein ziel absolut nicht. einzig und allein meine kondition ließ von 5 uhr an sehr zu wünschen übrig. hätte beide sehr gerne betanzt, aber bei einem immer schwerer werdenden kopf ließ ich das auch stellenweise im hintergrund revue passieren.
dafür konnte ich bei der eröffnung des abends durch skee mask nicht still stehen. hat ohnehin etwas, sich vor 1 uhr in die tanzflächenmitte auf den sweet spot stellen und einfach nur zuhören zu können. erst recht bei so einer auswahl, die zwar bei seinem funktionaleren teil ganz schön von night slugs geprägt war, aber das ist ja per se nichts schlechtes.

trackauswahl von…
skee mask:
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stenny:
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bei answer code request hat es mich im nachhinein etwas geärgert, erst um 19:30 uhr wieder da gewesen zu sein, weil er von allen bis 3 uhr (dann musste ich gehen) am meisten zu überzeugen wusste. war zwar gut funktional, aber zugleich auch melodisch, so dass man rückschlüsse auf seine breit gestreuten produktionen ziehen konnte. freut mich sehr, dass er das dieses mal so versiert in den clubkontext überführen konnte.
auswahl: zeigen

virginia hatte oben ihre momente, wobei man mich mit meiner lieblings-hypnotist-nummer immer kriegt („this is my house“), wenig später darauf „living for the night“ von ur. zwischendurch mit liebhabertracks wie vom stets unterschätzten anthony shakir („trackin“), dann wieder hittig mit „moving like a train“ von smith & hack im herbert-mix, direkt gefolgt von mr oizos „flat beat“.
mir hat in der letzten stunde bei ihr aber etwas der drive gefehlt, aber dafür hat hannah holland einen richtig guten eindruck bei mir hinterlassen. shazam hat zwar bei fast allen tracks versagt, so dass ich nur mit „theme from q“ von objekt sowie „u can tell“ von privacy dienen kann. war aber auch sonst gut und gerne in breakigen gefilden unterwegs, was für ein schlussset oben schon couragiert ist.