einkäufe vom 17. und 18. august 2006

einmal hardwax, einmal saturn am alexanderplatz. letzteres wird genauer erläutert.

kenny larkin
metaphor
[r&s rs 95054]

bereits im frühjahr kam davon ein appetitanreger im rahmen der larkin-reihe auf rush hour, aber in erwartung der r&s-nachpressungen kam es auf die paar monate nun auch nicht mehr an.
essentielles album für alle, die den detroit-sound eh verinnerlicht haben, bzw. zeitlos gute musik hören, oder beim auflegen für jeden anlass etwas parat haben wollen. von verträumten, melodischen tracks bis zu schnörkellosen clubhits ist alles vertreten (gerne auch zugleich). unglaublich vielseitige platte, eine perle im r&s-katalog.

point blank
meng’s theme remixes
[r&s rs 94060]

eine platte, zu der die vorstellung von 400 leuten (minimum) mit hochgestreckten armen unter freiem himmel oder in techno-kathedralen alles andere als weit hergeholt ist. ab und an schafft es eben doch eine melodiöse platte, mich mitzureißen, aber jeroen verheij feuert wirklich aus allen rohren, so dass die nadel beim bass fast aus der platte hüpft.
hört man joey beltram, will man sich diese form für seine heutigen platten einfach nur herbeiwünschen.

steve poindexter feat. short circuit
maniac
[trax txr11]

ja, auch trax bringt wieder altlasten unter’s volk, und wenn das schon so schön jackt und blubbert wie hier, kann man unmöglich daran vorbeigehen. klingt weitaus besser als die muzique von neulich, und das ist an sich schon ungewöhnlich, den klang einer trax-platte zu loben. neben robert armani und like a tim mühelos einzusetzen, oldschool-freaks werden sich eh alle zehn finger danach lecken.

autechre
untilted
[warp warpcd180]

ja, tatsächlich cd. und warum? erstens, weil die tatsächlich für 10,49 euro zu haben war, und zweitens sollte man die klanglichen feinheiten auch tatsächlich mit 44,1khz genießen, womit nichts gegen das vinyl gesagt werden soll, aber die musik der scheinbar mit ihren drummachines und samplern verschmolzenen jungs sollte für meine begriffe dann doch im vollen spektrum genossen werden.
auch hier entziehen sich autechre für mich eigentlich immer jeglicher bewertung – entweder ich begreife es oder bleibe ratlos, was sich (analog zu herrn vogel) im laufe von einigen monaten reifezeit aber zumeist in wohlgefallen auflöst. auf „untilted“ präsentieren sie sich aber so cluborientiert und konkret wie selten zuvor, so dass es auch absolut nicht schwerfällt, sich dazu eine feiernde meute vorzustellen. genau das haben sie zur release-party letztes jahr im april in der maria auch bewiesen, und die seite von ihnen gefällt mir ausgesprochen gut.
(untilted @ bleep)

klangnet d

mit – mal wieder – exzellentem service (haustürübergabe) der labelchefs 😉

dibumas
klangnet d
[klangnet d]

vermeintlich neuer artist, aber die besitzer der bisherigen ep’s werden sich eh denken können, wer dahintersteckt. andernfalls müssten 20 sekunden zur weiteren recherche ausreichen.
hätte nicht gedacht, dass es nach der c noch was gibt. umso schöner zu hören, dass die jam-session gleich so produktiv war.
da sie bereits durch die drei vorgänger und auch mit antikonsum eigene standards gesetzt haben, ist die gefahr der ewig gleichen litanei groß, aber trotzdem: die a-seite einerseits mit techno, bei dem zwar spärlich mit einem ansatz von chords, dafür mit umso mehr verzerr-effekten gearbeitet wird – ganz ok. andererseits mit electro, wie er auch auf dem bereits erwähnten label mit dem einkaufswagen im bild hätte erscheinen können. da wird an chords nicht gespart, und der tieftonbereich ist super ausgenutzt.
b-seite: zunächst subtil angehauchter techno, würde sich für mich am ehesten als schnittstelle zwischen warm-up und peaktime eignen, für letzteres kann man den nachfolge-track benutzen, der schielt schon ein bisschen in acid-richtung.
tja, gewohnt gute qualität, jammt ruhig mal öfter. alternativ wäre eine neuauflage des live-acts eines headquarter-mittwochs (jaja, damals…) auch nicht verkehrt.

