stammtermin numero eins, bevor eine woche später der weitere ansteht. um von vornherein transparent zu sein: das wird meinerseits eine künstler*innenbetreuungs-ausgabe. wegen des vorprogramms im rso werde ich auch nicht zu lange dort sein – also so zumindest der plan. ich möchte nur die erwartungen an ausgedehnte set-analysen dämpfen, weil ich wahrscheinlich überall umtriebig sein werde. grobe einordnungen gibt’s wie immer – und den nachgereichten ablauf natürlich.
ablauf
mdf 11:00 avilynn 15:00 ruman 19:00 ed1999 22:00 strongrain 01:00 harre 04:00 anna haleta 07:00 caleb esc
zelt 14:00 manfred tiek 17:00 irakli 20:00 elena sizova
hütte 00:00 tatacoa 03:00 modschi
(für den mdf stand zwischen 13 und 16 uhr anja zaube auf dem programm, die aber krankheitsbedingt ausfiel. also spielten avilynn sowie ruman einfach länger, habe ich mir sagen lassen.)
nachbetrachtung
„nicht zu lange“ war dann doch kurz nach 22 bis kurz nach 7 uhr.
einzige herausforderungen während meiner schicht: der slalom mit getränkeshots durch eine tanzende menge. gerade auf dem mdf zwischen technikraum und gang zum dj-pult immer wieder eine herausforderung an die diplomatie und die körperkoordination. bei dk dent: anschluss eines aufnahmegerätes an den xone:92. der anschluss sitzt im gegensatz zum xone:96 unter den eingängen in nähe der xlr-ausgänge (beim 96er in einer reihe mit den eingängen neben den usb-anschlüssen für die soundkarten – wesentlich besser erreichbar). trieb meinen blutdruck kurz in die höhe, den erstmal (unter zuhilfenahme von produktbildern aus dem netz) zu finden und im laufenden betrieb fünf minuten vor set-beginn noch eingestöpselt zu bekommen. dann noch das klassische ortofon-problem: abgebrochener griff, mit kabelbinder als workaround. die mk2-generation leistet dem ja abhilfe, indem der griff bei bedarf ausgetauscht werden kann. wenn das eines der ersten generation war: in plattenläden könnte das noch ein zweites leben bekommen, im club-betrieb kann das vinyl-djs aus dem konzept bringen. da wäre es von der technikabteilung wirklich schön, die systeme für den live-betrieb aus dem verkehr zu ziehen. einmal eskaliert war das jedoch schnell behoben.
ansonsten wie immer: alle pflegeleicht. und selbst wenn es irgendwelche allüren gäbe, würden die nicht hier landen.
die verlängerte anlaufzeit scheint sich zu etablieren. tagsüber war es wohl ganz gut gefüllt, aber der richtige publikumsschub war zwischen 2 und 4 uhr nachts. und selbst da kam mensch allerorten gut durch. ausnahme: die hütte, aber deren „größe“ lässt auch nichts anderes als überfüllung zu, sobald 30 leute drin sind. da sich das zelt als lobby-alternative etabliert hat und auch die garderobe sich dort befindet, ist es nachvollziehbar, dass leute bei den sich anbahnenden temperaturen (jedenfalls schielte der winter am wochenende für meine begriffe schon deutlich um die ecke) eher später in den club gehen. der garten ist für die jahreszeit nicht mehr attraktiv und leute überlegen sich einen floorwechsel im t-shirt lieber zweimal. das ist nachts einfacher, wenn der weg vom mdf zur lobby von wenig zittern begleitet wird.
ich brauchte musikalisch meine zeit, um warm zu werden. strongrain war auf dem mdf mit ravesignal-techno für die tiktok-generation bei 150 bpm einfach nicht mein fall. gab auch ein paar trockenere tracks dazwischen, aber ich fühlte mich bei waldo in der lobby besser aufgehoben, wobei er tempotechnisch gegen ende ähnlich schnell spielte. insgesamt war er jedoch diverser, gerade am anfang schön rauh-breakig, was bei mir immer noch offene türen einrennt. esi und wesley wise dann technoid mit dubsteppigen elementen, harre nach alter schule konsequent mit vinyl, dk dent ließ die lobby mit knarzigem techhouse landen, anna haleta bretterte sehr beherzt. caleb esc habe ich nur beim rausgehen am rande gehört, da maße ich mir kein urteil an. die hütte braucht als floor nur wenig vorlauf, jedoch wird es mit den temperaturen in den nächsten monaten nicht einfach. aber egal was, es funktioniert dort. tatacoa (katinka & dj flush) jedenfalls erst mit trip-hop und ambient, später mit electro und richtiggehend technoid mit chicago. den ball nahm modschi auch auf und landete mit disco-edits.
notierte tracks
waldo ma sha & sobolik – liftoff
harre planetary assault systems – devotion (truncate remix) robert hood – untitled 1 (from moveable parts – chapter 1) (mark broom edit) sterac – nemec
esi b2b wesley wise rene wise – don’t care
tatacoa lakker – spider silk michael forshaw – work that mutha ramadanman – work them paul johnson – noise portishead – we carry on
pflichttermin numero zwei bereits vor monatsmitte abgehakt.
ablauf
mdf 11:00 nadine talakovics 15:00 hang aoki 18:00 jamaica suk 21:00 marcus l
zelt 15:00 mattia prete 18:00 claudio prc
nachbetrachtung
diese ausgabe hat für mich das beste aus beiden welten vereint – also sich gut unterhalten und gut musikalisch unterhalten werden. vulgo: eine laber- und tanzstaub zugleich. sets ohne ausreißer nach unten, hang aoki mit zielfoto-sieg auf dem mdf, claudio prc war im zelt eine lektion im subtilen aufbau. am besten jedoch: mit ausnahme von marcus l keine*n kürzer als drei stunden spielen zu lassen, nadine sowie claudio sogar vier. das begrüße ich sehr.
