überreicht bekommen am 21. dezember 2005

v.a.
ak-003
[antikonsum 003]

ihr müsst irgendeinen masterplan gegen die stampfende und minimale monotonie in der schublade haben, anders kann ich mir eure diesjährige release-offensive nicht erklären. was sich evtl. auf den ersten blick negativ liest, aber keinesfalls so gemeint ist, schließlich fiel jede platte positiv auf – für sich alleine oder im set.
die a-seite für die beiden hausherren. zunächst mascon mit dampflokähnlichen sounds neben tighten gebrochenen beats und einer bis sehr ins hochhertzige (nord-)modulierte bassline. dibu-z macht das, was er schon bei den vorgängern getan hat: beats, ein melodisches motiv und damit wird eine runde jongliert.
die rückseite begrüßt zwei neuzugänge, jedenfalls einer davon mit seiner premiere, der andere (endlich) mal wieder in vinyl gepresst. beginne ich mit dem anderen: lo.max. von mental.ind noch in bester erinnerung (und auch das gastspiel auf semi-automatic will ich nicht unterschlagen), und hier ist die wellenform in der alles bestimmenden bassline ausnahmsweise mal eckig. arbeitet sich richtig bis zum finale im letzten drittel vor, wo alles nochmal infernalisch aus allen rohren feuern darf. der eine: steph von errorism, dessen ep auf null bereits in den startlöchern steht (und vom hausherrn auch als dubplate in den sets rotiert – freut euch drauf, die hat es in sich). arbeitet mit dicken bässen, wenigen hihats, eingestreuten samples und andeutungsweise mit einer kleinen schrägen melodie, wonach man vielleicht auf einen recht minimalen track schließen könnte. der bass besitzt allerdings so eine wucht, dass der track mitnichten in den abkühlungsphasen eines sets aufgehoben sein muss.
eine ep wie maßgeschneidert für das label.
und danke nochmal 🙂

noch in eigener sache, weil ein extra-posting dafür nicht wirklich zwingend ist:
das war mein letzter beitrag vor weihnachten. „toll, dass wir das jetzt auch wissen,“ mag der eine oder andere denken, aber in den nächsten vier tagen möchte ich wirklich andere dinge zu tun haben als mich um irgendwas, was mit edv zu tun hat, kümmern zu müssen. im klartext: alle rechner hier werden stillstehen, ich verabschiede mich zur jahreshauptmast bei meinen eltern, wünsche euch allen frohe weihnachten, viel spaß beim baum schmücken und einen guten hunger. bis dienstag!

einkäufe vom 07. dezember 2005

hardwax, der letzte einkauf für dieses jahr – neuerung: discogs-links stehen ab sofort (nach wheezer-vorbild) gleich im titel. der regelmäßige leser wird sicher schon bemerkt haben, dass die (unbesuchten) links ab sofort ganz nüchtern fett schwarzgeschrieben daherkommen.

monolake
plumbicon versions 1
[monolake / imbalance computer music ml 017]

schon das original ist mit seiner leicht verträumten stimmung ein kandidat für den start in den abend oder zum ende am morgen (ich bevorzuge trotzdem „digitalis“ wegen der schon monolake-typischen metallischen sounds). die live-version fügt dem ganzen mit dem gong-einsatz eine düstere note hinzu, aber krempelt die vorlage nicht komplett um.
eher der kaufgrund – man kann es erraten: der sleeparchive-remix auf der rückseite. man mag mich bitte korrigieren, aber soweit ich weiß, wurde monolake bisher nie geremixt. somit schon eine art ritterschlag für meinen erklärten newcomer 2005, der im prinzip auch nichts anderes macht als auf seinen vier ep’s und einen eher vom original inspirierten track bastelt (daher wohl auch das „interpretation“). von den eigentlichen elementen höre zumindest ich recht wenig, aber das ganze wird im club wieder mal zum monster mutieren. seine stellung als großes talent ist damit untermauert.

