ich habe ja noch gar nicht erwähnt, dass die crowdfunding-kampagne des mensch meier erfolgreich war. daher wird an diesem wochenende dort das ende der funktion-one-ära auf dem meinfloor eingeläutet. es übernimmt studt akustik, die auch schon seit geraumer zeit die panorama bar erklingen lassen.
das line-up liest sich fast wie aus dem schaltstufe-bilderbuch und bei den robotern war ich ohnehin zu selten in letzter zeit, was aber auch an meinem suicide-boykott liegt.
start
24 uhr
eintritt
10 euro
nachbetrachtung
entsteht am 24. januar 2024. das mensch meier ist seit dem vergangenen wochenende leider geschichte, die betreiber der anomalie werden die räume zukünftig mieten und bespielen.
ich war am ende zwar nur gut vier stunden da, aber hatte meistens in der räuberhöhle ganz schön spaß bzw. wurde überrascht.
baeks hatte ich seit ewigkeiten nicht mehr gehört, aber der war für mich die überraschung: das publikum vielseitig und behutsam an ein schönes techno-bretter-set heranführen. und axiom stellte danach erneut unter beweis, dass er der beste electro-dj berlins ist / bleibt.
kriek spielte etwas langsamer als ich ihn in erinnerung habe, scratcht aber nach wie vor. mad zach im bereich zwischen dubstep und footwork.
war schön, sie alle mal wiederzusehen (auch wenn ich dash/dry leider verpasst habe). auch wenn sich die hoffnung darauf, dass das mit den robotern und dem mensch meier eine langzeitbeziehung wird, leider nicht erfüllt hat.
trackbeispiele (*: shazam)
baeks
efdemin – good winds
metrist – eliot mi fe
kink – the roots of techno*
tobias schmidt – stress
errorsmith – superlative fatigue
tektrax – i need a haircut
dj rush vs paul langley – aw shucks
various artists – no. 8 (autechre remix)
axiom
ur – electronic warfare
pollon – lost souls
luke eargoggle – lex 2001*
dopplereffekt – satellites
aux 88 – electro / techno
luke eargoggle – lex 2001
k-1 – plastic people (microthol mix)
kriek
ansome – hells mouth*
jon hopkins – collider (karenn remix)
Schlagwort: mensch meier
crowdfunding für das mensch meier
punkt für sie: ich habe selten einen schöneren doppeldeutigen titel für ein crowdfunding-projekt gesehen.
die gute nachricht zuerst: das mensch meier hat den mietvertrag verlängert bekommen.
die schlechte: natürlich (muss man in berlin mittlerweile leider sagen) ist die miete jetzt höher. daher sehen sie jetzt zu, die fixkosten zu reduzieren, damit weiterhin solidarische basisarbeit betrieben werden kann.
dazu gehört, die bislang gemietete funktion one auf dem meinfloor zu kaufen. bislang ist ungefähr die hälfte des ziels (60.000 euro) erreicht und es bleiben noch 11 tage.
eine gute anlage
[berlin / 14.06.2019] mensch meier: lesvos solidarity
ja, ich weiß: hier stand ein beitrag für die warning im hamburger golden pudel club am gleichen datum. dank des berliner stadtverkehrs habe ich jedoch den zug verpasst, verbringe den tag daher einfach hier und unterstütze dann solidarisch abends. hat auch den vorteil, morgen zur staub fit sein zu können.
lesvos solidarity
djs
mias
hang aoki
mila stern
elliver
ruede hagelstein
heimlich knüller
kleintier schaukel
kotoe
bw36
trap de la tourette
mutti cool
live
ptk
cheddar mike
inspektor lars
akktenzeichen
film
moria35
eintritt
10-12 euro
nachbetrachtung
stand für mich unter dem motto „weniger rave, mehr konzert“. dafür war die räuberhöhle reserviert, in der es drei mal hintereinander hip hop gab (inspektor lars, cheddar mike, ptk von antinational embassy).
gehaltvoll war textlich jeder, aber der flow bei inspektor lars wirkte etwas gezwungen, bei cheddar mike locker mit selbstironie und bei ptk routiniert.
gewinner waren für mich jedoch akktenzeichen. frau, typ, akkordeon, gitarre, zwei mikrofone, und dann munter coverversionen schmettern. das konnte von den toten hosen (bonnie und clyde) über manu chao (bongo bong) bis zu eurodance reichen (whigfields „sexy eyes“). das riss alle mit und danach brauchte ich auch nicht mehr viel zu sehen. nur kurz drüben bei ruede hagelstein vorbeigeschaut, mila gar nicht mehr mitbekommen und damit vor sonnenaufgang wieder heimradeln. also eine art kurzausflug über drei, vier stunden, der sich für mich alleine wegen der anderen musikalischen perspektiven gelohnt hat. und aus veranstaltersicht wohl auch, was umso schöner ist zu wissen.
