[berlin / 30.08.2008] cats dance!

eigentlich hatten wir um kurz vor 13:30 uhr noch gedacht, dass wir hoffnungslos verspätet dran sind, bzw. dass wenigstens schon die ersten platten zum soundcheck laufen könnten. stattdessen: brachland in reichweite von weddinger neubauten. es kam angesichts der eingezäunten ruine und dem rücksichtslos weggeworfenen kühlschrank ein kleines gefühl von „ghetto“ auf. hinzu kam die verspätung von dem tanzngen-verantwortlichen – alles in allem ließ das alles andere als hoffnungen aufkeimen, dass das noch ein angenehmer nachmittag / abend werden könnte.

ab 15 uhr ging’s jedoch rapide voran: der lkw bog um die ecke, nach weiterer mithilfe von high.co auch sein transporter mit der anlage. der aufbau inkl. der tanzngen-lichtanlage war tatsächlich innerhalb einer halben stunde erledigt und der generator lief nach ein bisschen überredungskunst auch an. da high.co lange genug mit uns in der sonne auf die dinge, die da noch kommen mögen, gewartet hatte und eh auf dem sprung war, kam er immerhin dazu, 20 minuten zu spielen. danach ich, wobei mir schnell klar wurde, dass zu wenige platten für’s warm-up in der tasche waren. lag am irrglauben, dass ich zu meiner ursprünglich vorgesehen zeit schon einige leute vor ort vermutete. weit gefehlt: das gros der leute kam weit nach 16:30 uhr, womit schon eine lehre aus der verspätung gezogen werden sollte: nächstes mal definitiv nicht vor 15 uhr anfangen.
der kurzzeitige ausfall des generators kam mir da recht gelegen, um keine weiteren überbrückungsplatten spielen zu müssen. chris rock stand dann eh schon in den startlöchern, der mit seinem gewohnten minimalen, aber melodischen stil gute unterhaltung bei schönem sommerwetter bot. nachlader im anschluss dann etwas poppiger, was auch in die umgebung passte – aber wie sage ich zu solchen gelegenheiten immer: „kaufen und spielen würde ich das nicht.“
sancho hat wiederum etwas perkussiver gespielt und konnte damit auch endlich mehrere leute zum tanzen animieren. 16 lux hatte im anschluss auch keine schwierigkeiten, daran anzuknüpfen. christian wagner machte zunächst auch melodisch-minimal weiter, aber die zweite hälfte seines sets spielte sich (nicht nur für meine ohren) in belanglosigkeit ab. da war die ablöse durch d. ment willkommene erlösung, gewohnte klasse innerhalb der nächsten anderthalb stunden.
kurz gegen 0:30 uhr – wir waren schon beim battle angekommen – sah ich eine taschenlampe den weg entlangleuchten, und irgendwie dämmerte es uns allen, dass die party nicht so weitergehen könne wie bisher. mich hat es vielmehr gewundert, dass die beschwerden (und es gab mehrere) so spät kamen: die häuserreihe schräg gegenüber hatte uns wahrscheinlich den gesamten nachmittag über dank fehlender hindernisse liebgewonnen, und somit war es für mich nur eine frage der zeit, bis die staatsgewalt auftauchen würde. die verhielt sich aber – so zumindest meine beobachtung und mein eindruck im kurzen dialog – äußerst kooperativ. sie beließen es bei einer verwarnung, prinzipiell hätten wir sogar weitermachen können, nur wäre das auf eine anzeige wegen ruhestörung hinausgelaufen, die dann nicht gerade wenig geld gekostet hätte. so machte ich noch für ein paar platten bei zimmerlautstärke weiter, bis der saft abgedreht wurde. das aufräumen ging dann ähnlich schnell vonstatten wie der aufbau. die flaschensammler werden hoffentlich ihre wahre freude an den funden haben.

summa summarum: eine unerwartet nette, runde sause, die mit fortschreitender zeit tatsächlich immer besser wurde. die lichtinstallation hat mit geringen mitteln einiges erzielt (bei mir in erster linie, dass ich die vor einigen stunden als „brachland“ deklarierte fläche auf einmal ziemlich angenehm fand), auch die anlage klang für die belange vollkommen ok (hat ja gereicht, um aufzufallen). wenn schon mehrere voneinander unabhängige stimmen eine wiederholung fordern, kann man annehmen, dass einiges doch ganz gut gelaufen sein muss. in diesem jahr wird das allerdings nichts mehr.

ein fotoalbum gibt’s auch: klick.