[berlin / 16.08.2024] berghain: reef

das ist die zweite von drei ausgaben in diesem jahr.

reef

berghain
00:00 batu
03:00 verraco
06:00 darwin

panorama bar
22:00 dubrunner
01:00 succubass
03:00 oblig
05:00 dj storm
07:00 esposito

nachbetrachtung

fazit vorneweg: war für mich wesentlich (!) runder als die april-ausgabe, wobei ich mich zu sehr weiten teilen im berghain herumgetrieben habe.

ich handle das daher nach floors ab, mit der panorama bar zuerst. und die auch nur als schlaglichter, weil ich ab mitternacht für jeweils vielleicht fünf minuten am stück oben war. bis dahin hat es sich fast schon als ritual bei mir etabliert, dort gemütlich zu starten und wie manch andere*r kurz vor start an der tür zum berghain zu warten, um zeitig nach unten zu können. es sei denn, es ist oben so packend, dass ich das verpasse. ist bisher nicht passiert, so auch dieses mal.
jedenfalls: war kurz vor 23:30 uhr da. dubrunner mit dem, was ich wenig differenziert in der „oriental dubstep“-schublade ablege, dabei viele tracks mit ragga-vocals. ich werde damit leider nicht warm, somit ist das nicht sein problem.
succubass quasi komplett verpasst, oblig zwischen breakbeats und dubstep, dj storm mit dem, was sie seit jahrzehnten macht. esposito hätte ich mir gerne noch angehört, aber mit dem ausflug nach potsdam vor augen habe ich lieber auf meine kondition gehört.

das berghain quasi durchgängig ein genuss, somit start-ziel-sieg.
batu begann mit ambient auf 140er-tempo, musste sich damit jedoch nicht lange aufhalten. mit ein grund, weshalb ich das ritual mit dem heruntersteigen der treppe kurz nach mitternacht pflege: zu sehen, wie neugierig die leute auf den abend sind und sich das im wechselspiel mit den djs entwickelt. das hat im april länger gedauert, war bei batu jedoch ein warm-up im zeitraffer und die tanzfläche bereits 20 minuten nach toresöffnung so gut gefüllt, dass er mit dubstep alter schule loslegen und die leute damit begeistern konnte. das war die ausgangsbasis dafür, was ich als „full circle“-set bezeichne: um die 140 bpm zu starten, sich dann quasi unbemerkt bis 170 steigern, dann bei halftime nochmal von vorne beginnen, ohne die leute dabei zu verlieren und über techno wieder bei 140 bpm zu enden. eins mit sternchen für’s storytelling, war bei ihm aber irgendwie von vornherein klar.
verraco machte mit seinem „jajaja“ fast zu beginn klar, dass die nächsten drei stunden ernsthaftes raven angesagt ist. da ging das tempo kontinuierlich nach oben und war zwischenzeitlich so geradlinig, dass ich befürchtete, die reef könnte den weg der sub:stance gehen, die sich schnell beim sonntagspublikum angedient hat. jedoch waren die 4/4-kicks immer wieder gut durchbrochen. daher stand das set bei flottem tempo um die 150 bpm in der ersten hälfte prototypisch dafür, wie von den spurrinnen im techno an einem sonntag abgewichen werden könnte. hat er bereits im juni letzten jahres unter beweis gestellt, im märz diesen jahres hatte ich leider andere pläne. sollte das jedoch priorisieren – ich wäre sehr neugierig darauf, wie weit er mittlerweile in dem rahmen geht. bei der reef eskalierte er zum schluss jedenfalls komplett, indem er squarepusher (und dann auch noch „beep street“ als einem meiner lieblingstracks von ihm), aphex twin und venetian snares spielte. das publikum nahm es dankend an, für solche momente gehe ich hin.
darwin hatte (analog zu calibre im april) auf dem schirm, dass in der panorama bar drum & bass angesagt ist. daher konkurrierte sie gar nicht erst damit, sondern spielte in ihren zwei stunden strikt dubstep.

