teil zwei der persönlichen berghain-im-april-trilogie. mal schauen, ob ich die spätschicht von fiedel bis zum ende mitnehme – das vorhaben steht jedenfalls.
klubnacht
berghain
00h00-04h00: marcel fengler
04h00-05h00: scionversions live
05h00-08h00: shed live-&dj-set
08h00-ende: fiedel
panorama bar
00h00-04h00: matchbox
04h00-07h00: kai alce
07h00-10h00: jamie jones
10h00-14h00: tama sumo
14h00-ende: margaret dygas
das ins weekend verlagerte tresor-re-opening mit derrick may und luciano hat sich von der besucherzahl her schon niedergeschlagen, um 0h30 war jedenfalls kein warten angesagt, und die schlange war um 3h vielleicht auch „nur“ 50 meter lang, aber so war es angenehm, auf beiden floors durch die menge laufen zu können, ohne jemanden beiseite schieben zu müssen.
hatte ich letzte woche keinen fuß in die panorama bar gesetzt, blieb ich gleich nebst begleitung (grüße an flo) bis 3 uhr oben, damit ich mir matchbox (noch bekannt aus zeiten von digital gadget, mittlerweile im dienste des plattenladens rotation tätig) wenigstens nebenher anhören konnte. anfangs mit rhythm&sound in allen variationen, und dass man damit bei mir punkte sammeln kann, müsste sich mittlerweile herumgesprochen haben. der weitere aufbau verlief proportional zur anzahl der anwesenden leute, die nicht dazu verleitet wurden, sich erstmal an den rand zu setzen und minimalen klängen zu lauschen, sondern das war schönster techhouse nach alter schule. passt auch da oben sehr gut.
so kann ich lediglich marcel fenglers letzte stunde beurteilen, die zwar durch gewohnt solides mixing geprägt war, die spannungskurve war auch nicht so extrem wie bei weisemann/williams letzte woche und dem live-act angemessen, aber er könnte sich einfach mehr trauen, mit den platten auch tatsächlich zu arbeiten. technisch hat er es definitiv raus, da ist also mehr drin als bloßes aneinanderreihen. dennoch gewohnt gute arbeit und danke für „alpha wave“ in voller länge.
während scion (ich nenne sie der einfachheit halber lieber so) hat mich ein schicki-trupp mit kamera (!) genervt, von denen eine der damen zwei mal mit ihren schönen absätzen auf meinem linken fuß stand. lenkt aber vom wesentlichen ab, wobei es bei den beiden absolut nichts zu kritisieren gibt. wenn basic channel schon keine techno-acts mehr machen, muss eben jemand anderes in ihre fußstapfen treten, und wenn man mich fragt, sind die beiden dafür absolut prädestiniert. klar, tolle anlage, lässt die sounds schön zur geltung kommen, das lied kennt man beim berghain mittlerweile, aber es war ein absoluter genuss, dem pulsierenden fluss zu lauschen, der dabei auch in einige beine ging. schön zu sehen, dass das publikum das anspruchsvolle booking auch zu würdigen wusste und entsprechend mitging.
shed (den man bei dem roten licht fast mit fiedel verwechseln konnte) sehe ich, nun ja, zwiespältig. ich find’s ja grundsätzlich gut, wenn jemand sich dem vorgänger-act anpasst und dementsprechend etwas ruhiger beginnt, und es ist auch nichts dagegen zu sagen, einige eigenproduktionen zu spielen, die in seinem falle mindestens empfehlenswert sind. aber wenn man merkt, dass das publikum neben sphärischen detroit-klängen auch etwas abfahrt haben möchte, dann sollte man doch entsprechend servieren und nicht nach ein bis zwei tracks wieder in lethargie verfallen. sah wohl auch einer der beiden hausherren so, der aus spaß an der freude (und angesichts der sich leerenden tanzfläche) kurzzeitig das putzlicht einschaltete. ich nehme also nicht an, dass er dort in absehbarer zeit wieder zu hören ist, obwohl es technisch absolut in ordnung ging.
fiedel, um es gleich vorwegzunehmen, erwies sich als held des abends und hat sich damit bei mir endgültig als feste größe etabliert. er hatte erstmal das los, um 8h eine halbvolle tanzfläche zu übernehmen, was normalerweise bedeutet, dass innerhalb der nächsten zwei stunden schluss sein müsste, weil der rest sich bestimmt nicht lange halten wird. aber erstens fackelte er nicht lange und bretterte bereits ab seiner zweiten platte, als ob es kein morgen geben dürfte („magneze“ gehörte da noch zu den harmloseren sachen) und zweitens sollte man tatsächlich nicht unterschätzen, dass so einige leute wie in alten e-werk-zeiten tatsächlich erst in der früh nach ausgiebigem frühstück losgehen. er hat sozusagen die kohlen aus dem feuer geholt und es bis 12h30 tatsächlich geschafft, die leute zu halten. gut, aus einem stammrepertoire schöpft eh jeder resident, da macht er keine ausnahme, aber das ist auch egal, wenn man um sich herum leute sieht, die nach drei stunden steh-hypnose aufwachen, um nochmal alles an energie zu geben.
bei meinen zwischenzeitlichen streifzügen durch die oberen gefilde hatte ich auch den eindruck, dass tama sumo einen gewohnt guten job erledigt, und wer in dem laden tatsächlich mal sowas wie langeweile verspürt, kann sich ja mal in die nähe der couch auf dem (pro forma) damenklo in der panorama bar setzen und den unterhaltungen lauschen 😉
hey mal danke für deine berichterstattungen!
so kann ich auch ein bisschen was mitbekommen, was da so vor sich geht im berghain, was die acts so ungefaehr bringen, super – da ich es leider derzeit nicht mehr nach berlin schaffe.
wohne in freiburg und mache da veranstaltugen.
thanks
weiter so
Ja, und wie waren den nun scionversions? 😉
Oh, man sollte nicht nur querlesen… Alles klar.