mitbringsel vom 22. november 2006

ist nur eine aus einem ebay-sofortkauf, praktischerweise selbst abgeholt.

mike ink
the dialogue ep
[trance atlantic tra 006-12]

war erst misstrauisch, ob bei discogs tatsächlich das richtige jahr steht, aber die kompaktkiste bestätigt es nochmal. stammt tatsächlich von 1991, ist damit das erste mike-ink-release, und es atmet (um mich mal eines ungewohnt pathetischen vokabulars zu bedienen) die rave-aura, die allerorten in der luft gelegen haben muss, sofern man alt genug und überhaupt an sowas interessiert war – womit ich schon mal durch das raster gefallen bin.
gut, tracks wie „musikkk“ können ihre vorbilder nicht verleugnen, aber der einfluss, den damalige r&s-sachen besessen haben müssen, ist wohl nicht zu unterschätzen. die 303 war schon hier für ihn unverzichtbar und sollte es für einige jahre auch bleiben.
das wichtigste ist: die platte macht einfach spaß, weil sie so schön naiv ohne rücksicht auf verluste gas gibt. heute wäre sowas mit dem riesigen imperium im rücken schwer vorstellbar, aber irgendwie wünschenswert. könnte sich herr mayer vielleicht mal für „immer“ vormerken.
ach ja: 6 euro.

einkäufe vom 21. oktober 2006

mal den kleinsten aller stapel abarbeiten. erster besuch im audio-in, überaus lohnenswert, des weiteren noch mitbringsel von marvin und wheezer (besten dank an euch beide!).

love inc.
r.e.s.p.e.c.t. remixes
[sm:)le sm-9006-0]

entgegen aller discogs-behauptungen ist mein vinyl schwarz, soll ja eh am besten klingen.
das original hat sich die bezeichnung „klassiker“ redlichst verdient, muss hier wohl nicht weiter vorgestellt werden. hatte den track bislang einfach nur nicht. „cosmic indifference“ ist im prinzip das selbe, nur ohne fläche, mit mehr acid und vor allem schneller.
neu war mir, dass luke slater als planetary assault systems einen remix beigesteuert hat, und da groovt alles ganz locker entspannt vor sich hin, aber die intensität des originals erreicht er lange nicht. gutes tool, trotzdem. bei der air-liquide-version sehe ich nicht so schnell die chance, damit wirklich warm zu werden.

ian pooley & jaguar
two space cowboys on a bad trip
[force inc. music works fim 102]

ian pooley und alec empire – ja, das gab’s mal tatsächlich. heute eher schwer vorstellbar. die entstehungsgeschichte ist auch ganz lustig zu lesen.
der erste track mit düsteren chords und einer von einem filter bearbeiteten sequenz, die trotzdem das gesamtbild stört. der zweite track (kaufgrund) befindet sich in bester gesellschaft zu temple nyc: dezente 303, unaufdringlicher, aber trotzdem fordernder beat, prädikat „jackin'“. der letzte will wieder mit dunkler bassline gepaart mit aufhellend gemeinten sequenz-sprenkseln punkten, schafft es aber zumindest bei mir nicht. der zweite teil ist um meilen besser.

spinning atoms
sub-set
[re-load records rel 94 15]

mayday „reformation“ reprise, diesmal aber daz sound, der den accelerator-remix spielte. ein nach wie vor pulsierendes, pumpendes techno-ungetüm, dessen langgezogene chords auf der vier dem ganzen auch eine schön federnde note verpassen. die anderen beiden sind dann eher futter für die trance-fraktion, die den 303-einsatz auch nicht scheut. meinen tee trinke ich lieber aus anderen tassen.

dj hooligan
rave nation
[ultraphonic 4509-98050-0]

und weiter geht’s mit der gründlichen selbstdemontage durch rave-outings. das video lief mit schöner regelmäßigkeit nach mayday-übertragungen oder generell auf viva zu der zeit, und sowas hinterlässt bei einem 15-jährigen natürlich tiefe spuren – 12 jahre dazwischen ändern auch nichts daran, dass der mittlerweile vermeintlich gereifte jüngling beim anblick dieser platte zu einem preis von 2 euro in unmittelbare glückskauf-laune ausbricht.
gut, wenn ich halbwegs objektive maßstäbe anlege: die remixe sind allesamt überflüssiger ballast, einzig der „piano mix“ (das ist auch die version aus dem videoclip) rechtfertigt die investition und lässt bestimmt all diejenigen grinsen, welche die damalige zeit auf die ähnlich naive art und weise wie ich miterlebt haben.
außerdem ist sein blick auf der cover-rückseite doch mal mindestens 50 cent des preises wert.

