[berlin / 08.04.2016] berghain: leisure system / giegling

habe langsam entzug, obwohl ich es im april (soweit sei vorgegriffen) nicht zu einem der sonntage schaffen werde. macht aber bei der aussicht auf drei live-acts unten in 6.1-surround nichts. und die herren von giegling sind nach weihnachten wieder oben umtriebig.

leisuresystem20160408

berghain: leisure system
00h00 gonsher
03h00 aleksi perälä live
04h00 max cooper live
05h30 monolake live
07h00 barker b2b n>e>d

panorama bar: giegling
leafar legov live
map.ache live
dj dustin
konstantin

eintritt
14 euro

nachbetrachtung

wieder einmal direkt vom ende der festivität, um nicht in verzug zu geraten. 12:04 uhr, seit gut neun stunden hier, dustin biegt gerade oben auf die zielgerade ein und bestätigt schon seit 9:30 (da war unten schluss) den positiven eindruck, den ich zu weihnachten von ihm hatte. schon techhousig, mit melodieanteilen, nicht zu hart, aber auch nicht zu weich. genau das richtige, um die allgemeinheit um die zeit noch bei der stange zu halten.

was soll ich sagen: war ein richtig (also: wirklich richtig) guter freitag. hätte ich nicht extra wegen des vergessenen fahrradschlosses nochmal zurückradeln dürfen, hätte ich sogar mehr von gonsher als die letzten zwei tracks mitbekommen. naja, jedes jahr das gleiche, wenn die fahrradsaison beginnt…

gute entscheidung jedenfalls, die live-acts im block auftreten zu lassen, anstelle n>e>d für eine halbe stunde zwischen max cooper und monolake zu quetschen. dafür spielte herr henke auch gleich mal eine halbe stunde länger, so eine auffassung vom job ist mehr als lobenswert.

gute idee auch, die bühne für die live-acts zwischen die beiden rechten boxentürme (also vor der glaswand zur bar) aufzubauen. monitorboxen waren damit hinfällig, da auch am rande des geschehens quasi kein versatz zu hören ist und der räumliche effekt auch für die drei erlebbar war.

aleksi perälä nutzte die surround-option am wenigsten. mir war das an melodien auch etwas zu viel des guten, ist aber klare geschmackssache. ein überfluss an harmonie, für meine begriffe. hatte seine besten momente, wenn er diese mit rauheren rhythmen konterkarierte.

max cooper ist (um eine nasenlänge im foto-finish) für mich der gewinner der drei. mit drones anzufangen und dabei glitch-sounds quer durch den raum zu schicken, das machte deutlich, womit dieser abend beworben wurde. klar hat auch er ein faible für melodien, was mich in teilen an border community erinnert, aber da waren stets elemente, die unruhe stifteten. seien es vertrackte rhythmen oder durch den raum oszillierende leise hihats. schön lebhaft, das. nur ein etwas abrupter schluss.

monolake geht als zweiter ins ziel. grund hierfür ist die für mich etwas zu trockene erste hälfte, was sich in der zweiten stark besserte. wer seine letzten produktionen auf imbalance gehört / gekauft hat, wird mitbekommen haben, dass er in der klangpalette sehr aufgeräumt ist. gut, war er an sich immer, es gibt jedoch auch alben, in denen der bassbereich mit distortion ausgestattet ist. wenn ich an sein für mich immer noch wegweisendes set zur allianz im wmf vor sieben (?) jahren denke, zeichnete die rauhere ästhetik das gerade aus (gilt auch für seine sets zu „atom / document“ oder „deep web“ im kraftwerk vor wenigen wochen), und mir fehlte das in seiner ersten hälfte. basslines, die mit der kickdrum sprachen, gab es dafür in der zweiten, und die ganze zeit über merkte man, dass er das jonglieren mit mehreren kanälen routiniert beherrscht. so lässig wirkte jedenfalls keiner der anderen beiden.

n>e>d und barker stiegen danach ohne großes federlesen mit special request ein und boten bis zum schluss konstant hohes niveau mit einer beispielhaften stilmixtur. als höhepunkte wäre da bspw. die kombination aus „i do cause i couldn’t care less“ von i-f mit dem ersten track der „analogue bubblebath 4“ von afx (und das kurz vor 8:30 uhr im strobogewitter) oder „starlight“ von model 500 kurz vor schluss zu nennen.

ein ausflug zu map.ache war zwischendurch auch noch drin. so ca. für die letzten 20/30 minuten. house, mit melodie- oder vocal-anteilen. passte auch zum durch die jalousien scheinenden tageslicht gegen 8:00. und auch wenn ich nur wenig von konstantin mitbekommen habe (bestritt wohl ein extralanges warm-up, jedenfalls sah ich ihn noch gg. 5:00), gefielen mir diese fragmente besser als das set zu weihnachten.

also wie erwähnt: für mich eine mehr als nur runde sache. und jetzt, wo es 12:40 uhr schlägt, gehen die jalousien hoch. deutliches zeichen also, sich schon mal mental auf den gang zur garderobe vorzubereiten.

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