mein nachtleben beschränkt sich derzeit nur auf zwei locations, aber nur zwangsläufig auf konsens-sound abzufeiern, nur damit man mal was anderes sieht, ist auch nicht meine welt. da vertraut man doch lieber auf bewährtes. im übrigen hat man in der köpenicker in den ersten zwei oktober-wochen vom booking her wieder mal locker die nase vorn. dafür gibt’s im berghain abseits vom samstag nettes programm.
klubnacht
berghain
00h00-04h00: norman nodge (mdr / berlin)
04h00-07h00: dj bone (subject detroit / detroit)
07h00-ende: boris (careless / berlin)
panorama bar: circus company nacht
00h00-04h00: sety
04h00-05h00: noze live
05h00-08h00: dave aju live-/dj-set
08h00-11h30: konrad black (wagon repair / berlin)
11h30-15h00: carsten klemann (my my / berlin)
15h00-ende: dinky (cocoon / berlin)
12 euro
erst ab 2 uhr vor ort in der nicht allzu langen schlange, einer der aussortierten glänzte mit einem „da sind nur schwule am sack“, aber ich bin mir sicher, dass der sich bei der ostfunk-party in der maria wohler gefühlt hätte – sind nur zehn minuten fußweg.
drinnen schon gut gefüllt, von norman nodge wurde gerade die infinition auf basic channel gespielt, kein schlechter einstieg in den abend. oben auch bereits gut gefülltes haus zu trockenem französischem funk à la sety – also ein guter job der beiden plattendreher auf beiden floors. mich wundert es nur, dass die monitoring-situation unten manchen absolut nichts auszumachen scheint. scheinbar ist es ein recht probates mittel, die monitore einfach so weit es geht aufzudrehen, womit man wieder gefahr läuft, sich ohne gehörschutz der nicht mehr ganz so schleichenden taubheit auszuliefern. andererseits hat dj bone das auch mit handelsüblichen lärmstop-stöpseln echt gut über die bühne bekommen.
der herr war im voraus eh mit einigen vorschusslorbeeren bedacht, von tempo und genauigkeit her seinen detroiter kollegen mindestens ebenbürtig, aber – und das ist nicht nur mein persönlicher geschmack, sondern es zeigte sich auch an der fülle der tanzfläche – er war über weite strecken zu zaghaft. klar, es waren schöne perkussive nummern dabei, aber auch sehr viele stücke aus dem melodiösen bereich, was in detroit auch kicken kann, aber manche platten davon sind absolut nicht für die peaktime gedacht. war zwar schön, sie zu hören, aber der funke sprang dadurch nicht über. zwar schade, aber alleine wegen der technischen fähigkeiten gehört der herr nochmal gebucht.
ach ja, ein wort noch zu nôze: stehparty. soll nicht heißen, dass die panorama bar zum wachsfigurenkabinett erstarrte, es blieb nur wegen der fülle nichts anderes übrig. damit merkt man, welche fangemeinde sie sich dort erspielt haben – sind ja auch lustige gesellen.
bei boris habe ich nur den anfang mitbekommen und mich wie bereits bei nick höppner vor vier wochen gefragt, wie er das auf dem dezidierten techno-floor hinbekommen wird. mir fiel erst im nachhinein ein, dass er bei smegma und auch anderen gelegenheiten schon die chance zum üben hatte, und gleich bei der ersten platte wurde auch klar, dass der herr dort richtig stand. er weiß einfach, dass der bass die leute in bewegung versetzt und machte das gleich von beginn an klar (weshalb ich mich schon fragte, ob dj bone vorher zu wenig power durch die gain-regler schickte). unnötig zu erwähnen, dass die anlage dadurch in ihrer qualität gefordert wurde, und das spiegelte sich auch im geschehen auf der tanzfläche wider, was einmal mehr zeigt, dass musik im club nicht nur hör-, sondern auch spürbar sein muss. bin dennoch aufgrund von müdigkeit um 7h30 gegangen.