surgeon
klonk
[dynamic tension records dtr007]

tja, was reitet mich eigentlich, wieder vermeintlichen tooltechno zu kaufen? einiges von den british murder boys und damit auch er selbst ließen mich erstmal abstand von birmingham gewinnen, aber die scheinen ihre formkrise dieses jahr irgendwie kollektiv beseitigt zu haben, wenn ich an wirklich gute sachen auf sandwell district denke.
die a-seite erinnert mit den industrial-sounds schon sehr an tresor und macht sich in nähe mittelalter zhark-platten ganz gut. auf der b-seite wird mal eben im vorbeigehen demonstriert, wie man wirklich minimalen techno mit wumms dahinter produzieren kann. das sind wirklich nicht viele elemente, aber alleine die fast sägezahn-artige bassline gibt den pa’s bestimmt einiges zu tun. der letzte track schließlich eine mit störungen verzierte variante der a2 und die ep insgesamt ein grund mehr, downwards und co. wieder im blickfeld zu behalten.

womit ich aber auch schon beim backstock wäre:

pod
the vanguard ep
[rush hour recordings rh104-12a]

kam ursprünglich 1992 auf buzz und wurde mit drei tracks weniger jetzt nochmal neu aufgelegt. dem discogs-link zufolge kommt da noch einiges, ich bin gespannt.
detroit von seiner besten seite. einerseits schön harmonische melodien, die bspw. von transmat schon nicht unbekannt sind, aber andererseits auch kennys faible für die schrägen synth-sounds. zur vergangenheitsbewältigung dringend ans herz gelegt.

dj godfather
see u no mo
[databass records db 011]

durch nessbeth seinerzeit drauf aufmerksam geworden, nun wieder nachgepresst, und damit kann auch ich das leicht miami-bass-infizierte „adc loot“ einstreuen. irgendwann.
anhören geht bei twilight76.

moodymann
dem young sconies
[planet e pe 65233]

klassiker benötigen keine vorstellung.

basic channel
octagon / octaedre
[basic channel 07]

angesichts dieser zeitlosen tracks, die techno mehr als zehn jahre nach ihrem erscheinen immer noch prägen und wahrscheinlich auch in 20 jahren nichts von ihrem reiz eingebüßt haben werden, muss es einem einfach die sprache verschlagen. könnte auch in dauerschleife laufen, langweilig wird in den jeweils gut 13 minuten nichts. referenz, wie eigentlich alles aus dem hause.

mike dunn
magic feet (the remixes)
[djax-up-beats 149]

wenn die friedlich-feiern-party (man schaue beim 1. dezember vorbei) wenigstens etwas gutes hatte, dann wenigstens, dass ich wusste, was ich weiteres bei djax nachzuholen hatte. hab nur nicht erwartet, dass ich die so schnell kriege, aber so kann man sich überraschen lassen.
ganz klares brett: edge of motion, deren kickdrums den namen wahrlich verdient haben. terrace gibt sich da etwas zurückhaltender, dafür mit immer mehr auf die klimax zusteuernden acid, und like a tim nach alter schule. alleine deswegen muss man ihn mögen.

einkäufe vom 25. november 2005

ja, ich weiß. aber besser spät als nie. (erkältungs-rechtfertigungs-phrasendrescherei einsetzen.)

aus dem possible-außenposten:

v/a
invasion from xxx dimension
[mutant sniper adventure msadv0.03lp]
(mit bestem dank an kai.)
eigentlich das breakcore-rundumpaket für dieses jahr. deswegen spare ich mir auch die einzelheiten, weil bei drei vinyls doch einiges an tracks zusammenkommt. etwas namedropping? gerne. venetian snares, otto von schirach, electric kettle, rotator, toecutter, electromeca, drop the lime oder doormouse. und wer nun meint, dass sich von denen auch nur einer die blöße gibt, einen track aus den niederungen der festplatte abzuliefern, der irrt sich.
zum einstieg in das genre oder für fortgeschrittene, die ihrem terror-arsenal noch mehr schliff verpassen wollen (willkommen im club), beinahe schon pflichtkauf. und auch sonst.
discogs