von nadine habe ich leider nur im gang sitzend teile ihrer letzten stunde mitbekommen. das war zurückgenommen, dubbig, treibend genug. hoffe, die publikumsresonanz war bereits entsprechend. das bild sah im zelt ähnlich wie im september im garten aus: brauchte alles ein wenig, um in schwung zu kommen, aber um 16/17 uhr war beiderorten genug publikum.
hang aoki im vergleich zu den blank holidays im august (da hörte ich sie das letzte mal) weniger ravig, mehr schnörkellos-trocken. kam mir damit sehr entgegen. mattia hielt die jazz-fahne hoch, da gefiel mir die breakige passage mit skee mask und blawan hintereinander (wenig überraschend) am besten. hatte andernfalls momente, in denen er rauheren house spielte. sehr divers jedenfalls. jamaica suk machte inhaltlich dort weiter, wo ihre vorgängerin aufgehört hatte, und wenn mich nicht alles täuscht, dürfte sie ab 21 uhr weite teile mit marcus l back2back gespielt haben (ggf. bitte in den kommentaren korrigieren). ich hab zum austricksen der fomo einfach das erprobte mittel des standortwechsels angewendet, sobald ein schwächerer track läuft bzw. das set mir zu monoton wird. war also weitestgehend im zelt, wo claudio prc nicht zu technoid, nicht zu trippig, nicht zu verloren, sondern schön zwischen vielen stimmungen vermittelnd spielte und das set in nuancen entwickelte. zugegeben: mit „enfants“ von herrn villalobos bekommt mensch mich immer.
kommendes wochenende geht es sogar schon direkt weiter. letzte staub x rillendisco im ifz.
ehe ich mit meiner übung in selbstreflexion beginne, erstmal das resümee für die anderen.
war gegen 15:30 uhr da und erstaunt, dass es für die uhrzeit noch so übersichtlich war. milde herbstliche temperaturen plus sonnenschein lockten die meisten in den garten, wo kovvalsky housig mit acid-einschlag spielte (wenn ich mich richtig erinnere – war zugegebenerweise eher mit der sorge beschäftigt, wie es später drinnen laufen würde). projekt gestalten hat den mdf fordernd und stellenweise ravig eröffnet, aber mehr als 20 leute zugleich fanden sich im zeitraum seines sets dort auch nicht ein.
auch ich machte mir zwischendurch gedanken, weil die leute im laufe meiner ersten stunde in richtung garten aufbrachen. nachvollziehbar, weil die erste halbe stunde auch durchweg breakig war. nahm das aber nach einer stunde nicht mehr persönlich, fuhr konsequent die techno-schiene (ebenso konsequent mit dem einen oder anderen gebrochenen takt dazwischen) und konnte am ende eine gut halbvolle tanzfläche an stanislav tolkachev übergeben. im garten bei irakli wurde mir um kurz nach acht dann klar, wo die leute sich die ganze zeit herumgetrieben haben. als letzte „richtige“ garten-staub für dieses jahr (die staub xs zwei wochen später für den nachwuchs mal außen vor gelassen) war es in kombination mit dem wetter auch nur zu verständlich. irakli lieferte auch eine schöne vorlage dazu – gut techhousig, treibend dazu, hielt die spannung bis zum schluss. da kann mensch fast schon von routine sprechen.
chloe lula war mir auf dem mdf zu monoton, die lobby hingegen für den rest des abends bzw. die nacht über ein stilistisch bunter gemischtwarenladen. katya milch war noch am ehesten technoid (und auch meine favoritin), killa zwischen breakbeats, house und sogar breakcore, auch technisch ein parforceritt. klar stieß das manche vor den kopf, aber wagemut bewerte ich immer höher als das spielen nach den regeln. shawescape rannte mit electro aus motor city bei mir in seinen ersten 20 minuten offene türen ein. und das, was ich von s.ra sowie motram als motivationshilfe an der kasse sitzend mitbekam, war dubbig-treibend, ohne dass ich etwas erkannt hätte.
gegangen bin ich kurz nach kassenschluss um kurz nach 6. und damit zu mir.
die ersten zwei september-wochen brachten stress und somit auch einiges an klarheit. stress, da dies bedeutete, zwei völlig verschiedene sets vorzubereiten – schließlich konnte und wollte ich die bewegungsfreiheit nicht bretternderweise verabschieden. bei der staub wollte ich abliefern, jedoch nach meinen regeln. zugleich bin ich trotz tendenz zur überorganisation nicht derjenige, der die abfolge der tracks wochen zuvor minutiös plant. also, zumindest nicht mehr. mal abgesehen von ein paar must-have-tracks überlasse ich den rest mittlerweile der intuition. heißt aber auch, dass ich nicht monate zuvor die playlists in rekordbox zusammenstelle, sondern wenige wochen vorher. da stehen die chancen höher, dass ich nach wie vor lust auf die tracks habe. die stetige sorge, den eigenen ansprüchen gerecht zu werden und idealerweise ein bis zwei leute damit abholen zu können, bleibt stetiger begleiter. das habe ich als teil des spiels akzeptiert bzw. sogar als ganz okaye richtschnur, es nicht zu locker anzugehen. um eventuellem fischen nach komplimenten vorzubeugen: ich hab mich bereits nach dem set mit einer 8 von 10 selbst evaluiert und werfe mir nur sehr wenig vor. wer es konkret haben möchte: sheds „break up 3 tk 4“ auf der zwei, statt auf der eins gestartet zu haben. war aber eh nur bei der intro-kick und fiel damit höchstwahrscheinlich nur mir auf. zum anderen hätte ich den vorletzten track besser auswählen können – „leg host“ von omen’s jot war’s, und da war auf meiner speicherkarte sicher etwas in petto, das besser mit „heliosphan“ von aphex twin harmoniert hätte. der wiederum läuft bpm-technisch so unrund, dass beim vorherigen stück ständiges angleichen notwendig ist. hab also auf die harte tour gelernt, dass der dynamische analysemodus bei rekordbox eigentlich nur informativen wert hat, wenn mensch den sync manuell übernimmt (so viel vom ursprünglichen auflegen behalte ich mir dann doch noch bei und lasse den sync-button ausgeschaltet). beim melodieintro des aphex-tracks lief omen’s jot als rhythmischer unterbau also häufig aus der spur. hausaufgabe bleibt, „heliosphan“ in ableton live so glattzuziehen, dass ich mir um schwankende bpm-zahlen keine gedanken mehr machen muss.