ach ja, ist auf ca. 500 stück limitiert, kann man derzeit über order@klangnet.de bekommen. vorhören könnt ihr bei trevor.

paket vom 28. juli 2006

alles über ebay, alles aus mayday-sets anno 1994 und 1995 nachgekauft, womit ich mich wohl endgültig als rave-sau vor dem herrn geoutet hätte. aber das macht nun mal immer noch spaß.

lock jaw
underground funk
[ruffneck ruf 019-5]

stammgast auf diversen terrordrome- und thunderdome-samplern, woher ich auch den titeltrack kenne. klar, schön bei ur geklaut, aber solange die bassdrum bis ins mark fährt, stört das den normalen gabba-head auch nicht mehr. „ruff ’n ruggin'“ hat die werte marusha auf der „reformation“ im april 1995 in der dortmunder westfalenhalle aufgelegt, allerdings muss ich mich nochmal schlau machen, ob jemand das sample noch anderweitig benutzt oder den track geremixt hat (discogs schweigt sich darüber aus), weil die version hier eher nach typisch ravigem holland-hardcore als nach jungle klingt. „get sorted“ ist klassicher happy hardcore, sowas kann man sich heutzutage schon nicht mehr trauen.

microwave prince
ii
[le petit prince prince 94/11]

„solar eclipse“ und „golden times“: acid mit deutlichem trance-einschlag. die rave-hymne der platte ist „i need your love“, die mit unerbittlichen 166 bpm (bei pitch auf 0) und teilweise drei sequenzen gleichzeitig keine andere wahl als das wilde schwenken von leuchtstäben oder rumfuchteln mit weißen handschuhen lässt. u.a. gespielt von dj dick bei „the raving society“ in der berliner deutschlandhalle, november 1994.

jan pravda
the x-perimental drummer
[overdrive over 053-12]

ging damals wohl noch als recht normaler techno durch, jedenfalls die ersten beiden tracks. der erste (nachzuhören bei carl cox, „the raving society“, deutschlandhalle berlin, november 1994 – mal wieder) gibt sich mit kickdrum und hihat zufrieden und variiert zwischendrin munter das tempo bis locker an die 180-bpm-grenze heran. „natural beat“ ist ravig angehauchter sägezahn-acid mit achtel-bässen, „v-had-y“ dann schon wieder lupenreiner hardcore ohne jegliche kitsch-anbandelungen, wie sich das in holland wohl damals schon anzubahnen schien.

einkäufe vom 27. juli 2006

aus dem hardwax, auch nicht viel, davon auch nichts überraschendes, trotzdem erwähnenswert.

monolake
alaska / melting
[monolake / imbalance computer music ml 020]

schon überraschend, dass so kurz nach dem album und den remixen wieder was kommt, kann mir aber nur recht sein.
hatte mich anfang juli beim ersten durchskippen noch nicht so überzeugt, entwickelte sich im laufe der kommenden wochen zusehends und musste dann doch gekauft werden. wesentlich darker als „polygon cities„, weshalb ich mich auch frage, ob torsten pröfrock hier dabei war, aber das außen vor gelassen: gewohnte monolake-qualität im stile der „linear atomium reminiscence„, und das ist ja keine allzu schlechte referenz.
die ersten 1000 exemplare gibt’s als blaues vinyl, remixe stehen für den herbst an – u.a. von surgeon.

philus
kolmio ep
[sähkö recordings sähkö-014]

mika vainio mit mal wieder unwiderstehlichen tracks – einer mischung aus subtiler abfahrt, soundtrack zur entspannung und knarzig-sperrigem minimal-funk.
wie jede sähkö: pflicht.