richard devine
sigstop ep
[hymen ¥409]
sammlerstück, da picture disc. aber dafür mit sehr fettem klang, muss ich sagen.
wer nicht wirklich verrückt danach ist, kann sich das album mit mehr tracks auch bei bleep kaufen – dort bei sublight records gucken, heißt dann „cautella„.
zwei originale, die bereits im brachialen teil seiner live-acts aufgetaucht sind und wo ich mir wünschte, sie würden schleunigst erscheinen. nun ja, knapp zwei jahre wartezeit kann man noch verkraften…
brutaler microsplitter-core, wenn ich das kategorisiert wissen und wieder einen nonsens-begriff prägen wollte. gerade diese details zeichnen seine produktionen schon seit jahren aus und das kriegt man auch hier wieder kredenzt. bei aller wirrniss in den elementen aber immer noch rhythmisch genug, dass man die im club mit etwas glück gemixt bekommt.
ach ja, remixe von otto von schirach und funkstörung, alle bei ihren leisten und damit ist neben der schönen optik auch das ohr (neben der psyche) blendend bedient.
discogs

cut out & aeox
ep
[uglyfunk ufu 005]
wurde auch zeit, dass die berliner vorzeigechaoten releasetechnisch den sprung auf die insel schaffen. doch zunächst cut out mit einem reichlich verzerrten, nur ansatzweise melodiösen techno-track. muss beim mastern eine helle freude gewesen sein, bei dem hihat-einsatz. track 2: beginnt mit drum&bass in der art von bill youngman, entwickelt sich aber schnell zu einem breakcore-monster mit jahrmarkt-samples. sehr fein.
aeox dann insgesamt gemäßigter, mit al.x.e, der direkt aus der hölle (naja, eher sehr heruntergepitcht im vocoder) zu uns spricht. sonst immer noch punkig genug (aber ohne gitarreneinsatz, wie man es von ihren live-acts her kennt), um die toleranten clubkids aus der presslufthammerlethargie zu befreien. naja, jedenfalls mit dem potential.
trotzdem: sie sollten bitte öfter was machen. miditonal und zinch (plastix sei hier nur am rande erwähnt) – schön und gut. aber eine komplette ep von ihnen pro jahr wäre schon nett. obwohl: letztes jahr gab’s immerhin das album. das wollte auch erstmal verdaut werden.
discogs

progerik
9
[progerik prk-09]
minimal mal anders, nämlich hart.
da braucht es wirklich nicht viel mehr mittel als eine modulierte bassdrum und ein variierendes fiepen, in das sich später noch hihats gesellen – das ganze noch bei 150 bpm (bei +/-0 pitch wohlgemerkt) und schon ist man um die gewissheit reicher, dass tools auch spannend sein können.
oder auch: von den franzosen kann man (immer wieder) eine menge lernen. klingt obendrein mit sechs jahren auf dem buckel immer noch nicht abgenutzt. geht doch.
discogs

und noch via ebay, aber passenderweise von der hausdame ersteigert:

cristian vogel
boom busine ep
[mosquito msq 014]
mehr als drei jahre lang gesucht, diverse male überboten worden, nun endlich mein. ich schaff das schon noch mit der kompletten sammlung.
ja, auch herr vogel kann minimal, das allerdings auch schon 1999. gut, neue türen hat er auch damals nicht aufgestoßen, aber es immerhin geschafft, dass platten wie diese manch heutigen villalobos- oder contexterrior-erzeugnissen in sachen spannung locker die schuhe auszieht. alleine die bassdrum nach dem kurzen break in „transparent fruit“ geht direkt unter die schädeldecke und der rest ist am ehesten mit „im besten sinne trippig“ beschrieben. zeitlose perlen, alle vier tracks.
dann mal viel spaß bei den fahrstunden, frollein 😉
discogs

einkäufe am 24. november 2005

der tag, an dem ich meine grippe-impfung bekam (ess meine rollkragenpullover, winter!) und schätze wie die, die oder die in der space hall gegen perlen wie diese umgetauscht habe.