allerdings: weniger gedanken im voraus machen – das nehme ich angesichts des ergebnisses wie bei der bewegungsfreiheit in der woche zuvor auch von der staub mit. und was bei der staub nicht alles zusammen kam… gewissensbisse, weil meine 32 gb füllende speicherkarte vielleicht dreiviertelvoll war und ich mir natürlich einbildete, dass ich das fehlende viertel mit den tracks hätte bestücken sollen, die bei einem fehlgeschlagenen set am ende den ausschlag gegeben hätten. vier, fünf kombinationen im voraus, die ich unbedingt bringen wollte – stattdessen wurden es nur drei, darunter die zum anfang. der war wiederum auch von zweifeln begleitet, ob ich es wirklich bringen soll, „count me out“ von kendrick lamar als erstes zu spielen. also erstmal sind drei viertel auf der speicherkarte genug für wenigstens 300 tracks in aiff. und damit könnte ich wenigstens sechs stunden bestreiten, da ich in diesem leben nicht die technische finesse eines jeff mills oder dj godfather mit wenigstens 25 tracks pro stunde erreichen werde. „count me out“ ist mir als stück so wichtig, dass ich mir einfach gesagt habe, den leuten diese vier minuten eben zuzumuten. wer sich da über zuviel textlichen inhalt beschwert, verpasst eine menge in atemberaubender weise in versmaß gebrachte selbstreflexion. wenn ich also weiter oben schon über wagemut schreibe, den ich anderen hoch anrechne, warum dann nicht auch selbst? und welch eine überraschung: beschwert hat sich keine*r deswegen. zum warmwerden und auch filtern wie bereits erwähnt: breakbeats in der ersten halben stunde. aufgrund des eh noch überschaubaren füllgrades gab es da eh nicht so viel zu verlieren. aufkommende gewissensbisse wegen der sich kurzzeitig lichtenden reihen habe ich soweit reguliert, dass das gute wetter alleine schon konkurrenz genug ist und die leute beizeiten nochmal reinschauen, wenn ich schon bei techno gelandet bin. einfach mal machen und auf die intuition vertrauen – das hat sich auch dieses mal ausgezahlt. natürlich wäre ein proppevoller mdf zu der zeit toller gewesen, aber das war bei dem allgemeinen füllgrad und bei der konkurrenz schon ganz in ordnung so wie es war. im vergleich zu vor fünf, sechs jahren ist also neu, dass ich mir fehler wesentlich schneller verzeihe und ansonsten darauf zu vertrauen beginne, dass es irgendwann wieder einen anknüpfungspunkt beim publikum gibt, wenn ich irgendwo mal falsch abgebogen bin. was nicht heißt, ständig die gleichen tracks zu spielen, aber dann doch zu wissen, welche sorte techno mich aktuell am meisten mitreißt und die auswahl darauf basierend zu stricken. wäre verrat an mir selbst, für mich bestenfalls mittelmäßige tracks aneinanderzureihen. dann doch lieber etwas kantiges oder meinetwegen auch bewährtes. aller vorhandenen aufregung im vornherein zum trotz ist eine gewisse gelassenheit und ein vertrauen in meine fähigkeiten an die stelle des perfektionismus getreten. und das ist echt ein fortschritt.