einkäufe vom 01. juli 2006

nun aber.

einerseits gebrauchte schmankerl von kai, andererseits hardwax.

dj hell
diese momente ep
[sativae tiva008]

damit es auch jeder weiß und mein ego aufpoliert wird: sativae ist jetzt komplett. hat auch schließlich lange genug gedauert…
hier der gute helmut, der seinerzeit einige male bei der sativae-clubnacht in edinburgh zu gast gewesen ist, was die erklärung für diese ep liefert. stammt aber eh mit 1997 noch aus der zeit, in der techno noch deutlich auf ihn (und filippo „naughty“ moscatello – muss man auch festhalten) abfärbte. daher zwei rauhe, höchst funktionale tracks, die tatsächlich echt gut zum label passen.
und sogar noch die alte version ohne repress-label, da werde ich glatt nochmal einen kopf größer…

neil landstrumm
index man ep
[scandinavia scan018]

auch wieder so eine überfällige platte. man kennt’s ja: 1995 auf peacefrog rausgekommen, jahrelang vergriffen, 2001 auf scandinavia wieder draußen – die „inhabit the machines“ fehlt (nicht nur) mir aber immer noch.
ansonsten das übliche: die tracks klingen auch heute noch nicht mal ansatzweise angestaubt, zielen in drei von vier fällen direkt in die magengrube, der vierte ist eine bereits von mosquito bekannte ruhig jazz-variante.
essentielle techno-platte, immer noch.

v/a
the rumpus room vol. 1
[don’t 007]

und wieder eine lücke geschlossen. dominiert auf dem zweiten teil die breakige richtung, kommt hier größtenteils der durchgängige 4/4-takt zum zuge.
luke’s anger jongliert mit chicago-referenzen und odb-samples nur so herum, dass es eine wahre freude ist, außerdem wurde an sub-frequenzen nicht gespart – im club erst so richtig zu spüren. tomas nordström mit wie immer fröhlich fiependem brachial-funk, michael forshaw mit einem live-track und wie immer nicht zimperlich. zum schluss dj periferico mit dunklem electro, der auch gut auf penalty gepasst hätte.

tomas nordström
dance your self stupid
[tonewrecker recordings tw008]

irgendwann 2004 tauchte im netz ein set von ihm aus der moonbox in augsburg auf, in dem mir bereits einige tracks auffielen, die eine veröffentlichung mehr als verdient hätten. als die tonewrecker dann kam und humpty die schnipsel online gestellt hatte, wurde meine hoffnung zur hälfte auch bestätigt, aber die platte war hier nirgends zu finden oder schon vergriffen. nun also endlich in der sammlung, zu hören gibt’s entweder techno der gewohnt brachialen sorte oder electroides mit vocoder. braucht sich hinter der „dist of fury“ echt nicht zu verstecken.

nino fight
the best product ep
[chan ’n‘ mikes 07]

die hält sich eigentlich nur beim tempo im vergleich zu anderen chans zurück, sonst gibt’s den bereits von electronik weed crew (kommt da eigentlich nochmal was?) bekannten und geliebten atari-distortion-techno – natürlich auch mit gebrochenen beats, man hätte ja sonst einen ruf zu verlieren. passt auch ideal zu chan, man kann also bedenkenlos zugreifen.

v/a
straight y seco ep
[neue heimat nh10]

war die erste ep, auf der die label- und damals-noch-clubmacher selbst in erscheinung traten und damit den sound vorgaben, der später auf mutter und eben wieder im eigenen hause weiterentwickelt wurde.
attuk mit einem simplen beatgerüst, um das sich die bassline sehr prägnant schlängelt, d. früh und h. maier schielen in richtung chicago, daniel benavente lebt auch hier bereits sein faible für subtile melodien aus, und zu guter letzt herr benavente zusammen mit attuk, die sich an neil landstrumm orientieren. runde sache, dies.

