einkäufe vom 25. november 2005

ja, ich weiß. aber besser spät als nie. (erkältungs-rechtfertigungs-phrasendrescherei einsetzen.)

aus dem possible-außenposten:

v/a
invasion from xxx dimension
[mutant sniper adventure msadv0.03lp]
(mit bestem dank an kai.)
eigentlich das breakcore-rundumpaket für dieses jahr. deswegen spare ich mir auch die einzelheiten, weil bei drei vinyls doch einiges an tracks zusammenkommt. etwas namedropping? gerne. venetian snares, otto von schirach, electric kettle, rotator, toecutter, electromeca, drop the lime oder doormouse. und wer nun meint, dass sich von denen auch nur einer die blöße gibt, einen track aus den niederungen der festplatte abzuliefern, der irrt sich.
zum einstieg in das genre oder für fortgeschrittene, die ihrem terror-arsenal noch mehr schliff verpassen wollen (willkommen im club), beinahe schon pflichtkauf. und auch sonst.
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richard devine
sigstop ep
[hymen ¥409]
sammlerstück, da picture disc. aber dafür mit sehr fettem klang, muss ich sagen.
wer nicht wirklich verrückt danach ist, kann sich das album mit mehr tracks auch bei bleep kaufen – dort bei sublight records gucken, heißt dann „cautella„.
zwei originale, die bereits im brachialen teil seiner live-acts aufgetaucht sind und wo ich mir wünschte, sie würden schleunigst erscheinen. nun ja, knapp zwei jahre wartezeit kann man noch verkraften…
brutaler microsplitter-core, wenn ich das kategorisiert wissen und wieder einen nonsens-begriff prägen wollte. gerade diese details zeichnen seine produktionen schon seit jahren aus und das kriegt man auch hier wieder kredenzt. bei aller wirrniss in den elementen aber immer noch rhythmisch genug, dass man die im club mit etwas glück gemixt bekommt.
ach ja, remixe von otto von schirach und funkstörung, alle bei ihren leisten und damit ist neben der schönen optik auch das ohr (neben der psyche) blendend bedient.
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cut out & aeox
ep
[uglyfunk ufu 005]
wurde auch zeit, dass die berliner vorzeigechaoten releasetechnisch den sprung auf die insel schaffen. doch zunächst cut out mit einem reichlich verzerrten, nur ansatzweise melodiösen techno-track. muss beim mastern eine helle freude gewesen sein, bei dem hihat-einsatz. track 2: beginnt mit drum&bass in der art von bill youngman, entwickelt sich aber schnell zu einem breakcore-monster mit jahrmarkt-samples. sehr fein.
aeox dann insgesamt gemäßigter, mit al.x.e, der direkt aus der hölle (naja, eher sehr heruntergepitcht im vocoder) zu uns spricht. sonst immer noch punkig genug (aber ohne gitarreneinsatz, wie man es von ihren live-acts her kennt), um die toleranten clubkids aus der presslufthammerlethargie zu befreien. naja, jedenfalls mit dem potential.
trotzdem: sie sollten bitte öfter was machen. miditonal und zinch (plastix sei hier nur am rande erwähnt) – schön und gut. aber eine komplette ep von ihnen pro jahr wäre schon nett. obwohl: letztes jahr gab’s immerhin das album. das wollte auch erstmal verdaut werden.
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progerik
9
[progerik prk-09]
minimal mal anders, nämlich hart.
da braucht es wirklich nicht viel mehr mittel als eine modulierte bassdrum und ein variierendes fiepen, in das sich später noch hihats gesellen – das ganze noch bei 150 bpm (bei +/-0 pitch wohlgemerkt) und schon ist man um die gewissheit reicher, dass tools auch spannend sein können.
oder auch: von den franzosen kann man (immer wieder) eine menge lernen. klingt obendrein mit sechs jahren auf dem buckel immer noch nicht abgenutzt. geht doch.
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und noch via ebay, aber passenderweise von der hausdame ersteigert:

