es passiert wirklich nicht allzu häufig, dass mir bei einer meldung von residentadvisor schauer über den rücken laufen, aber heute war so ein abend, an dem ich eigentlich nur routinemäßig die startseite aktualisieren wollte, um zu sehen, was es denn so gibt. da war die meldung ganz oben.
sähkö war mir zugegeben erst wegen mike ink ein begriff, dessen „rosenkranz“ als erstes in meine sammlung wanderte. es folgte aber ziemlich schnell die „ph“, womit immerhin der labelchef vertreten war. von den ganzen vom hardwax in die wege geleiteten nachpressungen war da noch lange nicht die rede. ich erinnere mich aber noch mehr als gut daran, wie ich im frühjahr / sommer 2005 im hinterhof am paul-lincke-ufer stand und die „metri“ bei den neuheiten stand. die nahm ich mit zum vorhören und war anschließend bei dieser minimalistischen radikalität bei gleichzeitiger funktionalität völlig von den socken. im damals noch regelmäßig auf einkäufe folgenden rezensions-blogposting (das durch den servercrash, auf dem das alte blog damals gehostet wurde, verloren ging) habe ich mit superlativen wie „manifest“, „pflichtkauf“ nicht gegeizt, und das sehe ich auch mehr als zehn jahre danach noch keinen deut anders.
das gleiche gilt für die bald danach folgenden sähkö-nachpressungen und erst recht für pan sonic, aber auch neuere veröffentlichungen auf blast first oder editions mego zeigten, dass er nichts von seiner klasse eingebüßt hatte. und bei dem tempo, das er auch in den letzten jahren an den tag legte, hätte man durchaus weiterhin mit wenigstens einem album pro jahr rechnen können, wenn er nicht jetzt mit nur 53 jahren verstorben wäre.
r.i.p. mr vainio. das vermächtnis ist riesig und an dem begriff von minimalismus werden sich noch generationen abarbeiten. akzeptabel ist ihr viel zu frühes ableben dennoch nicht.
postscriptum, 16.05.2017: tommi grönlund hat in the wire einen tollen nachruf geschrieben.