[berlin / 23.08.2024] flughafen tempelhof: die ärzte – omg lol

das kam jetzt unverhofft. aber der zufall will es so, dass ich sie schon einen tag vor dem eigentlichen termin sehe, für den die tickets seit wochen hier liegen. und nein, die nachlese zum astra kommt erst, wenn tempelhof absolviert ist. wer sich vorher schon ein stimmungsbild machen möchte, wird auf entsprechenden kanälen fündig.

16:30 shirley holmes
17:30 girlschool
19:00 die ärzte

nachbetrachtung

war kurz nach 17:30 uhr vor ort, aber erst nach dem ende von girlschool drinnen. schon wieder eine band, die mir bislang nichts sagte – ähnlich wie bei ruts dc in der wuhlheide vor zwei jahren. wäre mit waschechter punk-sozialisation seit den 1980er-jahren bzw. gründlich gemachten hausaufgaben meinerseits wohl anders. ist jedoch schön, dass die „super drei“ diese bildungslücke in so einem rahmen schließen. würde mir jedoch für girlschool als solo-band auf dem line-up kein ticket kaufen.

von den vier august-konzerten, die ich mitbekam, ist der tempelhof-freitag mein heimlicher favorit. der offizielle und auch irgendwie offensichtliche ist das astra-konzert.
was den freitag so gut machte: die nervosität der drei – war anfangs noch spürbar, legte sich ziemlich schnell. zeigt jedoch, dass sie die dimensionen nicht als selbstverständlich sehen.
mit wesentlich mehr gewicht (wofür mensch auch gerne mehrmals hintereinander zu ihnen geht): der diverse male auftretende überraschungseffekt, der gelegenheitsbesucher*innen nicht zu sehr vor den kopf stieß und selbst die ultra-fraktion überraschte. sie haben es selbst in einem rahmen von 50.000 leuten nicht gescheut, in ihrer diskographie nach lange nicht mehr gespielten liedern zu wühlen.
da wäre das bereits erwähnte „super drei“ direkt nach „nicht allein“ als intro. später ging’s „zum bäcker“, was anstelle des in den letzten jahren häufiger gespielten „zitroneneis“ kam. „motherfucker 666“ von „le frisur“ hört mensch auch nicht alle tage, „das letzte lied des sommers“ gab’s im festsaal und im astra und klang hier sehr rund – war nur leider an den restlichen tagen nicht mehr im set.
„westerland“ habe ich live von ihnen tatsächlich noch nie gehört. verleitet manche ultras vielleicht zum naserümpfen – ich habe mit dem stück keine probleme, mich daher lieber von der guten stimmung anstecken lassen und einfach mitgesungen. bei „leben vor dem tod“ hatte ich etwas im auge, bei „gehn wie ein ägypter“ erstmals ungläubig gestaunt, dass sie das tatsächlich mal spielen. und „bitte bitte“ in der originalversion als new-wave-band mit rod hinter einer synthie-burg sowie bela mit keytar und farin mit metropolis-artigem kopfschmuck hatte keine*r auf dem zettel. was auch die bdsm-setlist vervollständigte, in der zuvor schon „sweet sweet gwendoline“ und „mondo bondage“ aufgetaucht waren.

eine gute mischung aus raritäten und hits für die masse – die albernheiten inklusive. ich hätte mich geärgert, wenn ich die setlist im nachhinein nur gelesen hätte, ohne selbst vor ort zu sein. hat die messlatte für die folgetage sehr hochgelegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>