technotronic
get up (before the night is over)
[bcm records bcm 12400]

nein, ich habe immer noch nicht genug vom trash. „pump up the jam“ sollte auf keiner party fehlen, dessen publikum a) aus leuten besteht, die zur selben zeit wie der dj in die grundschule gingen, b) der meinung des djs nach ein bisschen mehr humor vertragen könnten oder c) einem schnurzpiepegal ist. genau so ist es bei der hier, lustig auch, dass david morales das damals schon „veredelt“ hat. zur vervollständigung fehlt jetzt nur noch „this beat is technotronic“, mehr muss von ihrem „gesamtkunstwerk“ keinen platz im regal beanspruchen.

culture beat
anything
[dance pool dan 659956 6]

ok, ich höre gleich auf, nur die eine noch.
scheint tatsächlich vor „mr vain“ rausgekommen zu sein, habe ich aber damals definitiv erst danach wahrgenommen. unglaubliches tempo, bei dem heutige minimal-platten definitiv nicht mithalten können. deshalb nimmt man für die rap-parts besser gleich notorisch simpel arrangierte chicago- oder tool-restbestände, die dadurch endlich (wieder) einen sinn ergeben können. ein jammer, dass man bei den schülern von heute damit keinen blumentopf mehr gewinnen kann…

tobias von hofsten
swinger
[mechanisms industries m1982]

vom beat her an damaligen schwedentechno angelehnt, aber die mit echo versehenen chords machen das auf der a-seite ganz interessant. würde mich wundern, wenn babba väth das damals nicht regelmäßig unter freiem himmel gespielt hat, dafür müsste die nummer nämlich immer noch genug taugen, wenn nicht alle auf den minimal-sound fixiert wären. die b-seite schielt schon fast in richtung detroit. schnittstelle zwischen robert hood und heiko laux, würde ich sagen, und das sind ja nicht die schlechtesten referenzen.
insgesamt eine platte für techno-sets, die das publikum nicht überfordern sollen, im berghain ab 11h morgens zum beispiel.

the architect
… lost in the mood
[tuning spork spork 05]

jay haze eignet sich – trotz einigen wirklich guten eps auf contexterrior – derzeit bestens, um der belanglosen minimal-schickeria einen diss nach dem anderen zukommen zu lassen, und tatsächlich glänzt die a-seite durch melodiös erzeugte langeweile. die rückseite macht aber alles wieder wett: zunächst mit einem minimal-jacker, bei dem man es fast schon wagen könnte, eine trax dazu zu mixen oder zumindest den sommer mit heißen open-airs herbeisehnt, wo sowas als warm-up laufen könnte. im letzten track werden die melodien auch so zusammengestellt, dass sich die für haze typische melancholie einstellt. gerade nochmal glück gehabt.

sixtoo
outremont mainline runs across the sunset
[vertical form vform025]

waschechter hiphop, der einmal mehr zeigt, dass ich vertical form als label für qualitätsware viel zu häufig vernachlässige und einigen kids von heute zur anregung der gehirnzellen als zwangsmaßnahme ganz gut tun würde. wer prefuse 73 mag, hat hiermit bestimmt keine probleme.

v/a
collectio vol. 2
[x-rust xrust002]

die sitzen in turku, finnland, und werfen scheinbar hin und wieder streng limitierte platten auf den lokalen markt, von denen man hierzulande nicht mal ansatzweise was mitbekommt. die artists sind ebenfalls (zumindest hier) unbeschriebene blätter und liefern auf der a-seite schön optimistischen, melodischen techhouse ab.
die b-seite ist da ruhiger und auch reduzierter, aber scheut dennoch nicht vom einsatz prägnanter bassdrums zurück. sei damit allen panorama-bar-residents oder den bereits erwähnten freiluft-plattendrehern im sommer ans herz gelegt.

