beides bei bleep, direkt auch als flac, was immer noch günstiger als auf cd ist. die musik verdient eine kompression einfach nicht (womit die wertung vorweg genommen ist).
burial
burial
[hyperdub hdbcd001]
reingehört hatte ich diverse male, muss auch zugeben, dass ich mit den ersten hyperdub-sachen nicht so recht warm werden wollte, was mit einer generellen skepsis gegenüber dem dubstep-hype zu tun hatte. die ist auch geblieben – zuviel verharrt mir dort in den rave- oder dancehall-strukturen, wobei gerade erstere variante wie eine fortsetzung der drum&bass-platten klingen, die mir die freude an dem genre nachhaltig verdorben haben – allerdings auf halbem tempo.
als dann nach diversen maxis die lp neben clips in den hardwax-neuigkeiten auftauchte, gab ich dem ganzen doch noch eine chance – ergebnis dessen: diverse male habe ich es mir als stop&go-vorschau bei bleep angehört und im november endlich zugeschlagen. das album war im vergangenen quartal ständiger begleiter auf den wegen durch die stadt.
wem das als qualitätsmerkmal nicht ausreicht, muss sich bei den clips einfach selber davon überzeugen, dass der anonyme jungspund zeitgemäßer clubmusik einen ganz persönlichen stempel aufdrückt, sich zugleich über mehrere genregrenzen hinwegsetzt (auf dub- oder 2-step lässt sich das beim besten willen nicht reduzieren) und bei der lupenreinen produktion eine tiefe bewahrt, die man von anfang bis ende auskosten will. und dann am liebsten wieder von vorne.
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burial
untrue
[hyperdub hdbcd002]
war das debüt noch eine sammlung seiner älteren tracks, entstand der nachfolger in wesentlich kürzerer zeit. ein zweiter aufguss ist es dann aber beileibe nicht geworden – von zeitdruck keine spur. das gefühl einer durchfeierten nacht, von der die sounds am morgen im kopf noch nachhallen, und was er hier in musikalischer form transportieren will, ging ja genügend durch die presse. viele, welche die düsteren, sehr reduziert gehaltenen tracks auf „burial“ noch verinnerlicht haben, könnten sich durch die r&b-vocals und die melodie-lastigen tracks etwas vor den kopf gestoßen fühlen – oder sich einfach darauf einlassen, wenn man sich jenseits von eigens definierten grenzen zwischen underground und pop an einfach zeitlos guter musik erfreuen will.
unverkennbar ist seine handschrift nach wie vor, handwerklich brillant, meinetwegen auch stellenweise kitschig, aber dabei mit einer wärme, die einem schnell durch den winter hilft. selbst eine top100-platzierung würde ich ihm damit gönnen. täte jedenfalls verdammt gut, sowas wie „archangel“ anstelle denkbefreiter hiphop-ergüsse im nachmittagsprogramm des radios zu hören, damit der nachwuchs endlich mitbekommt, was eigentlich qualitativ hochwertige musik ist.
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