das leben in takten und / oder noten

kein kettenbrief oder ähnliches, dafür von lame (und seinerseits von supercluster eingesammelt) und die chance dazu genutzt, in den tiefen der erinnerungen herumzuwühlen – das schon seit sonntag. das ergebnis gibt’s immerhin heute schon.

1. ein lied aus deiner frühesten kindheit
supertramp – it’s raining again. das müsste mit diversem ndw- und 80’s-kram zu dem gehören, was ich heute noch so weit zurückverfolgen kann.

2. ein lied, das du mit deiner ersten großen Liebe assoziierst
1997/98: lutricia mcneal – ain’t that just the way

3. ein lied, das dich an einen urlaub erinnert
mc solaar – obsolete (an irgendeinen frankreich-urlaub in der ersten hälfte der 1990er. war diverse male dort, und der herr ist in dem lande ein verdienter dauerbrenner im radio.)
the fugees – fu-gee-la (bornholm-klassenfahrt 1996. es gab dieses tape, was wirklich jeden tag lief, und komischerweise mochte ich es danach mindestens noch genauso gerne.)

4. ein lied, von dem du in der öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du es eigentlich ganz gerne magst
rednex – cotton eye joe (stellvertretend für einigen mehr als grenzwertigen mid-90’s-dance-trash)
oder die noch bessere steilvorlage: take that – back for good. lässt man das teddybären-image der fünf mal außen vor, bleibt imho echt gute popmusik übrig. kann man ausgleichen, indem man sich das von der bullyparade ziemlich originalgetreu abgekupferte video („back für ruth“) anschaut.
mein ungebrochener hang zu erzeugnissen des david hasselhoff ist allgemein bekannt…

5. ein lied, das dich – geplagt von liebeskummer – begleitet hat
siehe 2. – von einer glücklichen liebe hat schließlich niemand was gesagt 😉
es lief eben zu der zeit ständig im radio, und obwohl der rhythmus zum mitwippen einlädt, war der song doch leicht wehmütig.
gute dienste leistete auch the other people place – you said you want me (hervorragende platte im übrigen) vier jahre später.

6. ein lied, das du in deinem leben vermutlich am häufigsten gehört hast
nena – 99 luftballons
war btw die schwierigste frage von allen. empirisch belegen könnte ich das ganze absolut nicht, ist aber die schnittmenge zwischen zufall und absicht, weil es in meiner kindheit gewiss einige male im radio lief und ich es gerade deswegen auch heute noch gerne freiwillig höre. ist also definitiv häufig durch den gehörgang gewandert.

7. ein lied, das dein liebstes instrumental ist
den ganzen elektronischen kram spare ich besser mal aus, und am ende bleibt vielleicht herbie hancock – cantaloupe island, obwohl ich zugeben muss, dass elton john mit „song for guy“ auch eine gewisse klasse hat. oder david bowie zusammen mit brian eno bei „sense of doubt„.

8. ein lied, das eine deiner liebsten bands repräsentiert
sex pistols – pretty vacant
(bei den beatles gibt’s einfach zu viele, und dann steht man auch schon wieder vor der gewissensfrage, ob man was aus dem lennon/mccartney-repertoire nimmt oder harrison / starr als hinsichtlich ihrer beigesteuerten kompositionen unterrepräsentierte bandmitglieder bevorzugt, und schließlich, welche ära man sich aussucht, weil beim white album von bandgefüge nicht mehr wirklich die rede sein konnte. ich weiß, ich hab sorgen…)

9. ein lied, in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse art und weise verstanden fühlst
das ist wieder leicht: björk – all is full of love (funkstörung remix)

10. ein lied, das dich an eine spezielle begebenheit erinnert (& welche das ist)
final exposure – vortex, und zwar an meinen zweiten besuch überhaupt im tresor. nahestehende werden die anekdote sicher schon kennen, aber hier gerne nochmal: es war der donnerstag vor der love parade 1997, unten im keller spielten jonzon und dj rolando (ur), und letzterer brachte es fertig, das publikum inkl. mir so mitzureißen, dass ich für zwei stunden nicht anders konnte, als mit dem körper im takt zu bleiben. der track (von dem ich erst vier jahre später an selber stelle von rok erfuhr, wer und was das ist) ließ das publikum und mich mit seiner schrillen sequenz ausrasten, war für mich der höhepunkt des sets und der grundstein, weshalb der club in meiner ewigenliste ganz weit vorne steht.

