der bass ist im suicide pünktlich zum (oder sogar vor dem) jahreswechsel zurückgekehrt, also können neue tracks neben der widerstandsfähigkeit der festplatte erprobt werden.
wer sich denkt, dass auf einmal pop-ikonen der 1980er-jahre auf dem zweiten floor aufgefahren werden: das ist ein dj von des wahnsinns fette beute. sagt mir bisher auch nichts, es ist eine art mélange aus acid und disco angekündigt.
eintritt: 8 euro
zeitplan
0-2: stype -ableton-set-
2-4: hanno hinkelbein
4-5: bill youngman live
5-ende: dj flush
review
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kurz vor dem aufbruch noch das kunststück vollbracht, frisch in der bialetti aufgebrühten espresso statt in die tasse durch unachtsamkeit oder motorisches koordinationsunvermögen quer über den herd zu ergießen. eine seltene gelegenheit, mich kurzzeitig laut fluchend und anschließend leiser keifend zu erleben, allerdings blieb noch genug zeit, das malheur zu beseitigen und eine neue aufzusetzen, hat dann zwar nicht mehr für die tram richtung warschauer straße gereicht, aber zu fuß ließ sich das noch locker pünktlich schaffen.
soviel also zum plan, nun zur umsetzung: im suicide angekommen, war bill noch am soundcheck. mir blieben noch ca. zehn minuten zum aufbau, bei dem ich noch nicht mal meinen mitgebrachten laptop-ständer bemühen musste, da im suicide mittlerweile über dem mixer ein fest installierter steht. dann noch anschließen und starten, das lief aber alles in der mittlerweile gewohnten leichtigkeit ab. pünktlich zu mitternacht das startsignal, und da es sich auch an diesem abend bewahrheitete, dass sich vor 1 uhr nur wenige auf den weg ins suicide machen, war es auch in ordnung, erstmal das zu spielen, was man daheim nicht so hören kann und für den normalen clubgänger evtl. anstrengend sein kann. entsprechend auch das bild auf der tanzfläche: der fanclub blieb und hörte es sich brav an, beim dubstep-teil (so kurz vor 1h bis 1h20) stieg der zustrom an neuen besuchern, die jedoch gleich den weg richtung lounge antraten. keine ahnung, weshalb ich da nicht in die sonst gern bemühte gedankenachterbahn eingestiegen und einfach bei der linie geblieben bin, aber wahrscheinlich war die neugierde einfach größer, das experiment zu wagen, das tempo anhand solch vermeintlich langsamer musik so zu erhöhen, dass den neuen gästen ab dem zeitpunkt, wo es geradlinig zur sache gehen sollte, keine andere wahl blieb als auf der tanzfläche zu bleiben. so war ich also schon gegen 1h30 bei 133 bpm unterwegs, den umschwung gab’s mit scuba (twitch) auf unit moebius (pantha rei), und entweder war’s glücklicher zufall oder es kamen tatsächlich einige aus der lounge zurück – egal, innerhalb einer viertelstunde war die tanzfläche jedenfalls gut gefüllt und blieb es auch, bis hanno um kurz vor 2h30 übernahm. so machen sets definitiv spaß, beschwert hat sich im anschluss auch niemand.
hanno selbst weniger flippig und mit weniger distortion als sonst, tatsächlich hatte er in seinem harthouse-fach gestöbert und artverwandtes gesellte sich dazu, ich war zu der zeit eher in der lounge, wo tatsächlich eher disco ohne 303 lief, was aber auch gut passte.
bill hatte zwar eine 303 im setup, die jedoch keinen ton von sich geben wollte, weshalb er mit maschine, machinedrum und live auskommen musste. fiel beim resultat auch nicht weiter ins gewicht – de facto hat er das beste set der letzten vier jahre hingelegt. ohne basslines, ohne mc-einsatz, generell nicht so massives arrangement, klang alles sehr aufgeräumt, steht ihm sehr gut zu gesicht, sowas.
flush blieb konstant unter 130 bpm, inhaltlich eher der alten schule verpflichtet (alte paul johnson auf trax, „fantasie mädchen“ von bodo elsel durfte auch nicht fehlen), gegen 8 uhr mit einem potpourri der „constant chaos“ von green velvet. nach bill waren zwar bereits einige gegangen, aber zum schluss bleiben ohnehin die leute, mit denen es sich am angenehmsten aushalten lässt (mag in manchen clubs und zu manchen partyreihen anders sein, bei killekill regelt das der anspruch).
summa summarum eine rundum angenehme festivität mit gewohntem musikalischen niveau und eine der seltenen gelegenheiten, bei denen ich direkt nach einem set und sogar noch beim korrekturhören so zufrieden mit der leistung war, dass das resultat direkt auf soundcloud landete. wer es dort noch nicht mitbekommen hat, soll hier die chance bekommen. wer dann noch seine meinung mitteilen möchte, kann das gerne in den kommentaren tun – lob und kritik sind gleichermaßen willkommen.
mitschnitt
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>> es ist eine art mélange aus acid und disco angekündigt.
also wie die hier?
http://www.youtube.com/watch?v=nzDmIgE8AMQ
werde ich hinterher berichten können. sofern er sie nicht parat hat, kann ich (zufälle gibt’s) seit gestern abend aushelfen. juno sei dank gibt’s weite teile des djax-kataloges verlustfrei zu kaufen. darunter auch die „game girl“ – veritable perle, muss ich sagen.
ah, danke für den tipp. ich hab ihnen zwar eigentlich schon mal ordentlich teig vor ein paar jahren auf dancetunes in den allerwertesten geblasen, aber das sind alles 192er gewesen. ein glück liest s. sowas nicht 😀
p.s.: das simplyBasic-theme zeigt die spam-zeile nicht an. reich das mal an den maschinenraum.