da denkt man bei der ersten ausgabe, dass das line-up nicht zu überbieten ist – und dann folgt sowas…
zeitplanabfolge:
00h00-00h30: paul fowler
00h30-01h30: dj pete
01h30-03h00: 2562
03h00-04h00: loefah
04h00-05h00: jamie vex’d
05h00-06h00: scuba
06h00-ende: skull disco sound system (peverelist & appleblim)
panorama bar: …get perlonized
portable live
kold aka keith denis
sammy dee
zip
10 euro
review
zeigen
paul fowler hat dub ohne das step dahinter gespielt, also richtig alte schule. goldrichtig, es so angehen zu lassen, während der club sich langsam füllt. derweil war oben in der panorama bar stille angesagt, weil das serato von keith denis probleme bereitete. schien die leute nicht zu stören. die warteten geduldig an der bar oder den restlichen sitzplätzen, bis zip beginnen konnte.
also wieder nach unten, deswegen war man ja da. pete widmete sich in der ersten halben stunde tatsächlich dem musikalischen hauptthema des abends und zeigte, dass er auch dort geschmackssicher agieren kann. in der zweiten stunde war es waschechter techno, der aber zumeist mit ungeradem 4/4-takt daher kam und damit auch gut ins musikalische konzept passte. die tanzfläche war dann schon zu zwei dritteln gefüllt und nahm das auch dankend an.
2562 lieferte im anschluss für mich das set des abends. viel material von seinem album, die beats erinnerten eher an 2-step, aber das machte ein ganz schön treibendes vergnügen daraus. loefah punktete danach mit typischen halfstep-beats mit düsterem einschlag, also vergleichbar zu dem, was mala im juli an ort und stelle zelebriert hat. nur mit etwas mehr vocals und nicht ganz so viel tiefe.
jamie vex’d – angesichts der vorlagen zusammen mit roly hohe erwartungen, alleine macht er allerdings total andere tracks, die auf instrumentalen stücken aus 70s-soundtracks bzw. p-funk basieren (kann man aktuell auf seinem myspace-profil nachhören). das ist für meine ohren ganz nett anzuhören, aber in erwartung einer weiteren abfahrt ab 4 uhr war mir das zu wenig und irgendwie auch recht konfus aneinandergereiht. hat er nach einer halben stunde aber von alleine gemerkt und legte dann mit gemeinschaftlichem material los, was auch prompt mit die besten momente des abends bieten konnte. es bleibt dennoch ein leicht zwiegespaltener eindruck, zumal die luft aufgrund der spannungstechnischen achterbahnfahrt der vergangenen anderthalb stunden für mich irgendwie raus war.
scuba schien das auch irgendwie erkannt zu haben und fing erstmal recht ruhig an, steigerte sich im laufe seines sets etwas, allerdings in dem bewusstsein, dass ab 6 uhr der ausklang der party stattfindet. insofern ohne techno-tracks, was eh schon bei pete stattfand.
peverelist und appleblim also zum schluss, wobei ich nach deren beginn kurz nach oben bin, wo portable am werk war. der ist mir in den letzten jahren eh diverse male als live-act begegnet, auch seine platten sind zumindest irgendwie hörenswert. eine interessante entwicklung vom glitch-live-act mit atmosphärischen sounds hin zu eher housigen klängen, wo auch vocals dabei sein können. aber immer noch mit seiner handschrift, insofern schön kurzweilig.
das skull-disco-team unten mit weniger melancholischen, sondern vielmehr aufhellenden stücken, das ende sogar mit drum&bass, wobei ich nicht sagen kann, von wann dieser stammte. aber: spaß machte das, gerade über die anlage, auch den restlichen noch anwesenden, bis um 8h15 schluss war.
im direkten vergleich kommt die premiere vom juli bei mir besser weg, liegt aber daran, dass der timetable dort besser abgestimmt war. hier wäre scuba nach pete besser dran gewesen, so hätte 2562 die primetime voll für sich nutzen und loefah das ganze nach hinten abrunden können. aber hätte, wäre, wenn – hinterher kann man viel schreiben, zumal es eh schwierig war, die erwartungen nach dem juli zu erfüllen.
bin gespannt, mit welchen namen man beim nächsten mal im line-up auftrumpfen möchte. blieben ja eigentlich nur noch coki (als dmz-vertretung), pinch, martyn und benga. in ein paar wochen wird man mehr wissen. und falls vex’d trotz der räumlichen distanz wieder gemeinsame tracks hinbekommen sollten: bitte auch gemeinsam buchen.