steve poindexter
born to freak ep
[muzique 004]

1:1-nachpressung des 1989er-originals, da stören auch die vertauschten seiten nicht, da eh noch alles beim alten ist – auch der „rustikale“ klang beim überklassiker „work that mutha fucker“, aber es würde mich auch wirklich wundern, wenn er es seinerzeit auf was besserem als einem ganz normalen chrom-tape aufgenommen hätte. gehört aber dennoch immer noch zum pflichtprogramm für den geschichtsbewussten plattendreher.

deep chord
electro magnetic dowsing (the final step)
[synth synth001c]

stammt bereits vom letzten jahr und scheint als restposten wieder aufgetaucht zu sein, jedenfalls fehlt der widerstand auf den am paul-lincke-ufer erhältlichen exemplaren.
deep chord haben den dubtechno der hausherren in kreuzberg so weit verinnerlicht, dass sie den vergleich mit ihnen nicht scheuen müssen. das original kenne ich leider nicht, aber der remix von mike huckaby ist eine knapp 12 minuten andauernde hypnose mit variationen im detail, die über die gesamte dauer nicht mal den hauch von langeweile aufkommen lässt.

theo parrish
detroit beatdown remixes 1:2
[third ear recordings 3eep-038]

dahinter verbirgt sich nichts anderes als der mittlerweile schon zurecht legendäre carl-craig-remix von „falling up“, der wahrscheinlich nicht nur hier als treffsicherer joker im set untergebracht werden kann. famoser aufbau, der craigs ruf als ausnahme-produzent und -remixer einmal mehr unterstreicht. wird nur zeit, dass ich mir das original mal anhöre, um herauszufinden, welche elemente er in einen neuen zusammenhang gestellt hat. andererseits steht der remix als für sich alleingenommener track auch schon glänzend genug da.

aphex twin
digeridoo
[r&s rs 92001]

ja, sein r&s-erstling. von ihnen wird in nächster zeit wegen deren repress-welle eh einiges hier auftauchen…
was im titeltrack passiert, kann sich ja jeder denken, der rest sind ordentlich industrial-angehauchte bretter, zum guten teil mit einer ordentlichen prise acid. rauh, voller energie, aus einer zeit, in der sounds erst entdeckt werden sollten. techno von seiner besten seite.

aphex twin
xylem tube ep
[r&s rs 92009]

„polynomial-c“ veranschaulicht ganz gut, dass mr james ambient auch in tanzbare beats verpacken kann, auch wenn es meiner meinung nach bessere melodische tracks von ihm gibt. „tamphex (headphuq mix)“ ist eigentlich schon lupenreiner hardcore, wohingegen auf der rückseite bereits mit drum&bass-artigen breakbeats herumexperimentiert wird. das alles war nur der anfang dessen, was ein paar jahre später auf warp früchte tragen sollte.

filter fedde
#2
[bunker 3053]

damit fehlt nur noch teil 3. immer noch klar auf acid focussiert, die schnelleren angezerrten eskapaden treten allerdings zugunsten der subtilen, ruhigeren tracks zurück, und da kann ein track mal auch eben mehr als eine viertelstunde dauern. das ist der luxus, den sich ein label wie bunker (gottseidank) leistet und mit dem anspruch auf unbequemlichkeit einen schönen kontrapunkt bildet.