cae$ar
suck my soul
[stars-music stars-007]

wieder turku, aber zumindest marko laine kennt man von djax-up. allerdings hätte damals wohl niemand gedacht, dass der eines tages mittelprächtigen techhouse machen würde…
das original hat was. zwar mit vocals, begleitender bassline, claps – an sich all den zutaten, die man hierzulande in den letzten jahren bis zur genüge gehört hat, aber dabei echt funky. der „dark dub“ trägt seine bezeichnung, zumindest was den dub angeht, zurecht.
den brecher findet man ganz bescheiden auf der b2, was man marko laine dann eher zugetraut hätte: brachial-acid, aus einem live-set geschnitten, im vergleich zur restlichen platte völlig unerwartet, kann man ohne zögern in dunklen kellern unter massivem strobo-einsatz spielen.

paket vom 06. november 2006

via ebay.

suspicious
love waves
[low spirit recordings 851 589-1]

die rave-vergangenheitsbewältigung schreitet voran, und für 2 euro sagt man zu sowas nicht nein.
die werte marusha hatte ihren (bzw. klaus jankuhns) remix im reformation-set anno 1995 in der westfalenhalle gespielt, und schon damals war ihre affinität zu breakbeats deutlich. abgesehen davon dürfte der auch heute noch zur untermalung eines werbespots mit duracell-häschen passen. der suspicious-remix und das original unterscheiden sich unwesentlich, wobei ich beides wohl bis zum anschlag hochpitchen würde, weil das erst ab 160 bpm die impulse im gehirn auslöst, bei denen man sich nur noch weiße handschuhe herbeiwünscht. raver’s nature sind von allem noch am zahmsten, gute laune machen aber alle vier.

k. hand
global warning
[warp wap 55]

erinnert sich noch jemand an das interview von kelli mit disko irgendwann 1997 oder 1998 auf viva, wo er ganz verdutzt erfuhr, dass die stimme im titeltrack ihr gehört?
die „message“ hätte genauso gut auf ur gepasst, sonst mit simpelsten mitteln produziert, die sequenz zollt eben nochmal jeff mills tribut. die rückseite beginnt mit einem seltsamen acid-track, in dem das rhythmus-pattern und die sequenz nicht so recht zusammenpassen. jedenfalls in meinen ohren. bei „edge water“ ist hingegen marschieren angesagt – monoton und stur geradeaus. aber beim mixen sollte man wegen der leicht verschobenen perkussiven elemente vorsichtig sein. zwei volltreffer, für detroit-fanatiker eh ein muss.

edge of motion
motionz beyond
[djax-up-beats 147]

auf der ist echt für jeden was dabei. eine runde schweben mit 303 im hintergrund, abfahrt ohne umschweife mit dreckigen beats und einem repetitiven ton, fiese, krachige breakbeats, reminiszenzen an larry heard, oder leicht trance-angehauchte tracks. empfiehlt sich als geheimwaffe, gerade die a-seite.

einkäufe vom 01.11.2006

zwar gibt’s hier noch einiges an zumeist schwarzem gold, was euch nähergebracht werden sollte, aber heute habe ich es gewagt und meine ersten mp3s gekauft. die auswahl fiel auf kompakt, die seit geraumer zeit auch paypal integriert haben, was den ganzen vorgang unglaublich erleichterte.
man muss im gegensatz zu bleep keinen benutzeraccount anlegen, was etwas schade ist, weil ich meine rechnungen und bestellungen lokal speichern muss. da fände ich es besser, wenn man sämtliche vorgänge auch auf dem server sichert, um das im bedarfsfall abrufen zu können. so muss man über den serviceschlüssel erstmal ein paar bürotechnische dinge erledigen. vielleicht wird das ja noch verfeinert.
zweiter minuspunkt: die benennung der dateien. zwar kriegt man alles als zip-datei geschickt, in denen auch fein säuberlich nach labels und unterverzeichnissen unterteilt wird, jedoch sind die dateien nach dem „track x“-schema benannt, aber immerhin gut getaggt, so dass man sich entsprechende software zunutze machen und sie einfach danach umbenennen kann.
sonst gibt es nichts zu meckern. die bezahlung erfolgt in echtzeit und man kann sofort danach downloaden, was hier bei ca. 110 mb 19 minuten dauerte. drei eps für 11,60 euro – an sowas kann man sich gewöhnen. sind alle direkt vom cd-master encodiert und klingen entsprechend gut.