das konzept, „nur“ drei djs auf das berghain-line-up zu setzen und den beiden gast-djs gleich jeweils drei stunden einzuräumen, ging für mich komplett auf. es war bei deren breit gefächertem repertoire zuvor wenigstens auf dem papier schon klar, dass es keine monotonen sets werden, und glücklicherweise wurde diese hoffnung auf der tanzfläche mehr als nur erfüllt. der resonanz tat das keinen abbruch. es gab bis 3 uhr eine ordentliche schlange vor dem club und das berghain war bis zum beginn von darwins set reef-typisch gut, aber nicht überfüllt. also: bilderbuch-ausgabe, worunter die panorama bar zumindest für mich das nachsehen hatte.

trackauswahl

batu
hijak – nightmarez
peverelist – revival (feat. pinch)
mala – ancient memories (direkt danach)
muslimgauze – all the stolen land of palestine
forest drive west – creeper
chemical disco – sensual seduction (remix)
batu – for spirits

verraco
verraco – jajaja
benga & coki – night (lustigerweise auch oben bei oblig um 4:09 uhr)
holandês – rebolando
litlbird – teflon_exe
hojo – 16 o’s (feat. novelist)
doctor jeep – pika 2
verraco – 0∞
coki – goblin
mathew jonson – decompression (db’s raw edit)
deft – koover in ’92
squarepusher – beep street
head high – rave (dirt mix) (direkt danach, auf 160+ hochgepitcht)
3phaz – slomo strut (zuli’s dj ahmed remix)
halogenix – viper style
dillinja – silver blade
aphex twin – 54 cymru beats
venetian snares – dance like you’re selling nails

darwin
11th hour – mechanized

dj storm
calibre – drop it down

[berlin / 19.11.2021] berghain: reef

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

reef

00h00 darwin b2b re:ni
04h00 batu
06h00 esposito

nachbetrachtung

bin schon jetzt gespannt auf die frühjahrsausgabe. musikalisch war’s mindestens ein genuss, wenn nicht gar hochgenuss. bin um 8 uhr früh jedenfalls mit der gewissheit / dem gefühl raus, dass die reef das versprechen eingelöst hat, das der sub:stance ca. auf halber strecke abhanden gekommen war.
klar dachte ich mir am ende von darwin und re:ni sowie anfangs bei batu, dass das auch ordentlich technoid ist, aber gerade bei batu – verdammt: was für ein flow! und was für ein anfüttern der meute, um dann nach einer dreiviertelstunde schön eklektisch zu werden („inner space“ von ihm selbst oder für chicago-aficionados wie mich auch sehr schön: „da bomb“ von dj deeon).
esposito dann konsequent mit drum & bass, der stilistisch im gegensatz zum halfstep in der ersten stunde des warm-ups weniger mein fall war. bei der zugabe an der garderobe noch „skeng“ von the bug (mit flowdan) gehört.

publikumstechnisch überaus interessant. mensch mag ja meinen, dass sich momentan wenig tourist*innen hierher verirren. aber tatsächlich war’s sehr international und die leute sich auch dessen bewusst, was sie erwarten würde. die fülle ging für mich komplett in ordnung, wobei ich die maske aus gründen paranoider vorsicht lieber anbehalten habe (und damit in der absoluten minderheit war). der schlange nach hätte es sogar voller sein können, aber die zusammensetzung sorgte für diverse „hier macht’s heute nur wenigen was aus, wenn techno nur sekundär eine rolle spielt“-momente.

wenn die künftigen ausgaben das niveau halten, sieht das für mich sehr stark nach einem weiteren pflichttermin pro quartal aus.

