ja, ich weiß. aber besser spät als nie. (erkältungs-rechtfertigungs-phrasendrescherei einsetzen.)
aus dem possible-außenposten:
v/a
invasion from xxx dimension
[mutant sniper adventure msadv0.03lp]
(mit bestem dank an kai.)
eigentlich das breakcore-rundumpaket für dieses jahr. deswegen spare ich mir auch die einzelheiten, weil bei drei vinyls doch einiges an tracks zusammenkommt. etwas namedropping? gerne. venetian snares, otto von schirach, electric kettle, rotator, toecutter, electromeca, drop the lime oder doormouse. und wer nun meint, dass sich von denen auch nur einer die blöße gibt, einen track aus den niederungen der festplatte abzuliefern, der irrt sich.
zum einstieg in das genre oder für fortgeschrittene, die ihrem terror-arsenal noch mehr schliff verpassen wollen (willkommen im club), beinahe schon pflichtkauf. und auch sonst.
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richard devine
sigstop ep
[hymen ¥409]
sammlerstück, da picture disc. aber dafür mit sehr fettem klang, muss ich sagen.
wer nicht wirklich verrückt danach ist, kann sich das album mit mehr tracks auch bei bleep kaufen – dort bei sublight records gucken, heißt dann „cautella„.
zwei originale, die bereits im brachialen teil seiner live-acts aufgetaucht sind und wo ich mir wünschte, sie würden schleunigst erscheinen. nun ja, knapp zwei jahre wartezeit kann man noch verkraften…
brutaler microsplitter-core, wenn ich das kategorisiert wissen und wieder einen nonsens-begriff prägen wollte. gerade diese details zeichnen seine produktionen schon seit jahren aus und das kriegt man auch hier wieder kredenzt. bei aller wirrniss in den elementen aber immer noch rhythmisch genug, dass man die im club mit etwas glück gemixt bekommt.
ach ja, remixe von otto von schirach und funkstörung, alle bei ihren leisten und damit ist neben der schönen optik auch das ohr (neben der psyche) blendend bedient.
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cut out & aeox
ep
[uglyfunk ufu 005]
wurde auch zeit, dass die berliner vorzeigechaoten releasetechnisch den sprung auf die insel schaffen. doch zunächst cut out mit einem reichlich verzerrten, nur ansatzweise melodiösen techno-track. muss beim mastern eine helle freude gewesen sein, bei dem hihat-einsatz. track 2: beginnt mit drum&bass in der art von bill youngman, entwickelt sich aber schnell zu einem breakcore-monster mit jahrmarkt-samples. sehr fein.
aeox dann insgesamt gemäßigter, mit al.x.e, der direkt aus der hölle (naja, eher sehr heruntergepitcht im vocoder) zu uns spricht. sonst immer noch punkig genug (aber ohne gitarreneinsatz, wie man es von ihren live-acts her kennt), um die toleranten clubkids aus der presslufthammerlethargie zu befreien. naja, jedenfalls mit dem potential.
trotzdem: sie sollten bitte öfter was machen. miditonal und zinch (plastix sei hier nur am rande erwähnt) – schön und gut. aber eine komplette ep von ihnen pro jahr wäre schon nett. obwohl: letztes jahr gab’s immerhin das album. das wollte auch erstmal verdaut werden.
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progerik
9
[progerik prk-09]
minimal mal anders, nämlich hart.
da braucht es wirklich nicht viel mehr mittel als eine modulierte bassdrum und ein variierendes fiepen, in das sich später noch hihats gesellen – das ganze noch bei 150 bpm (bei +/-0 pitch wohlgemerkt) und schon ist man um die gewissheit reicher, dass tools auch spannend sein können.
oder auch: von den franzosen kann man (immer wieder) eine menge lernen. klingt obendrein mit sechs jahren auf dem buckel immer noch nicht abgenutzt. geht doch.
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und noch via ebay, aber passenderweise von der hausdame ersteigert:
cristian vogel
boom busine ep
[mosquito msq 014]
mehr als drei jahre lang gesucht, diverse male überboten worden, nun endlich mein. ich schaff das schon noch mit der kompletten sammlung.
ja, auch herr vogel kann minimal, das allerdings auch schon 1999. gut, neue türen hat er auch damals nicht aufgestoßen, aber es immerhin geschafft, dass platten wie diese manch heutigen villalobos- oder contexterrior-erzeugnissen in sachen spannung locker die schuhe auszieht. alleine die bassdrum nach dem kurzen break in „transparent fruit“ geht direkt unter die schädeldecke und der rest ist am ehesten mit „im besten sinne trippig“ beschrieben. zeitlose perlen, alle vier tracks.
dann mal viel spaß bei den fahrstunden, frollein 😉
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