jawohl, richtig gelesen. zehn jahre sind es bereits, und seit mehr als der hälfte darf ich hinter den kulissen mitmischen. das heißt in den letzten jahren immer mehr, agenturen hinterherzurennen bzw. nach namen zu schauen, die noch nicht so bekannt sind, damit sie noch erreichbar sind. oder auf vorhandene loyale langzeitgäste zu bauen.
es heißt auch, dass sich die gründe, weshalb die bewegungsfreiheit ins leben gerufen worden ist, nicht in wohlgefallen aufgelöst haben – vielmehr im gegenteil: die eh schon unhaltbaren umstände zeigen sich verschlechtert. eine menge anlass, das engagement fortzusetzen. jedoch zeigen sich auch bei uns verlagerte prioritäten, müdigkeit sowieso. wir müssen realistischerweise feststellen, dass die organisation längst nicht mehr so einfach ist wie vor der pandemie und auch der zulauf nicht auf dem niveau ist, das uns vor fünf, sechs jahren verwöhnt hat.
persönlich muss ich beim blick auf die szene feststellen, dass mir neuere namen immer seltener geläufig sind. ideen- und impulsgeber war ich seit jeher nicht, und gerade das braucht es, wenn hiesige partyreihen bestehen wollen.
ohne lange drumherum reden zu wollen: das zehnjährige der bewegungsfreiheit markiert auch das ende als alleinstehende partyreihe. wir werden jedoch nicht von der bildfläche verschwinden, sondern gemeinsam mit anderen kollektiven von uns hören bzw. sehen lassen. aber erstmal der ganz persönliche sommerausklang, tagsüber im lieblingsgarten.
garten
12:00 i.nez
15:00 andré dancekowski
18:00 karete bu
20:00 alex.do b2b hks97
beachfloor
15:00 tombola
15:30 eva
17:00 eterna_l
19:00 pete
zelt
22:00 stype
eintritt
von 12:00 uhr bis 14:00 uhr: 10 euro
ab 14:00 uhr: 18 euro
Schlagwort: bewegungsfreiheit
sanctuary vol. 1 – compiled by bewegungsfreiheit
seit heute ist amtlich bzw. auch für die allgemeinheit sichtbar, was seit einem dreivierteljahr vorbereitet worden ist. da jedoch der stream, der sektgarten-termin, koordination für unsere merchandising-artikel (der*die geneigte leser*in ahnt schon, dass der zug in richtung knallharte professionalisierung zu gehen scheint) und ja: auch so etwas wie ein privatleben den takt vorgaben, wurde es mit der veröffentlichung zum weihnachtsgeschäft nichts.
12 tracks sind versammelt, von mitstreiter*innen, die bereits bei uns gespielt haben oder es unserer meinung nach tun sollten. klasse statt masse wollten wir von vornherein, stilistische vielfalt ebenfalls. für solidarische 10 euro bei bandcamp zu haben. erstmal als komplettpaket zum vorbestellen, nach veröffentlichung am 26. februar 2021 gibt es die tracks auch einzeln. wird dann aber teurer.
apropos geld: sämtliche erlöse gehen wie bei der betterplace-kampagne an help4people und von dort aus an weitere initiativen sowie einzelfälle.
der klick auf’s cover führt zu bandcamp. die kompletten tracks sind auch bei soundcloud und hier eingebettet.
[stream / 08.04.2020] united we talk – tear down borders: #leavenoonebehind / united we stream – live from diskothek melancholie 2
mal etwas weniger kurzfristig und nicht ohne stolz: lesbos / moria findet zwar medial aktuell auch statt, aber ebenso offensichtlich ist der latente nationale selbstbezug bei der vermeintlichen gesundheitskrise, die auch nicht zu unwesentlichen teilen durch die kostenoptimierung des pflegebereichs in den vergangenen jahren hausgemacht ist.
dabei treten geflüchtetencamps als eine der baustellen zurück, obwohl sie seit jahren brachliegen. durch covid-19 treten die konsequenzen daraus mit allen unschönen details einmal mehr zutage. die binsenweisheit also gerne noch einmal: eine geflüchtetenpolitik (oder gar deren ursachenbekämpfung) wurde mindestens genauso lange verschlafen wie die erkenntnis, dass pflegekräften nicht genauso viel zugemutet werden kann wie robotern in der autoproduktion.
geflüchtete sind morgen von 16 bis 19 uhr thema bei united we talk und (damit wäre ich beim stolz) die bewegungsfreiheit kommt auch zu wort. zwar nicht extrem lang (fünf minuten, wie ich erfahren habe), aber ich hoffe, dass die drei stunden dazu beitragen werden, die thematik neben die soziale isolation rücken zu lassen.
danach kann ich direkt mein fanboy-dasein ausleben und objekt neben anderen aus der melancholie 2 auf die finger schauen.