cristian vogel
boom busine ep
[mosquito msq 014]
mehr als drei jahre lang gesucht, diverse male überboten worden, nun endlich mein. ich schaff das schon noch mit der kompletten sammlung.
ja, auch herr vogel kann minimal, das allerdings auch schon 1999. gut, neue türen hat er auch damals nicht aufgestoßen, aber es immerhin geschafft, dass platten wie diese manch heutigen villalobos- oder contexterrior-erzeugnissen in sachen spannung locker die schuhe auszieht. alleine die bassdrum nach dem kurzen break in „transparent fruit“ geht direkt unter die schädeldecke und der rest ist am ehesten mit „im besten sinne trippig“ beschrieben. zeitlose perlen, alle vier tracks.
dann mal viel spaß bei den fahrstunden, frollein 😉
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es weihnachtet sehr

es ist allgemein bekannt, dass lebensmittelhändler und der einzelhandel für diddl-fanartikel das weihnachtsgeschäft selten abwarten können (der lebensmitteleinkauf führt marvin und mich seit september regelmäßig am lebkuchen und christstollen und damit knapp am rande der beherrschung vorbei), auch der shopblogger hat seine bestellung auch schon rausgeschickt. aber gleich so früh, oder wird auch hier mit der existenten nachfrage argumentiert?

naja, letztlich egal, in welcher form es im magen landet. eingeschmolzen wird der rest eh.
aufgenommen heute am s-bahnhof friedrichstraße gegen 13h45, in höhe des burger king – auf dem weg zum (sehr lohnenswerten) tag der offenen tür im bodemuseum.

[shouted.fm / 04.12.2005] sunday live sessions

wenigstens etwas pünktlicher als letzte woche.

sunday live sessions @ mth.electro
sonntag, 04. dezember 2005

timetable
15h: tobi tobsucht
16h: sancho
17h: jasa
18h: marco kaiser
19h: sanomat
20h: barnabas juhasz
21h: stype*

*“offiziell“ bis 22h, habe allerdings die lizenz zum leute-rauskehren und darf / werde damit überziehen.

das ganze bei shouted.fm => mth.electro.

und hier geht’s zum chat.

the trance cracker

eine kleine nacht- oder morgenlektüre, je nachdem…

passt ja irgendwie so kurz vor dem wochenende und zu meiner affinität trance gegenüber, wobei dort natürlich auch jeder in mehrzweckhallen bis zur unerträgichkeit verstümmelte stil stellvertretend eingesetzt werden könnte. (disclaimer: ich bin mir natürlich bewusst, dass es tolle trance-platten gab und eigentlich auch wieder gibt. nur kann ich mich mit dem, was ein tiesto bei olympia für die „szene“ repräsentiert, nicht wirklich identifizieren. und genauso wenig mit einem paul oakenfold auf ibiza.)























die lorbeeren dafür gebühren tanith, der hat’s wiederum von ishkur.

habt einfach nur spaß, leute. das kann so einfach sein. aber erstmal gute nacht.

[berlin / 02.12.2005] raumklang: sweat & error / cassiopeia: friedlich feiern

das friday-double-feature. dem leichtsinn eine chance, auf dass die erkältung weggetanzt wird.

beginne ich mit dem raumklang, leider ohne flyer, aber das line-up kriege ich noch so abgetippt.

sweat & error
hanno hinkelbein (null records / berlin)
kotai live (wmf / berlin)
flush (shitkatapult / berlin)
frank bean (berlin)

wobei ich gespannt bin, wie das alles harmonieren soll.

ab 23h
libauer straße 1

bei friedlich feiern mache ich’s mir leicht. ihr könnt gerne raten, welcher act mich am ehesten (um nicht zu sagen: als einziges 😉 ) interessiert.