metope
kobox
[areal records areal039]

ihr könnt euch sicher denken, was das release am ehesten für mich interessant machte, und da liegt ihr auch richtig. der sleeparchive-remix findet auch eher im subbass-bereich statt, dazu gesellt sich noch ein bisschen dsp-echo neben verzerrungen, womit der track etwas mehr ansprüche als der modeselektor-remix erfordert. ada hat eine richtig schön melodische techhouse-nummer gebastelt, wobei die sequenz ab ca. 6m30s die derzeit allseits beliebten neotrance-anleihen trägt und der track damit ausklingt. dennoch echt schön. basteroid mimt den kindlich-verspulten clown – ich mag sowas ja, kann aber auch die leute verstehen, denen absolut der zugang dazu fehlt.

mufo
c.l.a.u.d.i.a.
[k2 k2/08]

wer hätte gedacht, dass zehn jahre nach studio 1 und den wegweisenden profan-platten auf kompakt wieder etwas erscheint, das genauso trocken, knarzig und doch zeitlos klingt? ja, ich auch nicht. umso angenehmer ist die überraschung, hier ein zeitgemäßes update des sounds von damals zu bekommen, der nicht wie eine billige kopie klingt, sondern durchaus eigene elemente einfließen lässt und zugleich der klangästhetik von damals großen tribut zollt. beim letzten track auch verschaffelt. mehr davon bitte!

spandex
nameless dread
[sleep debt sd004]

hatte es ja erst letztens erwähnt, dass das label nun auch im virtuellen laden untergekommen ist, und die vierte katalognummer gibt es auch erst seit wenigen wochen aus dem presswerk.
ein breites spektrum wird offenbart: unaufdringliche bassdrum mit netten sound- und melodie-gimmicks im augenzwinkernden ersten track, der zweite ist bestens dafür geeignet, den abend (nach dem tieftonbereich sprichwörtlich) ins rollen zu bringen, cooles tool, der dritte ist wohl mit „sci-fi-hüftschwinger“ ganz gut umschrieben, weil die künstliche stimme bei mir assoziationen damit weckt, und der letzte müsste gut zu mr oizo oder feadz passen.
alles ohne unnötige längen, absolut sympathische ep.

einkäufe vom 29. september 2006

einmal privat über true-spirit-forumbekanntschaft gormok, einmal discogs. bei ersterem mache ich’s mir leicht.

cyrus
enforcement
[basic channel bc-01]

vainqueur
lyot (basic reshape)
[basic channel bc-03]

quadrant
q 1.1
[basic channel bc-04]

cyrus
inversion
[basic channel bc-05]

quadrant
dub
[basic channel bc-06]

radiance
i / ii / iii
[basic channel bc-08]

damit sind sie vollständig, bis auf die remakes für carl craig, die eh als planet-e-pressungen hier gemütlich im regal stehen. damit besten dank an flo, der nun stolzer besitzer der gesamten transparenten serie zum zehnjährigen jubiläum ist – ich muss mich daher mit schwarz „begnügen“.
ach ja, musikalisch alle über sämtliche zweifel erhaben, pflichtprogramm für jeden ernsthaft interessierten techno-liebhaber.

laurent garnier
coloured city
[f-communications f 086]

aus clubs und fernsehen bekannter gassenhauer des franzosen, versetzt jede gut gefüllte tanzfläche in euphorie.
auf der b-seite ein sehr melodiöser, von chicago ende der 1980er beeinflusster track, was beim titel aber auch naheliegt.

v/a
energy ’94 – streetparade ep
[superstition 2022]

nanu? superstition? eigentlich das designierte trance-label, und dann auch noch zu so einem schweizer großrave? alles dinge, die einen auf die falsche fährte locken, um anhand der artists zu erkennen, dass hier keine ware zum leuchtstabschwenken oder handschuhfuchteln angeboten wird (obwohl ich als jemand, der über rave damals eingestiegen ist, auch nichts dagegen hätte).
beginnen wir mit luke slater, in seinem 7th-plain-alias melodisch in bester detroit-tradition, gefolgt von robert hood mit einem für ihn typisch simplen, aber unglaublich energetischen und pulsierenden track (grund, die platte damals nach einem berghain-besuch auf die wantlist zu setzen – besten dank an pete). rückseite: mike ink, der eigentlich nur „r.e.s.p.e.c.t.“ geremixt hat, aber an der art von acid habe ich immer wieder meine freude. dave clarke zum finale ungewöhnlich ruhig, dazu lässt sich tatsächlich schon „trance“ sagen. auf seiner „red“-serie eindeutig besser.

ebay-paket vom 05. oktober 2006

ist nur eine, dazu auch noch eine einigen wohlbekannte sammlung an funktionalen tanzflächenfüllern.