[berlin / 05.07.2019] about blank: bewegungsfreiheit #15
fünf jahre sind es schon, vor vier jahren durfte ich das erste mal dabei sein, seit anderthalb jahren mische ich auch auch hinter den kulissen mit. und auch wenn basisarbeit anstrengend ist: sie ist immer noch notwendig und am ende einer party auch stets belohnend.
um fragen vorzubeugen: samstag ab 17 uhr geht die blank generation los, und ja, man kann bleiben (und ja, den zeitplan gibt es anfang nächster woche).
bewegungsfreiheit #15
mdf
01h00 stype
03h00 pete
06h00 stype
07h30 sabine hoffmann b2b hórnberg
lobby
23h00 philipp otterbach
02h00 marie montexier
03h30 syker
zelt
21h00 fünf jahre bewegungsfreiheit – probleme und chancen
00h00 fennypenny
02h00 liesa
05h00 woony
garten
08h00 dj eternal
11h00 edward b2b arno schäfer
15h00 mila stern
hütte: raving lebanon
01h00 double a battery team
04h00 dj trigger mode
06h00 ayse pervers
eintritt
von 20 bis 22 uhr: spende
von 22 bis 9 uhr: 15 euro (plus spende)
ab 9 uhr: 10 euro (plus spende)
nachbetrachtung
(am 25. januar 2020)
das wichtigste zuerst: wir haben unglaubliche 8.200 euro zusammenbekommen, was die messlatte für künftige veranstaltungen unnormal hoch gelegt hat.
der weg dahin aus meiner sicht: interessiertes zuhören bei der neutral geführten podiumsdiskussion, die trotz aller erfolge auch kritische stimmen zu wort kommen ließ, was wir jedoch auch explizit so wollten.
danach: kreislaufkollaps verhindern. es passierte das letzte mal bei der ersten staub im märz 2018, auf der ich spielen durfte, dass sich eine koffeinhochdosierung bei gleichzeitigem mangel an alternativer flüssigkeitszufuhr und aufregung gerne mal so äußert, dass das blut beim aufstehen noch in den kopf muss. den moment gab es auch dieses mal. während des sets dann einsehen, dass die experimente in der ersten halben stunde nicht so toll klappten wie bei der staub im dezember zuvor und pete am ende doch einen gut gefüllten floor übergeben.
direkt ab 4 begann meine artist care-schicht und bei syker / erwan bekam ich gleich was zu tun: da leierte ein technics merklich, was das mixing auch unnötig schwer machte. das about blank hat in windeseile getauscht und er kam danach so sehr in spiellaune, dass der floor bis um 8 lief.
in der hütte fiel mir dj trigger mode mit schnellem electro („s-n-d“ von dj assault) positiv auf und woony hat das für seine premiere im about blank ganz schön souverän gemeistert.
einzig savas pascalidis machte sorgen. er war am vortag mit dem fahrrad gestürzt und hatte sich das handgelenk verstaucht, wollte aber dennoch anderthalb stunden spielen. nur war er um 5:40 uhr immer noch nicht da, kontaktaufnahmen liefen ins leere. pete wiederum musste pünktlich um 6 los. also schnurstracks zum backstage, tasche mit laptop und controller geschnappt, alles im mdf aufgebaut und anschließend innerhalb von drei minuten das set vorbereitet (was wohl mein rekord sein dürfte): das erste set des abends nehmen, kopieren, in ein neues set einfügen, die im ersten set bereits gespielten tracks rauslöschen, speichern. das set zum elfjährigen killekill-geburtstag nehmen, kopieren, ins zweite set einfügen, dort die drum&bass-tracks rauslöschen, und damit improvisieren.
was soll ich sagen? das klappte irgendwie besser als beim ersten set. selbst ein dubstep-ausflug („shellcode“ von moving ninja) ließ sich dem publikum andrehen. war allerdings auch dankbar, als hórnberg um 7:30 uhr übernahm. sabine kam gegen 9, brauchte nichts weiter als wodka-shots, wenn ich fragte und hielt alles mit hórnberg zusammen bis 11 uhr in schach.
es folgte dann der entspannende teil. eigentlich wollte ich nach meiner artist care-schicht nur noch ein paar letzte runden drehen, bevor ich heimwärts gehe. daraus wurde dann aber ein herrlicher, von kollektiveuphorie und club mate angetriebener albernheitszustand, der das gerne mal vorherrschende kopfkino pausierte und einer gewissen zufriedenheit platz machte. so blieb ich ganz einfach bis zum schluss, jedoch nicht bis weit in die blank generation hinein. da kam neben der wieder einsetzenden müdigkeit auch ein gewisser hunger auf, den ich auf dem weg beim umami stillen konnte. und nach einer dusche brauchte ich nicht mal bis drei zählen, ehe ich am schlafen war.
kurzform: standesgemäße jubiläumsfeier mit tollen gast-djs (edward bot direkt an, dass wir wieder fragen können), ebenso toller crew und tollen (stamm)gästen. das ist fast sogar noch mehr wert als der stattliche betrag, den wir verspenden konnten.
p.s.: savas pascalidis meldete sich ein paar tage später. er hatte schmerzmittel genommen, sich hingelegt und ganz einfach verschlafen.