v.l.a.d.
d‘ rmxs
[angström records aep05]

eine reine zufallsbegegnung, diese platte. lief beim raussuchen des anhörstapels im laden über lautsprecher, hingelaufen, um zu sehen, was es ist, erstmal den anderen stapel durchgehört, um dann beim erneuten stöbern auf sie zu treffen. der ausgesprochen günstige preis von 6 euro tat sein übriges, aber was gibt’s denn nun inhaltlich?
schon wieder sagt mir das original nichts, und auch niemand der produzenten (einschließlich des urhebers). also ganz unvoreingenommen beurteilen. entgegen aller vermutungen kommt das label auch nicht aus dem nordeuropäischen raum, sondern aus frankreich, und die sollte man eigentlich immer auf dem zettel haben.
a-seite: track 1 beginnt mit hiphop, verdoppelt in der zweiten hälfte das tempo und klingt damit richard devine nicht unähnlich. track 2: ordentlichster distortion-electro, fühlt sich neben bekannten schweizer erzeugnissen bestimmt pudelwohl. track 3: ambient-noise-collage.
die b-seite: track 1 ist tanzbarste electronica, track 2 noise mit struktur, track 3 versöhnt den zuhörer mit ambient.
liest sich alles etwas konfus, aber da deren site einen guten service bietet, gibt’s hier noch die links zu den einzelnen tracks gratis, und für mich dann auch den ausgangspunkt, das original in augenschein zu nehmen.
a1 / a2 / a3 / b1 / b2 / b3

einkäufe vom 11. juli 2006

aus dem freizeitglauben, die zwar keine melt!-tickets mehr hatten, dafür aber zwei kleine perlen. als vorgeschmack für den immer noch angekündigten rest…

mouse on mars
agit itter it it / live 7″
[sonig 20 / 21]
klare aufgabenteilung auf den beiden seiten des zwölfzollers: auf der ersten schön verspielte technoide tracks mit melodie oder freejazz-anleihen. passt vielleicht nicht ganz zum strobogewitter, aber zum sommer unter freiem himmel umso besser. b-seite: verschroben, langsamer, kaputter – gerade der letzte track könnte auch ganz gut in breakcore-sets passen, um die leute daran zu erinnern, dass es irgendwann mal sowas wie harmonien gab.
die 7″ liegt der ep in limitierter auflage bei. zwei live versionen, davon eine vom eh schon fantastischen „actionist respoke„, was absolut nichts von seiner energie einbüßt und eine spur rauher klingt als das original. „introduce“ auf der rückseite ist schon wieder ruhiger, klingt aber auch schön dreckig. kann meine empfehlung vom april daher nur erneuern, sie sich definitiv mal anzuhören, wenn sie in der stadt sind. da fließt garantiert schweiß.


v/a
stuff001
[stuff records stuff001]

auch wieder so ein obskures label mit einer ebensolchen mischung an stilen auf sechs tracks. angefangen mit trancig angehauchten breaks, weiter mit japanischem hiphop vom eh nicht unbekannten dj shabushabu (aber wie heißt nochmal der track, der etwas ausgiebig gesamplet wurde? nachhilfe via soundschnipsel – siehe unten – erbeten.), breakbeats mit finsteren streichern, einem äußerst gelungenen mary-j-blige-cover, melodiösem downbeat und gelungenem electro zum schluss.
da sich das ziemlich verwirrend liest, besser selber anhören: bleep verkauft das ganze auch als mp3.

einkäufe vom 23. juni 2006

auch wieder mal nicht taufrisch und eigentlich auch zwei sachen, wo sich jeder wundern kann, weshalb die nicht schon längst im regal standen, aber dennoch grund genug für mich, die woche der neueinkäufe damit einzuläuten. zum einen ein ebay-direktkauf, zum anderen der mitnahmeeffekt beim abholen.

cristian vogel
busca invisibles
[tresor 110]

für mich seit 2001 schon bekannt, damals zur hälfte als (zu) anstrengend empfunden, weshalb ich „body mapping“ oder den tresor-erstling bevorzugte. das album ist hier aber seit geraumer zeit vergriffen, und deshalb zähle ich erst jetzt zum kreis der besitzer.
was für das restliche vogel-oeuvre gilt, zeigt sich auch hier: das muss im kopf erst für zwei (+ x) jahre reifen, um einen dann vollends zu erwischen. floorbetonte tracks wie „sarcastically tempered powers“ hatten von vornherein nicht viel mühe, aber sperrige sachen wie „defence cloud“ oder „hilarious hoyden“ stellten das bereits durch super_collider überforderte gehörhirn auf eine harte probe. die haben allerdings mittlerweile alle mit bravour bestanden. und wer nach techno für jede gelegenheit (kraftvoll, beruhigend, zerstörend, bzw. bereits kaputt) ausschau hält, und nebenbei auch noch die zeitlosigkeit zum kriterium erhebt, kommt hieran nicht vorbei.
essentiell.

