der erste streich von zweien – es geht also wieder auf gewohnte pfade. da livity sound aber zu den labels gehört, die im letzten jahr wenigstens hörens- und meistens kaufenswerte sachen auf den markt gebracht haben (obwohl ich ihnen die digitale veröffentlichung der angeblich vinyl-exklusiven whitelabels als compilation schon etwas übelnehme) und mit paul spymania ein sub:stance-qualitätsgarant im line-up steht, ist das für mich keine frage – pflichttermin. auch wegen herrn janson zum schluss oben.
berghain: livity sound
00h00 paul spymania
02h00 positive centre live
03h00 livity sound* live/dj
06h30 fiedel
panorama bar
00h00 radio slave
04h00 tensnake
06h00 kim ann foxman
08h30 gerd janson
eintritt
12 euro
*: livity sound sind als act peverelist, kowton und asusu. klar, wusstet ihr alle eh schon, wollte nur auf nummer sicher gehen.
nachbetrachtung
und schon wieder ein freitag, der verdeutlichte, dass dort manchmal eher die perlen verborgen sind als an manchem samstag.
paul spymania ist eh immer ein grund, mit keinen erwartungen an einen bestimmten stil hinzugehen. er spielt das, was ihm gefällt, was sich wie die abgedroschene dj-floskel numero uno anhört, aber dabei liegt er geschmacklich meistens fast vollständig auf meiner wellenlänge. insbesondere im gedächtnis geblieben: die „testpressing #003“ von demdike stare auf modern love sowie zwei tracks von shackletons „freezing openong thawing“-ep, die er auf 33 statt auf 45 spielte.
positive centre hatte ich auf sighas our circula sound bislang weniger beachtet und mich nach dem set gefragt, wieso. klar, industrial-ästhetik und berghain, da kann nicht so viel verkehrt laufen. aber dieses schleppende tempo (unter 110 bpm) fügte dem eine eigene, wuchtige qualität hinzu.
die livity-jungs teilten ihre dreieinhalb stunden in ein gut einstündiges live- und zweieinhalb stunden als dj-tag-team auf. auch wenn der live-act das replizierte, was auf den einzelnen platten schon zu hören war, empfand ich das als richtig gut harmonierende zusammenfassung. im dj-set kamen sie nicht so recht auf einen nenner. auch wenn es eine freude war, mal wieder den einen oder anderen dubstep-track auf deep medi zu hören, gab es keinen längerfristig angelegten aufbau.
das führe leider dazu, dass fiedel eine halbvolle tanzfläche übernahm, die er aber gut bis zum ende zwei stunden später bei laune halten konnte.
das finale oben bei gerd janson ließ mich dann wieder einmal länger als eigentlich gewollt bleiben, jedoch sind die erinnerungen (mittlerweile ist es der 19. november 2014) an die tracks und weitere einzelheiten sehr getrübt. fest steht, dass die jalousien die noch verbliebenen am nachmittag gegen 13:30 uhr unmissverständlich zum heimweg aufforderten. da werden die fünf vorangegangenen stunden schon nicht langweilig oder von mieser stimmung geprägt gewesen sein.