modeselektor
hello mom!
[bpitch control bpc 115lp]
war nur eine frage der zeit, bis die beiden immer-noch-labelzugpferde ihre erste lp herausbringen. in den printmedien ist der weg dahin zur genüge nachzulesen, das brauche ich hier nicht nochmal auszubreiten.
klar, ihre live-acts und ihre tonträger sind immer noch zwei verschiedene welten, und gerade ihr set der dazugehörigen releaseparty vor zwei monaten (in der nacht vor der wahl) ist bis auf weiteres nicht zu schlagen, aber einige tracks kommen mir daher wohlbekannt vor. wie man das jetzt stilistisch etikettieren will, ist jedem selbst überlassen. für mich funktioniert die mischung aus cut-up-hiphop-idm und rave blendend, und es ist teilweise schon atemberaubend, was die beiden mit simplen raps als ausgangsbasis anstellen können.
definitiv eines der alben des jahres (aber bitte irgendwie zusehen, dass das „first rebirth“-cover lizensiert und herausgebracht wird).
discogs

neil landstrumm & sugar experiment station
fighting spirit ep
[iron oxide fe03]
wenn man’s genau nimmt: drei mal neil, einmal sugar experiment station. was soll man sagen? neil hat es immer noch nicht verlernt, tracks mit einer industriellen härte zu produzieren, die den nachwuchs alt aussehen lassen. trifft jedenfalls auf den ersten zu. der zweite seine art von hip hop, was man entweder von pro audio oder noodles kennt.
obwohl nur ein track auf der b-seite als „live“ ausgewiesen ist: die müssen beide live zusammengeschraubt sein. der erste sprüht nur so vor referenzen an die bleeps&clonks-zeiten, der zweite (dann mit tobias schmidt im dreamteam) lässt mich einfach nur hoffen, dass irgendein booker sich hier mal ein herz fasst. warum bringt tresor nicht solche ep’s raus?
discogs

v/a
the rumpus room vol. 2
[don’t 008]
sollte ursprünglich als doppel-12″ erscheinen, nun leider getrennt (leider, weil die erste mir immer noch fehlt).
edit mit breaks, die man mit den sounds und der verpackung sonst nur aus der schweiz kennt, endet ganz schön abrupt und bei den etwas über drei minuten sollte man auch recht geschwind mixen. paul birken packt schon beinahe dramatische melodien in ein breakbeat-korsett, es muss also nicht immer tooltechno sein.
rückseite: tsr lassen es mal wieder krachen, diesmal nicht selbst am vocoder, aber immer noch mit der taktgebenden stimme und sonst immer feste drauf. kennt man ja. groove asylum mit streng verfieptem electro, zwischen schweiz und buckfunk 3000 und mit einem hauch alter schule.
discogs

surgeon
basictonal-remake
[tresor 85]
kann mir die lange rede eigentlich sparen. wer einmal sonntag morgen um 10h im berghain von pete die wucht von „intro version 2“ zu spüren bekommen hat, braucht diese platte. „krautrock version 3“ ist nicht minder guter, geradliniger techno. damit ist ihr alleine wegen der a-seite als grundpfeiler für jedes techno-set ihr platz in der tasche sicher.
b-seite mit mick harris und düsteren downbeats und der surgeon-variante von ambient. nicht weniger interessant.
discogs

dave clarke
no one’s driving
[deconstruction drive 001]
bescheidenheit ist nicht unbedingt eine seiner tugenden, und dementsprechend dick klingt es dann auch, wenn er hip hop produziert. nimmt etwas das sampling von big beat vorweg, oder nannte man das anno 1996 schon so? liegt bei den chemical brothers als remixer auch nahe. kickdrums für die massen, quasi.
b-seite: robert hood remixt „wisdom to the wise“, liefert damit den äußerst schlagkräftigen kaufgrund. samples von martin luther king und die bassline des originals, dazu die zuhause so unscheinbar klingende, im club dafür in den bauch gehende bassdrum (das macht der immer so) und sein talent, minimale tracks mitnichten dahinplätschern zu lassen, sondern die wenigen gegebenen mittel auch wirklich tanzflächenfüllend zu nutzen – all das macht den track zum klassiker, der im atemzug mit den drei original-ep’s genannt werden muss.
discogs