p.p.s: ich überlege seit dem datum ernsthaft, mir sowas wie einen tech-rider zuzulegen, in dem der xone:96 als standardmixer eingetragen ist. den hatte sich das about blank zum geburtstag auf allen floors (inklusive zelt) gegönnt. was daran toll ist: er hat zwei soundkarten. man braucht also kein audiointerface erst mit dem rechner und dann mit dem mixer zu verkabeln – es reicht ein usb-kabel vom rechner zum mixer, und unter mac os x wird der ohne irgendwelche treiberinstallationen dank core audio erkannt. die einzige hürde ist nur die konfiguration des richtigen ausgangs in ableton live und dessen auswahl am mixer selbst. man macht sich als laptop-dj also nicht allzu unbeliebt, wenn man nur das usb-kabel anschließen muss. zumindest ist das sicherer als das herumhantieren im live-betrieb an audio-eingängen.
bei dj eternal durch shazam identifiziert:
ralph falcon – the dig (radio slave remix)
[berlin / 17.03.2019] watergate: bewegungsfreiheit #14
die neuauflage vom letzten jahr, wobei das mit dem vorgezogenen frühlingswetter eher nichts wird. wir hoffen trotzdem darauf, dass genügend leute den weg zur oberbaumbrücke finden.
ablauf
waterfloor
15h00 i.nez
17h00 the mony
19h00 sven von thülen
21h00 irakli
23h00 derek plaslaiko
01h00 blake baxter
03h00 alex.do
05h00 miriam schulte
visuals
projektionen der fotos aus dem buch „niemandsland“ von katharina behling
eintritt
bis 17 uhr: 5 euro (+ spende)
nach 17 uhr: 10 euro (+ spende)
nachbetrachtung
ein ganz schönes wechselbad ab dem frühen abend. klar sind wir vom idealzustand des vorjahres ausgegangen, bei dem frühlingshaftes wetter und die staub-premiere im watergate sowie das erste set von disko seit ewigkeiten so einige gäste mobilisieren konnte.
das grauere wetter hatte wenigstens für die visuals seine vorteile. gleiche stelle unten am waterfloor bei den toiletten, dafür nicht den gesamten abend bzw. die nacht durch, sondern nur zu gewissen zeiten für eine halbe stunde. auch hier mussten wir improvisieren, da die beamerhalterung nicht vorhanden war. den job übernahmen dann bierkisten und die trapezkorrektur. ein glück hatte der beamer den usb-slot gleich integriert, so dass das unabhängig vom laptop funktionierte.
das war auch (vorerst) die einzige technische hürde, die es zu nehmen galt. es blieb also die hoffnung, dass der andrang ähnlich ausfällt wie in der 2018er-ausgabe. da mussten wir allerdings gegen 20 uhr realistisch sein: würden wir noch den hauptfloor eröffnen, hätte es nirgends richtig voll ausgesehen und ein sogeffekt der vorhandenen gäste, die noch ihre freund*innen mobilisieren, auf ein bis zwei cola im watergate vorbeizuschauen, hätte sich ins gegenteil verkehrt.
kurzum: wir entschieden uns, erstens den floor nicht zu eröffnen und zweitens sabine hoffmann und diwa abzusagen. immerhin passte dies beiden ganz gut in den wochenendausklang, da beide auswärtsspiele hatten und sich extra noch deswegen hätten auf den weg machen müssen. für die selbstgesetzte erfüllung des geschlechtsparitätischen bookings war das natürlich eine bittere pille, die wir schlucken mussten. blake baxter wurde dann nach unten verlegt. nächste sorge: er hatte sich den djm gewünscht, der oben auch bereitstand, nur war am pult unten dafür beim besten willen kein platz mehr. erwies sich auch als unbegründet – er gab auch an, mit dem xone:92 klarzukommen.
also zähneknirschen auf der einen seite. auf der anderen entwickelte sich das ganze in den nächsten stunden jedoch zu einer der stimmungsvollsten ausgaben. eine sichtlich selige miriam schulte drehte sich kurz vor schluss um 7 uhr zu mir mit den worten „ihr seid total wahnsinnig“ um. sie hatte nach einem auch sehr divers spielenden alex.do (inklusive drum&bass-intermezzo) breakig weitergemacht, was so gut ankam, dass auch noch raum bis nach 7 uhr geblieben wäre (dabei notiert: facta – poliwhirl auf wisdom teeth). es hätte aber auch bedeutet, dass dies uns stundenweise beim personal berechnet worden wäre – sprich: der zu verspendende betrag wäre geringer ausgefallen – und daher musste auch nichts mehr in die länge gezogen werden.
so schwer diese entscheidung sich auch lesen mag: sie war schnell getroffen, für den verlauf der party die goldrichtige und auch nachhaltig. im nachgang waren wir uns zügig einig, im watergate künftig lieber mit einem floor zu planen. sollte sich herausstellen, dass der andrang so groß ist, kann man den oberen floor immer noch öffnen. aber mit dem sonntag als eh ziemlich schwierigem pflaster ist es etwas vielversprechender, das ganze etwas kleiner anzusetzen. wir waren von 2018 einfach etwas verwöhnt.
musikalisch gab es wenig zu meckern: solide techno-kost mit the mony und irakli, quer durch den gemüsegarten mit i.nez (dabei positiv aufgefallen: „shaolin satellite“ von thievery corporation), alte schule mit sven von thülen und derek plaslaiko (der sein set mit „game one“ von infiniti beendete und auch sichtlich viel spaß hatte). einzig mit dem vocal- und discohouse von blake baxter wurde ich nicht warm, aber das überlasse ich den geschmacksfragen. es hat definitiv nicht dazu geführt, dass das publikum das weite gesucht hat, und auch er hatte einen überaus positiven eindruck von der veranstaltung als solches.
den umständen entsprechend also stimmungstechnisch das maximum herausgeholt. als spendenbetrag blieben 5800 euro übrig – summa summarum: ein ziemlicher erfolg in jeglicher hinsicht.