the advent
shaded elementz
[internal tr lp r 8]

da werden mal eben vier vinyls in den ring geworfen. kennt man sonst nur von drum&bass-platten, dass pro seite ein track verwendet wird, aber dem mastering kann das ja nur nutzen.
wer dem link zu discogs folgt, wird das aufgebot eh ablesen können. absolute bretter sind nach wie vor planetary assault systems, cari lekebusch und auch joey beltram. den rest kann man mindestens zwischendrin gut einsetzen, einzig carl cox ist für meine begriffe absolut deplatziert. sonst ist das paket eine allzweckwaffe, mit der man nichts verkehrt machen kann.
ach ja – 22,50 euro, inkl. versand 😉

ebay-paket vom 14.09.2006

eigentlich eine rephlex-breitseite, die den geldbeutel erstaunlicherweise nicht allzu überstrapazierte.

bogdan raczynski
i will eat your children too!
[rephlex cat 131 ep]

hatte ich seinerzeit im hardwax mal auf dem plattenteller, mich aber damals nicht zum kauf durchringen können. obwohl ich es irgendwie gut fand, dachte ich damals, dass sowas bei mir wohl nie verwendung finden würde. so kann man sich irren.
die a-seite ist die hektischere von beiden, wurde mit c64-, rave-sounds und gekreische angereichert. wenn die laune einem also nach absolutem terror um 200 bpm steht, wären beide tracks (eher der zweite) das mittel zur wahl.
auf der b-seite dann die feuerzeug-hymne, auf denen sein faible für kinderfreundliche melodien richtig zur geltung kommt – einer seiner besten tracks überhaupt. da darf es beim finale etwas verträumter sein.

bogdan raczynski
thinking of you
[rephlex cat 089 lp]

seine dritte lp für rephlex, bei der er sich für’s cover extra in schale (=frauenkleider) geschmissen hat (sieht man erst bei der cd-version so richtig, andere sorgen habe ich momentan übrigens nicht).
musikalisch der weit gespannte bogen über vom tempo her gemäßigte beinahe electroide tracks über kleine ambient-exkursionen, häufig mit seiner bis ins hochfrequente gepitchten stimme und den japanischen vocals, kleine gabba-exkursionen gibt’s als bonus obendrein. könnte man als experiment auf einem kindergeburtstag laufen lassen.

squarepusher
squarepusher plays…
[rephlex dog 037 ep]

lässt sich ohne weiteres noch in sein frühwerk einordnen, jazzig war er aber bereits damals.
das „squarepusher theme“ kennt man evtl. von der ken-ishii-x-mix, was für mich auch den anreiz gab, hier mitzubieten. die vinyl-version davon habe ich zwar auch, aber da ist der track nicht drauf.
für jazz-affine einsteiger ist die ep hier ganz gut geeignet. wer den rave-orientierten tom jenkinson erwartet, ist aber anderweitig besser beraten. das musikalische talent stand allerdings hier bereits außer frage. neues album steht in den startlöchern, kommt anfang oktober.

cache-rückstände vom 30. august 2006

zwei an der zahl, die eine halbe ewigkeit drauf gewartet haben, von mir in empfang genommen zu werden. ist auch schon fast drei wochen her, dass ich die bekommen habe, und bevor die vierte von orlando voorn (kommt im oktober, wenn alles glatt läuft) das licht der plattenläden erblickt, sollten die beiden nicht unerwähnt bleiben.

robert armani
classic acid trax
[cache records cache 002]

zwei tracks, die pacou von der cd zu „muzik man“ lizensiert hat. einmal „frequency“ mit mystisch angehauchter atmosphäre, in der die 303 auch nicht fehlen darf, das andere mal „circus bells“ im eigenen remix, auch nach typischem armani-strickmuster mit fetter 909. das kickt auch heute noch.
auf der rückseite jeweils beide tracks im pacou-remix, von denen „circus bells“ (ein doppel-remix sozusagen) eher überzeugt. durchaus solide kost, aber die klasse der beiden originale erreicht keiner von ihnen.

