ursprünglich für das m.i.k.z. geplant, nur ist das wegen diverser baulicher mängel bis auf weiteres geschlossen. eine ausweichmöglichkeit hat man in kreuzberg gefunden, und auch wenn mir die namen auf dem dubstepfloor (leider noch) nichts sagen: das breakcore-angebot ist erste sahne.
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da es zugleich auch meine premiere in der location war, gibt’s auch gleich dazu ein paar worte. auch wenn ich aufgrund musikalischer vorlieben seltener in den clubs zu finden bin, auf die sich alle einigen können, die dem minimaleren sound sonst auch frönen, muss ich zugeben: das ritter butzke ist ein ort, an dem man sich wirklich wohlfühlen kann. zwar passt das hellere interieur nicht unbedingt zu dem, was man aus den sonst rauheren locations kennt, in denen die breakcore-parties bislang unterkamen, andererseits – und das ist das faszinierende daran – war das ganze auch nicht fehl am platz. etwas ärgerlich ist natürlich der weg vom club zu den toiletten / zur garderobe, da man dafür durch einen torbogen, ergo: durch die frische luft laufen muss, was in den wintermonaten sicher kein vergnügen sein wird. andererseits hat man dort einen von der musik vollkommen abgetrennten bereich mit kickertisch und sitzgelegenheiten.
einen weiteren, dicken pluspunkt verdient die anlage auf dem mainfloor, die aus den bassfrequenzen ganz schön viel herauskitzelt und auch sonst mit einem klaren, für meine ohren wenig verzerrenden sound glänzt. der zweite floor ist da leider (noch?) wesentlich stiefmütterlicher ausgestattet, was für die jungs, die sich dort redlich mühten, dem publikum dubstep schmackhaft zu machen, natürlich schade war.
kann auch nur zu drei acts wirklich was sagen:
dj hidden war dran, als ich ankam, fand ich zunächst toll. 4/4-hardcore, ging direkt in die beine, allerdings war es die sorte neuerem datums, die ohne industrial- oder rave-versatzstücke nicht auskommt. die hintergrundmelodien wurden also schnell nervig.
enduser im anschluss gleich viel besser und auch nicht ermüdend, weil er einer derjenigen ist, die härte nicht über distortion oder unverhältnismäßiges tempo definieren müssen, sondern sich nicht scheuen, tatsächlich musikalisch zu agieren.
electric kettle sorgte schließlich für den höhepunkt. in wesentlichen teilen bestand das set zwar aus dem, was man aus den letzten jahren von ihm kennt. aber da ich ihn recht selten höre, geht das vollkommen klar, zumal ich daheim nicht in der lautstärke in den genuss seiner beats komme. da zu dem zeitpunkt (4-5 uhr) schon einige leute auf der heimreise waren, konnte man sich auf der tanzfläche auch ganz gut austoben.
hat sich also definitiv gelohnt, den weg auf sich zu nehmen, zumal das ritter butzke in zweierlei hinsicht positive werbung für sich gemacht hat: zum einen durch die location an sich, zum anderen dadurch, dass sie nicht hart an ihrem sonstigen konzept festgehalten und es dadurch ermöglicht haben, dass die party doch noch stattfinden kann. wenn das angebot dort mal wieder stimmen sollte, werde ich nicht das letzte mal zu gast gewesen sein.
jetzt haben sie es schon verlegt und nen neuen flyer gemacht und dann steht das da immer noch falsch: fundraiser heißt das.
wünsche ihnen trotzdem erfolg, wäre ja schade drum 🙂