[berlin / 01.06.2018] about blank: bewegungsfreiheit #12
in diesem jahr mal nicht am ostersonntag, stattdessen als auftakt in ein langes wochenende. die generation olganitz schließt sich direkt ab samstag um 15 uhr an, es kann also jeder bleiben, der möchte. aufgrund anderweitiger verpflichtungen werde ich ab 7/8 uhr früh am samstag jedoch eine menge verpassen.
lobby
00h00 finn johannsen
03h00 cinthie
05h00 kim brown
mdf
22h00 one day today theater
23h00 pause
01h00 juho kusti
03h00 blind observatory
05h00 the lady machine
07h00 s ruston b2b golden medusa
garten
08h00 frinda di lanco
10h00 miriam schulte
12h00 max graef b2b christopher rau
hütte
01h00-07h00 quotenpudel + m hoelz
zelt
21h00 antinational embassy konzert
00h00 wearebornfree radio
06h00 dorryz
eintritt
von 20 bis 0 uhr: 5 bis 10 euro (+ spende)
ab 0 uhr: 12 euro (+ spende)
nachbetrachtung
ein einsatz auf mehreren baustellen: einkauf für die backstageverpflegung zuvor (hat schon was, mit mehreren flaschen pfeffi, sekt, junkfood und shots im großeinkauf an der kasse zu stehen). kassenschicht zu beginn, somit das theaterstück und das konzert im zelt verpasst (das glücklicherweise trotz gewitters und blitzeinschlag neben dem blank kurz zuvor stattfinden konnte), aber wenigstens einen eindruck davon bekommen, wieviele leute sich extra deswegen früher auf den weg machen (mehr als angenommen, aber der großteil wartet tatsächlich den beginn der party ab).
die sieben stunden ab mitternacht boten in mehrerlei hinsicht eine premiere: es war (wir sind auf baustelle numero drei) meine erste dezidierte schicht als künstler*innenbetreuer (werde ich fortan als alternative zum „artist care“-begriff verwenden), was aber mit der erfahrung hinter dem pult auch naheliegt. das meiste ging entsprechend leicht von der hand, im falle des wearebornfree-kollektivs bedeutete dies aber auch beschwichtigung. die waren (verständlicherweise) mit der lautstärke bzw. deren drosselung im zelt zu nächtlicher stunde draußen ziemlich unglücklich. das blank wollte jedoch kein risiko eingehen, nachdem die polizei bei der staub eine woche zuvor wegen ruhestörung vor der tür stand, das versuchte der techniker, ihnen zu erklären – mit dem resultat, dass sie weiterhin versuchten, ob da nicht noch ein paar dezibel rauszuholen wären. eine zerfahrene situation also, die darin endete, dass sie enttäuscht vorzeitig nach drei stunden abbrachen, jedoch als gäste blieben und später noch ziemlichen spaß hatten – immerhin.
alle anderen klippen ließen sich leicht umschiffen: ventilator auf dem mdf, aber nicht in der lobby, wo für finn und cinthie ordentliches schwitzen angesagt war. aber der club hatte noch einen kleinen ventilator in petto, der die situation für cinthie schon mal bessern konnte.
weiterhin nur angenehme überraschungen, sowohl in musikalischer als auch in menschlicher hinsicht. das betraf insbesondere den mdf, wo die damals noch recht frisch von brasilien nach berlin übergesiedelte the lady machine ausschließlich mit vinyl nachhaltig überzeugte („nachhaltig“ bedeutet hierbei, dass ihre nennung auf dem line-up die chancen steigen lässt, dass ich hingehe). blind observatory kam und ging unauffällig, kannte die örtlichkeiten eh und war hinter dem pult hör- und sichtbar in seinem element. mit juho kusti verhielt es sich ein bisschen wie mit donato dozzy: ähnlicher stil, bei dem mir nur vereinzelte tracks gefallen, aber von ihm super präsentiert.
gegangen bin ich tatsächlich recht pünktlich gegen 8 uhr, bekam also die zweite hälfte der party nicht mehr mit. am ende stand jedoch ein ganz schön großartiges ergebnis von 5885 euro, die sich verspenden ließen – und die erkenntnis sowie die rückmeldung(en), dass mir die rolle des künstler*innenbetreuers ganz gut liegt. das mache ich also seitdem (diese zeilen entstehen am 25. september 2019) bei der bewegungsfreiheit regelmäßig, und da es auch personelle überschneidungen mit dem team der warning gibt, wurde ich auch dort für beide termine 2019 verpflichtet.
