da der autor dieser worte erst kürzlich die erfahrung gemacht hat, wie wichtig unterstützung durch den eigenen fanclub ist, kann und darf hier nicht lange gefackelt werden.
berghain
00h00-04h00: tama sumo
04h00-05h00: remute live
05h00-08h00: monika kruse
08h00-ende: marcel dettmann
panorama bar
00h00-04h00: dirt crew
04h00-05h00: chopstick & johnson live
05h00-08h00: sasse
08h00-12h00: filippo moscatello
garten (bei schönem wetter offen ab 10 uhr, bei regen und donner geht’s in der panorama bar einfach weiter)
12h00-15h00: lele sacchi
15h00-17h00: dave dk
17h00-20h00: carsten klemann
12 euro
review
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um es gleich vorwegzunehmen: mich hatte seit samstag früh eine erkältung zunehmend in beschlag genommen, was durch arbeiten in der früh, hilfe bei einem blitzumzug und einer kurzen schlafpause, bevor es richtung ostbahnhof ging, nicht wirklich verbessert wurde. unter normalen umständen wäre ich daheim geblieben, aber erstens war ich mir meiner moralischen pflicht als fan bewusst und zweitens war der letzte samstag im berghain auch schon tatsächlich monate her. da wurde die vernunft kurzerhand beiseite gelegt, die es mir bis donnerstag mit verstärkten symptomen eines ausschweifenden wochenendes dankte. habe also weite teile des abends am rande der tanzfläche sitzend, bzw. von 7 bis 9 uhr sogar in der säulenhalle liegend verbracht, und das bewusstsein war irgendwie die gesamte zeit über irgendwie verschleiert, weshalb mich irgendwie nichts so richtig mitreißen konnte.
angekommen gegen 2h30, bereits gut gefülltes haus auf beiden etagen.
tama sumo: klar technoider als in der panorama bar üblich, mit ein wenig acid, hätte aber zum schluss hin das tempo oder temperament etwas anziehen können. blieb im wesentlichen auf einem level, so kam es mir jedenfalls vor.
remute: hat sein set im vergleich zu den letzten auftritten im tresor neu gestaltet, zeigte in seiner stunde, dass minimal nicht ausschließlich klackern, sondern auch kicken muss. mir wäre es lieber gewesen, wenn das rave-tier noch mehr zum vorschein gekommen wäre, aber auch so hat er sich echt gut verkauft. tanzfläche voll, jubelnde leute – ich an seiner stelle würde monate von solchen auftritten zehren.
sasse: bot eine mehr als überzeugende vorstellung mit zunächst melodischem, dann etwas trockenerem house. stets sauber gemixt, der uhrzeit und dem tagesbeginn angepasst. perfekte wahl für oben.
monika kruse: auch wenn es hart klingt, so lieferte sie für mich zunächst gute gründe, oben bei sasse zu bleiben, bzw. ab 7 auf eine der couches zu verschwinden, um auf marcel dettmann zu warten. hatte es zu diversen zeiten mit einem einstieg in das set versucht, aber mit der trackauswahl – dominiert von dick aufgetragenen minimal-beats in kombination mit auch bei herrn faki häufig zu hörenden abfahrts-signalen – lockte sie mich nicht hinter dem ofen hervor. muss aber relativierend sagen, dass es technisch astrein war und ich sie aus vergangenen zeiten (hervorzuheben ist dabei der letzte tresor park) weitaus vielfältiger und musikalisch ansprechender in erinnerung habe. für sie spricht auch, dass sie eine halbe stunde überzog, ehe herr dettmann das ruder übernahm.
marcel dettmann: drückte am anfang auf’s gaspedal, nahm dann den druck heraus und blieb ungefähr auf dem niveau, was ich zunächst schade fand – hatte mir wahrscheinlich eine spontanheilung versprochen, wenn er die zügel wieder anzieht. im nachhinein aber ein sehr schönes, deepes set, auch mit ein wenig dubstep zwischendrin, und auch sonst einiges an tracks, die er neu ins set integriert hat. das outro geriet recht kurz, um 13h30 war im berghain schluss, in der panorama bar sogar schon früher, weil man das hervorragende sonntagswetter für das feiern im freien nutzte. das überließ ich jedoch den anderen, auch unvernunft muss ihre grenzen haben.