
das aufgepeppte funktion-one-soundsystem wird eine woche nach der amtlichen einweihung dem nächsten härtetest unterzogen. wird auch zugleich das erste mal sein, dass das berghain an einem freitag geöffnet hat, sub:stance gibt’s dann alle drei monate, wobei es schwer wird, das aufgebot zu übertreffen. bevor fragen auftauchen, die auf der berghain-homepage beantwortet werden: ja, man kann wie vom samstag gewohnt zwischen oben und unten wechseln.
berghain: sub:stance
0:00h–1:30h: robotic
1:30h–3:00h: scuba
3:00h–4:00h: mala
4:00h–5:00h: distance
5:00h–6:00h: shackleton
6:00h–7:00h: t++
7:00h–8:00h: appleblim
panorama bar: kompaktorama
robert babicz live
jennifer cardini
nd_baumecker
jo saurbier
ab 24 uhr
10 euro
review
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zunächst einmal: sascha funke tauchte auf dem timetable nicht auf, stattdessen nd_baumecker ab 8 oder 9 uhr früh. ist oben ergänzt.
es gäbe sonst einiges zu der party zu berichten, hätte mir nicht die tresor-nacht und ein shopping-tag mit münchner besuch in den knochen gesteckt. ein gutes hatte es aber: durch das frühzeitige erscheinen vor ort (viertel nach zwölf) wurde die wartezeit bedeutend verkürzt, ausmaße wie noch in der woche zuvor bei herrn hawtin hatte es also bei weitem noch nicht angenommen.
in der panorama bar jennifer cardini mit einem echt ansprechenden warm-up-set. die neugierde trieb mich dennoch nach unten zu robotic, der scheinbar nachträglich ins line-up gerutscht war. sein set machte einen irgendwie zerfahrenen eindruck, und auch wenn ich damit im glashaus sitze: es will schon gelernt sein, harmonien miteinander zu mixen. da ich mich nicht in trance-gefilden bewege, lässt sich das mehr oder minder galant umschiffen, und im club würde ich das erst recht nicht wagen. bei ihm war das leider ähnlich.
wäre aber auch die einzige schwachstelle des abends: scuba bestätigte den positiven eindruck, den ich auf der fusion von ihm gewonnen hatte und spielte auch waschechte techno-nummern. alleine die tatsache, dass sein outro mit der mörder-bassline und der euphorischen reaktion des publikums mir eine lange nicht mehr dagewesene gänsehaut bescherte, kann vielleicht als qualitätsmerkmal herhalten.
mala trieb das alles aber nochmal auf die spitze: ein langes intro, bestehend aus einer gitarrenmelodie, aber dem folgte die apokalypse mit tracks, die erinnerungen an alte (zum teil verlorengegangene) drum&bass-qualitäten wach werden ließ und nebenbei mit den rewinds seinen entsprechenden hintergrund deutlich machte. unbedingt wieder bei eine der nächsten ausgaben.
von distance nur den anfang mitbekommen, war etwas sphärischer. ich wollte aber robert babicz noch eine chance geben, was sich im nachhinein auch gelohnt hat. passte mit treibendem, melodiösem techhouse (inkl. „self control“-coverversion) gut nach oben, allerdings schlug die müdigkeit dort hinterrücks zu. ihm ist das absolut nicht anzulasten.
von shackleton blieb für mich die zweite hälfte, aber das kannte ich auch schon in weiten teilen aus lärz. t++ hätte ich gerne nicht nur unterbewusst im halbschlaf miterlebt, selbiges gilt auch für weite teile des appleblim-sets.
definitiv der richtige ort, die richtige anlage und die richtigen leute für diese party. bin froh, dass daraus eine wirkliche reihe entsteht, der erfolg (bzw. die gute vorab-promo) gibt ihnen, bzw. ihm (scuba organisiert das ganze weitestgehend) sowieso recht. der andrang vor der tür war bereits um 2 uhr so groß wie an sehr guten samstagen an dieser stelle.
nächste ausgabe ist am 3. oktober, unbedingt dick anstreichen.