[berlin / 11.03.2018] watergate: bewegungsfreiheit #11
auch wenn die große koalition in den letzten monaten die schlagzeilen bestimmte: geflüchtete sind immer noch da, immer noch marginalisiert, immer noch repressalien ausgesetzt. kein grund also, mit der bewegungsfreiheit aufzuhören, diesmal mit indirekter beteiligung meinerseits (mithilfe beim booking).
mainfloor
21h00 dj disko
23h00 erik jäähalli live
00h00 don williams
02h00 anja zaube
waterfloor
15h00 staub
zeigen
23h00 yulika
01h00 giraffi dog live
02h00 credit 00
04h00 gigsta
eintritt
15-18 uhr: 5 euro (+ freiwillige spende)
ab 18 uhr: 10 euro (+ freiwillige spende)
für den fall, dass jemand reinkommliste haben möchte: bitte kommentieren.
nachbetrachtung
zugegeben, ich habe hier die sehr subjektive brille auf, daher ist das resümee wohl auch tendenziös positiv gefärbt. objektiv sind jedenfalls gut 7.500 euro an spenden zusammengekommen.
organisatorisch gab es ebenfalls keine klippe, die nicht umschifft werden konnte. der beamer unten bei den toiletten am waterfloor ließ sich im zweiten anlauf zur mitarbeit überreden und die angeschrägte perspektive der bilder hatte sogar ihre vorteile. als das tageslicht verschwunden war und die materialien auf dem infotisch am ausgang zur terrasse dadurch nicht mehr wirklich sichtbar waren, hat das watergate sofort reagiert und kerzen hingestellt. die kommunikation mit dem club lief während des abends ohnehin reibungslos und das entscheidende: meinem eindruck nach schienen sich alle wohlzufühlen.
das war aus mehreren gründen nicht selbstverständlich. zunächst hat das watergate seit jahren schon den ruf, durch ein eher ibiza-orientiertes booking ein entsprechendes publikum anzuziehen. die getränkepreise liegen über dem berliner durchschnitt, der eintritt ist mit dem vom berghain und tresor vergleichbar und mittlerweile auch notwendig, wenn man sich die berichte vom letzten jahr vergegenwärtigt, wonach der neue besitzer der örtlichkeiten mal eben die miete verdoppelt hat.
die zusammenarbeit mit einem benefiz-kollektiv, das sonst eigentlich in den eher einschlägig bekannten linksautonomen institutionen veranstaltet, liegt also erstmal nicht auf der hand. vergegenwärtigt man sich aber, dass der begründer des watergates eine vergangenheit in der berliner hausbesetzer-szene der 1990er-jahre und damit ein entsprechendes interesse an politischen themen hat, wundert es wiederum nicht, dass die bewegungsfreiheit nach 2014 und 2016 bereits zum dritten mal im watergate stattfinden konnte. die letzten beiden male fanden an einem donnerstag statt, nun stand also der sprung auf den sonntag an.
hier kommt grund numero zwei ins spiel: das konkurrenzangebot ist das gesamte wochenende über in berlin mittlerweile nicht gerade klein. geht es nach den zusagen bei residentadvisor, hatten die veranstaltungen im suicide sowie birgit und bier (beide jeweils einen kilometer luftlinie entfernt) bessere karten, ganz zu schweigen von der herrensauna im tresor und dem berghain, das zur gleichen zeit ein richtig gutes detroit-line-up in der panorama bar hatte. unter den voraussetzungen war das experiment, a) am sonntag gegen all dies bestehen und b) auch noch tagsüber anzufangen und bis zum montagmorgen machen zu wollen, ganz schön gewagt und trug zu meinem unruhigen schlaf und vor allem einer gewissen rastlosigkeit zu beginn der party bei zugleich irgendwie vorhandenem brett vor dem kopf beim nachdenken bei (die parallelen zu dj-sets vor publikum sind definitiv gegeben). klar baut man vorher gemeinsam gerne luftschlösser von schlangen bis zum burgermeister am schlesischen tor, aber latent vorhanden ist die sorge immer, dass das pure gegenteil eintritt.
um auf dem boden der tatsachen zu bleiben: eine wirkliche schlange gab es die gesamte zeit über nicht – nur mal kurz abends vor mitternacht. was es aber gab: frühlingshaftes wetter und damit eine offene terrasse, aufgrund des staub-bonus einen bereits früh versammelten harten kern an stammgästen, die man sonst aus dem about blank kennt, was weiterhin dazu beitrug, dass sich ein durchweg angenehmer menschenschlag versammelte. dabei spielte i.nez alles, was ihr zwischen melodischem house und techno so gefiel – hierbei machte es aber die auswahl, eine große technikerin ist an ihr nicht verloren gegangen. verboten treibend, melodisch, hin und wieder mit ebm-einschlag, richard bredicz eher funktional. i/y habe ich aufgrund von dj disko oben nicht großartig mitbekommen.
