der erste teil ist nun auch schon mehr als zwei jahre her, und da kam es eigentlich ganz gelegen, das „konzept“ zu reanimieren, um mehrere fliegen mit einer klappe zu schlagen.
erstens habe ich die letzten meiner im club gespielten sets nicht mitgeschnitten. so etwas ist für meine begriffe nur für diejenigen interessant, die tatsächlich dabei waren und bietet mir im nachhinein eher gründe zum über-sich-selbst-ärgern (so wie das set von der „2 fröhlichen 3“-party vom vergangenen november), was aber meinem drang zur perfektion geschuldet ist. wie das eben so ist, lief es auch gleich besser. da gilt es also noch, die psychologische hürde zu überwinden, wenn ein aufnahmegerät mitläuft.
zweitens brauchte ich einen grund, um den interessenten (wenn nicht sogar fans) wieder etwas vorzeigbares zu bieten. da kam (drittens) ein feierlicher anlass gerade recht. weil die platten der vergangenen club-auftritte eh noch nicht zurücksortiert und noch einige frisch digitalisierte 12-zoller griffbereit in der nähe waren, suchte ich fix einen pool an ca. 50 platten heraus und ging spontan ans werk.
somit war das geschenk rechtzeitig fertig, und jeder interessierte kann nun nachhören, wie sich die vergangenen live-sets angehört haben müssen, wobei vorab zu bemerken ist, dass der grundtenor im vergleich zum ersten teil wesentlich ruhiger ist. auch irgendwie logisch, weil es sich stets um das warm-up handelte. man dürfte also nichts verkehrt machen, wenn man mit genau diesem anspruch zuhört. sofern die zwei stunden manch unentschlossenem am samstag abend den anstoß geben, doch noch in richtung club zu gehen, ist das ziel erfüllt.
tatwaffen: zwei technics 1210 mk2 mit shure m44-7 und ein ecler nuo 3. zum vorerst wohl letzten mal, wie man es sich anhand der vergangenen ableton-battles zusammenreimen könnte. aber mehr zu gegebener zeit.
wie bereits beim letzten mal über soundcloud. kommentare gerne dort, falls ihr angemeldet seid. falls nicht: bitte hier.
nachtrag, 21.07.2013:
aufgrund soundcloud-standardaccount-limitierung offline und hier nun direkt eingefügt.
[wpaudio url=“http://www.dissonanzstudien.de/mixes/stype-schnellschuss_002.mp3″ text=“schnellschuss 002″]
„den anstoß geben“ würd ich wohl sagen, für menschen wie mich, die nicht so viele bpm benötigen ist das sogar durchaus mehr als „nur“ warm-up. schönes verhältnis zwischen kohärenz einerseits und vielfalt andererseits, außerdem nicht die perlen von (vor)gestern vergessen – man ist gespannt auf die ableton-ära.
sehr schönes dingens. hat mir gestern den frühjahrsputz um einiges leichter gemacht. gediegene mischung aus alt und brandneu. zeigt mal wieder, dass vorgestern die zukunft war und hervorragend zu heute passt. djs, die immer nur das neueste tollste (aus den groovecharts *G*) spielen, sind eine echte krätze.
warum ableton?
na geht doch (muss man erst den ach so armen, weinerlichen künstler mimen) 😉
ableton, weil:
– serato zwar ohne probleme und große verrenkungen bei der konfiguration funktioniert, aber im gegensatz zu traktor (und ableton) komischerweise immer noch kein flac unterstützt, auch wenn das häufig genug gefordert wird.
– traktor scratch bietet zwar vier decks, in der timecode-variante wird das mit dem überblick allerdings knifflig, weshalb man auch dort zum vorab-gridden übergeht, damit es sich nicht holprig anhört.
– daher: grundlegende überlegung, da ich nicht länger warten wollte, bis serato die unterstützung für ein lizenzfreies audio-format integriert. außerdem hatten serato und ableton letztes jahr eine partnerschaft angekündigt, insofern ist da noch eine hintertür offen, wobei noch unklar ist, was bei dieser zusammenarbeit rauskommen wird.
– auch (grundlegende überlegung, teil 2) die simulation eines über jahrzehnte aufrecht erhaltenen bild des plattenauflegers für mich den möglichkeiten im wege steht, die sich mit dem umstieg auf digitale möglichkeiten bieten. das soll kein wiederkäuen des hawtinschen „vinyl is a pain in the ass“-postulats sein – wenn mir irgendwas im dj-zusammenhang am herzen liegt, dann der umgang mit vinyl, inklusive allen sozialen, emotionalen und finanziellen begleitumständen. es ist jedoch um einiges verlockender, tracks tatsächlich nach seinen vorstellungen zu arrangieren / manipulieren zu können, was bei den anderen software-lösungen zwar auch möglich ist. bei live ist das – nach entsprechender vorarbeit – aber um einiges einfacher.
– mir zwei decks einfach nicht mehr reichen 😀
bin mir zwar bewusst, dass es durch die entscheidung einiges an einbußen bzgl. des coolness-faktors gibt. der zuwachs an kreativem umgang mit dem rohmaterial und der geringere verschleiß an vinyl, nadeln und bandscheiben ist es mir aber locker wert. außerdem heißt das ganze nicht, dass ich einen meiner 1210er verkaufe. auch wenn derzeit hier nur einer auf dem pult steht, der aktuell lediglich zum rippen dient, wird es von zeit zu zeit reine vinyl-sets geben. einfach, weil ich an diesem gefühl hänge und nicht aus der übung kommen möchte.