[berlin / 07.09.2018] berghain: klubnacht

das wird der september-termin, an dem von sonntagmorgen bis spätabends ziemlich viel stimmt. rok habe ich vor mehr als zehn jahren das letzte mal gesehen und wenn er die damalige form zeigt, sollte das an ort und stelle ganz gut passen.

berghain
00h00 marcel dettmann
04h00 anthony rother live
05h00 erika
08h00 batu
11h00 dj stingray
14h00 damon wild
17h00 rok
20h00 veronica vasicka
00h00 somewhen

panorama bar
00h00 woody
04h00 beroshima
07h00 blake baxter
09h00 adiel
13h00 marcel dettmann
17h00 josh cheon
21h00 lil’ louis
01h00 ryan elliott

eintritt
18 euro

nachbetrachtung

entsteht am 24. januar 2024 und wird aus fragmenten von notizen auf dem telefon, einzelnen meiner restrealitaets-kommentare und der shazam-historie zusammengesetzt.

batu war richtig gut zum ankommen und hat bei all der stilvielfalt nie den roten faden verloren. dj stingray gab in der zweiten hälfte ordentlich tempo (seinerzeit war alles über 140 bpm noch eine ziemliche seltenheit), marcel dettmann habe ich gegenüber damon wild den vorzug gegeben.
rok spielte mit traktor. war am ende ein start-ziel-sieg, weil dann auch einige veteran*innen am start waren. fragte mich beim thomas-schumacher-remix von cherry moon trax – the house of house jedoch schon, ob er sowas seinerzeit als hardwax-verkäufer überhaupt mit der kneifzange angefasst hätte. nichtsdestotrotz eine sehr gute besetzung für ort und uhrzeit.
lil‘ louis hatte in der panorama bar als andere legende schon einen schwereren stand und zwischenzeitlich die tanzfläche halb leergespielt. hab ein bisschen was aus seinem set wiedererkannt, das ich jahre zuvor im trouw von ihm gehört habe. konnte auch durchaus ins technoide gehen. im vergleich dazu hatte veronica vasicka das berghain wiederum fest im griff – da bin ich gerne bis zum schluss geblieben. ryan elliott bekommt extrapunkte dafür, sein set mit jungle der marke shed / hoover eröffnet zu haben.

trackbeispiele (*: shazam)

batu
burden & dtkn – phi 2.5 (stanislav tolkachev remix)*
stanislav tolkachev – perforated spoon*
dj lag & unticipated soundz – amanikiniki*
addison groove – allaby
peter van hoesen – force withdrawn*
fiedel – doors to manual
surgeon – particle
neila – kevin klein (stanislav tolkachev remix)*
wheez-ie – that uh track*

dj stingray
illektrolab – heavy hitter*
manasyt – mobile pharmacy*
reptant – the raid*
bintus – advanced fuel*
ontal – solidification*
chaos – afrogermanic
anthony rother – simulationszeitalter (direkt danach)
drexciya – aquabahn
dax j – escape the system*
p.e.a.r.l. – moral standards*
zeta reticula – extrapolate*
dj shortstop – just jit*
von floyd – geiger counter*
cem3340 – 007013200 (feat. carot-7b)*
dj assault – s-n-d 2
professor x – professor x (saga)
underground resistance – the final frontier

marcel dettmann
the bucketheads – the bomb
the hacker – body electric*
hell – jack the house*
floorplan – funky souls
dj funk – run (uk extended mix)
the immortals – the ultimate warlord (remix)*

josh cheon
green velvet – answering machine (prok|fitch remix)*
fade – separation (live demo mix 1993)*

damon wild
the advent – it one jah (surgeon remix)

rok
laurent garnier – boom (traumer remix)*
ben sims – i wanna go back (feat. blake baxter)*
cherrymoon trax – the house of house (thomas schumacher remix)*

veronica vasicka
phuture – acid tracks
dhs – the house of god (surgeon remix)
dj sneak – operation sneak
blawan – talatone
liaisons dangereuses – los niños del parque

lil‘ louis
kenlou – the bounce*
robert hood – untitled scetch

ryan elliott
hoover1 – hoover1-3a