[berlin / 06.03.2025] columbiahalle: antilopen gang – alles muss repariert werden tour 2025

das hat sich jetzt spontan ergeben. ist der zusatztermin, an dem auch zugleich der 40. geburtstag von panik panzer begangen wird. kann also was werden mit überraschungsgästen. freue mich sehr auf die live-umsetzung der punk-stücke ihres letzten albums.

nachbetrachtung

gegen 19:30 uhr war auf der empore noch in dritter reihe platz, start zum ende der tagesschau mit panik panzers erstem und einzigen soloprogramm, das er ausschließlich mit eigenkompositionen bestritt. dabei ist „der zyklop ist vom aussterben bedroht“ als hardcore-techno mit dadaistischen vocals (dj hornhaut lässt grüßen) sowie „aal“ vom betourten album in erinnerung. hoffentlich hat er jetzt wieder einigermaßen platz im bücherregal, nachdem er gelesene biographien ans publikum verschenkt hat. jenny sharp (später beim antilopen-part auch am sampler sowie scratchend) sowie juse ju als gäste.

die antilopen gang selbst spielte gut zwei stunden. da kam „patientenkollektiv“ vielleicht etwas früh, es mag aber auch meiner stimmung bzw. meinem standort geschuldet sein, wonach ich den eindruck hatte, dass das publikum zeit zum warmwerden braucht. oder es liegt am umbruch: die anhänger*innenschaft der antilopen gang wächst – es ist die größte tour, die sie nach jetzt 16 jahren bandgeschichte gespielt haben. und diese zu einem album, mit dem sie sich stilistisch geöffnet haben – zur hälfte hip-hop, zur hälfte punk, gerade letzteres steht ihnen für meine begriffe sehr gut. außerdem ist das album das erste, welches auf danger dans sehr erfolgreiche solopfade folgt. führt zu einer interessanten publikumsmischung, wonach von 7 bis 67 alles dabei ist. gerade in anbetracht der politischen wetterlage freut’s mich ungemein, wenn sich sympathische acts klar antifaschistisch positionieren, das auch noch mit guter musik verpacken und damit zuspruch bekommen.

die setlist war demnach auch klar von „alles muss repariert werden“ geprägt. zugegeben: das einzige album, das ich von ihnen besitze, den rest muss ich mir noch anhören. aber in den populäreren neuveröffentlichungen war es für mich letztes jahr ein lichtblick. „nichts für immer“ kam zu beginn, „muttertag“ wie das „patientenkollektiv“ für mich einen tick zu früh. hätte vielleicht nach „american fitness am hermannplatz“ besser gepasst, wovor danger dan die challenge ausgerufen hatte, dass die berliner ihren status als „lappen“ nur dann verlieren, wenn 50 crowdsurfer*innen vorne ankommen. die vorgabe wurde zwar nicht ganz erreicht, aber locker zweistellig war deren anzahl in den drei minuten dann doch.
„weg von hier“ kam überraschend gut, „pizza“ in punkrock-version ebenfalls, und auf den „presslufthammer“ ist verlass. danger dan begleitete am keyboard, was besonders bei „für wenige“ richtig gut war. die zugabe im kleinbus (als motiv aus dem video zu „sympathie für meine hater“ bekannt) und damit so publikumsnah wie möglich zu beginnen – ein weiterer sympathiepluspunkt.

ich wäre jedenfalls wieder dabei. mit dem hip-hop-gestus werde ich in diesem leben zwar nicht mehr warm, aber wenn das weiterhin mit so bodenständigem punk fusioniert, geht das für mich mehr als klar. auf ihre weitere entwicklung bin ich jedenfalls gespannt und drücke ihnen die daumen, dass sie feine sahne fischfilet dicht auf den fersen sein werden.

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