soviel zum positiven. es gibt auch die stressige kehrseite: ich habe in den zwei wochen einmal mehr zu spüren bekommen, dass das mit dem auflegen (und dabei habe ich nicht mal mehr ernsthafte karriereambitionen) ein job ist, der trotz teilzeit beim broterwerb nicht mal so nebenher zu machen geht wie noch während des studiums. zumal es damals ™ mitte der 2000er-jahre noch übersichtlicher war. digitales auflegen war noch nicht so etabliert, vinyl limitierte die möglichkeiten beim kauf durch das budget und beim gig das zu bewegende gewicht. als berufstätiger ist mein budget heute etwas besser, die digitalisierung ermöglicht den kauf von mehr musik denn je zuvor. parallel dazu wachsen die technischen möglichkeiten. es gibt also vor und von allem eine überwältigende auswahl. gerade die vorbereitung auf die staub hat mir in der hinsicht grenzen aufgezeigt bzw. verdeutlicht, dass ich mich auch abseits von anlässen um meine sammlung kümmern müsste. stetige einkäufe bei bandcamp oder boomkat sowie digitalisierung von vinyl ist schön und gut. jedoch hieß das in den letzten monaten in den meisten fällen, dass dateien in einem temporären ordner verblieben sind und ich rekordbox nicht kontinuierlich mit neuzugängen gefüttert habe. die sind zunehmend weniger techno im eigentlichen sinne und mittlerweile häufiger breaks oder ambient. bei den meisten der neuerwerbungen brauche ich mehrere durchgänge, um mich daran zu erinnern, wie sie klingen. und da gebe ich mir schon mühe, nach dingen zu filtern, deren musikalische halbwertszeit mehr als zwei wochen betragen. die flut an mittelmaß ist in den jahren nach der pandemie nicht kleiner geworden – eher im gegenteil. der überfluss auf allen kanälen war bereits vor der pandemie überwältigend, und es ist seitdem nicht besser geworden. gefühlt für mich eher im gegenteil: es herrscht bei mir überforderung auf der einen sowie (trotzreaktion) wachsendes unverständnis bezüglich redundanz auf der anderen seite. als abwehrmechanismus fällt es mir zunehmend leichter, bei neueren techno-veröffentlichungen rigoros auszusortieren. da stellt sich auch mein schlechtes gewissen hinten an, das mir vorwirft, nicht aktuell genug zu sein. insbesondere wenn aktualität heißt, sets zu spielen, die von tracks mit mittelmäßiger inhaltlicher qualität geprägt und damit stereotyp sind. auf die gefahr hin, wie ein clubveteran zu klingen, der immer die gleiche platte(n) auflegt, wenngleich ich die explosion anfang/mitte der 1990er nicht mitbekam: das staub-set hat gezeigt, dass es auch heute noch sehr wohl möglich ist, mit einer auswahl an tracks zu bestehen, von denen zwei drittel vor 2010 erschienen sind. gerade die tracks aus den 1990ern bringen mehr brachialität und naivität mit als das meiste, das heute als ergebnis eines reißbrettentwurfs auf den markt geworfen wird. zugleich bin ich mir des widerspruchs bewusst, einen guten teil an tracks beim neueinkauf, aber auch beim durchforsten der sammlung nach ihrer verwertbarkeit zu welchem set an welchem ort zu welchem zeitpunkt auszuwählen und damit ähnlich reißbrettartig zu verfahren. anscheinend hat’s auch bei mir gedauert, die tatsache endgültig zu akzeptieren, dass die entwicklung im techno mittlerweile eher in nischen stattfindet, techno an sich längst aus dieser nische herausgetreten und gerade in berlin in den mainstream gesickert ist. mit allen begleiterscheinungen, die das musikgeschäft so mit sich bringt.
zum stand der szene habe ich mich passenderweise nach der dezember-staub von 2022 geäußert. und deren entwicklung sehe ich mit ausnahmen (awareness als wachsende selbstverständlichkeit in clubs, die auch in andere stile einzusickern beginnt und mir als cis-typ diverse male den spiegel vorhält) nicht in die positive richtung gehen. inflation sowie gentrifizierung haben und werden in berlin narben hinterlassen. und als ob das alleine nicht schon genug nervt, kommt noch durch eine konsumhaltung dazu, bei der social media die erwartungen an eine reproduktion des bekannten befeuert. nicht zuletzt eine generationenfrage. die generation z ist mit techno als ein stil unter vielen aufgewachsen, ohne dass das subversive, schockierende element vorhanden war, das manche in den 1990ern mitgerissen hat. codes sind wie in jeder vorangegangenen, einst bahnbrechenden musikrichtung etabliert – mensch kann sich da bedienen. musikalisch-inhaltlich herrscht auf den tanzflächen bei techno jedoch zumeist stagnation. die tatsache wird durch social-media-wirksame inszenierungen fast schon wörtlich ausgeblendet – und es fruchtet, nach wie vor. das macht vieles jedoch berechenbar (wehe, es wird am sonntagabend einer klubnacht nicht gas gegeben), booker*innen sowie clubs inszenieren partys nach von konzerten oder festivals bekannten bzw. zu erwartenden schemata, das djs in den vordergrund hebt, auch wenn das publikum die eigentliche party ist. meine resignation all dem gegenüber ist bekannt und wächst vielmehr, weil ich kein bestandteil dieser verwertungsmaschine, für social media bzw. generell zu wenig rampensau und zu sehr auf inhaltliche herausforderungen abonniert bin. ich seh das alles in absehbarer zeit nicht besser werden, wenn mensch sich den neu hinzugekommenen schweren stand vergegenwärtigt, den clubs auch hier mittlerweile haben. waren dies früher ™ horte von avantgardistischen nächten sowie experimenten, müssen diese selbst mittlerweile marketingfreundlich verpackt werden. etablierte läden können das durch normal gut laufende wochenenden gut querfinanzieren, andere müssen schauen, ob sie sich den luxus überhaupt leisten können. glücklicherweise hat die staub (um den bogen zurück zu schlagen) sich den etabliertenstatus erarbeitet, dass sowohl macher*innen als auch publikum eine gewisse offenheit mitbringen, wobei auch ausnahmen die regel bestätigen (electro auf dem mdf im januar).
für mich ist es momentan eine situation zwischen den stühlen. der szene fühlte ich mich zwar noch verbunden, ziehe aber aus konzerten momentan eher für mich nutzen. in den kanon des abfeierns von redundanz möchte ich nicht einstimmen, andererseits auch nicht unter der beschwörung des geistes der 1990er mit den dazugehörigen tracks zum abziehbild eines mittelalten weißen cis-typen werden, der die kritiklose konsumhaltung der jungen leute nicht versteht. einerseits fehlt mir musikalisch und auch clubtechnisch was neues, andererseits habe ich definitiv nicht die kreativität und energie, einen wie auch immer gearteten wandel selbst zu gestalten.
