schon wieder eine ansprechende kombination…
killekill – female:pressure
electric indigo (female:pressure / wien)
hanno hinkelbein (null records / berlin)
frank bean (killekill / berlin)
stype (dissonanzstudien / berlin)
berghain-kantine
am wriezener bahnhof
ab 23 uhr
5 euro
spielplan
23h00-01h00: frank bean
01h00-02h30: stype
02h30-04h30: electric indigo
04h30-ende: hanno hinkelbein
review
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drinnen jedoch gähnende leere. ein bis zwei gäste saßen am rand, dazu das barpersonal. schon schade, weil frank bean sich zunächst minimal, dann electroid nach kräften mühte, die gäste von draußen nach drinnen zu locken.
ich selbst hatte mich aus gründen der über die jahre gewachsenen routine dafür entschieden, mit platten und cds anstatt mit ableton live zu spielen. auch wenn es angesichts der menge an digital zur verfügung stehenden tracks paradox klingen mag: die beschränkung auf 70 bis 80 platten gewährleistet mir tatsächlich eine höhere spontaneität und lässt das set vorab wesentlich besser planen. hinzuzufügen ist allerdings, dass der arbeitsfluss unter ableton bei mir mangels einer soundkarte mit zwei stereo-ausgängen, und somit der fehlenden vorhör-funktion, (noch) unnötig erschwert ist. sobald dieser missstand beseitigt ist, wird sich die arbeit darauf konzentrieren müssen, die dekonstruktion der tracks und die anzahl der parallel laufenden loops und / oder tracks so zu beschränken, dass der besucher im club nicht davon erschlagen wird. wer dem beiwohnen möchte: werde es bei künftigen gigs so handhaben, dass ich hier erwähnen werde, ob es ein set alter oder neuer schule wird.
damit wieder einmal erfolgreich abgeschweift, und weil’s so viel spaß macht, gleich noch einmal: ein neuer mixer erwartete mich. in der kantine steht mit dem ff-6000 von formula sound der gleiche wie im berghain. nicht weniger als sechs kanäle, jeder frei dem crossfader zuzuweisen (kann man blind recht leicht mit dem cue-knopf verwechseln), drei sauber voneinander getrennte eqs, kleine led-kette pro kanal (ganz praktisch, um sehen zu können, ob ein signal anliegt, grobes anpassen des gains ist ebenfalls locker möglich), zwei aussteuerungsanzeigen: master und cue, getreu dem rodec-vorbild. mich hat erstaunt, wie leichtgängig fader und potis sind. der weg bei den line-fadern ist für meine arbeitsweise genau richtig, nicht so langgezogen wie bei den xone-mixern. wirkt auf bildern vielleicht erstmal unübersichtlich, aber wenn man sich auf das pure mixing ohne effektschleife beschränkt, braucht man nicht lange, um sich daran zu gewöhnen. kurzum: einer der besten mixer, an denen ich jemals gearbeitet habe.
wenn schon die rede davon war, ein set mit platten vorzubereiten: ich hatte mir tatsächlich vorab einen groben stilistischen plan zurechtgelegt und dabei etwas auf die electro-ader von frank bean spekuliert – und das ging auch auf.
beginn mit filigraneren dubstep-tracks, weiter mit electro aus holland oder detroit, anschließend minimaler und knarziger, zum schluss hin richtiger techno. dank mitgereistem fanclub war auch ständig jemand auf der tanzfläche, die am ende zu meinem erstaunen tatsächlich voll war. auch wenn ich in der mitte des sets das gefühl hatte, dass mir der faden gerissen sei, schien wohl doch ein wenig richtig gelaufen zu sein. die meute hatte lautstark ihren spaß, die anlage klang aus meiner perspektive auch sehr gut – ergo: ein sehr kurzweiliges set, zugleich futter für das dj-ego, welches natürlich nichts gegen eine wiederholung am gleichen ort einzuwenden hätte.
electric indigo hatte also eine gute arbeitsgrundlage und in den nächsten zwei stunden auch keine mühe, die tanzfläche gut gefüllt zu halten. anfangs fordernder, zum schluss raus minimaler, da hat hanno mit der ihm eigenen mischung gekontert, so dass um 7 uhr (nicht wie sonst um 5) eine schweißtreibende, stimmungstechnisch sehr angenehme feier zu ende gehen konnte.
Hört sich fantastisch an, bin vor Ort, um extatisch Support zu leisten… bis morgen
@stype, wie war es dort zu spielen? und wie war die party?