hier ist es fast 21:30 uhr ortszeit, es geht um 22:00 uhr los, unterwegs bin ich eh noch, also wird das die letzte station für heute.
nachbetrachtung
(am 25. januar 2020)
war schon ein ziemlicher kontrast über den tag verteilt. nach einem klassischen touri-tag, der auf der brooklyn bridge begann rüber zum 9/11 memorial (und dabei begreifen, wie nah das eigentlich beieinanderliegt), quer durch den finanzdistrikt, dann quer durch manhattan (greenwich village, um den bart gestutzt zu bekommen) zum highline park und von da aus richtung times square. es gab also jede menge zu gucken und vor dem ausflug in den good room brauchte ich einen kaffee. den gibt es glücklicherweise sogar ziemlich gut beim pret-a-porter in nähe des times square, womit ich zwar wieder eine der ketten reicher gemacht habe. aber in dem augenblick heiligte der zweck die mittel.
also rüber nach brooklyn, wo wiederum kaum jemand auf den straßen war. der club ist von außen ein unscheinbarer flachbau und in der oberen etage untergebracht. könnte vorher sowas wie eine große lagerfläche gewesen sein, aber man begeht eh einen fehler, die berliner ästhetik umgewidmeter orte auf andere städte übertragen zu wollen.
ich war auch mit einer der ersten im club, jedenfalls brannte das putzlicht noch. eintreten war aber kein problem. kapazität maximal 500-600 leute, aber dann wird’s auch schon richtig eng. am rande des mainfloors sitzecken mit tischen, auf dem zweiten floor nur bänke am rande. dort eröffnete bryan kazenic mit ambient, von der auswahl her gut, aber mir auch verdeutlichend, warum ich mich da noch nicht so herantraue: es passte harmonisch manchmal nicht.
outer space ab 23 uhr mit ihrem live-set, was erstaunlich früh ist. aber auch sie eher im ambient-bereich und damit auch goldrichtig platziert. bryan kazenic gab es danach erneut für eine stunde, diesmal mit warm-up-techno (u.a. „space pong“ von t++, ewig nicht mehr gehört) und für mich damit eher in seinem element als zuvor.
bmg im größeren raum mit solidem electro und acid house. derek plaslaiko räumte danach ab, ich konnte es mir aber dennoch nicht verkneifen, den lichtmann zaghaft zu fragen, ob es absichtlich so statisch sei. war tatsächlich veranstalterseitig so gewollt, also musste mensch „nur“ mit guter musik vorlieb nehmen, was aber zu der zeit keine große hürde war. auch mit patrick russell nach derek sowie mike servito ab 3 drüben im kleineren raum nicht. konstant gutes niveau, nur verstand ich die gefühlte vollbremsung durch carlos souffront um 4 uhr nicht. andererseits hatte ich an dem tag eh genug gesehen, dass es auch nicht schwer fiel, ins apartment am anderen ende brooklyns in crown heights zu fahren. das mit dem öffentlichen transport ist in new york zu keiner tages- und nachtzeit ein problem – es fahren alle linien 24/7. so konnte ich mir am sonntagnachmittag noch den rest des marathons im central park anschauen und wieder in brooklyn nach platten stöbern. so heilig ist der sonntag in den usa nicht, dass da keine geschäfte öffnen dürften.
new york hat seitdem mit dem basement einen neuen club bekommen, der den fotos nach mit rauhem betoncharme auch dem nahekommt, was mensch von hier so kennt. das output habe ich nur von außen gesehen, als ich um die ecke beim halcyon zum plattenstöbern war. aber halcyon ist umgezogen und das output geschlossen. so bliebe noch das elsewhere als größerer club, wofür in der knappen woche aber beim besten willen keine zeit war. auch nicht für queens, wo das basement liegt. alleine deswegen (und für das museum of modern art) muss ich nochmal hin.
also: nächstes mal sollte ich wenigstens zehn (und nicht nur sechs) tage für big apple einplanen. im good room würde ich auch definitiv nochmal vorbeischauen. deren booking ist konstant gut, die preise in ordnung, das publikum angenehm und auch ziemlich kommunikativ. damit also angenehm überraschend bei dem, was sich bei in puncto lebenshaltungskosten überteuerten metropolen wie nyc erwarten oder gar befürchten lässt.
notierte tracks (°: shazam)
bryan kazenic:
t++ – space pong
bmg:
hugo moya – move°
mike servito:
james t. cotton – buck
69 – filter king
2 am / fm – ctb°
derek plaslaiko:
dortmund – acid over oslo°
james „jack rabbit“ martin – only wanted to be (unreleased acid version)°
errorsmith – centroid
jensen interceptor – not phased°
lory d – b-l 132 acid°
patrick russell:
jeff mills – dna
lovecore – kalk (a1)