gary martin
mole people 3
[mole people mope 003]
schon erstaunlich, dass es noch läden gibt, die sie noch eingeschweißt auf lager haben. erst kürzlich entdeckt, da bei den tresor-headquarters anfang oktober „luv luv lik lik“ und bei der ersten dynamo-nacht im raumklang noch eine andere gespielt wurde, so dass ich die reihe mal näher in augenschein nehmen wollte (gerade wegen der letzten, wo ich die nummer nicht weiß, aber muss eine der ersten beiden sein).
a-seite mit zwei variationen eines tracks (einmal „straight“, einmal funky), recht simpel gestrickt mit zwei sequenzen und claps, b-seite mit rotzigem funk im 4/4-takt – favorit.
discogs

gary martin
mole people 4
[mole people mope 004]
die bessere der beiden mit dem selben schema auf der a-seite. die sequenz erinnert sehr an robert hood, aber um die bassdrum gesellt sich wesentlich mehr als nur eine hihat. auf der b-seite science-fiction-techno mit wärmster unterstützung des subbasses.
discogs

ibrahim alfa
decode yourself ep
[mosquito msq 015]
damit der traum vom kompletten mosquito-backstock auch irgendwann mal realität wird…
geht hier quer durch den gemüsegarten. beginnt bspw. mit einem schon beinahe „house“ zu nennenden track, bei dem herr vogel wohl über die schulter geschaut haben muss, geht mit einem bassline-schieber weiter, um auf der rückseite bei dem irgendwie verträumten ibi-electro und einem irgendwie komischen druckarmen techno-track zu landen.
discogs

netaudio im november 2005 – zum ersten

endlich mal was anderes als bestandsaufnahmen des wilden partylebens oder links zum eher lang- als kurzweiligem zeitvertreib. ich mach’s mir erstmal leicht und beginne mit einem special zu sinergy networks. seit der thinnergy ist nun auch etwas zeit ins land gegangen und sieben neue releases (in mb: 617) ins netz gestellt worden. das schreit nach näherer betrachtung.


exos + octal
u can’t stop time
[sinergy networks sn022]
exos ist beileibe kein unbekannter, trat er bereits auf thule oder force inc. ins rampenlicht. octal muss (nach eingehender discogs-recherche) aus seinem näheren umfeld stammen. bis auf thule und mosaic findet sich keine schnittstelle, aber den bürgerlichen namen nach könnten sie lokal nicht allzu weit voneinander entfernt sein.
die ersten beiden tracks erinnern an die anfangstage von mille plateaux – speziell der titeltrack weckt erinnerungen an „low on ice“, und das ist nicht die schlechteste referenz. octal schlägt mit „random ruvwanda“ in eine ähnliche kerbe.
wer denkt, es ginge so weiter: nein, sie können auch kopf und beine zugleich bedienen. das mit zwei prägnanten, nicht unnötig in die länge gezogenen dubtechno-tracks, die dem genre zwar nichts bahnbrechend neues hinzufügen können (müssen sie auch nicht), aber mit gesteigertem hihat-einsatz dennoch so zwingend sind, dass sie sich weit vom einheitsbrei entfernen. nur „i wanna love yah“ gibt mir wenig. der rest ist dringend empfohlen.
sn022 (archive.org / zip)


laplaceausoleil
white rabbit
[sinergy networks sn023]
die gab es auf clever music schon mal, haben auch schon einige hartwachs-veröffentlichungen vorzuweisen. allerdings kann ich nach mehr als anderthalb stunden sagen, dass hier nichts wirklich hängengeblieben ist. nette melodiöse entwürfe mit synthie-gitarren (wie in „la tristesse“ oder „feuilles d’automne“, welches eigentlich gar nicht nach herbst klingt, aber dennoch mein favorit ist), oder auch etwas dreckiger beim „stalker“, aber selbst die remixe können dem ganzen nichts wirklich prägnantes hinzufügen. kann auch daran liegen, dass ich es zur falschen jahreszeit höre – kam nämlich im juli raus. trotzdem: der nächste bitte.
sn023 (archive.org / zip)