[berlin / 28.04.2018] mensch meier: sick 23
und der dritte folgt sogleich. breakcore ist für mich seit jahren nur noch randerscheinung, daher passt das jährliche fest mit spiral tribe zusammen ganz gut, um mich im eh zu selten von mir besuchten mensch meier davon zu überzeugen, ob und was da noch so geht.
mainfloor
01h00 schurkensound
03h00 ruby my dear
04h30 asphalt pirates
07h00 ixindamix
09h00 crystal distortion
theater
01h00 briaian
03h00 karsten pflum
07h00 unprofessional
08h00 toecutter
räuberhöhle
00h00 sick picnic
02h30 sir gax
05h30 crouds
07h00 sumo acid
eintritt
10 euro
nachbetrachtung
summa summarum ging hier eine ganze menge neben breakcore, so wie es bei parties mit elekronischer musik eigentlich auch sein sollte.
ich kann mir zwar nicht erklären, wie schurkensound es trotz traktor geschafft hat, die übergänge zu verstolpern, aber das fingen die anderen floors gut auf.
ruby my dear hat mir vor augen geführt, warum breakcore als stil für mich wieder uninteressant geworden ist: da wird mit samples klassischer musik lange druck aufgebaut, der sich wie bei einem gewitter kurz entlädt und es geht wieder von vorne los.
mir war das später bei toecutter viel lieber, der aber erstmal damit zu tun hatte, seine hardware zum laufen zu kriegen und daher erst einmal eine cd mit einem vorgefertigten set laufen lassen musste. selbst dabei konnte er noch die eine oder andere ansage unterbringen. einige wiedererkennungsmomente vom „we topia“-album, das wegen des abfeuerns von samples aus den letzten jahrzehnten popkultur zwar wie beim durchzappen durch ein dutzend kanälen mit videoclips wirkt. aber dafür stets mit einem rhythmus unterfüttert, der einen im fluss hält. damit dürfte auch der unterschied zu ruby my dear und meine präferenz in puncto wunsch-breakcore klar sein.
asphalt pirates möchte ich noch hervorheben, der sich hinter einem kleinen turm aus modularsynthesizern verbarg und dabei eine hypnotisch-trippige variante des spiral tribe-sounds spielte, die nicht so schrill daherkam wie bei ixindamix. bei ihm finden die änderungen sehr nuanciert statt, wobei er sich in zweieinhalb stunden auch schön die zeit dazu nehmen konnte.
bester des abends für mich: karsten pflumm. erst mit techno-grundausbildung startend, mit drum&bass endend. da lasse ich mal die trackauswahl sprechen:
ecstasy club – jesus loves the acid
cristian vogel – whipaspank (im tube jerk remix, auch ewig nicht mehr irgendwo gehört)
peroxide mocha – trip on a train (wer noodles discothèque spielt, verdient nichts anderes als dicke pluspunkte)
dbridge & skeptical – move way
photek – the fifth column
homemade weapons – second skin
skeptical – just one kiss
[berlin / 20.08.2016] mensch meier: bewegungsfreiheit #8
auch beim mensch meier ist es ziemlich genau seit einem jahr vorsatz geblieben, häufiger vorbeischauen zu wollen. hat sich seitdem irgendwie nicht ergeben, bzw. die konkurrenz war wohl wieder einmal stärker. bei der bewegungsfreiheit im letzten jahr (die ich noch revue passieren lassen muss) passte aber schon eine ganze menge, daher steht’s außer frage, wieder vorbeizuschauen.
line-up
räuberhöhle
20h00 ammi weinhaus
21h00 flora e. bernhagen lesung
21h30 miksĉifona live
22h00 gülina feat. newcomer youngsters live
23h00 meccanismi di daniela iezzi live
00h00 hirsch jopek
03h00 tom bolas
theater
00h00 pablo mateo
03h00 something something something (alland byallo b2b dave aju b2b kenneth scott)
meinfloor
02h00 erik jäähalli live
04h00 mareena
07h00 wolle xdp
garten
07h00 dj normal 4
10h00 robert audien
13h00 piracy
eintritt
20h00 spende
23h00 10 euro + spende
01h00 12 euro + spende
nachbetrachtung
(fast drei jahre später am 24. juni 2019, da müssen bruchstücke reichen.)
erik jäähalli: das erste mal gehört, hatte damals wie heute ziemlichen live-jam-charakter, hat sich aber hörbar weiterentwickelt.
mareena: schönes techno-set. der eine makel liegt daran, dass „just close your eyes“ von gecko ein track ist, der mich flüchten lässt. liegt an mir.
war leider nicht so gut besucht wie die ausgabe im jahr zuvor, so dass der garten vorzeitig geschlossen wurde (da war ich allerdings schon daheim). da aufwand und (spenden)ertrag im mensch meier damit auch nicht in einem so günstigen verhältnis standen, war das auch die letzte ausgabe der bewegungsfreiheit an ort und stelle.