depeche mode
violator
[intercord]

ja, ich mag gute popmusik, als kind der 1980er jahre sowieso. die ausnahmerolle der (damals) vier briten ist unbestritten, martin l. gore einer der herausragenden songwriter unserer zeit, die band befand sich zu dieser zeit meiner meinung nach auf ihrem zenith und „violator“ ist das protokoll dazu. sicher, vorhergehende kracher gibt es zur genüge, aber alleine die konzentration an klassikern sollte bei diesem album für sich sprechen. interessant auch, wer das ganze zum größten teil abgemischt hat (ja, war tatsächlich eine bildungslücke, aber das ist bei mir ja nichts neues).

einkäufe vom 5., 7. und 12. mai 2006

wieder mal die bequemlichkeit, weswegen das alles schon jetzt nachgereicht wird, sind aber eh nur gut abgehangene schinken. einmal aus dem downtown, quasi hier um die ecke in der gabriel-max-straße, wo ich als teilzeit-popper perlen wie diese (im farbigen vinyl) oder diese (bei der das outing von mr michael eigentlich schon auf der a-seite vorweggenommen wurde) abgreifen konnte. sonst noch der flohmarkt am boxhagener platz und gebrauchte schmankerl von tony bei possible. wie immer mit platzhaltern.


lil‘ louis vs. hydrogen rockers
blackout
[ffrr fx 398]

die remixe kann man vernachlässigen, aber das original ist drauf. darum ging es mir auch, weil es immer noch eine hymne und als intro eine blendende alternative zum evtl. manchmal überstrapazierten mr fingers ist.

surgeon
basictonalvocabulary
[tresor 073]

sein debütalbum auf tresor, noch deutlich von seinen ersten veröffentlichungen aus birmingham geprägt und daher eher auf funktionalität getrimmt als das noch deutlicher von ambient geprägte und zwei jahre jüngere „balance„. integriert sich auch heute noch mit links in ein aktuelles techno-set und schielt bei „9 hours into the future“ sogar in richtung detroit.
da konnte ich für 5 euro nicht nein sagen. wer eh noch nachholbedarf an essentiellen tresor-katalognummern braucht: zugreifen.

v.a.
mayday – rave olympia: the mayday compilation album
[low spirit]

ach ja, meine anfangstage. ilsa gold, hardsequencer, rmb und raver’s nature machen auch heute noch spaß. das konzept mit der ersten cd als futter für die bauwestenfraktion und der zweiten mit den „seriösen“ tracks, welches sie immerhin für ein paar jahre aufrecht erhielten, finde ich auf die gesamte dauer gesehen dann aber doch besser.

mono junk
a…
[trope trope014]

trat auch auf sähkö bei der „rosenkranz“ als remixer in erscheinung, hier solo beim label von thomas p. heckmann.
„channel b“ kommt demnächst auf styrax nochmal heraus, ist ein track in bester tradition von basic channel oder deepchord und braucht sich auch nicht hinter den vorbildern zu verstecken. eine weitere perle (in deren genuss die käufer der nachpressung wohl leider nicht kommen werden) ist der titeltrack, in dem eine trance-fläche mit einem reduzierten, aber fetten an electro erinnernden unterbau kombiniert wird und motor city damit einen schönen tribut zollt.
die anderen beiden nummern sind eher unfunktionaler und unbequemer ambient, in denen die sounds von der finnischen supernova äußerst präsent sind. wer die möglichkeit hat, sollte eher hier zugreifen, für die minimalisten reicht die lizensierung, um zu beweisen, dass vor 11 jahren schon spannende(re) musik gemacht wurde.