11. ein lied, bei dem du am besten entspannen kannst
rhythm & sound – smile

12. ein lied, das für eine richtig gute zeit in deinem leben steht
air – all i need
1999, meine zeit als zivi im 19. stockwerk der charité. insofern wichtig, als dass der track immer im radio meiner fensterlosen küche lief und ich trotzdem den ausblick aus dem pausenraum oder den patientenzimmern auf das sommerliche berlin irgendwie damit verbinde. auch damit, dass ich zwischendienstbedingt (arbeitszeit von 11h30 bis 20h) von einigen wirklich heißen sommertagen nicht viel mehr als patiententransporte oder sonstige botendienste hatte. auf der anderen seite stehen diverse abende bei freunden im garten oder heimfahrten nach endlich bestandenem führerschein im ford fiesta meiner mutter, wo ich zwar nicht beschwören würde, dass der song bei jeder dieser gelegenheiten lief, aber seine rolle als stellvertreter ist ideal. zwar eine beruflich stressige zeit (man wächst mit seinen aufgaben, und ich kann behaupten, in den ersten monaten als zivi – ab november 1998 – eine lektion in sachen „stressbewältigung“ erteilt bekommen zu haben), aber trotz einigen wenig erbaulichen ereignissen eine schöne.
und das dazugehörige video tat natürlich sein übriges.

13. ein lied, das momentan dein lieblingssong ist
fettes brot – soll das alles sein?
womit der beweis erbracht wäre, dass man hierzulande doch noch imstande ist, wirklich gute musik für eine hoffentlich große käuferschaft zu produzieren. muss an dieser stelle aber zugeben, dass ich fettes brot sehr / zu lange skeptisch gegenüberstand.

14. ein lied, das du deinem besten freund widmen würdest
moby – go

15. ein lied, bei dem du das gefühl hast, dass es außer dir niemand gerne hört
wham! – last christmas 😀
wirklich mein voller ernst. im laufe der jahre scheine ich es irgendwie geschafft zu haben, meine ab der adventszeit fehlende rührseligkeit wenigstens dahingehend auszugleichen, mich über die nicht gerade seltenen gelegenheiten zu freuen, wenn es im radio läuft. an meiner textsicherheit muss noch gefeilt werden, aber das müsste in dieser saison auch erledigt sein. und den beiden vorzeige-poppern sei ihr 13. monatsgehalt wegen der jährlichen neuauflage der single (ganz zu schweigen von den gema-einnahmen) gegönnt. selbst schuld, wer es nochmal kauft, wo man durch geschicktes senderhopping ca. alle halbe stunde in den „genuss“ kommt.

16. ein lied, das du vor allem aufgrund seiner lyrics magst
john lennon – imagine
damit er wenigstens hier zu ehren gekommen ist und ich mir nicht länger (umsonst) den kopf zerbrechen muss.

17. ein lied, das weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt
france gall – ella elle l’a

18. ein lied, bei dem du dich bestens abreagieren kannst
oder auch „spezialgebiet“. nur als auswahl:
karl marx stadt – optime prior – lux nigra
electric kettle – dogmindball – combine
venetian snares – where’s bill? – coredump
otto von schirach – la sangre del dedo intelectro – schematic
public enemy feat. anthrax – bring tha noize – def jam
squarepusher – chin hippy – warp

19. ein lied, das auf deiner beerdigung gespielt werden sollte
auf der trauerfeier bitte aphex twin – on – warp.
aus dem leichenschmaus wird gefälligst eine party gemacht. bis dahin wird das archiv genug für eine woche nonstop-exzess hergeben. eine veranstaltung mit heruntergezogenen mundwinkeln wäre jedenfalls nicht in meinem sinne. hmmm, ich sollte dem programmverantwortlichen mal einen link hierzu schicken, wenn es soweit ist.

20. ein lied, das du zu den besten aller zeiten rechnen würdest
massive attack – unfinished sympathy – wild bunch

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