hatte im beitrag zum letzten wochenende anklingen lassen, dass ich mich wieder am altbekannten ort blicken lasse. nehme stark an, dass ich mit diesem vorhaben nicht alleine dastehe. ist gleich eine doppelte albumveröffentlichungs-party (klingt doch viel besser als das denglische „release“) – „one“ von ben klock und „when a banana was just a banana“ von josh wink, der somit erfreulich schnell wieder an den ort zurückkehrt, an dem er das publikum begeistern konnte.
ist auch zugleich das erste wochenende mit den neu gestalteten toiletten in der panorama bar – aber das nur am rande.
klubnacht
berghain – „one“ ben klock album release
00h00-04h00: ryan elliott (ghostly)
04h00-08h00: ben klock
08h00-09h00: ben klock / marcel dettmann
09h00-ende: marcel dettmann
panorama bar
00h00-04h00: stephan hill (vidab)
04h00-07h00: lil tony (versatile)
07h00-10h00: dj deep (deeply rooted house)
10h00-14h00: nd_baumecker
14h00-17h00: soundstream
17h00-20h00: josh wink*
20h00-ende: dixon
* zum einstimmen hier noch der link zu seinem residentadvisor-mix: klick.
12 euro
und ehe man mich des wahnwitzes bezichtigt: werde früh dort sein, weil ryan elliott und stephan hill mich gleichermaßen interessieren. je nach form von ben klock (bzw. stimmung) werde ich mir ihn auch noch zum teil anhören. es wird aber definitiv eine schlaf- und frühstückspause eingelegt, so dass gegen mittag zum zweiten mal durchgestartet werden kann.
review
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den plan mit der pause habe ich befolgt, die erste schicht von 1 bis 6, die zweite von 14 bis (fast) 24 uhr, wobei ich zu meiner schande gestehen muss, das ende in der panorama bar damit um anderthalb stunden verpasst zu haben.
apropos: neuer toilettenbereich. bietet stoff für diskussionen, weil die hohe decke jetzt quasi doppelt genutzt wird. für groß gewachsene damen und herren bedeutet das eine recht große umgewöhnung, weil die höhe in den toiletten jetzt beträchtlich niedriger ist. noch dazu: nur ein eingang, weil unisex – links die herren, rechts die damen (die aufteilung ist aber recht schnell recht egal), waschbecken in der mitte, und das wichtigste: mehr kabinen als vorher. über den toiletten nun die galerie, somit zahlreiche sitzgelegenheiten, vor und an den fenstern das gleiche motiv auf transparentem glas (innenbereich) bzw. folie (fenster nach draußen), außerdem noch ein separater raum, der mit glas abgetrennt ist, in welchem aber außer kabel aus dem boden noch nichts weiter vorhanden ist. höhepunkt und grund, weshalb auch der zugang zur panorama bar die gleiche höhe wie die toiletten aufweist: es gibt einen balkon von der galerie, wovon man eine gute aussicht auf das geschehen auf dem dancefloor und (für die decksharks nicht unwichtig) auf das dj-pult hat. auch dort oben kann man sich hinsetzen und zugleich dem bunten treiben unten zuschauen. durch den wegfall des lagerraumes (zuvor neben dem herrenklo) konnte der vorraum gleich vergrößert werden, mehr tageslicht gibt’s als bonus, weil die fenster dadurch freigelegt sind. als nicht mal so kleines gimmick sollen noch die leuchten an den säulen erwähnt werden: vorher den ganzen abend lang in einem orange vor sich hinstrahlend, wechselt die farbe dank leds hinter milchglas quasi ständig (rot, blau, gelb, grün).
ich find’s gelungen. vor allem der balkon ist gold wert, wenn man versucht, seine verlorengegangene meute wiederzufinden.
musik, die gab’s auch noch.
ryan elliott: hat schnell erkannt, dass sich der club sich zügig füllte und die tanzwilligen leute auch nicht mit verhaltenen sounds an ihrem bewegungsdrang gehindert, sondern ging schon bei meiner ankunft schön fordernd mit traktor scratch ans werk. schöne mischung aus house / techhouse, die er konsequent beibehielt. resultat: um 1h30 war die tanzfläche so voll wie bei kr!z letzte woche – also zu zwei dritteln. warm-up nach maß – hoffentlich nicht das letzte mal dort zu hören.
