[berlin / 29.07.2006] fuckparade 2006


das kleingedruckte lässt sich besser entziffern, wenn man auf den flyer klickt. da steht auch gleich alles an informationen, so dass ich mir die weitere rede sparen kann.

12 Comments

  1. es sollte trocken bleiben dieses jahr, nun denn, der sonnenschein hatte auch was für sich. ebenso wie die recht angenehme musikalische auswahl der trucks, von industrial über *core und minimaltechno bis hin zu d’n’b wurde eigentlich alles aufgefahren, wobei letztere musikrichtung mit der dicksten anlage auftrumpfen konnte und mich den grössten teil der parade in der nähe eben dieses trucks verweilen ließ.

    los ging’s wie schon so oft vor’m bunker mit einigen redebeiträgen (kennt man ja), u.a. auch mit einem doch nicht von band sprechenden dr. motte – herrlich, dass ich sowas noch erleben darf. zwar klang die rede wie mit einem generator erstellt (rede=random(groove,familie,musik,jugend,tanz,rave,energie,harmonie) -> wortlaut im motte-blog), dafür hat der gute alleine durch seine anwesenheit doch einiges an courage bewiesen. die anfänglich anwesenden ca. 300 leutchen durften sich auch netterweise von team green vor dem betreten des aufstellplatzes durchsuchen lassen, bestimmt haben die nach pflastersteinen, molotow-cocktails und diversem anderen in berlin gängigen demogepäck (…) gesucht – u.a. auch in meinem tabak und kleingeldfach. wo würde man sowas auch sonst verstauen. oder sollte gar nach drogen gesucht worden sein? immer diese schlimmen techno-junkies mit ihren aggro-filmen auf pille und gras. naja, da nix zum finden dabei war – egal. würde mich aber trotzdem mal interessieren ob das zulässig ist.

    gleich zu beginn wurde erwähnt, dass auf grund der immer noch herrschenden einschränkungen der democharakter (im massenkompatiblen sinne) ein wenig in den vordergrund zu stellen sei und so wurden flux ein paar flyer – ‚tschuldigung: flugis – geschnappt und diese tanzenderweise an die teils ziemlich ungläubig schauenden touristen und anwohner der demostrecke verteilt. machte übrigens echt spass, ich sollte professioneller flugi-verteiler werden.

    die anfänglich gute stimmung wurde zusehend ausgelassener, zudem wurden es auch immer mehr und mehr teilnehmer, so dass – lt. polizeischätzung (?) – gegen ende ca. 1150 menschInnen gezählt wurden. da war’s dann aber auch schon knapp 19 uhr und mein magen hatte seit dem frühstück nix gesehen, so ging’s dann mit stype ab zum asiaten. sitzen und essen kann so schön sein… 😉

  2. och, macht ruhig 😉

    muss zunächst aber festhalten, dass der honkong express in der einkaufpassage neben dem fernsehturm mich das erste und letzte mal gesehen hat. da war die soße doch etwas zu wässrig, bzw. das preis-leistungs-verhältnis im vgl. zum asia snack ein paar 100 meter weiter im bahnhof um einiges schlechter. unter erfahrungen abhaken.