vor dj disko wiederum eine weitere runde im gedankenkarussell: würde der weitere, größere floor dazu beitragen, dass es auf beiden floors auf einmal leer wirkt und das nun wiederum einige zum anlass nehmen, nach hause aufzubrechen? was machen wir dann? don williams sowie anja zaube kürzer spielen lassen? tatsächlich war die idee erstmal, ihren slot ggf. auf 3:30 uhr zu verkürzen, damit die party auf dem waterfloor ausklingen konnte. davor allerdings stand die neugierde so einiger besucher, die sich kurz vor 21 uhr erstmal vor der tür zum mainfloor positionierten, damit aufmerksamkeit generierten und somit dafür sorgten, dass disko sich nicht lange mit warm-up-platten aufhalten musste. er spielte housig („shades of jae“ gleich als zweite platte, „french kiss“ zum schluss) und technisch so sicher, wie man ihn kennt. zwischenzeitlich immer mal wieder der kontrollgang nach unten, ob es auch nicht zu leer sei und erleichtert festgestellt, dass i/y einen ähnlich vollen floor bespielen konnten wie eine stunde zuvor auch.
yulika war mit ihrem eher an breakbeats orientierten set nach der techno-vorlage wohl ein paar leuten zu viel, die dann entweder nach oben oder aus dem club strömten. über giraffi dog habe ich nur gutes gehört, sie selbst aber nur beim soundcheck. credit 00 legte danach beim tempo sogar noch eine schippe drauf („let it ride“ von aux 88 beispielsweise). das war musikalische vielfalt, wie ich sie (gerade bei der bewegungsfreiheit) schätze, aber es war klar, dass der staub-slot beim publikum mehr anhänger fand.
erik jäähalli band derweil oben mit seinen an chicago der 1980er-jahre orientierten acid-tracks eine menge leute an sich. don williams zog danach auch das tempo ordentlich an, sortierte dabei mit electro-einstieg auch erstmal wieder leute aus, um sie in den nächsten gut anderthalb stunden mit einem waschechten techno-set mit tresor-hintergrund (also all dem, was man dort so kennengelernt hat: surgeon, jeff mills, robert armani) an sich zu binden – inklusive doubling.
als die headliner gespielt hatten, stand die entscheidung an, welcher floor geöffnet bleiben sollte. das fiel nach einer stunde anja zaube auch nicht schwer, was zwar hieß, dass gigsta nur eine stunde spielen konnte. aber das war immer noch die wesentlich bessere lösung als ihren slot völlig zu streichen.
bei anja kam eigentlich nur eines dazwischen: die arbeitende bevölkerung direkt über dem watergate, weshalb um 6:30 uhr die letzte platte laufen musste. es hätte von der anzahl der leute und ihrer spiellaune durchaus noch bis 8 uhr gereicht, aber das zählt nun wirklich zu den luxusproblemen.
es lässt sich daher wohl mit auch objektiv gutem gewissen sagen, dass das experiment mit gut 15 stunden party bei durchaus vorhandenem konkurrenzangebot doch sehr geglückt ist. sowohl von seiten der teilnehmenden djs (an dieser stelle nochmal: danke!) als auch des publikums gab es zuspruch. und auch wenn 100 leute mehr durchaus noch reingepasst hätten und sowieso wegen der spendensumme gern gesehen gewesen wären: es war glücklicherweise keine party, bei der die stimmung aufgrund überfüllung ins unangenehme zu kippen drohte, nur damit sichergestellt ist, dass die summe für den guten zweck auch ja hoch genug ausfällt. vielmehr hatte ich den eindruck, dass es eine für alle beteiligten ganz schön runde sache war. zumindest war ich ab 1:00 uhr auch endlich mal in der lage, das ganze als „durchaus gelungen“ betrachten, damit einen weiten teil der sorgen hinter mir lassen und das ganze endlich mal genießen zu können.
[berlin / 16.04.2017] about blank: bewegungsfreiheit #10
auch wenn es besser wäre, wenn es den anlass für die party nicht gäbe, kann ich mir in puncto publikum, stilvielfalt und gelebter teilhabe aller beteiligten keinen besseren abschluss des osterwochenendes vorstellen.
line-up
lobby
00h00 nitam
02h30 rvds
05h30 kate miller
zelt
20h30 podiumsdiskussion
21h30 musik-performance
22h00 soli-tombola
22h30 plattenversteigerung
23h00 past forward
08h00 elliver
10h00 girl
13h00 grizzly
15h00 schleppgeist
18h00 lake people
19h00 steffen bennemann
mdf
01h00 stephan hill
04h00 pete
07h00 stype
hütte
01h00 dj caro & dj waleed
05h00 bewegungsfreiheit dj-team
eintritt
20-23 uhr: spende
23-1 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 1 uhr: 12 euro (+spende)
nachbetrachtung
ich war erst kurz nach 6 uhr da, erfuhr an der kasse, dass herr bennemann nicht aufgetaucht war, und war erst verwundert, weil er doch wesentlich später hätte dran sein sollen. er hatte um verschiebung seines slots in richtung finale in der lobby gebeten und dann verschlafen. also machte rvds entsprechend länger und kate miller spielte später vor grizzly im zelt (und das richtig gut, also alle drei).