freon
c.f.c. ep
[scandinavia 011]

im gegensatz zur „lecktroshock“ ohne hiphop, dafür mit breakbeats auf der a-seite, von denen sich wohl crystal distortion die tempiwechsel abgeschaut haben muss. macht beim mixen bestimmt spaß, auf die rückkehr des vorher verdoppelten ausgangstempos zu warten. auf der b-seite mal wieder tracks, bei denen auf anhieb klar wird, weshalb neil landstrumm die als a&r haben wollte.
(anhören bei bleep.)

robert armani
the remixes
[acv 1037]

dave clarke: brett. adam x: ebenfalls nicht übel. rest: nicht mehr als ok. wer aber mr clarke gehört hat (und da bin ich mir sicher, dass der eine oder andere mit im laufe von fünf plus x jahren in dunklen löchern gesammelten hörstürzen in den genuss kam), wird ganz gewiss nicht lange fackeln.

v.a.
penalty 003
[penalty 003]

sugar experiment station mit einem nicht wirklich verwundernden gastspiel beim electro-sublabel von sativae, und bei ihnen wird auch klar, woher labels wie antikonsum (siehe linksammlung, haben übrigens gerade ihre website fertiggestellt – zufälle gibt’s…) ihre vorbilder nehmen. dj valium glänzt mit düsteren sounds und heruntergepitchten vocals, the silver locusts mit mir etwas zu überstylishem „electroclash“ hingegen nicht so. justin berkovi holt mit einer simplen bassline (für die dave tarrida bekanntermaßen immer ein faible hat) und einem stetig wiederholten sprachsample (siehe tracktitel) die kohlen für die b-seite wieder aus dem feuer.

in die hand gedrückt bekommen am 03. und vor der wohnungstür gefunden am 06. mai 2006

beni
kurz strecker ep
[null null0.15]

als dj nur zu empfehlen und endlich auch mit seinem eigenen release unter hannos (resp. alex‘) fittichen, und das passt ins hause wie die vorherigen releases.
deutlich von der schweiz inspirierter breakbeat im ersten track mit ebenso verzerrt-dumpfen basslines, macht ordentlich druck, der zweite lässt es eher nach der youngman-schule angehen, trägt aber mit einer leichten electro-note seine eigene handschrift.
rückseite: da wird sich erstmal eine runde mit zackigem drum&bass (puristen würden wohl lieber drill&bass als aufschrift für die schublade sehen, aber für mich sind solche einrichtungen nur zum geben von anhaltspunkten gut) ausgetobt, um dann mit dem einzigen massiven 4/4-track in die von zahlreich taktversetzten sounds gesäumte zielgerade einzubiegen.
lässt keine wünsche offen, alles ohne umschweife spielbar, gerne mehr!
mit bestem dank an den urheber des ganzen 🙂

v.a.
beboten vertreten
[zinch 002]