    zur parade hat d schon das essentielle beigesteuert, wobei die polizeikontrolle in der reinhardstraße echt sehr umgänglich war. ist eben ein notwendiges übel, und wenn’s nur zur vorbeugung vor herumfliegenden glasflaschen dient, ist es ok. andererseits kann sich wohl jeder denken, dass sie auch andere dinge im visier hatten und das mit den glasflaschen wurde durch einkäufe an diversen tankstellen entlang der strecke auch obsolet. überhaupt hatte ich die gesamte distanz über den eindruck, dass das verhältnis von demonstranten zu polizeibeamten quantitative dimensionen trägt, von denen berliner universitäten (bzgl. der quote lehrkörper zu studenten) nicht mal ansatzweise träumen können. die geliebte b.z. ließ es sich daher auch nicht nehmen, die kosten für den einsatz (geschätzte 100.000 euro) hervorzuheben, um zugleich ihr fehlendes verständnis für die belange einer funktionierenden subkultur zu betonen. gut, es ist nichts neues, dass in der redaktion höchstens von 12 bis mittag gedacht wird, also muss ich mich da auch nicht weiter aufregen. allerdings hätte die hälfte an beamten dicke ausgereicht, zumal schon in den letzten jahren nichts passierte und das stresspotential dieses jahr auch gegen null tendierte.
    die redebeiträge waren in der tat bunt durcheinandergewürfelt und thematisierten lobenswerterweise nicht nur die belange der technokultur, sondern auch die verhältnismäßigkeit von hubschraubereinsätzen gegen graffiti-sprayer oder geplante renovierungsarbeiten auf kosten der bewohner eines besetzten hauses in der kastanienallee (zum weiterlesen: ka86.de). damit erwies die fuckparade sich einmal mehr als ein forum für verschiedenste belange, die sich unter dem kleinsten nenner „alternativkulturen erhalten“ versammelten und dem demonstrationscharakter wirklich gerecht wurden. auf der abschlusskundgebung wurde u.a. auch das allseits beliebte thema „p2p“ und dessen beileibe nicht negative wirkung auf indie-labels behandelt, aber da war mein schädel bereits fünf stunden lang diversesten eindrücken und vor allem 35 grad hitze in der sonne ausgesetzt.
    in der zeit dazwischen festigte sich kontinuierlich der eindruck, dass die organisation in den letzten jahren (2005 mussten wir umzugsbedingt leider aussetzen) einiges dazugelernt hat. ich habe jedenfalls noch nie eine wirklich so gut geplante und dabei authentische fuckparade miterlebt wie diese. für interessierte gab es flyer und flugblätter, auf denen neben der route auch die interessen beschrieben waren, so dass sich die staunenden touristen (das war wirklich herrlich auf der friedrichstraße) bei bedarf auch informieren konnten. dem aufruf von trauma xp, sich nicht nur „hakke!“-schreiend hinter einen wagen festzubeißen (o-ton: „seid aktiv, konsumiert nicht nur.“, sondern auch zettel zu verteilen, kam nicht nur ich dann auch gerne nach, auch wenn davon wenigstens zwei drittel im physischen und noch ein bisschen mehr im psychischen papierkorb landen dürften, aber versucht haben wir es wenigstens.
    die vielfalt kam auf den wagen auch dieses jahr nicht zu kurz: allen voran das pro-graffiti-mobil mit hiphop, gefolgt von breakcore, industrial, techno, drum&bass, gabba. je weiter man nach hinten vordrang, desto größer wurden auch die soundsystems – ein im vergleich zu manchen vorjahren deutlicher zugewinn, dass man hinsichtlich der auflagen scheinbar eine einigung erzielt hat und gas geben durfte. in der gunst der „demonstranten“ lagen die besser bestückten wagen dann natürlich auch vorne.

    um das ganze etwas zusammenzufassen: eine äußerst gelungene fuckparade (gut, man sollte evtl. darüber nachdenken, keine straßen mit kopfsteinpflaster in die route aufzunehmen), bei der die anliegen verschiedenster bereiche gebündelt und deutlich artikuliert wurden. musikalisch hat das ganze eh mal wieder gestimmt, es sollten sich bloß mehr leute den termin im kalender als „pflicht“ markieren. die chance, sich als teil dieser kultur zu präsentieren, und das auch noch in einem politisch durchaus ernstzunehmenden rahmen – im gegensatz zu dem, was vor ein paar wochen auf der fanmeile straße des 17. juni passierte – hat man nicht so häufig im jahr. bin also nächstes jahr ganz bestimmt wieder dabei.

    bilder dazu gibt’s hier. leider waren einige der bilder hoffnungslos unterbelichtet und die übriggebliebenen verdienen auch nicht gerade den pulitzer-preis. wird echt zeit für eine neue kamera. wer sonst noch bilder hat, kann sich bei mir melden. die organisatoren brauchen beweismaterial en masse für die anstehenden gerichtsverfahren, um den status der fuckparade als demo zu untermauern. wenn neue fotos hinzukommen, kündige ich das hier an.

  3. Hi ho.
    wollt mal wissen, ob wer auch Videos von der fp06 hat, oder ne gute seite / nen link mit videos kennt. grund: mein bruder wollt unbedingt zur fp06, war aber nunmal durch den Bund (Bundeswehr) gehindert.
    Danke!!

  4. auf die schnelle finde ich nur einen handy-mitschnitt bei youtube. auch wenn es banal klingt, aber es könnte sich lohnen, im laufe der tage / wochen bei fuckparade.org nachzuschauen, wegen des bereits angesprochenen beweismaterials. gefilmt wurde an sich reichlich, allen voran von trauma xp, und sogar dr. motte ward mit videokamera gesichtet.
    vielleicht taucht die tage noch bei google was auf, bis dato fehlanzeige.

  5. hab ja mittlerweile ein paar sachen gefunden, aber weiß einer, ob’s wieder ein video wie von der fupa04 geben wird (countdown tv) ??

  6. und wieder nachschub. diesmal von frank, der sich schon dafür entschuldigt hat, dass die kamera falsch eingestellt war und ein großteil der bilder daher unscharf ist. macht aber nichts, es sind einige sehr brauchbare dabei: klick.

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