[berlin / 29.08.2015] mensch meier: bewegungsfreiheit #6
fast fünf monate sind seit der letzten bewegungsfreiheit im about blank vergangen, und gerade in den letzten fünf wochen ist einiges passiert, was an deutschland anno 1992 erinnert – nur dieses mal auch mit unterstützung aus dem (klein)bürgerlichen lager, das mit ressentiments gegenüber den fremden, die sich in den leerstehenden gebäuden der nachbarschaft niederlassen, nicht mehr hinter dem berg hält.
denen sei gesagt, dass das flüchtlingsproblem nicht nur hierzulande offensichtlich ist – auch in england lässt es sich bspw. nicht mehr verleugnen. nur wird das dort wenigstens gleich als europäisches problem begriffen, das haben sie uns als ehemalige kolonialmacht mit entsprechend bunt durchmischter bevölkerung wohl voraus. vielleicht ist es zu kurzsichtig von mir gedacht, die massenbewegungen in richtung europa aus nicht nur von kriegen, sondern auch aus den von humanitären krisen geprägten ländern als strukturelles problem zu sehen, an dem die eu einen nicht geringen anteil hat. die politische hilflosigkeit tut da ihr übriges – wohlstand ist als opium für’s volk nicht zu unterschätzen, daher ist dessen sicherung als prämisse zur wahrung des status quo (lesen als „sichern der eigenen pfründe“) so schnell nicht vom tisch zu bekommen.
wie brüchig dies ist, merkt man ja jetzt. europa – mit deutschland als wirtschaftlichem triebmotor – verheißt frieden, sicherheit, humanitären mindeststandard. so sicher kann man sich bei allen von den drei genannten faktoren nicht mehr sein. zwar ist es gut gemeint, wenn man mit „pack“ deutliche worte gegenüber dem braunen mob findet, aber das beseitigt die ursachen nicht und wird einigen eher noch ansporn sein.
nicht nur beim „pack“, sondern auch generell wird in puncto flüchtlingsakzeptanz noch einiges zu leisten sein, da an den für die flüchtlingsbewegungen zugrundeliegenden ursachen so schnell nicht gerüttelt wird – das wäre einfach zu fundamental.
daher also die sechste bewegungsfreiheit im mensch meier – einen besseren grund für meinen zweiten besuch dort gibt es nicht.
line-up
meinfloor
00h00 brick
02h00 dj flush
04h00 alland byallo
06h00 akmê
theater
01h00 tobias gullberg
03h00 manamana
06h00 daniela la luz live
räuberhöhle
23h00 red rack’em
02h00 bewegungsfreiheit special
garten
06h00 janoma & doob
10h00 miriam schulte
12h00 wasn & wunderwaffel
eintritt
21-23 uhr: spende
23-01 uhr: 7 euro
ab 01 uhr: 10 euro
nachbetrachtung
hiermit habe ich mir fast zwei jahre zeit gelassen (wir schreiben den 10. juli 2017). nichtsdestoweniger ist mir bricks gelungene premiere in einem größeren club (mit „tanzmaschine“ von knarz), ein wie immer gut zwischen heidelberg (alex cortex) und der insel (planetary assault systems) vermittelnder dj flush sowie ein ordentlich gefüllter garten in der frühe gegen 9 uhr in erinnerung. auch das einbinden der flüchtlinge ins konzept hat gut gepasst, dennoch war die ganze angelegenheit etwas komplexer als im about blank – gerade was absprachen anging. und das mensch meier musste damals noch seinen platz im nachtleben suchen, was in der immer noch etwas verlassen wirkenden ecke an der grenze zu lichtenberg nach wie vor nicht leicht ist. will heißen: beim about blank profitieren beide seiten von dessen lage, der stamm- sowie laufkundschaft und der jahrelangen bindung, was die bewegungsfreiheit dort noch runder macht.
dennoch: passte und lieferte damit einen grund für die wiederholung in 2016.