es ist mal wieder soweit und ich um keinen hinkenden vergleich verlegen: objekts ohm-residency ist für dieses wochenende die sandwichscheibe, die vom noch ofenwarmen brot aus der about-blank-bäckerei umrahmt wird. das wird wahrscheinlich ähnlich voll wie auf dem mdf zur gleichen zeit, aber die drei protagonist*innen verheißen eine menge wissenszuwachs abseits ausgetretener pfade. da fällt’s mir leicht, die prioritäten zwischendurch zu verschieben.

nachbetrachtung
fazit vorab: nach jetzt drei überzeugenden ausgaben nehme ich die „wormhole“ in den kanon meiner stammtermine auf. bisher war’s jedenfalls stets so, dass die verheißungen des line-ups auch vor ort eingelöst werden.
dieses mal kam noch der wohlfühlfaktor während der hauptstoßzeiten hinzu. ich war bereits um 0:15 uhr vor der tür und die schlange mit 30-40 meter bereits länger als die vom tresor zur gleichen zeit. was verhieß, dass es ohm-typisch ab 2 uhr zu voll werden könne.
eine halbe stunde später war ich drin und es ab 1:30/2:00 uhr auch gut gefüllt, mit typischem durchgangsverkehr am hinteren ende der tanzfläche und in beschlag genommenen sitzgelegenheiten neben der bar. aber meinem eindruck nach wurde im vergleich zu den letzten ausgaben bereits früher der einlassstopp verhängt, so dass ca. 50 leute weniger im laden waren. und das macht im ohm einen ziemlichen unterschied. zu den meisten zeiten konnte ich mich am hinteren ende weitestgehend ungestört bewegen.
es haperte lediglich an meiner kondition – auch wenn ich genügend puffer zum schlafen nach dem about blank hatte, kamen dann doch vielleicht fünf, sechs stunden zusammen. bin daher mit etwas wehmütigem herzen gegen 6:30 uhr gegangen, da objekt in den fast anderthalb stunden den für mich richtigen nerv zwischen techno, breakbeats und dubstep traf und dabei auch gerne mal akzente in richtung härte setzte. jedoch war die aussicht auf einen sonntag im lieblingsgarten bei sonne und netten weggefährt*innen zu verlockend und im nachhinein auch das richtige pferd, auf das ich gesetzt habe.
insgesamt fand ich in den gut fünfeinhalb stunden meiner anwesenheit msjy am mutigsten, weil sie quer durch stile und tempi ritt, dabei aber konsequent den roten faden behielt. gegen 2 uhr verlor sie mich mit dub mal kurz, weil das die sorte war, die mir etwas zu viel spannung aus dem bis dahin ganz schön treibenden set rausnahm. aber vielfalt sowie risiko gibt bei mir immer pluspunkte und noch dazu war eine viertelstunde später davon nichts mehr zu merken. sie zählt für mich damit zu denjenigen, die bewusst brüche einbauen können und die leute damit auf lange sicht nicht verprellen.
mit dubstep, footwork (oder in welche schublade mensch einsortiert, was sie um die 160 bpm gespielt hat), drum & bass, dub und breakbeats mit mut zu großen tempiwechseln hat sie jedenfalls all das auf’s tableau gebracht, was mich schon bei ihrem reef-set überzeugt hat.
pariah blieb tempotechnisch im techno-kompatiblen korridor um die 135 bpm (nicht getappt, eher gefühlt-geraten), aber stilistisch vielfältig. hat gezeigt, dass experimentierfreudigkeit durchaus auch mit geraden kickdrums geht und samba-elemente einzug in eben solche sets halten können.
notierte tracks (mit ablauf des abends durch nennung der jeweiligen startzeiten in klammern)
msjy (00:00)
dual monitor – step pattern
joey – spooky emote
st. amp – cave
flvxx – murdah (feat. a-tweed)
the untouchables – ragga ting
dj jm – squash
muadeep – words of a preacher
pariah (02:30)
cari lekebusch – erratic movements pt. 2
krusher – me to do (motion unit remix)
surgeon – waiting for me pt. 3
felix da housecat – kickdrum
the chemical brothers – electronic battle weapon 1
ben klock – wolf
storm on earth – signal
objekt (05:00)
benny ill / kode9 / the culprit – fat larry’s skank
rroxymore – nightbite
planetary assault systems – function 4
disco vumbi – jo-ducuroma
cluekid – spider monkey
oliver ho – awakening the sentient part 2