[berlin / 22.06.2017] olympiastadion: depeche mode – global spirit tour

wie der aufmerksame leser merkt: nach den 2016er-verlusten arbeite ich lieber die to-do-liste ab. die wettervorhersage ist nicht so rosig und dank manchester sind nicht mal schirme erlaubt. aber trotzdem bin ich gespannt, was am ruf deren konzerte als messe-ähnliches erlebnis dran ist.

nachbetrachtung

größtes manko:

  • die organisation. zu wenig toiletten, so dass selbst die herren anstehen mussten, und den stewards hätte man eine menge nachfragen ersparen können, wenn die eingänge zu den verschiedenen bereichen ausgeschildert gewesen wären. so hetzten einige kurz vor konzertbeginn von aufgang zu aufgang, um nach dem zugang zum innenraum zu fragen, der wiederum so zentral gelegen war, dass es einfach nur logisch erschien. war erstaunt, dass da so viele vom sicherheitspersonal gelassen blieben.

ansonsten

  • um die organisation nicht zu schlecht wegkommen zu lassen: ich musste nicht mal drei minuten am einlass warten. dank taschenverbot gerieten die kontrollen sehr kurz.
  • erstaunlich ordentlicher sound, wenn man die größe des olympiastadions berücksichtigt.
  • auch wenn jeder unter normalen umständen über das wetter geflucht hätte: das gewitter inklusive erweiterung der lichtshow am himmel und quasi konstantem wolkenbruch in der zweiten hälfte hat bei den leuten eine „jetzt erst recht“-stimmung entfacht, die scheinbar auch der band als ansporn diente. auch wenn ich dank regen auf der brille ohne mehr gesehen habe als mit, war das eine regelrechte party zum schluss – alleine weil jeder sich durch tanzen warmhalten wollte.
  • an der legende um dave gahans charisma ist definitiv etwas dran, martin gore nehme ich dessen schüchterne, fast demütige dankbarkeit nach fast 40-jähriger bandgeschichte komischerweise ab. wirkte insgesamt für mich wie eine mischung aus routine und spaß. lieferten eben genau das, was erwartet worden ist, wobei das live-schlagzeug die songs noch etwas rauher wirken ließ, das ihnen meinem eindruck nach aber sehr gut stand.

es war’s also definitiv wert. im januar stehen zwei hallentermine an, aber das entscheide ich spontan. lust darauf habe ich nach dem olympiastadion definitiv bekommen.