wegen einsatzes in vier wänden und arbeitsleben bis inklusive karfreitag blieb für mich nicht wirklich zeit für eine gründliche vorbereitung. am liebsten wäre mir mehr kante wie beim letzten jahr gewesen, andererseits ist techno auf dem mdf mittlerweile die sichere bank. da traf sich die staub drei wochen zuvor ganz gut, und davor war noch genügend zeit, sich mehr alternativen zurechtzulegen, weshalb ich manches nicht im dortigen set spielte.
kurz gesagt: resteverwertung mit ein paar dopplungen (an der „consume iv“ von stenny auf ilian tape habe ich nun mal einen narren gefressen) und aufgrund des unerwarteten todesfalls von mika vainio auch mit ein paar tracks mehr von ihm, um die (irgendwie alberne) regel, nicht mehr als zwei tracks von einem produzenten im set zu haben, bewusst als tribut zu verletzen.
aufbau während des herzlich fordernden, aber nicht zu sehr bretternden pete-sets ohne probleme. nach kurzem ausflug an die bar dessen süffisanter kommentar, dass mein controller „einen abgang gemacht“ hätte, weil die vibration ihn vom tisch befördert hatte. den controller hatte er dankenswerterweise sicher geparkt und der funktionierte bei erneuter verbindung ohne probleme. ist deshalb erwähnenswert, weil ich einmal während des laufenden sets dachte, dass er doch etwas abbekommen hätte, weil keiner der regler mehr funktionieren wollte und ich einen übergang daher nur mit den richtungstasten bestritten habe. in dem augenblick habe ich nicht wirklich geschaltet, dass touchable auf dem ipad den job auch ganz ordentlich hätte erledigen können, aber das ist eine eventualität, die ich daheim auch mal proben sollte.
es war letztendlich übrigens natürlich eine unbeabsichtigte bedienung meinerseits: der evolution uc33e verfügt über mehrfachbelegung, die man durch tastendruck wechseln kann. da bin ich wohl im eifer des gefechts draufgekommen. hab dann instinktiv (nach mehr als einer minute) auf die 1er-taste gedrückt und ab da funktionierte auch alles wieder wie gewohnt. das war aber auch der einzige gröbere fehler, der zu keinem nennenswerten publikumsschwund führte. der geschah wie zum schluss gewohnt eher (aus-)schleichend, so dass ich nach gut drei stunden mit „clipper“ von autechre feierabend machen konnte.
der rest des vormittags / mittags fand im zelt statt, in dem kate miller housig und zuweilen breakig (unter anderem die objekt #4) und grizzly nach langsamem anfang gegen 14h30 ziemlich technoid spielte. besuchertechnisch wie immer zu den bewegungsfreiheiten eine runde sache mit ansehnlichem spendenbetrag, daher keinen grund zur klage, sondern nach wie vor die wärmste empfehlung, den ostersonntag/-montag zu verbringen.
hier noch das set:
[berlin / 20.08.2016] mensch meier: bewegungsfreiheit #8
auch beim mensch meier ist es ziemlich genau seit einem jahr vorsatz geblieben, häufiger vorbeischauen zu wollen. hat sich seitdem irgendwie nicht ergeben, bzw. die konkurrenz war wohl wieder einmal stärker. bei der bewegungsfreiheit im letzten jahr (die ich noch revue passieren lassen muss) passte aber schon eine ganze menge, daher steht’s außer frage, wieder vorbeizuschauen.
line-up
räuberhöhle
20h00 ammi weinhaus
21h00 flora e. bernhagen lesung
21h30 miksĉifona live
22h00 gülina feat. newcomer youngsters live
23h00 meccanismi di daniela iezzi live
00h00 hirsch jopek
03h00 tom bolas
theater
00h00 pablo mateo
03h00 something something something (alland byallo b2b dave aju b2b kenneth scott)
meinfloor
02h00 erik jäähalli live
04h00 mareena
07h00 wolle xdp
garten
07h00 dj normal 4
10h00 robert audien
13h00 piracy
eintritt
20h00 spende
23h00 10 euro + spende
01h00 12 euro + spende
nachbetrachtung
(fast drei jahre später am 24. juni 2019, da müssen bruchstücke reichen.)
erik jäähalli: das erste mal gehört, hatte damals wie heute ziemlichen live-jam-charakter, hat sich aber hörbar weiterentwickelt.
mareena: schönes techno-set. der eine makel liegt daran, dass „just close your eyes“ von gecko ein track ist, der mich flüchten lässt. liegt an mir.
war leider nicht so gut besucht wie die ausgabe im jahr zuvor, so dass der garten vorzeitig geschlossen wurde (da war ich allerdings schon daheim). da aufwand und (spenden)ertrag im mensch meier damit auch nicht in einem so günstigen verhältnis standen, war das auch die letzte ausgabe der bewegungsfreiheit an ort und stelle.
