r.i.p. chris cornell

ich wünschte ja, es gäbe auch mal schönere anlässe für neue postings.

zugegeben, nach „superunknown“ hatte ich soundgarden nicht mehr verfolgt. „black hole sun“ lief als überhit auf rotation, „spoonman“ war etwas interessanter (ich wurde heute beim nochmal hören aus welchen gründen auch immer an korn erinnert) und „jesus christ pose“ (vom vorgänger „badmotorfinger“) mein eigentlicher liebling. weite teile der grunge-zeit dürfte chris cornell irgendwie vernebelt verbracht haben. und zumindest wenn man wikipedia glauben darf, entwickelte er bereits in jugendjahren depressionen.
entzug anfang der 2000er-jahre, audioslave sowie seine solo-alben bekam ich leider nicht mehr mit. meine ausreden dazu kennt ihr ja.

laut den aktuellsten berichten scheint es so, als ob ihn die depressionen wieder eingeholt haben. die autopsie deutet auf selbstmord mit 52 jahren hin. untermauert die these, dass die größten talente zuweilen die schwersten pakete mit sich herumschleppen (müssen).

r.i.p.

r.i.p. mika vainio

es passiert wirklich nicht allzu häufig, dass mir bei einer meldung von residentadvisor schauer über den rücken laufen, aber heute war so ein abend, an dem ich eigentlich nur routinemäßig die startseite aktualisieren wollte, um zu sehen, was es denn so gibt. da war die meldung ganz oben.
sähkö war mir zugegeben erst wegen mike ink ein begriff, dessen „rosenkranz“ als erstes in meine sammlung wanderte. es folgte aber ziemlich schnell die „ph“, womit immerhin der labelchef vertreten war. von den ganzen vom hardwax in die wege geleiteten nachpressungen war da noch lange nicht die rede. ich erinnere mich aber noch mehr als gut daran, wie ich im frühjahr / sommer 2005 im hinterhof am paul-lincke-ufer stand und die „metri“ bei den neuheiten stand. die nahm ich mit zum vorhören und war anschließend bei dieser minimalistischen radikalität bei gleichzeitiger funktionalität völlig von den socken. im damals noch regelmäßig auf einkäufe folgenden rezensions-blogposting (das durch den servercrash, auf dem das alte blog damals gehostet wurde, verloren ging) habe ich mit superlativen wie „manifest“, „pflichtkauf“ nicht gegeizt, und das sehe ich auch mehr als zehn jahre danach noch keinen deut anders.
das gleiche gilt für die bald danach folgenden sähkö-nachpressungen und erst recht für pan sonic, aber auch neuere veröffentlichungen auf blast first oder editions mego zeigten, dass er nichts von seiner klasse eingebüßt hatte. und bei dem tempo, das er auch in den letzten jahren an den tag legte, hätte man durchaus weiterhin mit wenigstens einem album pro jahr rechnen können, wenn er nicht jetzt mit nur 53 jahren verstorben wäre.

r.i.p. mr vainio. das vermächtnis ist riesig und an dem begriff von minimalismus werden sich noch generationen abarbeiten. akzeptabel ist ihr viel zu frühes ableben dennoch nicht.

postscriptum, 16.05.2017: tommi grönlund hat in the wire einen tollen nachruf geschrieben.

crowdfunding für cristian vogel, zum zweiten

wir erinnern uns: zum ersten mal hat er vor zwei jahren auch via startnext dazu aufgerufen, um seine alten dat-tapes zu restaurieren. leider ist bis heute nichts aus den unveröffentlichten sachen geworden (bis auf den mix dazu), aber dafür gab es die alten alben auf tresor und mille plateaux, die man mittlerweile auch ganz offiziell wieder bei bandcamp bekommt.
sein aktuelles projekt ist „the ballad of agnete and the merman“. das ist eine audioinstallation, die im juni im rahmen des offiziellen programms der europäischen kulturhauptstadt 2017 (arhus) aufgeführt werden soll.
das soll filmisch dokumentiert werden, und genau darauf zielt der spendenaufruf ab. wurde gerade bis ende april verlängert und kann noch einige spender gebrauchen.

klick

r.i.p. ikutaro kakehashi

es scheint wohl in den letzten wochen diejenigen zu treffen, die steine ins rollen gebracht haben. zugegeben: bis zur meldung wusste ich nicht mal, wer der gründer von roland war, und deren hardware habe ich mit ausnahme der tr-8 auch noch nicht in augenschein genommen. aber fakt ist, dass sämtliche elektronisch produzierte tanzmusik ohne die firma nicht so geklungen hätte – auch wenn es ein paar jungs aus chicago bedurfte, die einen der flops des unternehmens soweit manipulierten, dass bis dato unerhörte klänge ein gesamtes genre prägen sollten.

87 jahre ist er alt geworden. r.i.p. ikutaro kakehashi.

retrospektive des rolling stone auf 30 jahre „sign o‘ the times“

sein tod ist nun auch fast ein jahr her. nun hat sein für meinen geschmack bestes album den rolling stone (über dessen schlagzeilenmeldungen im tagesgeschäft man ja gut und gerne diskutieren kann) zu einer rückschau veranlasst, die als muster für guten musikjournalismus betrachtet werden kann. kommt daher in die hiesigen lesezeichen, werde ich sicher noch diverse male lesen wollen.

30 jahre „sign o‘ the times“

r.i.p. chuck berry

auch für legenden ist es leider irgendwann mal zeit, daher kein „2017 macht da weiter, wo 2016 aufgehört hat“, stattdessen danke für „roll over beethoven“ und dafür, damit die in den 1950ern herrschende biederkeit in der musik inklusive mitstreitern beseitigt zu haben. das erbe ist eh riesig und 90 muss man auch erstmal schaffen.

r.i.p. chuck.

christian vom record loft im interview mit thump

um den vorsatz, lesenswerte artikel / interviews zu posten, wieder aufzugreifen: es ging im dezember u.a. auf residentadvisor die nachricht herum, dass das record loft, das innerhalb kürzester zeit in kreuzberg von sich reden machen konnte, aus den gemäuern in der adalbertstraße ausziehen muss. was sich seinerzeit noch danach las, als ob die kisten am besten gestern gepackt werden sollten, wird nun etwas relativiert: im märz ist schluss, es soll weitergehen. der ort ist noch unklar, das konzept jedoch nicht.

alles im o-ton nachzulesen: bei thump.

r.i.p. jaki liebezeit

can – auch so eine band, der ich bislang viel zu wenig aufmerksamkeit geschenkt habe. alleine deswegen will ich nicht anfangen, von seinem einfluss zu schreiben, den er auf die elektronik ausgeübt hat, weil das nur einfaches nachplappern wäre. stattdessen wohl die nüchterne feststellung, dass sich 2017 damit ähnlich anlässt wie 2016 – erst recht, wenn jemand mit 78 verstirbt.

r.i.p.