[berlin / 01.01.2016] berghain: silvester 2015

und hier sind die angekündigten neujahrsfeierlichkeiten. allem anschein nach wird das alles direkt in die erste klubnacht übergehen, die zwar am 2. januar um 22 uhr startet, aber der ablauf dafür ist noch nicht draußen. der wird nachgereicht, sobald es ihn gibt.

silvester 2015

berghain
freitag, 1. januar 2016
01:00 b
oris
0
5:00 marcel dettmann
09:00 efdemin
13:00 somewhen
17:00 anthony parasole
21:00 kobosil
samstag, 2. januar 2016
01:00 fiedel
05:00 function
09:00 ryan elliott
13h00 blind observatory
17h00 etapp kyle
21h00 pete
sonntag, 3. januar 2016
01h00 answer code request
05h00 marcel fengler
09h00 luke slater
13h00 kyle geiger
17h00 len faki
21h00 norman nodge
montag, 4. januar 2016
01h00 ben klock

panorama bar
freitag, 1. januar 2016
01:00 n
itam
05:00 massimiliano pagliara
09:00 martyn
13:00 virginia
17:00 margaret dygas
21:00 tama sumo
samstag, 2. januar 2016
01:00 kosme
05:00 honey dijon
09:00 the black madonna
13:00 nick höppner
17:00 g
erd janson
21:00 marcus marr
sonntag, 3. januar 2016
01:00 roi perez
05:00 mike servito
09:00 minx
13:00 matthew styles
17:00 prins thomas
21:00 dinky
montag, 4. januar 2016
01:00 nd_baumecker / muallem

lab.oratory
freitag, 1. januar 2016
05:00 partok
09:00 oracy
13:00 soundstream
17:00 massimiliano pagliara
21:00 nd_baumecker
samstag, 2. januar 2016
01:00 virginia
05:00 steffi
09:00 garry todd
13:00 tama sumo
17:00 akirahawks
21:00 marcel vogel
sonntag, 3. januar 2016
01:00 discodromo

elektroakustischer salon
freitag, 1. januar 2016
13:00 barker & gonsher
17:00 hypoxia live
19:00 alessandro cortini live
20:00 goner
samstag, 2. januar 2016
00:00
chris ssg
04:00 axel willner
08:00 tobias. jenus
14:00 d
asha rush
17:00 sigha

eintritt
33 euro (silvester)
15 euro (klubnacht)

nachbetrachtung
das ging nicht anders als in zwei schichten, wobei ich vor beginn der zweiten nicht schlecht gefroren habe, als ich auf dem weg zur tür noch zum geldautomaten musste. die erste vom 1. um 1 uhr nachmittags bis kurz nach 1 uhr nachts am 2., die zweite vom 2. um 4 uhr nachmittags bis zum 3. um 10 morgens. insgesamt also 12+18=30 stunden. ging also weit über einen normalen pflichtbesuch hinaus. und auch fast ein halbes jahr danach (diese zeilen entstehen am 4. juni 2016) ist das fazit nicht getrübt, das für manche vielleicht etwas hochgestapelt oder auch überraschend sein mag, nur muss ich dazu etwas ausholen: emotional hat die tresor-abschlussparty vom april 2005 einen ganz besonderen stellenwert für mich, der bislang nicht übertroffen oder erreicht werden konnte. auf dem siegertreppchen steht sie nach wie vor, aber es ist gut zu wissen, dass es gelegenheiten gibt, an denen sie gemessen werden kann: das berghain-silvester 2015/16 war so eine.

lag nicht unbedingt am lab. das war zwar gut, gefiel mir im jahr zuvor aber besser. leider war die lichtanlage ausgefallen, so dass die discokugel unter dem dj-pult neben den spots für licht sorgte. der ausschweifenden stimmung tat das keinen abbruch.
in der panorama bar ließ ich mich tatsächlich kaum blicken, aber wenn, dann lohnte es sich. mir sind da noch nick höppner mit „two months off“ von underworld sowie gerd janson im gedächtnis, der zum schluss seines sets „into the groove“ von madonna spielte. außerdem noch mike servito am sonntagmorgen, der ganz schön fordernd spielte und den besuch somit hat länger werden lassen, obwohl die beine dann schon nicht mehr wollten.
das berghain zeigte sich für mich bei zwei acts als feierhölle: kobosil und pete. ersterer bretterte einfach erbarmungslos (u.a. „tanz mit laibach“ von laibach) mit ebm-schwerpunkt und die leute fraßen ihm aus der hand. an sich wollte ich gerne nd im lab mitbekommen, aber die prioritäten verschoben sich damit (auch wenn nd gewohnt gute klasse bot – „another life“ von kano stach für mich heraus). bei pete feierte ich nach 11 jahren premiere: auf dem podest tanzen. kann man machen, gute übersicht und meistens auch platz, wenn nicht drei, vier andere auch auf die idee kommen. großes manko: der bass ist schwächer. galt aber nicht für das set, insbesondere dann nicht, als er „phylyps trak“ spielte. answer code request war danach auch nicht von schlechten eltern, während virginia im lab die pop-hits vom jahr zuvor nochmal spielte. irgendeine blöße gab sich auf den floors für die tanzbare unterhaltung aber keiner, als ich mich hab umhertreiben lassen.

es war jedoch wieder einmal die halle, deren projektion der pfadfinderei über die gesamte hintere wand mich in ihren bann zog. im vergleich zum 11-jährigen war die anordnung (glücklicherweise) geändert worden und das pult für djs und live-acts stand auf der seite, die zum bierhof zeigt. das ließ mehr platz zu als zum geburtstag, bei dem der untere teil der halle nicht geöffnet war, der zu silvester jedoch der stärkung der leute dient. ich hatte im voraus schon große hoffnungen auf alessandro cortini, die nicht erfüllt, sondern locker übertroffen worden sind. buchla-modularsynth, wahnsinnig tolle melodien, nicht nur verspielt oder wenig zielführend, wie es bei modular-sets vorkommen kann. da merkt man die jahrelange erfahrung bei nine inch nails und als soundtrack-komponist. das einzig nervige waren manche „alessandro!“-rufe aus dem publikum in die stille, aber manche müssen halt…
sonst war die halle idealer rückzugsort zum plaudern oder energie tanken und die visuals alleine aufgrund ihrer größe ein absoluter hingucker, in dem man die augen immer schweifen lassen konnte.

was das ganze noch an die nähe zur perfektion brachte: es war trotz silvesterandrangs drinnen ziemlich unaufgeregt. keine sardinenbüchse in der zeit, in der ich da war, man kam immer irgendwie durch, ohne sich schieben zu müssen (kleine ausnahme: das lab, in dem sich eh immer alles auf der kleineren tanzfläche konzentriert), alleine deswegen fehlte der „hier muss ich jetzt was erleben“-charakter, der gut und gerne etwas zwanghaftes an sich hat. stattdessen war alles im fluss, somit authentischer und damit für mich die schönste art, 2016 (wie schon die jahre zuvor) einzuläuten.

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