[shouted.fm / 29.11.2005] radio gaga v1.2: stage rebellion!

da ich dem winter zu übermütig in den allerwertesten treten wollte und er mich als ausgleich dafür bereits den ganzen tag in die waagerechte befördert hat, bzw.: der sinn einer grippeschutzimpfung liegt darin, dass die antikörper zum serum erstmal gebildet werden wollen. das ist auch ok, sofern man irgendwann mal mit influenza zu tun hatte – das „glück“ hatte ich bis dato allerdings nicht.

lange vorrede, gar kein sinn: jede menge zeit, um webradio zu hören. mal wieder mth.electro, diesmal mit dem kollegen psycoded, der sich mit psychosonic den aufgehenden stern am trance-rave-himmel eingeladen hat.
mehr als zwei stunden plauderei und vorstellung der tracks des gastes, damit tiefere einblicke als bei einem live-set. gutes konzept, dies.

dienstag
29.11.2005
21h
shouted.fm => mth.electro

chasm

damit die herren der schöpfung dem selten schlummernden spieltrieb frönen können, alle anderen sich den langatmigen sonntag abend verkürzen oder spätestens ab morgen die mittagspause versäumen:

chasm

nicht nur kinderfreundlich animiert, sondern fordert in sachen gedächtnisleistung tatsächlich einiges ab. screenshots könnten hilfreich sein.

(mit vielem dank an timmy)

[shouted.fm / 27.11.2005] sunday live sessions

jaja, ich weiß. was anderes außer streams steht hier nicht wirklich. könnten sich die booker mal zu herzen nehmen, dass sogar veranstaltungsorte im header stehen, aber genug des größenwahns.

überpünktlich bin ich auch noch, da sie eigentlich schon seit 15h (wenn auch mit pannen) laufen, also für kurzentschlossene:

15h: meltdown
16h: robert lain
17h: daniel mendez
18h: type 1
19h: der d
20h: tobi tobsucht
21h: streamrunner

unter www.shouted.fm / mth.electro. langsam kennt man das ja…

einkäufe am 24. november 2005

der tag, an dem ich meine grippe-impfung bekam (ess meine rollkragenpullover, winter!) und schätze wie die, die oder die in der space hall gegen perlen wie diese umgetauscht habe.