all dieser vermeintlichen negativität zum trotz: in der rolle des neutral beobachtenden außenseiters, dessen meinung bei manchen leuten zählt, fühle ich mich zunehmend wohler. erst recht viel mehr als derjenige, der im hintergrund dafür sorgt, dass manche fäden zusammenlaufen. und (konkret auf die zwei september-sets bezogen) glücklicherweise immer mehr hinter cdjs und mixer, wenn ich merke, dass ich es mit einer mehr oder weniger altbackenen, dafür authentischen auswahl doch irgendwie den ton zu treffen, der nicht unbedingt die massen, dafür aber loyale leute anzieht. und das ist ein standort, der mir an sich erstmal reicht.
notierte tracks
irakli mathew jonson – magic through music
chloe lula planetary assault systems – rip the cut (the lady machine remix)
jawohl, richtig gelesen. zehn jahre sind es bereits, und seit mehr als der hälfte darf ich hinter den kulissen mitmischen. das heißt in den letzten jahren immer mehr, agenturen hinterherzurennen bzw. nach namen zu schauen, die noch nicht so bekannt sind, damit sie noch erreichbar sind. oder auf vorhandene loyale langzeitgäste zu bauen. es heißt auch, dass sich die gründe, weshalb die bewegungsfreiheit ins leben gerufen worden ist, nicht in wohlgefallen aufgelöst haben – vielmehr im gegenteil: die eh schon unhaltbaren umstände zeigen sich verschlechtert. eine menge anlass, das engagement fortzusetzen. jedoch zeigen sich auch bei uns verlagerte prioritäten, müdigkeit sowieso. wir müssen realistischerweise feststellen, dass die organisation längst nicht mehr so einfach ist wie vor der pandemie und auch der zulauf nicht auf dem niveau ist, das uns vor fünf, sechs jahren verwöhnt hat. persönlich muss ich beim blick auf die szene feststellen, dass mir neuere namen immer seltener geläufig sind. ideen- und impulsgeber war ich seit jeher nicht, und gerade das braucht es, wenn hiesige partyreihen bestehen wollen.
ohne lange drumherum reden zu wollen: das zehnjährige der bewegungsfreiheit markiert auch das ende als alleinstehende partyreihe. wir werden jedoch nicht von der bildfläche verschwinden, sondern gemeinsam mit anderen kollektiven von uns hören bzw. sehen lassen. aber erstmal der ganz persönliche sommerausklang, tagsüber im lieblingsgarten.
garten 12:00 i.nez 15:00 andré dancekowski 18:00 karete bu 20:00 alex.do b2b hks97
beachfloor 15:00 tombola 15:30 eva 17:00 eterna_l 19:00 pete
zelt 22:00 stype
eintritt von 12:00 uhr bis 14:00 uhr: 10 euro ab 14:00 uhr: 18 euro
gleich eine woche später wieder an den tatort zurückkehren. diesmal als gast.
ablauf
garten 10:00 caleb esc 13:00 june 15:00 rapha. 18:00 magna pia 20:00 rob cutter aka the exaltics
mdf 14:00 farhan 17:00 anja zaube 20:00 pete
nachbetrachtung
war von 13:45 uhr bis zum schluss da und hab das musikalische geschehen im garten eher so im hintergrund wahrgenommen – konversation war da wichtiger.
june mit vocallastigem house bei kurzen übergängen. mein fall war’s nicht, das ist aber auch nicht ihr problem. rapha. fing mit reduzierterem techno gut an, später basslinig und auch hittig. was den fluss im set angeht, fand ich magna pia später draußen am besten. aber auch hier: gespräche waren wichtiger als shazam laufen zu lassen oder notizen zu machen.
dem mdf gab ich beim lesen des line-ups schon die favoritenrolle – und dieser wurde er auch gerecht. farhan wie bereits im februar treibend, gerne mal dubbig. habe nichts gekannt und shazam nicht befragt, daher muss die kurzbeschreibung reichen. bei anja war faszinierend, dass sie erstens mit breakbeats startete und zweitens für heutige tempoverhältnisse wesentlich langsamer unterwegs war und dabei auch konsequent blieb. finde ich gut, da sich set-qualitäten und härtegrade für mich bekanntermaßen nicht über das tempo definieren. damit konnte sie mir auch ebm zum schluss sehr gut andrehen. das pete-booking war überfällig und hat jetzt endlich geklappt. als fanboy will ich nicht verhehlen, dass das unbedingt wiederholt werden sollte. fing erstmal seichter mit dubtechno an, hatte dann eine detroit-phase und setzte den rest seines sets trotz zurückgenommener härte mit dem ihm typischen grummelnden subbass hier und da richtig treibende akzente. also kurz: so wie mensch ihn kennt. ich habe seit längerem nicht mehr so durchgängig auf dem mdf getanzt und zugleich sauniert.
trackauswahl
rapha. miss kittin & the hacker – 1982 woody mcbride – the birdman (direkt danach)
pete maurizio – domina caustic window – afx 114 dj rush – give me a dollar blawan – 993 surgeon – atol backdraft – delight surgeon – bad hands (monolake remix) mark morris – acid scars clouds – overflow ya stenny – consumer’s tool
ich mache mal wieder künstler*innenbetreuung. und genau wie bei meiner schicht ergeben sich auch änderungen im line-up. daher werde ich versuchen, den jeweils aktuellen stand hier abzubilden.
