[berlin / 19.08.2022] berghain: reef

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

reef

berghain
00h00 shannen sp
02h00 badsista
04h00 skee mask
06h00 esposito

panorama bar
22h00 darwin
02h00 dj voices
04h00 invt live
05h30 yung singh
07h30 elissa suckdog b2b enchanted rhythms b2b dan beaven

nachbetrachtung

war aus gründen (famoses deichkind-konzert in der wuhlheide vorher plus nachbesprechung) recht spät dran. randfrage: wenn mensch als mitglied einer bank der cash group im umfeld des ostbahnhofes gegen 2 uhr nachts geld abheben möchte, sieht’s ziemlich mau aus, oder? die tür zu den automaten der commerzbank in der koppenstraße blieb jedenfalls so konsequent zu wie die vom berghain bei der gästeauswahl.
und damit zurück zum thema: beim anblick beider schlangen staunte ich nicht schlecht bzw. befürchtete eine neuauflage des sonntags zuvor mit allgemeiner überforderung durch dichte an menschen allerorten. die normale schlange bis zum kiosk, die für bändchen / gästeliste / stammpublikum bis zum garten, beides nicht locker stehend.

drinnen dann jedoch das, was ich mir irgendwie erhofft hatte, an die samstage der anfangsjahre erinnerte und dankenswerterweise auch die gesamte zeit über so blieb: eine angenehme fülle. jederzeit war’s ohne probleme (also ohne durchschlängeln bis an den rand der tanzfläche) möglich, zwischen beiden etagen zu wechseln. und die klosituation dürfte auch für die damen angenehm genug gewesen sein. schlangen gab’s auch dort keine nennenswerten.

also um 3 uhr drinnen, shannen sp und darwin damit verpasst. dj voices viel eher mein fall als badsista. letztere spielte dann doch recht gefällig-geradlinig, während sich dj voices mehr traute (als einziges beispiel: phillip jondo feat. dj plead – whowhuwho im moa pillar remix).
skee mask für seine verhältnisse auch erstaunlich technoid. ohne krasse temposprünge und irgendwo zwischen 130 und 140 verortet (nicht getappt). mag manche erwartungen nicht ganz erfüllt haben, ist aber bei einer setlänge von zwei stunden ziemlich verständlich – zumal er in den zwei stunden eine vielseitigkeit untergebracht hat, wie ich sie mir von den sonntagen erhoffe. also die gerade kickdrum als grundlage, von der mit electro oder grime gerne mal abgewichen werden kann. geschmackssicher so oder so. bitte mal wieder die ilian-crew für einen sonntag einladen und ihn sich über vier stunden austoben lassen.
esposito gehört die krone für das beste intro und outro. er hat jedenfalls mit kendrick lamar zum schluss für mich einen dieser momente geschaffen, die den club nach all den jahren immer noch für mich attraktiv wirken lässt. es war auch gegen 7 uhr soweit, dass sowohl unten als auch oben zeitgleich drum&bass lief. von yung singh hätte ich sowieso gerne noch mehr mitgenommen. aber da die funktion one unten schon mal mit den basslines gefordert wurde, wollte ich das nicht versäumen.
das dreier-b2b war zumindest bis 9 (ab dann konnte ich nicht mehr) astreiner house, der auch dem sonntags-stammpublikum gefallen hätte bzw. diejenigen mit dem abend versöhnt haben könnte, die sich bis dahin was anderes erhofft und bis zum schluss durchgehalten haben.

die nächste und letzte ausgabe der reef für 2022 ist am 4. november, den ich mir jetzt schon mal freihalte (bei mir läuft’s ja jetzt schon auf ein zur sub:stance vergleichbares abo hinaus). der andrang gibt dem konzept ohnehin bereits recht. nachdem ich am sonntag zuvor noch meine allgemeine überforderung mit den menschenmassen zum abend selbstdiagnostiziert und den entspannteren vergangenen zeiten hinterhergetrauert hatte, spielte der freitag die liebgewonnenen qualitäten des ladens wieder aus: mut zur experimentierfreude mit dankbarem publikum, bei dem es weniger die masse, sondern vielmehr das interesse an abseitigem macht. einzige nebenwirkung: es bringt den biorhythmus durcheinander. aber das geht alle paar monate schon gut klar – und erst recht, wenn ich dabei erschöpft durch die kondition, aber mit einer menge musikalischem erkenntniszuwachs den club verlasse.

trackauswahl (*: shazam)

dj voices
phillip jondo feat. dj plead – whowhuwho (moa pillar remix)*

skee mask
x-101 – sonic destroyer
scion – emerge
dj pete – latifah (keine ahnung, welche der drei versionen)
313 bass mechanics – dress to sweat*
fonzo & riko dan – bushmaster (east man remix)*
game boy – playground*

esposito
das intro: source direct – call & response
loxy & resound – psyche*
breakage – tape bubbler spesh*
fixate – n2o*
fracture & sam binga – gripping grain*
coco bryce – cloud busting*
und bereits besagtes outro: kendrick lamar – count me out

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