[amsterdam / 28.03.2014] chicago social club: plak

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kapitel zwei in puncto „auswärtiges amüsement“ mit schwerpunkt auf den niederlanden. es kam hierbei recht gelegen, dass sven dort spielt.

club
sven weisemann
elias mazian
joris

bar
die rooie
rick sman
simon plays

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
wird sich alles zwar wenig schmeichelhaft und womöglich auch etwas schnöselig lesen, aber das risiko gehe ich gerne ein – den club werde ich eh nicht mehr so schnell nochmal besuchen.

die gegend um den leidseplein, wo der chicago social club direkt liegt, ist sowohl tagsüber bei shoppenden touristen als auch nachts zum amüsieren sehr beliebt. da kann man sicher sein, bis zur sperrstunde um 5:00 früh nicht alleine auf der straße zu sein, was ja schon ein gefühl von sicherheit vermittelt. die unterhaltungsmöglichkeiten teilen sich größtenteils auf bars und restaurants auf. sonst gibt es noch das schouwgebouw (theater) und das melkweg direkt um die ecke. gerade vor letzterem stand eine riesige schlange, die an manchen samstag vom berghain erinnerte.

es blieb auch sonst etwas zeit zum umherstromern, da (hier kommt der schnöselige teil) es mit der gästeliste nicht so recht klappte. noch dazu gab es ein für mich irgendwie nicht schlüssiges einlasskonzept, was aber in den meisten ländern außerhalb deutschlands praktiziert wird:
heißt soviel wie, dass ein separater seiteneingang für die gästeliste ja schon mal gut ist. wenn es dort jedoch heißt, dass ich nicht draufstehe und für den regulären eintritt (den ich auch gezahlt hätte) bitte zum vorderen eingang gehen soll, wo wiederum nach dem ticket gefragt wird, fühlt man sich jedoch etwas planlos umhergeschickt.
einen anruf und 20 minuten später startete ich den dritten anlauf bei derjenigen, die via ipad über die liste wachte – diesmal auch erfolgreich. allgemeine erleichterung, auch verständnis seitens des personals, die mich beschwichtigten, dass hier keiner hereingelegt würde, von mir mit einem lächeln goutiert, von einem der türsteher jedoch gleich mit einem „what’s the problem?“ mit diesem „sag jetzt nichts falsches“-unterton flankiert.

naja, egal. also drinnen. jacke abgegeben, tonic geholt, auf die galerie gestellt, geschaut.
elias mazian spielte derweil schon komischen vocal-house, kaum mixing, aber die leute mochten das. bei näherer betrachtung (da ist er wieder, der schnösel) passte das bild auch zum klischee der amüsiermeile draußen. gut zurechtgemachte damen und die herren gerne im richtigen hemd. eher ging’s um die selbstdarstellung als den gemeinsamen spaß. ein trauriger „höhepunkt“ war, dass einer der herren eine junge dame aus seiner nähe wegschubste, die nicht auf seine anmachversuche reagierte. ein glück passierte dabei nichts weiter schlimmeres.

sven versuchte, mit qualitativ hochwertigem house zu überzeugen. den paar anwesenden musiknerds im laden wird dabei (hoffe ich zumindest) schon etwas das herz aufgegangen sein, aber wenn, dann waren die in einer verschwindend geringen minderheit. selbst als er kurz vor schluss „knights of the jaguar“ spielte: es gab kaum bis gar keine über das normalmaß hinausgehende reaktion des publikums. bis dahin probierte er es mit einigem aus der trickkiste, um zu sehen, was am besten ankommen würde, aber das ist schwer herauszufinden, wenn vor einem zwar etwas die hüften gewackelt werden, aber sonst nichts nennenswertes vom publikum kommt.

um es auf den punkt zu bringen: leider war die musik nur untermalung für den catwalk bzw. zur anbahnung zeitlich flexibel handhabbarer beziehungen – wie in einer normalen diskothek eben, so jedenfalls mein eindruck. das passt zwar sehr gut in diese umgebung, bietet für mich jedoch keinen wohlfühlfaktor, geschweige denn überhaupt einen grund, nochmal einen fuß in den club zu setzen. plak wäre als reihe auch ganz gut beraten, sich anderweitig umzusehen, damit deren bookings auch etwas dankbarer aufgenommen werden.

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