garten freitag, 02.08.2024 18:00 katzele 19:30 shari vari konzert 20:30 katzele 20:45 f.s.k. konzert 22:15 pause samstag, 03.08.2024 10:00 gleisi123 12:30 suse & elliver 15:30 joel mull 18:00 mor elian 20:30 erik jäähalli live 22:00 pause sonntag, 04.08.2024 14:30 babe* orchester live 15:00 robag wruhme 18:00 giraffi dog & adelheid x live 19:00 barbara hofmann & denis stockhausen 22:00 ende
mdf freitag, 02.08.2024 22:00 laska samstag, 03.08.2024 01:00 dj traytex 03:00 sylvie maziarz 05:00 c:ko 08:00 bélavie 10:00 pause 23:00 hypnorex sonntag, 04.08.2024 02:00 anja zaube 04:30 hang aoki 07:00 rodmin 10:00 pause 13:00 stephan hill 16:00 marcel fengler 18:30 reka zalan 21:00 ende
lobby samstag, 02.08.2024 00:00 skala 02:30 rampue live 04:00 vilma b2b jo.desaga 07:00 pause 22:00 sabine hoffmann 00:00 bufiman 02:00 sven weisemann 06:00 karete bu 09:00 ende
zelt samstag, 03.08.2024 00:00 sam 03:00 selektra 06:00 pause 22:00 baby vulture sonntag, 04.08.2024 02:00 panthera krause live 03:00 tatacoa 07:00 pause 10:00 eva 12:00 jessamine 14:30 pause 22:00 skism 00:00 ende
beach samstag, 03.08.2024 15:00 pale lynx 18:00 sahra bass 21:00 narcisse live 22:00 ende
nachbetrachtung
das waren fast 12 stunden vor ort – mein aufbruch verzögerte sich aufgrund des regens am sonntagmorgen etwas. auch wenn nachtschichten im cluballtag bei mir immer weniger zum standard gehören: sie gingen sehr schnell herum. lag nicht an überlastung, sondern vielmehr am gleichbleibenden aufkommen, was erklärbarerweise sonntagfrüh durch weniger floors und durchatmen vor dem sonntag (den ich dann nicht mehr mitgemacht habe) etwas abgeebbt ist.
allem voran muss ich einfach festhalten, dass es eine wohltat war, den club so gut gefüllt zu sehen. für mich ging das konzept als mini-festival völlig auf. geschenkt, dass die papierstreifendekoration im garten in der nacht zu sonntag ziemlich unter dem regen gelitten hat. könnte (fast sogar schon: sollte) sich zu einer festen größe im veranstaltungskalender entwickeln oder zumindest als auftakt dazu genommen werden, das eigene profil durch regelmäßige blank-klubnächte herauszustellen. beim blick auf das line-up fällt schon auf, dass neben den residents auch die leute mit regelmäßigen gastspielen ausreichen, um den club zu füllen und es nur ausgesuchte headliner anstelle eines feuerwerks derselben als zugpferde braucht.
ansonsten griff alles erstaunlich gut ineinander. die technikerinnen musste ich im bedarfsfall selten suchen. und da bestand die „größte“ herausforderung daraus, einen dritten technics für rodmin hinzustellen, bei dem das cinch-kabel zu kurz war (die lösung übrigens: zwei technics links vom xone:96, einer rechts, nicht umgekehrt). vorbereitete goodie-bags für die artists (getränkemarken, bändchen für’s wochenende, zettel mit telefonnummern für die künstler*innenbetreuung) sollten schule machen – zumindest war mein job dadurch noch unkomplizierter. und das blank-personal war während meiner schicht auch noch die geduld in person – gerade wenn ich in kürzeren abständen schon wieder an die bar kam. auch die war an dem abend ganz gut aufgestellt – größere wartezeiten gab es jedenfalls nicht.
zum musikalischen: erik jäähalli war auf großer bühne deep-trippig und hielt den garten damit fest im griff. sabine hoffmann (stabil housig mit techno-einschlag wie immer) hatte innerhalb kürzester zeit eine richtig gut gefüllte lobby vor sich und ich kurz vor 22:30 uhr eine menge spaß daran, besucher*innen vor dem mdf auf hypnorex wartend zu erklären, dass der floor erst um 23 uhr öffnet. der wiederum spielte anlässlich seines geburtstages durchaus hittig und mit techhouse angereichert, wie er zu beginn der 2000er-jahre noch richtig gut war. er hatte spaß und das publikum auf seiner seite, start-ziel-sieg also. bufiman zur gleichen zeit nebenan durchaus breakig, mit humorvoller reminiszenz an großraum-electro und zum schluss mit jenseits der 130 bpm auch schneller. sven weisemann danach mit allem, was zwischen dubtechno und house so geht, ist am mixer nach wie vor nicht zu bremsen. anja zaube machte eben das, was sie immer macht: leute mit dieses mal eher dunkleren tracks ins set einsaugen und dort bis zum schluss halten. hang aoki war im anschluss schneller (um die 140) und tooliger. rodmin melodisch-perkussiver, habe mir da jedoch nichts notiert. gleiches bei karete bu, die house auch gerne etwas schneller spielt und die leute bei anbrechendem tageslicht in der lobby gut halten konnte. der ambient-garten (und witterungsbedingt auch der beginn des sonntags) wurde ins zelt verlegt. beides für mich die richtige entscheidung. bei baby vulture sind mir autechre und auch ihr restliches set positiv in erinnerung. bei panthera krause finde ich’s schade, nicht mehr von ihm mitbekommen zu haben. er spielte auf dem boden im zelt live, war in den paar minuten schön dronig. tatacoa (katinka & dj flush) erst experimentell, später sogar durchaus tanzbar. beim babe* orchester habe ich nur den soundcheck mitbekommen und mir gewünscht, dass meine kondition noch bis zum nachmittag gereicht hätte – den namen kann mensch wörtlich nehmen, so dass in puncto mikrofonierung schon aufwand betrieben werden musste.
