das mikz hat nach längerer umbaupause wieder geöffnet, und nichts ist einladender als eine der besten techno-partyreihen der stadt mit einem line-up, welches keine wünsche offen lassen dürfte.
review
zeigen
eintritt: tatsächlich mit türstehern, kurzer check, ob irgendwas am körper verborgen wird, dann der eingangsbereich. links die kasse, rechts eine garderobe (neuerung). anschließend ein gang: links eine tür richtung „garten“, geradeaus geht es zu den toiletten (neuerung, selbst mittags noch den umständen entsprechend sauber), rechts weiter zur tanzfläche, bzw. bar.
dort fand ich die entscheidung für den bauzaun als raumtrenner etwas unglücklich – da könnte man zwei fliegen mit einer klappe schlagen, wenn man solche verschläge wie im ostgut (die jetzt im berghain unten in der säulenhalle die darkrooms begrenzen) hinstellt, was als nebeneffekt für bisher nicht vorhandene sitzplätze am rand der tanzfläche sorgen könnte. andererseits kann ich durchaus verstehen, dass man die besucher nicht zum unablässigen rumsitzen animieren möchte. außerdem auch hier: budgetfrage. wenn sich da noch was tut: umso besser.
der barbereich ist toll geworden: ein großer raum mit theke, stets genügend platz, um sich durchschlängeln zu können, und dank fenstern in der decke indirektes tageslicht. dann noch ein nebenraum mit bequemer sitzliegegruppe, in hörweite zur tanzfläche, so dass man innerhalb von zehn sekunden wieder mitten im getümmel ist.
kapazität: für locker 300 leute, wenn nicht sogar 500, etwas kleiner als der fast benachbarte raw-tempel.
also: definitiv einen besuch wert, hat eine menge potential, sich zu einer festen größe für diejenigen zu entwickeln, die es gerne etwas härter, aber nicht stumpf mögen. mal schauen, wie es sich mit den fälligen genehmigungen und dem programm in den nächsten monaten entwickelt. die ex-tresor-riege (jetzt als „robot army“ unterwegs) hat dort jetzt ihr domizil, was am 20. juni auch hätte zelebriert werden sollen.
und nun zur party.
ankunft: spät, gegen 4h45.
acts:
mascon: wenigstens noch die letzten 20 minuten mitbekommen. hat nichts verlernt, wobei er etwas zaghaft zu werke ging, als ich den laden betrat, aber das kann auch eine ruhepause nach sonstigem dauerfeuer gewesen sein. gab recht schnell ein break, spontaner einsatz der dicken kickdrum, er hat also absolut nichts verlernt.
kriek: ich find’s gut, dass er es nach wie vor beizubehalten scheint, filigranere tracks zu spielen, wobei das der tanzbarkeit alles andere als schadet. bringt etwas mehr abwechslung rein, daher mal schauen, ob die entwicklung von dauer ist.
beni: nur im battle mit mascon und herr schneider gehört, bei dem sie sich nach jeweils zwei platten abwechselten. klarer fall: sichere bank.
herr schneider: dem ärmsten fiel nicht nur ein großer anteil an aufbau und organisation, sondern auch noch der schluss zu, den er auch gekonnt mit einer schönen mischung aus techno und dubstep gestalten konnte, bis ihm gegen 10 uhr früh der faden riss. das ist keineswegs als vorwurf gemeint: nach so vielen stunden auf den beinen geht irgendwann jeder stehend k.o., abgesehen davon hätte es sich für die fünf leute auf der tanzfläche auch nicht mehr so wirklich gelohnt.
publikum: gewohnte schaltstufen-mischung aus verrückten oder einfach nur gestandenen techno-veteranen. nur trat wieder das phänomen zutage, was man aus der metallwerkstatt oder der weberei kennt: dank des familiären charakters bleiben die meisten leute an der bar oder eben im garten, finden aber höchstens zu den haupt-acts den weg auf die tanzfläche, was bei kleineren locations nicht negativ auffällt. da das mikz etwas größer ist, war die abtrennung mit dem bauzaun sicher nicht verkehrt, so dass man sich um 9 uhr früh mit zehn anderen auf der tanzfläche nicht alleine vorkam.
fazit:
trotz größerem club hat man den urigen charakter bewahrt und eine location an der angel, der ich den erfolg und ein authentisches, stressfreies publikum sehr gönnen würde. sicherlich wären mehr besucher bei den nächsten malen nicht verkehrt, andererseits war es auch bei den letzten schaltstufen so, dass es sich ab 6 uhr in der früh schlagartig leerte und man danach bis zum schluss unter sich blieb. in den wintermonaten bietet sich bestimmt die chance, gimmicks wie das pong-spiel von draußen nach drinnen und somit das geschehen etwas zu verlagern. da das wetter an dem sonntag sowas von gestimmt hat, war es nur verständlich, dass einige es sich draußen an der tischtennisplatte gemütlich gemacht hatten.