stephan hill: keine ahnung, ob er damit zu kämpfen hatte, dass die leute bei ryan elliott festhingen oder ob er der grund dafür war. gegen 2 uhr waren jedenfalls proportional weniger leute vor ihm am hüfte schwingen. house-connaisseure mögen mir bitte die leviten lesen, aber mir war der sound um die zeit etwas zu dröge. um noch schnell die kurve zu kriegen: nach 3 uhr hatte sich das gesamtbild sehr positiv entwickelt. muss abwarten, wann er das nächste mal dort spielt – dann hoffentlich mit einer besseren spielzeit, so dass er aus dem vollen schöpfen kann.
ben klock: begann mit sängerin, was vom publikum geradezu euphorisch aufgenommen wurde. sonst zwischen knochentrockenen und massiven techno-tracks – so wie immer eben. daher auch die selbstverordnete pause ab 6 uhr, wo immer noch eine kleine schlange im schneefall auf einlass wartete.
marcel dettmann: mir wurde zugetragen, dass er im laufe seines sets viele alte chicago- und acid-sachen gespielt hatte, weshalb ich mich ärgerte, mich nicht früher aufgerafft zu haben. zumal ich fürchtete, dass um 14 uhr unten entweder schon das putzlicht angeschaltet oder der floor schon ganz geschlossen sei. nun ja: „losing control“ um 14h30 vor gut gefülltem haus spricht für sich. wahrscheinlich hatte man sich, um die situation in der panorama bar zu entlasten, dazu entschieden, herrn dettmann seinen sichtlichen spaß an dem abend zu lassen. sicher – die von ihm gespielten platten habe ich in den letzten monaten in schöner regelmäßigkeit von ihm gehört, aber im zusammenhang mit der stimmung und seiner spielfreude erreichte das eine nochmal neue qualität. pop, new wave und radiohead kamen auch wieder zum zuge, schluss war „pünktlich“ um 16h50, wobei zu erwähnen ist, dass es durchaus noch mehrere stunden dort so hätte weitergehen können.
soundstream: house mit disco-einschlag, wie immer.
josh wink: fing wie beim letzten mal mit einer halben stunde verspätung an, überzog aber auch wieder bis 21 uhr. wieder mal ein set wie aus einem guss inkl. electro (kraftwerk ward zu hören), house nach alter schule, minimal nur, wenn es der entspannung dienen sollte. wieder hervorragend, hat sich allerdings herumgesprochen, dass es im november klasse war und ich übertreibe nicht, wenn ich den füllgrad der panorama bar mit dem garnier-abend letztes jahr vergleiche, inkl. entsprechender temperaturen. die stimmung – im übrigen auch im berghain, in den fast drei stunden, die ich noch mitbekommen habe – so ausgelassen, wie man sie sich öfter wünscht. man freut sich miteinander, nicht jeder für sich – klar, dass das in so einem großen club nicht immer möglich ist, insofern sollte man von solchen abenden was für die künftigen mitnehmen.
dixon: bewies einmal mehr, dass er für dort genau das richtige booking ist. war sich seiner aufgabe, den leuten einen ausklang zu bescheren, zwar bewusst, was ihn aber nicht daran hinderte, house-perlen zu servieren. mit dem ergebnis, dass es sich nach josh wink nicht schlagartig, aber relativ konstant leerte. kurz vor mitternacht war das maß an party für mich mehr als voll, mein magen zugleich sehr leer, daher trat ich den vereist-matschigen weg zurück in die zivilisation an.
fazit:
ein berghain-abend wie aus dem bilderbuch, auch wenn man gefahr läuft, sowas zum standard zu erheben und den rest daran zu messen. da reicht es, wenn solche außergewöhnlich guten abende / tage / wieder abende ein bis zwei mal pro quartal vorkommen.
Es war der Wahnsinn, kann man nicht anders sagen, schönes ausschweifendes Fest, dementsprechend ging es mir heute. Hat mal wieder alles gestimmt, außer es hätte oben ein wenig leerer sein können, selbst um 20 Uhr hatte man kaum Platz zum tanzen 😉 Und nun schlafen…