es ist ja allgemein bekannt, dass sich detroit erst mit dem „movement“ als jährlichen termin seiner vorreiterrolle bewusst wurde. nicht, dass die belleville three und eine ganze reihe anderer ab ende der 1980er-jahre keine anerkennung dafür bekommen hätten. jedoch geschah dies nicht in ihrer heimatstadt, die zugegebenerweise andere sorgen hat(te) als den bahnbrechenden musikalischen leistungen zu huldigen. wie so häufig passiert dies über umwege – im falle der usa über edm, also dem mainstream mit djs, deren gagen bereits nach wenigen jahren in den ligen spielen, von denen selbst ein derrick may heutzutage nur träumen kann.
es ist also an der zeit, die wurzeln der bewegung auch mal filmisch zu dokumentieren und dabei diejenigen zu wort kommen zu lassen, die als miterfinder bzw. urväter des ganzen nicht wirklich etwas davon hatten – außer der anerkennung des europäischen publikums, das (und da kommt mir die berliner sozialisation besonders entgegen) detroit nach wie vor als mekka begreift. (in meinen augen zurecht – sollte man wirklich wenigstens einmal gesehen haben.)
für die post-produktion sowie dem klären von musikrechten benötigen jennifer washington und kristian hill noch 30.000 dollar. am ende soll „god said give ‚em drum machines“ stehen, der nach den detroiter stadtvätern (die sich der rolle von techno in den letzten jahren endlich mal bewusster geworden sind) auch einem mainstream-publikum eine für uns westeuropäer, die in den letzten 20, 30 jahren mit der musik aufgewachsen sind, selbstverständliche tatsache vor augen führen soll: es dreht sich bei den anfängen um afroamerikanische musik, die aus einem bedingungslosen glauben an eine bessere zukunft entstanden ist. damit trug sie gerade vor dem sozialpolitischen hintergrund der stadt ab den ausgehenden 1960er-jahren eine deutlich politische botschaft, ohne dabei zwingend texte zu benutzen. ich hoffe einfach mal, dass der niedergang detroits im film thematisiert wird und nicht ausschließlich die musikindustrie als buhmann ins zentrum der aufmerksamkeit rückt. schließlich haben die letzten 30 jahre gezeigt, dass man die majors nun wirklich nicht dafür braucht, um eine musikalische revolution anzuzetteln. man erreicht die leute viel besser, wenn man dinge selber in die hand nimmt und sich nichts gefallen lässt (man denke nur an ur vs. sony im zuge des „jaguar“-plagiats).
aber das kann ich ja in einer rezension verpacken, sobald ich den film gesehen habe.
kampagne läuft bis: 21. november 2018
aktueller stand: 13.070 us-dollar
ziel: 30.000 us-dollar
link: kickstarter