modeselektor
hello mom!
[bpitch control bpc 115lp]
war nur eine frage der zeit, bis die beiden immer-noch-labelzugpferde ihre erste lp herausbringen. in den printmedien ist der weg dahin zur genüge nachzulesen, das brauche ich hier nicht nochmal auszubreiten.
klar, ihre live-acts und ihre tonträger sind immer noch zwei verschiedene welten, und gerade ihr set der dazugehörigen releaseparty vor zwei monaten (in der nacht vor der wahl) ist bis auf weiteres nicht zu schlagen, aber einige tracks kommen mir daher wohlbekannt vor. wie man das jetzt stilistisch etikettieren will, ist jedem selbst überlassen. für mich funktioniert die mischung aus cut-up-hiphop-idm und rave blendend, und es ist teilweise schon atemberaubend, was die beiden mit simplen raps als ausgangsbasis anstellen können.
definitiv eines der alben des jahres (aber bitte irgendwie zusehen, dass das „first rebirth“-cover lizensiert und herausgebracht wird).
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neil landstrumm & sugar experiment station
fighting spirit ep
[iron oxide fe03]
wenn man’s genau nimmt: drei mal neil, einmal sugar experiment station. was soll man sagen? neil hat es immer noch nicht verlernt, tracks mit einer industriellen härte zu produzieren, die den nachwuchs alt aussehen lassen. trifft jedenfalls auf den ersten zu. der zweite seine art von hip hop, was man entweder von pro audio oder noodles kennt.
obwohl nur ein track auf der b-seite als „live“ ausgewiesen ist: die müssen beide live zusammengeschraubt sein. der erste sprüht nur so vor referenzen an die bleeps&clonks-zeiten, der zweite (dann mit tobias schmidt im dreamteam) lässt mich einfach nur hoffen, dass irgendein booker sich hier mal ein herz fasst. warum bringt tresor nicht solche ep’s raus?
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v/a
the rumpus room vol. 2
[don’t 008]
sollte ursprünglich als doppel-12″ erscheinen, nun leider getrennt (leider, weil die erste mir immer noch fehlt).
edit mit breaks, die man mit den sounds und der verpackung sonst nur aus der schweiz kennt, endet ganz schön abrupt und bei den etwas über drei minuten sollte man auch recht geschwind mixen. paul birken packt schon beinahe dramatische melodien in ein breakbeat-korsett, es muss also nicht immer tooltechno sein.
rückseite: tsr lassen es mal wieder krachen, diesmal nicht selbst am vocoder, aber immer noch mit der taktgebenden stimme und sonst immer feste drauf. kennt man ja. groove asylum mit streng verfieptem electro, zwischen schweiz und buckfunk 3000 und mit einem hauch alter schule.
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surgeon
basictonal-remake
[tresor 85]
kann mir die lange rede eigentlich sparen. wer einmal sonntag morgen um 10h im berghain von pete die wucht von „intro version 2“ zu spüren bekommen hat, braucht diese platte. „krautrock version 3“ ist nicht minder guter, geradliniger techno. damit ist ihr alleine wegen der a-seite als grundpfeiler für jedes techno-set ihr platz in der tasche sicher.
b-seite mit mick harris und düsteren downbeats und der surgeon-variante von ambient. nicht weniger interessant.
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dave clarke
no one’s driving
[deconstruction drive 001]
bescheidenheit ist nicht unbedingt eine seiner tugenden, und dementsprechend dick klingt es dann auch, wenn er hip hop produziert. nimmt etwas das sampling von big beat vorweg, oder nannte man das anno 1996 schon so? liegt bei den chemical brothers als remixer auch nahe. kickdrums für die massen, quasi.
b-seite: robert hood remixt „wisdom to the wise“, liefert damit den äußerst schlagkräftigen kaufgrund. samples von martin luther king und die bassline des originals, dazu die zuhause so unscheinbar klingende, im club dafür in den bauch gehende bassdrum (das macht der immer so) und sein talent, minimale tracks mitnichten dahinplätschern zu lassen, sondern die wenigen gegebenen mittel auch wirklich tanzflächenfüllend zu nutzen – all das macht den track zum klassiker, der im atemzug mit den drei original-ep’s genannt werden muss.
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gary martin
mole people 3
[mole people mope 003]
schon erstaunlich, dass es noch läden gibt, die sie noch eingeschweißt auf lager haben. erst kürzlich entdeckt, da bei den tresor-headquarters anfang oktober „luv luv lik lik“ und bei der ersten dynamo-nacht im raumklang noch eine andere gespielt wurde, so dass ich die reihe mal näher in augenschein nehmen wollte (gerade wegen der letzten, wo ich die nummer nicht weiß, aber muss eine der ersten beiden sein).
a-seite mit zwei variationen eines tracks (einmal „straight“, einmal funky), recht simpel gestrickt mit zwei sequenzen und claps, b-seite mit rotzigem funk im 4/4-takt – favorit.
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gary martin
mole people 4
[mole people mope 004]
die bessere der beiden mit dem selben schema auf der a-seite. die sequenz erinnert sehr an robert hood, aber um die bassdrum gesellt sich wesentlich mehr als nur eine hihat. auf der b-seite science-fiction-techno mit wärmster unterstützung des subbasses.
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ibrahim alfa
decode yourself ep
[mosquito msq 015]
damit der traum vom kompletten mosquito-backstock auch irgendwann mal realität wird…
geht hier quer durch den gemüsegarten. beginnt bspw. mit einem schon beinahe „house“ zu nennenden track, bei dem herr vogel wohl über die schulter geschaut haben muss, geht mit einem bassline-schieber weiter, um auf der rückseite bei dem irgendwie verträumten ibi-electro und einem irgendwie komischen druckarmen techno-track zu landen.
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