nico purman
desiree
[sinergy networks sn024]
mehr oder weniger selbe baustelle wie die sn023, bzw. dem, was man sonst bei thinner zu hören bekommt, aber wenigstens nicht so zeitintensiv. eine vorlage (beteiligt euch gerne am namen raten) + drei remixe. der ansatz bei sinergy ist schon mal kein schlechter. das original ist sehr chordiger techhouse, der hier bestimmt bei einigen openair-plattendrehern anklang finden wird – bei mir eher nicht. die remixer machen es auch nicht wirklich anders, löbliche ausnahme: sarah goldfarb (wobei die trapez ltd mir seinerzeit nicht zusagte), die (der?) einen sehr minimalen track in detroiter tradition fabriziert. wobei mich das „desire“-sample da schon wieder stört. ist aber auch schwierig mit mir…
sn024 (archive.org / zip)


lb^lc
archive
[sinergy networks sn025]
aus las palmas auf gran canaria. dies aber nur fürs protokoll, da die tracks mit ihren mikroskopartig zusammengesetzten und -geschichteten sounds stellenweise an db auf background („ubiquity“), bzw. auch an contexterrior- oder troy-pierce-platten erinnern. dennoch etwas herbstlicher klingendes release, keine ahnung, wann las palmas tourismusbedingt zur ruhe kommt, aber eine gewisse gelassenheit schwingt in allen tracks mit. gerade „cabalgata“ sticht mit seinen leicht melancholischen hintergrundharmonien hervor – keine ahnung, warum ich das eher mit bildern aus mittelamerika verbinde, wobei man mit hilfe des breitengrades schon wieder parallelen ziehen könnte.
ehe ich mich in noch mehr haarspalterei übe: release im mittelfeld, da es (wie bei einigen minimalerzeugnissen derzeit, u.a. auch von den oben erwähnten protagonisten) zur hälfte in selbstverliebter reduktion versinkt.
sn025 (archive.org / zip)


drone
sinergies
[sinergy networks sn026]
von gran canaria aus rüber nach teneriffa zum musikerkollektiv drone (wobei die aufzählung der beteiligten den rahmen hier sprengen würde, also lieber die seite zum release lesen), daher trägt das hier auch eher compilation-charakter.
dementsprechend vielseitig auch die stile. reicht von ambient bis zu clicks&cuts, in der mitte eine art von electronica-pop, in jedem fall mehr songs als tracks – dies aber nicht wirklich mein fall. dennoch ein schlüssig auf die wirklich guten 4/4-tracks zum schluss ausgerichteter bogen.
anspieltips / favoriten: raw file – white bike, postman – give me culture, glimpse – urano.
sn026 (archive.org / zip)


andrew duke
inbox
[sinergy networks sn027]
bin gerade erst beim zweiten track und jetzt schon hin und weg, wie man lediglich mit hilfe einer schwammigen bassdrum und nebeneinanderlaufenden sequenzen trotzdem so interessant und dynamisch bleibt. noch dazu schräg (neudeutsch: verspult) und wahrscheinlich deshalb prägnant – das wird dem ganzen hier wohl die würze verleihen. egal: tracks, die gespielt werden müssen. einfach herrlich, wie er mit simplen spielereien am filter und masterregler den fluss erhält. (mittlerweile bei track drei) sogar der micro-shuffle bei „shark“ weiß zu gefallen.
die drei remixe verblassen allesamt (sorry), einzig dom mit seiner sehr dub-infizierten version vermag, dabei etwas herauszuragen. der rest kommt auf heavy rotation, ganz sicher. und mal schauen, was der herr sonst noch für spuren hinterlassen hat.
sn027 (archive.org / zip)


