nun war ich tatsächlich zwei monate nicht mehr dort, jedoch wird aller voraussicht nach noch im januar ein weiterer besuch folgen. der februar verheißt mit ein paar freitagen und einem samstag auch so einiges (surgeon ist bspw. für den 12. februar angekündigt, somit endlich solo an einem samstag), aber so weit kann und will selbst ich nicht im voraus planen.
jetzt erstmal die pflicht-partyreihe.
berghain: sub:stance
zeitplan:
00h00-00h30: paul spymania
00h30-01h30: hops
01h30-03h00: roska
03h00-04h00: slugabed
04h00-05h30: instra:mental
05h30-06h30: distance
06h30-ende: scuba
panorama bar: finest friday
00h00-04h30: levon vincent
04h30-08h30: ben klock
08h30-ende: dj deep
12 euro
review
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0h05, tür allerdings erst zehn minuten später offen. wird schon fast zur regel, dass die leute direkt vor mir weggeschickt werden, traf dieses mal eine sechser-gruppe.
acts:
paul spymania: eröffnete – wie man es von ihm gewöhnt ist – mit dub / reggae. schön, mal „black wa-da-da-da“ von burning spear über die funktion one zu hören.
hops: intro mit „?“ von mark pritchard, so wie es mala auch gerne zelebriert. innerhalb einer stunde mit einem bogen von minimaleren dubstep-tönen, wie man sie von loefah oder pinch kennt hin zu wobble („goblin“ von coki bspw.) und juke / footwork (oder wie man das auch immer momentan nennt) zum schluss. damit liefen frühzeitig ein paar hits und einige wurden zum tanzen motiviert, was schon positiv zu vermerken ist. meiner meinung nach wäre etwas zurückhaltung eher angebracht gewesen, andererseits ist es schon verständlich, dass man in der einen stunde hinter den berghain-decks möglichst aus dem vollen schöpfen möchte, um einerseits einen guten eindruck zu hinterlassen und andererseits möglichst viele favoriten über die anlage zu hören. die ankommenden besucher blieben meinem eindruck nach eher im berghain, das gibt eher seiner linie recht.
roska: nichts erwartet, schon gar keine musikalische erleuchtung, weil ich mit uk-funky schlicht und ergreifend nicht warm werde. jedoch gleich zu beginn positiv überrascht worden, nicht stilistisch, aber technisch – der herr kennt die tracks auf seiner festplatte (spielte mit serato) aus dem effeff, daher saßen die cuts auch punktgenau, ohne dass er es damit übertrieben hätte. musikalisch ging’s in der zeit, in der ich unten war, auch in ordnung, wollte jedoch auch der panorama bar eine chance geben.
levon vincent: stellte sich mir mit ausblendung des einen und einblendung des anderen tracks vor, was allerdings auch eine ältere disco-platte war. sonst hatte er leider das los, dass bis 2h00 nur vereinzelt oben leute am tanzen waren, was nach mehr als zwei stunden hinter den technics etwas frustrierend werden kann. das besserte sich aber bis 3h00 deutlich, bei seiner schönen mixtur aus deepen (jawohl, hier passt das adjektiv) house-tracks allerdings auch mehr als zu recht. schöne warme, pulsierende bassdrums, sonst wenig unnötiger schnörkel, kann mir daher durchaus vorstellen, dass einige extra deswegen in die panorama bar pilgern. sowas passt bei der jetzt sehr basslastigen anlage doch sehr gut dahin.
slugabed: im gegensatz zu roska doch ein wenig mehr erwartet, aber nach 30 minuten doch wieder ernüchtert nach oben gegangen. fing mit 8-bit-sound à la zomby an, das ging noch klar. irgendwann kam der versuch, zu „windowlicker“ von afx zu mixen, was (das kann ich mit der erfahrung des kopfzerbrechens, was der track mir beim vergeblichen versuch, es in ableton zu warpen, sagen) von vornherein zum scheitern verurteilt ist (auch mit traktor scratch). von da aus über einen drum&bass-track zu hiphop, da ist er dann auch geblieben. musikalisch ohne frage wertvoll, von der darbietung her aber weit unter seinen möglichkeiten. mr vincent hat die zeit für mich oben jedoch bestens überbrückt.
instra:mental: legten jeweils nacheinander auf. zunächst alex, dann damon. alex dachte sich wohl, die party wieder in schwung bringen zu müssen, daher im geraden 4/4-takt unterwegs, jedoch mit tracks, die ich nicht kannte. in jedem fall ziemlich bassline-lastig, hat seine wirkung damit auch nicht verfehlt. damon dann etwas breakiger unterwegs, ohne dass das ziel des sets damit aus den augen verloren ging. mission erfüllt, kann man dazu sagen. vom anspruch her jedoch unter dem, was ihre produktionen im letzten jahr noch ausgezeichnet hat, allerdings wären drum&bass-experimente zu der zeit eher riskant für die stimmung gewesen.
distance: eine messe, anders kann man’s wohl nicht bezeichnen. kann zwar seinen tracks mit r&b-vocals weniger etwas abgewinnen, denen mit metal-riffs umso mehr, und davon gab’s zur zweiten hälfte reichlich. sein remix von „changes“ (im original von mala) fehlte auch nicht, und man merkte richtig, dass die leute genau auf sowas gewartet hatten. war jedenfalls das erste mal, dass ich an dem abend arme in der luft mit der forderung nach rewinds gesehen habe. scuba ließ ihn auch gleich eine viertelstunde länger machen.
scuba: war auf der technoideren schiene unterwegs, auf der er mir immer besser gefällt. schien sichtlich erleichtert, dass auch das so gut ankam.
dj deep: noch zum ausklang des abends / morgens mitbekommen. mehr als überzeugende leistung, sehr sicheres mixing, auch ältere kms wie von chez damier kamen zum einsatz. in frankreich nicht umsonst eine größe, uneingeschränkt empfehlenswert. dennoch: aufbruch um kurz nach 9h, da war scuba unten noch am werk.
fazit:
die sub:stance kam noch später als gewohnt in schwung, dafür aber richtig. slugabed wäre früher platziert (zwischen paul spymania und hops) wohl besser dran gewesen, jedoch wäre man damit auf nummer sicher gegangen und einige experimente wären zu früh verpufft. dennoch: den spagat zwischen anspruch und abfahrt haben einige der vergangenen ausgaben besser hinbekommen, mir kam persönlich der typische dubstep-anteil zu kurz.
die panorama bar war jedoch stets ein sicherer hafen, wenn man zu schöner house-musik das tanzbein schwingen wollte. auch wenn ich zu herrn klock nur wenig sagen kann, haben die anderen beiden herren auf dem line-up schon genügend zu überzeugen gewusst. unten war distance für mich der abräumer des abends, scuba allerdings auch in ganz guter form, mal sehen, was die april-ausgabe so bietet.