sebastian kramer
sunwarriors
[cache records cache 003]

er tauchte in der vergangenheit auf labels wie pure plastic, coda oder seinem eigenen ziehkind content auf, habe ihm aber keine beachtung geschenkt, weil die erste coda für mich damals uninteressant war und er später aufgrund der doch nicht zu verleugnenden namensähnlichkeit zu andreas kremer in ungefähr die selbe kategorie fiel. etwas hanebüchen, kann ich da nur im nachhinein sagen, weil der herr sich hier äußerst vielseitig präsentiert.
da wäre „m-51“, der mit rhythmus und sounds sehr an downwards, bzw. die british murder boys erinnert. netter beginn, wird durch „blue cell“ – einem flotten melodischen stück mit gehörigen detroit-anleihen – aber locker übertroffen. motor city ist auch auf beiden tracks der rückseite deutlichst präsent – vergleiche mit kenny larkin („sunwarriors“) oder juan atkins („rain“) muss er nicht scheuen.
für mich die bisher beste cache, so dass ich nur hoffe, dass es nicht bei dem einen gastspiel bleiben wird. 50 exemplare in blauem vinyl.

v.a. – seed records presents… soviet [seed records seedsov]

v.a.
seed records presents… soviet
[seed records seedsov]

sampler im rahmen einer party, die von seed records am 21. oktober diesen jahres in london geschmissen wird (auszüge des line-ups: b12, cristian vogel, neil landstrumm, kenny larkin, arovane, milanese, british murder boys – wäre ich drüben, würde ich hingehen). zu einem guten teil exklusive tracks (positiv im kurzzeitgedächtnis geblieben: cursor miner, milanese, ardisson), neben ausgewählten verpflichtungen wie neil landstrumm im für einige sicher ungewöhnlichen grime-gewand, den british murder boys mit ihrer version von industriellem ambient und einem äußerst überzeugenden beitrag von black e. an bord ist sicher auch etwas füllmaterial (qualia systems, ddamage), aber das stört beim restlichen niveau nicht weiter. und erst recht nicht beim preis: das ganze gibt es für kostnix inkl. einem hintergrundbild bei bleep. allerdings nur bis ende oktober.
seedsov @ bleep

einkäufe vom 10. september 2006

ihr könnt euch denken, woher…

cristian vogel
station 55
[novamute nomu 149 lp]

bekannt waren mir die tracks eigentlich schon seit seinem von einigen nicht so wirklich verstandenen live-act im sternradio letztes jahr und als groupie hatte ich es mir natürlich vorgenommen, das album zu kaufen. dazwischen kam allerdings die seltsame preispolitik englischer labels, die für eine maxi zwar normale preise ansagen, ein album aber nicht unter 18 euro verkaufen wollen. also schien ebay eine gute variante zu sein, oder gelegenheiten wie heute nachmittag am boxhagener platz. 13 euro, zustand quasi neu, da kann ich nicht lange fackeln.
ach ja, musik: wer das groove-interview im zusammenhang mit der veröffentlichung gelesen hat, wird sich nicht wundern, das gleiche gilt für diejenigen, die „rescate 137“ schon mochten. wer ihn aber auf seine techno-seite reduziert und sowas wie die tresor-alben erwartet, wird jäh (wie so einige im sternradio) vor den kopf gestoßen.
techno ist es auf eine art und weise immer noch, aber weit entfernt vom kickdrum-clap-hihats-sequenz-schema, welches sich endlos aneinanderreihen ließe (und nach wie vor für mich einen absoluten reiz hat). hier finden sich eher songstrukturen, jeder titel mit seiner eigenen geschichte (zwei euro für’s phrasenschwein), zum teil mit der gewohnt rauhen energie, aber auch melancholisch ruhig. bis ins kleinste detail ausgearbeitete sounds, aber bei seinem hang zum perfektionismus ist das erklärlich, auch wenn er bei „turn on, tune in, drop out“ mal eben sich selbst kopiert.
da so gut wie alle lobesvokabeln im laufe der zeit im zusammenhang mit ihm eh schon von mir überstrapaziert wurden, bleibt’s eben beim üblichen: kein album von der stange, es wird stattdessen (wie gewohnt) im kopf von mal zu mal ein bisschen mehr zünden. es wäre aber auch nichts gegen eine neue runde mit waschechtem techno nach vogel-trademark einzuwenden. da würde er sicher nach wie vor einige in die tasche stecken.

s.r.i.
teufel im leib
[nta 006]

reinhard voigt anno 1995, als er noch wusste, dass es verschiedenartige bassdrums gibt.
die a-seite einmal mit breakbeat, flächen und 303, erinnert an air liquide, beim zweiten track nochmal das ähnliche in 4/4. auf der b-seite hingegen unwiderstehlicher, unglaublich kickender minimal-acid nach profan-schule.