drole + sumergido
hogar
[sinergy networks sn028]
zurück im sinergy-„tagesgeschäft“ mit melodien und zur hälfte mit dem tempo für daheim. die andere mit den üblich iberischen harmoniespielereien, die sich für mich nach dem nunmehr siebten sn-release in folge auch nicht großartig vom rest unterscheiden (wahrscheinlich doch keine so gute idee, gleich solche mammutaktionen durchzuführen, obwohl zwischen den rezensionen mehrere tage liegen). zu guten teilen (mal wieder) das wechselspiel zwischen original des einen und dem remix des anderen. der ruhigere teil gewiss für anhänger des pop ambient oder gas interessant und für herbstabende definitiv vorzumerken.
sn028 (archive.org / zip)

überreicht bekommen am 04. und 05. november 2005

mascon
neutrum
[neue heimat nh29]
zurück aus der sommerpause nach der „punked“ von herrn benavente, die nach der horrorist-katastrophe wieder etwas versöhnlich stimmte.
vier für mascon-verhältnisse weniger auf abfahrt getrimmte tracks, die genau das treffen, was der labelchef auch in seinen sets auflegt. das heißt nicht, dass hier absolut verkopfte sinustöne dem clubgänger das leben zur hölle machen, sondern eher filigrane arrangements den weg in den kopf und in jedem fall in die beine finden. ausnahme bildet hier „schlitten fahren“ auf der b-seite, was die schweizer garde um die electronik weed crew auch nicht besser hinbekommen hätte. „mehr im osten“ vereint das beste aus sets vom duo infernale neil landstrumm & bill youngman und kickt schön subtil. bin schon auf den clubtest gespannt, aber selbst daheim die beste neue heimat seit numero 24 – definitiv.
danke, ihr beiden 🙂
discogs (in rekordzeit akzeptiert, applaus)

pacou
solid ground ep
[cache records cache 001]
autofokus ist eingestellt, auf zu neuen ufern, und mit sterac noch einen der fähigsten produzenten für tracks mit detroiter flair ins boot geholt. doch zunächst zu den originalen, bzw. zur a-seite, die eine gehörige portion an perkussiven elementen bereithält und auch zeigt, dass hierzulande kein extrem-techno produziert werden muss (dummerweise verkauft sich das nicht hier, aber das mit den propheten im eigenen land hatten wir in der szene schon des öfteren). solide, mit melodieansatz beim „phoenix“ (doch nicht etwa eine anspielung, dieser titel? 😉 ), der von sterac im remix auf der b-seite gut aufgegriffen und zu einem für ihn typischen chord-techno-track verarbeitet wird. ein ruhiger abschluss mit „transversal“ – erinnert an detroit zu zeiten von derrick may, als der schwerpunkt auch bei den melodien lag und lässt die rückseite zu meinem favoriten werden.
insgesamt eine platte, die beweist, dass die im april temporär geschlossene techno-schule doch nicht so schlecht gewesen sein kann…
danke, ll 🙂
discogs

einkäufe vom 21. oktober 2005

das hardwax hat mich auch mal wieder gesehen…

matt john
joker family part one
[perlon perl 49]
hatte perlon zwischenzeitlich eine selbst für mich irgendwie komische richtung zum vocallastigem house eingeschlagen, beweisen sie seit dem ark-album, dass sie doch nichts verlernt haben.
matt john trat bisher (leider) nur auf textone / contexterrior in erscheinung und wird durch diese ep hoffentlich etwas mehr aufmerksamkeit bekommen, da er – trotz des minimal-korsetts – die frühe perlon-schule für meine begriffe gut verinnerlicht hat. leicht vertrackte rythmen mit leichtem percussion-einsatz und schön luftigen melodien als bonus. wobei alle drei tracks eigentlich ein thema variieren, aber daran kann man sich einfach nicht stören.
discogs

