ja, ich weiß, an dem abend habe ich noch etwas anderes vor, aber herrn henke gibt es nochmal in surround. und im gegensatz zum wmf letzten september bin ich mir sicher, dass kein boxenturm ausfällt.
den zeitplan gibt’s auch:
berghain
00h00-00h30: paul spymania
00h30-01h30: skratch
01h30-03h00: appleblim
03h00-03h45: mount kimbie live
03h45-05h15: mala
05h15-06h15: monolake live
06h15-ende: scuba
panorama bar
00h00-03h00: john osborn
03h00-05h00: scb
05h00-07h00: mj cole
07h00-09h00: paul spymania
09h00-ende: idjut boys
12 euro
review
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manch einer mag meine angewohnheit belächeln, mich bei vielversprechenden line-ups früh auf den weg zu machen, aber der freitag (nun ja, eher samstagmorgen) bewies einmal mehr, dass sich die wartezeit drinnen eindeutig besser verbringen lässt als draußen. da ich erst gegen viertel nach drei aus dem suicide kam und meine tasche mit der technik daheim untergebracht wissen wollte, war es 3h45, als ich mit dem rad von der rechten seite des berghain kommend an der schlange vorbei fuhr. die hatte ihr ende ungefähr beim kleinen häuschen am weg, was ich sonst gerne von der panorama bar aus belächle – wurde wegen des sonnenaufgangs für die glücklichen, die bereits drinnen waren, schwierig, da die jalousien bereits heruntergelassen waren.
in den nächsten anderthalb stunden blieb also genügend zeit für beobachtungen, wie sie für den club charakteristisch sind. da liefen zwei blonde junge amerikanische damen an der schlange vorbei, nicht ohne dass eine der beiden ihre meinung mit einem lautstarken „i fucking hate this club!“ zum besten gab. das konnte das gekränkte ego nicht auf sich sitzen lassen, und so versuchten sie, den wartenden den besuch auszureden. schon irgendwie niedlich, sowas. hinter mir zeigte sich ein junger herr erstaunt über die „like 42 piercings“ im gesicht des herrn marquardt, eine dame aus der gruppe wurde von einem der sicherheitstruppe in der schlange weit entfernt vom eingang stehend sehr bestimmt gebeten, den weg richtung bahn anzutreten, weil sie beim stempelfälschen erwischt worden war.
zwei herren, die sich beim gitter vorgedrängelt hatten, wünschte ich, dass sie alleine deswegen gleich weggeschickt würden (kommt hin und wieder vor, sofern das personal das bemerkt), aber die wurden durchgewunken – um wenig später wieder herausgeschickt zu werden. was beim bodycheck passiert ist, weiß ich nicht – der eine wurde draußen jedenfalls kurz ausfällig, jedoch trollten sich die beiden recht zügig. späte genugtuung also.
also pünktlich zu malas letzter platte gegen 5h10 drin. nicht nur, sich um die anderthalb stunden anstehen zu ersparen, sollte man rechtzeitig losgehen, sondern auch beim bodycheck läuft früh noch alles wesentlich entspannter ab.
acts:
monolake: wie schon im wmf im september 2009 – wahnsinnig gut. hätten für meinen geschmack ein paar kickdrums mehr sein können, aber die anlage hielt, was sie verspricht. das war mindestens surround, wenn nicht sogar alle sechs kanäle angesteuert wurden. spricht für sich, dass die leute nach einer zugabe verlangten, die aber leider nicht kam.
scuba: fing melodisch an, wurde mir nach einer gewissen zeit zuviel. nach dem ausflug zu paul spymania hatte er sich den eher technoideren tracks verschrieben, spielte sogar surgeon, sonst ramadanman, distance und das derzeit obligatorische „footcrab“ von addison groove. den als letzten track, bevor es mit drum&bass weiterging, wodurch man endlich das vergnügen hatte, den alten kracher „shadow boxing“ von nasty habits / doc scott über die anlage hören zu dürfen. ende war gegen 9 mit „watching you“ von instra:mental.
paul spymania: sehr vielfältige auswahl, immer stilsicher. platten wie „deeper“ von herbert hört man halt immer gerne. die idjut boys habe ich nur eine minute lang gesehen, war aber für disco mit dub-ästhetik nicht in der stimmung. außerdem rief das bett.
fazit:
das mit der wartezeit war zu erahnen, insofern auch kein grund zur klage – muss man schließlich selber wissen, ob man sich das antun möchte, und wie kurzweilig das werden kann, ist ja hinreichend geschildert worden.
musikalisch war alles, was ich vom rest des abends mitbekommen habe, auf hohem niveau. monolake natürlich als (zu erwartender) gewinner, scuba auch als drum&bass-dj fit, angenehme leute und die nächste ausgabe hält hoffentlich den standard beim line-up, so dass ich dort wieder von beginn an dabei sein kann.