hürdenlauf

hürdenlauf


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erst die chiffrierte trackliste, dann die entstehungsgeschichte.

tracklist (wie immer die discogs-release-ids):
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und der titel ist bei der entstehung durchaus bewusst gewählt. der plan, mal wieder ein gründlicher geplantes set aufzunehmen, anstatt entweder auf live-mitschnitte oder deren überreste zurückzugreifen, war schon länger vorhanden. wie das aber nun mal mit den perfektionisten so ist, kam so einiges dazwischen:

1. eine phase im spätsommer / herbst 2013, in der ich schon an mir selbst zweifelte, ob der markt an neuigkeiten für mich tatsächlich nichts mehr hergibt. sollte ich mein alias tatsächlich in „statler“ ändern? wenn ja, müsste ich mir gedanken darüber machen, wer denn mein „waldorf“ wird. man stelle sich nur die sets mit hundertfach abgespielten platten vor, garniert von anekdoten aus dem tresor.
vielleicht habe ich nicht genügend zeit bei der suche nach brauchbaren tracks investiert, aber ich halte es für eher wahrscheinlich, dass sich das sommerloch tatsächlich etwas nach hinten ausgedehnt hat. ab oktober / november 2013 wurde es in allen bereichen deutlich besser. jedoch kam gleich die nächste hürde in den weg.

2. der zeitfaktor. mit einem anstrengenden und gleichzeitig doch irgendwie erfüllenden vollzeit-job, der stellenweise bis zu zehn stunden arbeit pro tag mit sich brachte, tendierte meine lust, die für klasse befundenen sachen beim feierabend einzukaufen / zu taggen / zu warpen, gegen null. auch die genauere auseinandersetzung mit den tracks kann so nur schwer stattfinden. den rückstand habe ich erst mitte januar 2014 zu einem großen teil bei boomkat abgearbeitet und seitdem für mich den modus gefunden, alle zwei, drei wochen regelmäßig dort zu kaufen, um die tracks danach mobil auf dem iphone unterwegs parat zu haben. auf die weise bekomme ich ganz gut mit, welche stellen relevant sind und welche nicht.
begonnen hatte ich mit der arbeit am set bereits im dezember. zwar bedeutete der großeinkauf einen guten fortschritt beim entwurf für das set, zwischendurch stellte sich noch eine technische hürde in den weg.

3. zumindest zwischen den zeilen zum schnellschuss 003 ist bekannt, dass ich von griid zu lemur / livecontrol2 gewechselt habe. mit der veröffentlichung von live 9.1 gab es jedoch probleme, nach denen lemur keine verbindung mehr zu live aufbauen konnte. liine war sich des problems bewusst, brauchte jedoch einen monat, bis das mit einem patch behoben werden konnte. in der zwischenzeit ging ich zu touchable 2 fremd, was zwar auf java basiert, aber in puncto nutzerfreundlichkeit gerade in der effektsektion sehr schnell überzeugen konnte. auf einem anderen blatt papier steht, dass ich bei diesem set diverse anläufe brauchte, die der fehlenden routine mit der app geschuldet waren. bei der aufnahme der hier hochgeladenen version fühlte ich mich jedoch bestätigt, die richtige entscheidung getroffen zu haben. das macbook musste ich nur für zwei dinge anfassen: a) wenn der bildschirm sich ausschaltete, weil ich lange keine bewegung mehr mit der maus gemacht hatte und b) beim anziehen des tempos, was aber auch über touchable geht. da muss ich nur noch etwas sicherer werden, um nicht über das ziel hinauszuschießen, weil’s mal eben zwei oder drei bpm zuviel oder zu wenig werden können. gab es nur noch die vierte hürde.

4. der schon oben erwähnte perfektionismus. techno? ja, sehr gerne. aber nicht nur. es sollten schon noch breakbeats drinnen sein. aber zu welchen anteilen? an welcher stelle? wie kriege ich es hin, dass die dramaturgie nicht von einem augenblick auf den anderen über den haufen geworfen wird? gehe ich lieber auf sicherheit und marschiere lieber schnurstracks von a nach b? und überhaupt – marschieren: ist das mit live nicht vorprogrammiert? kann nicht wieder etwas mehr vom analogen auflegen mit cuts und abrupt einsetzenden bässen als überraschungsmoment einzug halten anstatt das überblenden zu perfektionieren? und geht es auch mal mit weniger als vier parallel laufenden spuren?
zumindest zur letzten frage: ja, geht. die passagen mit vier gleichzeitig offenen spuren sind sehr knapp gehalten, ich hab mich gerade am ende darauf konzentriert, nur zwei tracks miteinander laufen zu lassen, wenn sie gut harmonierten. auch ist das set funktional, sogar über weite strecken. zumindest einen provozierten bruch gibt es, aber sonst hoffe ich, dass die mühe, die darin steckt, nicht angestrengt klingt, sondern gut abgestimmt und trotz funktionalität auch ein wenig anspruchsvoll.

lob, kritik, verrisse gerne hier oder per mail. ansonsten viel spaß beim hören, wo(bei) auch immer.

One Comment

  1. Sehr schönes Teil, welches mir nach einem kurzen Pause-Klick gerade eben irgendwie abgeschmiert ist und ich es seitdem nicht mehr zum Laufen bekomme. Versuche gerade fieberhaft herauszufinden, in welchem Hintergrund-Player unter Chrome das Teil abgespielt wird. Egal, lad ich’s eben runter, was soll der Geiz. 😉

    Beim erwähnten „provozierten Bruch“ bin ich noch nicht angelangt, nur an einer Stelle, an der der Bass sehr „dominant“ pegelt (deshalb die Pause, weil ich Stelle checken wollte ;)). Ist um Minute 40. Da wird’s sehr bassig. 🙂

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