was? am sonntag einkaufen? wo das? der flohmarkt am boxhagener platz birgt so ein paar perlen, die den geldbeutel nicht allzu sehr belasten. der gesamtpreis, um das ego aufzupolieren: 16 euro. dazu ein schon längere zeit geöffnetes ebay-paket, 7,50 euro. wie beim letzten mal auf den platzhalter achten.
neil landstrumm
bedrooms & cities
[tresor 82]
bei der kann ich ohne schlechtes gewissen behaupten, dass die lücke seit geraumer zeit schon gefüllt ist, und zur musik will ich eigentlich nicht viel sagen (die spielt durchweg auf oberstem niveau), daher nur anekdoten gepaart mit evtl. nützlichem wissen.
keine ahnung, in welchem jahr es war – kann sogar im herbst / winter 2000 gewesen sein, als ich diese hier bei einem tresor-warehouse-sale (damals noch im café aurora, was direkt vorne an der straße noch vor dem globus lag) gekauft und mich zuhause etwas geärgert habe, weil die tracks auf der c- und d-seite identisch waren. erstmal egal, weil das für mich wesentliche eh vertreten war. einige jahre und mehrere vinyl-nerds im bekanntenkreis später erfuhr ich, dass das nicht nur mein problem ist und auch noch schlimmere missgeschicke passiert waren. der grund liegt darin, dass nilz bei the exchange beim mastern keine katalognummer eingeritzt hatte und das chaos damit seinen lauf nehmen konnte. nun endlich auch in bester ordnung in meinem sortiment, und da bleibt sie auch. doppelt.
supreme truth
the supreme truth
[ongaku 011]
die herren wuttke/flügel braucht man wohl nicht mehr vorzustellen, und unter diesem alter ego (das nenn ich mal wortwitz!) gibt es auch nichts anderes als das hier, aber es hat immerhin gereicht, tracks abzuliefern, die auch nach zehn jahren noch ohne bedenken auf partygänger mit gehobenerem anspruch (sprich: alles, was sich mit distortion auf dem mastersignal nicht mehr länger zufriedengeben will) losgelassen werden kann. an ihrem rezept hat sich auch seitdem nichts verändert, nur dass man kein mitgröhl-motiv braucht, sondern sich auf die wesentlichen zutaten (dicke bassdrum, sparflammen-sequenz, heruntergepitchte stimme) konzentriert. da wird nicht lange gefackelt, sondern einfach alles daran gesetzt, jeden zum tanzen zu motivieren. mehr braucht techno nicht.
archetype
obscure model ep
[ongaku 022]
die fiel schon in die zeit, in der man lieber leicht zu mixende platten mit mindestens ebenso leichten ansprüchen in stetig wachsender zahl auf die käuferschaft losließ. gehört habe ich die das erste mal im schon lange geschlossenen 12/34 irgendwann 2003, und da ich für sequenz-techno eh immer ein offenes ohr hatte, habe ich die zumindest mal unter beobachtung gestellt. nun fiel sie mir heute im „für 2 euro“-wühlkasten entgegen, drei von vier tracks sind ohne schlechtes gewissen genieß- und spielbar (auch / gerade in momenten der ratlosigkeit) und die platte wird wohl damit zu denen gehören, die von mir ab und an hervorgeholt werden, wenn ein set mal nicht nur aus hits oder obskurem material, sondern auch aus bodenständigen tracks bestehen soll.
–
surgeon
muggerscum out
[soma 037]
ich fasse mich kurz: jeder, der mit ihm auch nur ansatzweise etwas anfangen kann, oder sich nur dem schnörkellosen techno verschrieben hat, ist gut beraten, sich diese nachträglich anzuschaffen. hart und irgendwo funky zugleich, lässt jedes „stumpf auf die 12“-erzeugnis locker im schatten stehen.
freon
lecktroshock ep
[scandinavia scan 007]
neils faible für hiphop war bereits 1997 nichts neues, aber das hier ist die erste scandinavia, die sich dem thema widmet. die a-seite komplett im downbeat, gerade das titelstück ist so schön schleppend und spart dabei nicht mit dicken bässen und rauher atmosphäre. auf der b-seite dann der geschätzte 4/4-takt, auch keineswegs glattgebürstet, sondern so wie der hausherr es auch selber gerne angehen lässt.
(anhören kann man sich das in voller länge bei bleep.)