die halle 14 ist bestandteil der spinnerei – eine industriebrache, deren nachnutzung als tummelplatz für künstler aller couleur mich bei zwei besuchen schon neidisch machte. an diesen brachen mangelt es in den außenbezirken berlins nicht, nur warum sich niemand zusammenraufen und etwas vergleichbares auf die beine stellen bzw. sowas von senatsseite aus gezielt gefördert werden kann, will ich nicht so recht begreifen.
sei es drum: diese spinnerei veranstaltet quartalsweise einen rundgang, bei dem wirklich alle bereiche offen sind. selbst eher-so-kunstbanausen wie ich haben daran ihre freude, weil es verwinkelte orte zu entdecken gibt, man in ateliers hineinschauen und die eine oder andere provozierende, schockierende, aber damit zum nachdenken anregende installation mitbekommt (stichwort „die neue europäische tragödie“). heute findet der winterrundgang statt. da wird auch elektronische musik gespielt, u.a. von dead baby in a plastic bag. beide habe ich das letzte mal vor mehr als acht jahren als dj-team im tresor mitbekommen – dieses mal wird es ein live-act inklusive modularsystem.
1.000.053rd ard’s birthday
dead baby in a plastic bag
nina
basic house
blackburst
include
rachel lancaster visuals
domenic emr visuals
louis hay visuals
stefan riebel visuals
start
20 uhr
eintritt
7 / 5 euro (frei für vereinsmitglieder)
nachbetrachtung (gut 21 monate später)
es fand zwar nicht in der unteren, imposant großen halle statt, stattdessen eher diy-charakter in der oberen etage. aber das schmälerte den charme in keinster weise – eher im gegenteil.
interessante anordnung in jedem fall mit der langgezogenen tafel als pult in der mitte des raumes, den man mit „fabriketage“ noch am besten fassen kann. auf dieser tafel befand sich alles an equipment. drumherum konnten sich die gäste postieren und den einzelnen acts über die schulter schauen. hatte etwas von einer jam-session, aber das passte auch zum sound. daneben mit schwarzem stoff abgehängt: der bereich zum plaudern bzw. bars.
basic house spielte noch am funktionalsten, mit sehr schleppendem tempo, was aber (wie man seit andy stott weiß) ja räume für markerschütternd tiefe frequenzen gibt. dead baby in a plastic bag improvisierten mit modularsystem und maschine, blieben aber eher bei drones anstatt sich in rhythmische bereiche zu begeben. an sich genau das richtige, um nach einer arbeitswoche anzukommen, ohne es allzu lang werden zu lassen.
Das klingt sehr interessant, nimmste mich nächstes Mal mit?
gerne! so wie ich erfahren habe, gibt es diesen spinnerei-rundgang doch nur zwei mal jährlich. der nächste wäre dann im september. ich mache mich aber nochmal auf deren webseite schlau, zumal ich die bimbotown-installation immer noch nicht gesehen habe und das ifz ohnehin ein guter grund für einen leipzig-besuch ist. würde sagen, wir machen dann einfach mal alles unsicher 😀