wer sich noch irgendwelche hoffnungen gemacht hat, im vorverkauf noch karten zu ergattern: fehlanzeige. also früh vor dem club stehen, um das restkontingent an der abendkasse auszuschöpfen, wobei ich mich schon frage, weshalb man nicht direkt im club ein paar karten verkauft hat. hätte einem die vorverkaufsgebühr ersparen können. ich bin übrigens einer derjenigen, die auf ihr glück hoffen müssen.
ganz davon abgesehen: perfekter rahmen für die beiden. seitdem der termin feststeht (januar), freue ich mich darauf, sie über die anlage hören zu können. das wäre es eigentlich auch wert gewesen, meine vorverkaufsmüdigkeit zu überwinden. passend zum anlass noch ein interview der beiden mit dem barcode magazine (besten dank an l.d.b.).
autechre – quaristice tour
22h00-23h00: snd live
23h00-23h30: rob hall
ab 23h30: autechre live
danach: rob hall
einlass: 21 uhr
16 euro
review
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unverhofft kommt oft und ich durch verhinderte begleitung zu einer konzertkarte. war aber beruhigend zu wissen, dass ich um ca. 20h15 noch pünktlich genug gewesen wäre, um mir den einlass durch das – wirklich knappe – abendkassenkontingent zu sichern.
natürlich wurde man mit der location nicht alleine gelassen, da rob hall die leute mit einer gewohnt feinen auswahl begrüßte. er spielt mittlerweile auch mit traktor, ist damit in der lage, schnell und präzise mixen zu können, sich also auf die entstehung des vielzitierten „dritten tracks“ zu konzentrieren. da er das aber auch mit vinyl drauf hat, stört mich die digitale unterstützung herzlich wenig. war definitiv partytauglich, allerdings schade, dass außer der statischen blauen scanner und den roten blütenförmigen lichtkegeln nichts passierte, was die musik hätte untermalen können. aber gut, vielleicht sollte der konzertcharakter damit auch unterstrichen werden.
snd ergingen sich eine halbe stunde lang in mathematisch kühle clicks&cuts-orgien und ließen in den letzten zehn minuten tatsächlich eine kickdrum erschallen. viel mehr habe ich von dem set auch nicht in erinnerung. vorgruppen waren schon mal spannender, bzw. mir hätte nichts gefehlt, wenn mr hall weitergemacht hätte. das geschah wiederum im anschluss für ca. eine halbe stunde.
autechre fingen auch gut eine halbe stunde später als im zeitplan an, und wenn es an dem set etwas zu kritisieren gäbe, wäre das der abrupte schluss nach einer stunde und das zu weiten teilen verhalten reagierende publikum, weil die beiden die von „untilted“ bekannte tanzbarkeit in ihre live-sets übertragen und man sich durchaus zu 150+x bpm bewegen kann. ich habe keinen einzigen track wiedererkannt, fände es aber nicht verkehrt, wenn manche tracks den weg auf die eine oder andere ep fänden. komplett dunkel war es auch nicht. die notbeleuchtung an der hohen berghain-decke spendete etwas licht, und nicht zuletzt das licht der bar fiel durch die fenster auf die tanzfläche. für den genuss hat das dennoch gereicht. kann nur hoffen, dass sie das möglichst bald an selber stelle wiederholen, da die anlage wirklich jedes detail abgebildet hat.
selbiges gilt im übrigen für rob hall, bei dem ich nicht verstehe, warum man ihn hierzulande höchstens als support-dj während ihrer touren zu hören bekommt. der mann bietet von verträumten electronica-spielereien bis zu höchst funktionalem techno aus birmingham eine beispielhafte bandbreite, wobei er niemals den floor aus dem blickfeld verliert. wäre deshalb höchste zeit, ihn auch solo als dj zu buchen. aber auch hier schade, dass es bei den statischen lichtverhältnissen blieb.
schluss war dann auch gegen 2 uhr, und ich denke schon, dass niemand es bereut haben wird, sich sonntag abend auf den weg gemacht und auch einiges für die vvk-karten gezahlt zu haben. ich war jedenfalls hochzufrieden.
ganz wichtig noch: autechre wollen in kompletter dunkelheit spielen. nur der sound soll wahrnehmbar sein. quelle ist der berghain blog bei myspace.
das war schon bei den letzten beiden gastspielen in berlin (wmf anno 2001 und maria anno 2005) so. hat auch seinen eigenen reiz, wie man schnell merken wird.