diesmal auf 666 stück limitiert, aber wieder doppelte 10 zoll und zwei neuzugänge (um es vorwegzunehmen: sonderzone sind es nicht, kann ja noch werden).
mark hawkins ist einer von ihnen und bestreitet gleich mal den anfang, kommt aber mit seinem melodieaufbau und den simplen beats über den durchschnitt nicht hinaus. l.x.a. (drei mal raten, wer…) mit drei tracks: zunächst „i am a p.“ und damit dem inoffiziellen „3121„-bonustrack, schon sehr funky, das, und der altmeister wird auch mal kurz bemüht. „sandman“ ist holpriger techno mit leicht miesepetriger note, und was in „elektro clash“ passiert, kann sich eigentlich jeder denken, der den humor seiner bisherigen veröffentlichungen kennt.
auf der zweiten gibt’s ein wiederhören mit beni, der einen dicken downbeat-track um einen gesangsloop bastelt und sicherlich in einem set mit ansonsten verdoppelter geschwindigkeit gut zur entspannung beitragen könnte. in die selbe kerbe schlagen auch mark hawkins & l.x.a., und obwohl die kombination sich evtl. ungewohnt liest und ich mark eingangs nicht so gut habe wegkommen lassen, muss das alles mit „paradestück der platte“ revidiert werden. war auf der ersten zinch noch „pur pur“ der diamant, übernimmt die „erwachseneninvasion“ diese rolle für die zweite. das rezept ist ähnlich, wenn auch weniger balladenhaft, sondern ganz schön rotzig – gerade beim text.
die d-seite gehört wieder dem techno und damit zunächst mascon & beni, die sich dem ab und an unterbrochenen 4/4-takt widmen, und mascon zu guter letzt mit ganz schön verzerrten breaks.
pflichtprogramm für das eh schon durch brighton geschulte ohr, und aufgeschlossenen leuten auf der suche nach abwechslung wärmstens empfohlen – wie auch die nullnummer (kommt noch eine 001 dazwischen?).
vielen dank, ihr beiden! 🙂

paket vom 07. april 2006

und damit steht diese woche im zeichen der mal mehr, mal weniger länger hier stehenden, aber aus zeit- oder motivationsmangel nicht erwähnten irgendwo aufgegabelten (vermeintlichen) perlen. in dem fall war es mal ebay.

concept 1
96:01
[concept 91:01]

„minimize 2 maximize“ geistert nicht erst seit gestern durch mr hawtins kopf oder durch diverse szeneorgane im printformat, sondern war bereits 1996 groß en vogue, als basic channel den dub von vorne bis hinten durchdeklinierten, wolfgang voigt in köln mit profan zwar einiges an blaupausen veröffentlicht hatte, an denen sich selbst manch einer im heutigen kompakt-imperium vergeblich abarbeitet, mit seinen zehn studio-1-platten aber ebenfalls sein faible für dubbige, schier endlose und zum teil äußerst funkigen loops auslebte. und sähkö natürlich, aber das kann man alles in der aktuellen 100. ausgabe der groove nachlesen. glückwunsch an dieser stelle.
minimalismus war auch für herrn hawtin nichts neues, hatte er bereits mit zwei plastikman-alben bewiesen, dass ein tranceartiger zustand mit wenig elementen auch gekonnt hinzukriegen ist. so lag es nahe, 1996 zum „concept“-jahr zu erklären, an dessen ende 12 jeweils auf 2000 stück limitierte maxis (man kann es sich denken: eine pro monat) standen, die der geneigte sammler am ende in einer schönen box aufbewahren konnte. musikalisch wurden immer die selben elemente in verschiedener ausprägung neu angeordnet und die reduktion damit von monat zu monat weiter perfektioniert, was für außenstehende sicherlich die frage aufwirft, wie man sich 12 male die selbe musik kaufen kann (ein vorwurf, der im übrigen auch bei studio 1 nicht ganz von der hand zu weisen ist), sonst aber nach der jahrelangen reizüberflutung durch bspw. trance, gabba und acid (bitte völlig wertungsfrei zu lesen) maßgeblich einen gegentrend mitprägte, der heute seine zuweilen leicht penetrante renaissance erlebt. für damals und auch nach heutigen maßstäben essentiell.
es fehlen nur noch acht, werde die neuzugänge demnach auch nur noch pro forma auflisten, und ggf. weiter ausholen, wenn eine von ihnen aus dem musikalischen rahmen fällt.

underground resistance
electronic warfare (the mixes)
[underground resistance ur 034]

das wort „klassiker“ ist beim original schon nicht untertrieben und das nimmt hier auch gleich nochmal die a-seite in beschlag.
auf der rückseite der durch dave clarke aux-88-remix, immer noch eine klasse für sich, macht wieder heiß auf neues material der jungs und ein langsamerer drexciya-remix. nicht nur für sammler pflicht, sondern auch für leute, die das reine gewissen von electro weitervermitteln wollen.