[berlin / 27.03.2016] about blank: bewegungsfreiheit #7
und wie letztes jahr am ostersonntag im about blank geht es um und für diejenigen, die das politische tagesgeschehen im letzten jahr gründlich aufgemischt haben. vor einem jahr war es die lobby, nun ist es der mdf, auf dem es meinerseits von 2014 noch was gutzumachen gibt.
lobby
23:30 palms trax
03:00 johanna knutsson
06:00 dynamo dreesen
mdf
02:00 stype
04:00 pete
06:00 anja zaube
zelt
20:00 einlass
21:00 theater/ live-performance
22:00 info-veranstaltung
23.30 pause
01:00 jochen diskomeyer b2b menqui
05:00 bewegungsfreiheit dj-team
07:00 yobovski & valent
11:00 sportbrigade sparwasser
14:00 spule bywerk b2b hks 97
hütte
01:00 lisaweta & ashley khole
04:00 akmê
07:00 matthias
09:00 benedict stolz
eintritt
20-23 uhr: spende
23-01 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 01 uhr: 12 euro
nachbetrachtung
bereits im voraus hatte ich das gefühl / die hoffnung, dass es ähnlich gut werden könnte wie im vorjahr. und alleine deshalb war ich aufgrund der vorgeschichte auf dem mdf anno 2014 schon ein kleines bisschen angespannter als üblich. so wie es nun mal ist, wenn man eine steilvorlage bekommt, die mit wenig mühe umgewandelt werden kann – ein kleines restrisiko bleibt immer.
um’s mal vorwegzunehmen: alles unbegründet. ich hatte richtig spaß währenddessen, und das publikum überraschenderweise auch. es fing schon mal gut an, dass ich so gegen 1:15 uhr im club war, alles in ruhe aufbauen konnte, vom techniker noch eine kurzeinweisung beim soundcheck bekam, wie das mit den monitoren auf dem mdf funktioniert (da gibt es drei modi) und schlussendlich so gegen 1:30 uhr von ihm gefragt wurde, ob es für mich ok wäre, früher anzufangen, da der club bereits voll wäre. mit fast einer halben stunde extra im rücken konnte ich dazu nicht nein sagen und ließ einfach erstmal feldaufnahmen laufen (carlos casas – vucca, erschienen auf canti magnetici), um dann einen loop von rabits „advent“ durch die hintertür reinschleichen zu lassen. was mich bereits von anfang an verblüffte: die leute machten bei dem rauschen zu beginn nicht gleich kehrt, sondern blieben direkt. und auch bei den restlichen fast zweieinhalb stunden konnte ich irgendwie machen, was ich wollte: es funktionierte, aus welchen gründen auch immer. da ließ sich den leuten eine ziemlich düstere industrial-nummer wie „no horizon“ von wsr, der zweite track der „fatal light attraction“ von kerridge oder später auch ein fieser breakbeat à la „up the box“ von andy stott unterjubeln – solange sichergestellt war, dass ein irgendwie tanzbarer rhythmus untergelegt war, ging das klar. hat mich (gerade nach dem sehr durchmarschierenden set aus der renate im dezember) darin bestärkt, dass experimente gewagt werden sollten. das set gibt’s daher auch zum nachhören weiter unten.
pete war pünktlich, ließ mich sogar noch bis kurz nach 4 spielen, sein set für seine verhältnisse solide, klang nicht so brachial oder hart wie im berghain, stattdessen eher mit fokus auf melodischeren sachen – die q1.1 auf / von basic channel ist mir da noch in erinnerung. anja zaube hätte beinahe verschlafen, war aber auch pünktlich um kurz vor 6 da und fing auch mit ein klein wenig verspätung an. hatte dann aber den mdf bis gut nach 9 fest im griff.
als gast habe ich mich jedoch gut treiben lassen. bei den herren diskomeyer und menqui ist mir noch „eye in the sky“ vom alan parsons project in erinnerung, das set war also stilistisch noch offener. in der lobby war ich echt kaum, aber dort war auch als erstes schluss. auch dynamo dreesen hatte verschlafen, fing eine stunde später an und spielte demnach auch nicht mehr allzu lange. lag aber auch am guten wetter, was das about blank dazu bewog, bei voll aufgegangener sonne die seitenplanen vom zelt nach oben zu rollen, so dass viel tageslicht hereinkam. zwar war’s etwas frisch, aber das ließ sich beim heißluftgebläse neben dem dj-pult (wo ich insbesondere beim set der sportbrigade wurzeln schlug) gut aushalten.
in der hütte ging es zum vormittag auch schon drunter und drüber: „self control“ von laura branigan, „transmission“ von joy division, „insomnia“ von faithless usw. aber dafür ist die auch prädestiniert. sonst war es ein überaus geschickter schachzug, die sportbrigade am vormittag spielen zu lassen, da die als publikumsmagnet einige leute halten bzw. noch ein paar frische gesichter mobilisieren konnten. das artete zwar nicht in eine totale fülle wie bei der grizzlynation oder dem club-geburtstag aus, reichte aber für eine schöne mischung an leuten aus.
doch, nicht nur (aber auch) aufgrund meiner zufriedenheit mit dem set war das eine echt rundum gelungene sache – auch und gerade organisatorisch.
set
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