omar-s
007
[fxhe records aos-007]
abseits von carl craig oder der vitaleren ghettotech-szene hatte ich detroit etwas länger aus dem blickwinkel verloren. die omar-s-platten geistern schon seit geraumer zeit als whitelabel hier herum, aber wie das nun mal so ist, vergeht etwas zeit, ehe ich mir gehypte sachen zu gemüte führe – mag an meiner bequemlichkeit oder an naturgegebener skepsis liegen.
sei es drum: hier kann man bedenkenlos folgen, auch wenn das nicht heißt, dass man gleich den gesamten fxhe-backstock aufkaufen sollte (wobei hier noch die aos-005 wärmstens empfohlen sei). aber wer was für lo-fi-produzierten minimal-house übrig hat, sollte sich die zeit für diese platte unbedingt nehmen. nicht viel anders als bei matt john nimmt er einen track („simple than sorry!!“), um damit anderthalb seiten zu füllen. eigentlich unspektakuläre elemente, aber mit so viel soul, dass der vergleich mit moodymann nicht gescheut werden muss. obendrein mit „bleft lord!!“ noch ein gut verpeiltes intro.
discogs

the sun god
ancient echoes ep
[klang 97]
bleiben wir in amerika, von wo man die releases scheinbar gerne wellenartig nach europa schwappen lässt.
diesmal the sun god aka hieroglyphic being – zwar nicht detroit, dafür chicago, macht beim eingangstrack („a tribute to larry heard“) gleich mal die referenzen deutlich. das klingt dann schön pumpend und in den melodien verspielt zugleich, dass man sich beinahe doch etwas weiter nördlich wähnt. ganz nebenbei blitzt acid-house in allen vier tracks hörbar durch – alte schule, glänzend aufpoliert.
discogs

i.b.m.
kill bill
[interdimensional transmissions it-22]
hieroglyphic being aka jamal moss zum zweiten und steve poindexter. kann nur gut werden. das titelstück ist ein schleppend langsamer mit lediglich einer drummachine arrangierter track, bis das filmsample die nackenhaare aufstellt. herrlich, um die meute am fortgeschrittenen morgen zu irritieren.
auf der b-seite geht es gleich stark mit dem „black sunday“ weiter, wo der synthesizer mal eben hoch und runter gejagt wird, und abgerundet wird das ganze durch ein muzique-artiges experiment, wo man sich beinahe wieder in den ganz frühen 1990ern wähnt.
täusche ich mich, oder ist da tatsächlich eine neue welle am anrollen?
discogs

afx
analord 08 [rephlex analord 08] discogs
analord 09 [rephlex analord 09] discogs
analord 11 [rephlex analord 11] discogs
tja, wäre das alte blog nicht über den jordan gegangen, würde ich einfach auf die alten einträge verweisen. so aber nochmal von vorne: alte afx-schule, manchmal harmonische, manchmal disharmonische melodien, im tempo ebenso variierend, aber nicht so schnell, dass es für „come to daddy“ reichen würde.
die 08 ist schon fast die ruhigste in der reihe (vergleichbar mit der 02), aber beinhaltet mit „backdoor.spyboter.a“ einen der schönsten tracks dieses „reigens“. die 09 ist dann hochgepitchter acid, wie nur mr james ihn hinbekommt und die 11 schließt das ganze mit einer mischung aus electro, trance (jawohl) und ambient ab.
damit ich kurz den angeber mime: die reihe ist damit komplett, werde irgendwie das gefühl immer noch nicht los, dass afx einfach alte dat-tapes verwertet hat. einiges wird sich mir wohl erst im laufe der zeit erschließen, aber seine stellung als ausnahmemusiker ist mit analord definitiv nochmalig untermauert.

und sonst noch bekommen:

steve poindexter
rise
[djax-up-beats 315]
hach ja, schon bewundernswert, mit wie wenig mitteln man in chicago das meiste herausholen kann. das rad wird damit nicht neu erfunden, aber es groovt wie hölle. oder ich bin einfach zu anspruchslos, wenn ich mich mit bassdrum, hihats, ein paar claps, einem filtersound bzw. einem percolator zufriedengebe. schöne allzweckwaffe.
und danke an todd_e für die rundumversorgung 🙂
discogs

joey beltram
energy flash
[transmat ms-16]
keine worte nötig.
danke, marcel 🙂
discogs