das war aus meiner sicht alles sehr kurzweilig. und auch wenn ich von dem mehr als 48-stündigen wahnsinn nur einen kleinen ausschnitt mitgenommen habe: ich glaube, diesen wahnsinn hat das blank mal wieder gebraucht.
trackauswahl
hypnorex ellen allien – funkenflug der träume steve bug & dj t. – monsterbaze laurent garnier – crispy bacon
bufiman mr x & mr y – new world order
baby vulture autechre – nine
sven weisemann dj deep – stressin‘ duke – so in love with you (full intention 12″ mix) convextion – miranda
tatacoa aphex twin – ventolin (prase-an-beeble mix) frank zappa – bobby brown goes down
hang aoki jam & spoon – right in the night (letzter track)
ist der erste teil eines weiteren dieser „double“-wochenenden.
ablauf
garten 10:00 ly sas 13:00 boyd schidt 16:00 di linh 18:00 tapefeed 20:00 sebastian bayne
mdf 14:00 anna haleta 16:30 alienata 19:00 jeffrey aka djs
nachbetrachtung
das entwickelte sich für mich ziemlich zügig zu einer konversationsgeprägten ausgabe (oder vereinfacht: „laberstaub“). in anbetracht des restpensums für das wochenende und damit zur einteilung der kondition aber auch ganz gut so. spricht einmal mehr für die menschlichen qualitäten der reihe sowie auch die vom blank – nichts neues also.
war ab 15:30 uhr für acht stunden (und damit bis zum beginn der elements im anschluss) dort, sowohl drinnen als auch draußen regierte techno. und daraus der von der sorte „mindestens guter durchschnitt“, was ab jeffrey aka djs vs. sebastian bayne für mich zum luxusproblem wurde, welchem floor ich jetzt priorität einräume. ich mach’s mir in solchen fällen leicht und warte auf einen schwächeren track im set. und wenn’s danach geht, hat sebastian bayne mit seinem finale gewonnen. andererseits hatte der garten dies wegen des sommerlichen, jedoch nicht zu heißen wetters eh, während der mdf zu bestzeiten okay gefüllt war. dort bemerkenswert: alienatas rave-abschluss und jeffrey aka djs mit vinyl (u.a. mit einem immer noch zeitgemäßen mills-track auf axis).
trackauswahl
tapefeed hodge – sub 100
jeffrey aka djs jeff mills – the fear as we know it murat – transpose (b1)
sebastian bayne grain – untitled (b1)* technasia – hydra (re-hydrated) richie hawtin – minus / orange 1 trevor rockcliffe & blake baxter – visions of you (carl cox remix) lfo – low frequency bootilator (feeling a little more-ish mix)** *: bekannt aus richie hawtins „decks, efx & 909“: der track mit „turn the lights down“. **: ohne gewähr. der allseits bekannte „leeds warehouse mix“ war es nicht, aber der dazugehörige youtube-upload kommt dem inhalt aus meinem kurzzeitgedächtnis sehr nahe.
um es kurz zu machen: die restrealitaet hat bei den feierlichkeiten zum zwanzigjährigen im letzten jahr draufgezahlt, die lücke möchte gefüllt werden, daher gibt es neben der großen sause später in diesem jahr noch eine kleinere mit leuten aus den eigenen reihen.
klofloor 01:30 wasn & wunderwaffel 04:00 eva b2b dj eternal
zelt 22:00 sektempfang 00:30 quiz 03:00 nick adams – a sea of trees live 04:00 rr-zitate-soundmachine
hütte 00:00 jukebox mit derraab und menschen mit wünschen
nachbetrachtung
das ging nahtlos von der „born with a nervous breakdown“ im garten über, wo karete bu mit zackigem house (u.a. „groove la chord“ von aril brikha) den garten bespielte. führte meinerseits zu sorgen, ob die leute dann direkt zum ausgang gehen oder doch noch den umweg über die lobby gehen. und wenn ja, ob sie dann direkt bleiben oder gehen wollen. und wenn sie bleiben, dann wie ich sie am besten halte, zugleich aber nicht die regeln des warm-ups breche und zu sehr in die vollen gehe.
in die vollen bin ich beim soundcheck gegangen, wo ich es verpasst habe, den master am xone:96 herunterzudrehen und die technikerin mir mitteilte, es langsamer angehen zu lassen, weil die leute draußen im garten sonst denken würden, dass drinnen die party schon im gange wäre. recht hatte sie. sowas von.
ansonsten verhalten genug begonnen, endlich mal „ich bin meine maschine“ von atom tm vernünftig in ein set eingewoben, noch dazu alle drei tracks von carl craig gespielt, die ich auf der speicherkarte hatte („televised green smoke“ als zweiter track im set, später dann „problemz“ unter designer music und – klassiker – seinen remix zu „hooter“ von ultramarine). insgesamt habe ich mich zwischen abstrakt-breakig, minimal-techno, techhouse und chicago/detroit bewegt. kurzer augenblick der verplantheit meinerseits beim dritten oder vierten übergang, in dem ich vorgeblich nichts hörte und den ich wahrscheinlich mit hängen und würgen über die bühne gebracht habe. mir fiel dann noch rechtzeitig genug ein, dass ich die mute-taste für die monitore angeschaltet hatte, um kurz zu checken, wie der klang auf dem floor so ist. abgesehen von den vorab in rekordbox gesetzten loops, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass die cdjs darin übergehen und nicht direkt deren beginn als cue-punkt nehmen, war das auch die einzige technische hürde. die leute entschieden sich übrigens, nach der „breakdown“ zur lobby zu gehen und auch zu weiten teilen dort zu bleiben. überraschend auch, dass neue besucher*innen schon ab 22:30 uhr hinzukamen, was für berliner verhältnisse ziemlich ungewöhnlich ist. kurzum: ich hatte eigentlich keine gründe, mich in der zweiten hälfte noch sonderlich zurückhalten zu müssen, die speicherkarte glücklicherweise aber auch nicht zu technoid bestückt. kurzform: lief tatsächlich ziemlich gut. wieder zu ganz weiten teilen improvisiert, was sich als modus operandi glücklicherweise immer mehr etabliert.
