im suicide steht eine neue anlage, und dank des glücklichen schicksals kann ich zumindest den ersten beiden acts lauschen.
eintritt: 10 euro
und den zeitplan noch obendrauf:
floor
00h00-02h00: marius reisser
02h00-03h00: frank bretschneider live
03h00-04h30: adam weishaupt
04h30-05h30: funckarma live
05h30-ende: flush / adam weishaupt
lounge
01h00-03h00: transistors of mercy live
03h00-ende: missaw
review
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gegen 1 uhr, türsituation merklich entspannter als im vergangenen sommer.
konnte erst nicht ausmachen, von welchem hersteller die neue anlage ist, flush meinte im laufe des abends etwas von d&b, was nach den bildern der website auch hinhauen kann. pluspunkt eins: keine vier türme mehr, die tops hängen jetzt von der decke, damit im hinteren teil enormer platzgewinn. die subs stehen nun vorne rechts neben dem dj, womit zwar eine sitzecke wegfällt, ist aber gerade an dem punkt zu verschmerzen. pluspunkt zwei: den besten klang hat man jetzt nicht direkt in der mitte neben dem pfeiler in einem radius von einem meter, sondern über weite teile der tanzfläche. von einigen stimmen war ein „zu viel bass“ zu vernehmen, wobei die anlage die frequenzen tatsächlich sehr betont, aber mal ehrlich: darauf kommt’s doch auch an.
entwicklung vorher zu nachher (subjektiver eindruck): „brauchbar“ => „richtig gut“.
acts:
marius reisser: da hat sich mal wieder bewahrheitet, dass plattenladen-mitarbeiter stets etwas andere dinge im koffer haben als andere und beim musikinteressierten publikum für fortbildung sorgen können. start mit electronica, später dubstep (eine ältere tectonic fiel mir auf), einziger kritikpunkt: hätte sich schon früher trauen können, den master aufzudrehen, so fuhr die anlage sehr lange nur auf der hälfte ihrer kraft. ansonsten sehr angemessenes warm-up.
frank bretschneider: spielte eigentlich sein (hervorragendes) „komet“-album auf shitkatapult nach, was im clubkontext jedoch sehr gut funktioniert und daheim in der form nicht zur geltung kommen kann. wer es nicht schon kannte, wird davon überzeugt worden sein.
adam weishaupt: schneller electro und breaks, technisch nicht immer sicher, dafür famose auswahl.
transistors of mercy: vier nerds mit bastel-tick treffen sich und jammen eine runde – auf die formel lässt sich das wohl bringen. instrumente weitgehend selbstgebastelt, ein zum sampler (oder sequenzer?) umfunktionierter c64 war darunter, der gerätepark nahm eigentlich die hälfte der lounge ein. stilistisch in dem dreh zwischen triphop und dub anzusiedeln, was auch eindeutig dorthin passte, wurden von den besuchern auch interessiert beobachtet.
funckarma: nur den anfang mitbekommen, aber bereits da fand ich interessant, dass es doch noch möglichkeiten zu geben scheint, den 4/4-takt scheinbar zu durchbrechen, um doch wieder zu ihm zurückzukehren.
fazit:
schöne halbzeit-edition, zwar nicht mit so großer resonanz wie im sommer, aber dennoch genügend publikum, um stimmung aufkommen zu lassen. außerdem macht’s ja nicht die quantität, sondern die qualität, und da hatte ich den eindruck, dass so gut wie alle besucher von vornherein wussten, was die herren auf dem line-up inhaltlich bieten, was im partykontext nun echt nicht selbstverständlich ist.
TRANSISTORS OF MERCY: der C64 ist zu nix umgebaut, ein stinknormaler commodore auf dem die software „cynthcart“ laeuft. live auf der tastatur gespielt und hinten raus kommt einfach der ton aus dem SID sound chip (der uns in den 80ern schon die spiele akustisch versuesst hat). manchmal ist alles ganz einfach 😛