die premiere von don williams und sebastian kramer am gleichen ort vor gut einem jahr war so gelungen, dass ich mir die neuauflage nicht entgehen lassen möchte. das wird auch ungefähr die uhrzeit sein, zu der ich erscheinen werde. außerdem mehr als erwähnenswert ist alex.do, der vor einem monat sein debüt bei der bpitch-nacht zum schluss gegeben hat, bei dem ich arbeitsbedingt leider nicht dabei sein konnte. das wird nun nachgeholt – heißt: zwei etappen. einmal früh, zwischendurch schlafen, dann abends nochmal hin.
klubnacht
berghain
00h00-04h00: marcel fengler
04h00-07h00: tim xavier
07h00-13h00: don williams vs. sebastian kramer
13h00-20h00: pär grindvik
20h00-ende: alex.do
panorama bar
00h00-03h00: dor
03h00-05h00: jonathan margulies
05h00-06h00: i:cube live
06h00-10h00: andre lodemann
10h00-14h00: mano le tough
14h00-18h00: markus meinhardt
18h00-21h00: dj t
21h00-01h00: gerd janson
01h00-ende: john talabot
eintritt
12 euro
review
zeigen
ein „abend“ im bewährten zwei-schicht-prinzip.
a) 06h30-14h30
im gegensatz zu den vorherigen wochen hielt sich die schlange in grenzen, auch drinnen musste man auf der tanzfläche nicht um jeden quadratmeter kämpfen. tim xavier hielt die menge mit einem soliden techno-set bei laune, wohingegen beim duo kramer/williams offensichtlich wurde, dass man es auch im techno-bereich mittlerweile mit mehreren generationen zu tun hat, unter denen es nicht zwingend musikalische berührungspunkte geben muss.
ihr set war klar von den 1990ern dominiert, worüber jeder, der im tresor erzogen worden ist, jubeln würde. diejenigen, die erst nach der jahrtausendwende dazugekommen sind und sich nicht mit den ursprüngen beschäftigt haben, sind aufgrund des rauheren sounds etwas vor den kopf gestoßen. auch wenn ich das set der beiden anno 2011 als linearer empfand, tat es einfach gut, so einige klassiker im berghain zu hören. überrascht war ich auch, wie mächtig die neue wishmountain über die funktion one klingt.
pär grindvik habe ich nur am rande mitbekommen, da mir die unterhaltung in dem augenblick wichtiger und – dem eindruck nach zu urteilen – auch gehaltvoller als das war, was er mit traktor veranstaltete. „dj tool big room techno“ nennt man das im hardwax wohl mittlerweile, eine wirkliche dynamik habe ich im set nicht wahrgenommen, so dass ich auch – abgesehen von der tatsache, dass ich eigentlich direkt nach dem duett kramer/williams den heimweg angetreten haben wollte – mit gutem gewissen zur schlafpause heimgegangen bin.
b) 20h30-03h30
ich neige ja gerne dazu, mich zu wiederholen, daher hier nochmal, was an alex.do so beneidenswert ist: seine geschmackssicherheit mit nicht mal mitte 20 und seine routine beim auflegen. wirkte hinter den berghain-decks alles andere als verunsichert, wo andere nur mit zittrigen fingern stehen würden. hatte ihn bislang nur zum warm-up oder unter freiem himmel im suicide gehört, was beide male eher ruhig und von einer gewissen tiefe geprägt war. letzteres ist aber auch möglich, wenn man brettert und das hat er inklusive spannungskurve eben beneidenswert hinbekommen.
extra erwähnen möchte ich noch gerd janson, unterschätzter sammler von house und techno in zahlreichen spielarten und somit ein wandelndes musiklexikon, das sein wissen hinter den decks in packenden sets zu präsentieren weiß – und das in einer stilistischen offenheit, die so schnell keine langeweile aufkommen lässt. für mich ein grund, gezielt die panorama bar aufzusuchen, auf deren line-up ich zugegeben erst nach dem berghain schiele.
gemessen an den sonstigen superlativen war’s ein durchschnittlicher berghain-abend. mag sich niederschmetternd lesen, aber dieser „durchschnitt“ ist immer noch besser als das gros, das man anderweitig geboten bekommt. persönlich sehr angenehm fand ich den füllgrad, der bei beiden schichten auf beiden floors sehr erträglich war und für mich mittlerweile mehr zu einer guten party beiträgt als ein drittel quadratmeter platz auf der tanzfläche und alle zwei takte ellenbogen oder zigarettenkippen im wechsel am körper zu haben.
ich hatte auch schon überlegt hinzugehen. mein geldbeutel ist zwar gefühlt fast so leer wie der griechenlands, aber so alleine am sonntag zuhause rumhängen ist ja auch nix. und vielleicht löst sich das problem ja an der tür von selbst, wenn ich wieder nach hause geschickt werde. falls ich reinkomme, bin ich vermutlich erst etwas später da, dafür aber länger und vor alex.do schon wieder weg (leider).