pili mit housigem start, zum ende mit schnelleren breakbeats, was an dj godfather oder dj assault erinnerte.
anja zaube auf dem mdf mit langsam breakigen anfang und fließendem übergang zu düsteren industrial-soundscapes, also ihrem steckenpferd. gewohnte klasse. selbiges auch bei snitch – hart, trocken, funky. würde höchstens monieren, dass er die temposchraube nicht wie bei der „hack to life“ bis 160 bpm anzog. aber trotzdem mit breakbeats, und das ist heuer auch schon etwas.
als richtig schönes gimmick: die hütte als „duckroom“ mit viel entenbildern und dem raab als besten entertainer, den mensch sich dort vorstellen kann.
gegangen bin ich kurz vor 5 uhr, hat dann auch gereicht. und so sehr das eine mit heißer nadel gestrickte party war (will heißen: kurze vorlaufzeit), die eigentlich nur der vorbote zur „richtigen“ restrealitaets-party im september hätte werden sollen (was stand jetzt am 28. oktober 2024 ins nächste jahr verschoben worden ist – die kapazitäten hätten beim besten willen nicht ausgereicht), lief das alles erstaunlich rund.
mdf 14:00 alex tomb 17:00 henrik krog & kasper melchior 21:00 stanislav tolkachev 23:00 neon warrior 02:00 measure divide 04:00 atavem 07:00 caleb esc
lobby 22:00 dj locati 23:30 katya milch 01:00 noirnor 04:00 hypnotic black magic 06:00 rami abi rafi
hütte 00:00 unknown* & irakli
*: alias karapapak
nachbetrachtung
rein: 15:30 uhr raus: 00:30 uhr
verboten draußen in seiner letzten halben stunde zwischen „bitte grooven und raven sie hart“, was sich nicht gegenseitig ausschließen musste – im gegenteil. alex tomb machte es ziemlich leicht, dem tageslicht zu entfliehen und gab mir den glauben daran zurück, dass djs auch zum anfang eines floors noch deutlich unter 140 bpm spielen und trotzdem spannungsvoll bleiben können (shazam hat leider nichts erkannt, mir wurde aber zugetragen, dass eine neuere samuel l. session lief).
bei henrik krog und kasper melchior muss ich einfach „r3v“ von atom tm als set-einstieg lobend(st) erwähnen. erstmal, weil atom tm, zweitens, weil der track ungepitcht bereits 160 bpm mitbringt, was (drittens) von den cdjs mit master-tempo aber so gut kompensiert wird, dass sich das auf 135 immer noch gut anhört. für mich anstoß, in rekordbox künftig mit unüblichen tempisprüngen jenseits der 10% herumzuexperimentieren.
bertrand war untermalung zum tischtennis, modschi dann auf die art und weise (psy)trancig, die mensch mir gut unterjubeln kann (da minimaler, hypnotischer), zum schluss technoider. i.nez und alex gingen dann nicht auf techno-abfahrt zum schluss im garten, sondern auf festival-modus im kleineren rahmen – ging als kontrast und auch sonst gut klar.
unbedingt gelobt gehört außerdem für mich dj locati vom ickmachwelle-projekt, der die lobby souverän, geschmackssicher (techno mit ebm-basslines, also entsprechend ravig – normalerweise nicht mein fall, aber in seinem set sehr stimmig) und fordernd fest im griff hatte.
trackauswahl
henrik krog & kasper melchior atom tm – r3v
modschi alexander johansson & mattias fridell – distansminut
i.nez & alex tomb âme – rej
stanislav tolkachev nørbak – teste
dj locati vinicius honorio – endless love (feat. theo nasa)
mdf 14:00 refresh the system 16:00 borgborg 18:00 ly sas 20:00 justine perry
nachbetrachtung
war für mich ein kurzes vergnügen (gut drei stunden ab 12:30 uhr), das ich textlich nicht unnötig in die länge ziehe.
głós geht als mein favorit durch. melodisch, fordernd genug, dass es für die uhrzeit gut passte. war angesichts der apc40 neugierig, ob das jetzt ein live- oder dj-set mit ableton war, hab aber nicht nachgeschaut oder -gefragt. also bleibt’s ein mysterium. yac durchaus minimal-techhousig zu beginn, zog in der zweiten stunde deutlich an – auch das: passend zu zeit und ort. und an „radio“ höre ich mich sowieso nie satt.
auf dem mdf war ich insgesamt vielleicht zehn minuten – einmal kurz nach toresöffnung und dann nochmal kurz vor meinem abgang. habe dort also lediglich refresh the system mitbekommen, dessen beginn sich für mich eher nach kickstart anfühlte. jedenfalls ging er vor fünf, sechs leuten auf der tanzfläche ganz schön in die vollen. anderthalb stunden später vergleichbares energieniveau mit synkopierten kickdrums bei vollerer tanzfläche, das war für mich stimmiger.
notierte tracks
yac jason fine – many to many (ben klock remix) donnacha costello – black bag job 526 wishmountain – radio
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