aufmerksamen mitlesern wird es nicht entgangen sein, dass es mich eher in clubs als auf konzerte zieht, und selbst die herren hyde und smith sind nicht allzu weit von dem entfernt, was mir schon diverse wochenenden verkürzt hat. da kommt es ganz gelegen, dass sich die beiden herren nach bald fünf jahren (damals mit exzellentem sound in der arena) wieder hier blicken lassen, auch wenn ich mir von der columbiahalle als location nicht allzu viel verspreche. die hatte vor zehn jahren noch den charme einer turnhalle. hinterher ist man immer schlauer…
„oblivion with bells“-tour
underworld
gebrüder teichmann
ab 21 uhr
columbiahalle
columbiadamm 13-21
u-bhf platz der luftbrücke
review
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es hat sich natürlich mehr als dicke gelohnt, um nicht jeden unnötig auf die folter zu spannen.
erstmal war ich von der columbiahalle tatsächlich positiv überrascht – da hat sich in den letzten zehn jahren doch einiges getan. zum beispiel die bars links und rechts: von der beleuchtung dezent im hintergrund, und auch von der platzierung her toll. dann wurden die bänke links durch ein podest für behinderte ersetzt – auch sehr löblich. garderobe im keller, auch kein problem, wenn man ankommt, weil der andrang sich dann noch in grenzen hält. nach konzertende hatte ich aber die befürchtung, dass unter zwei stunden nichts zu machen ist. weit gefehlt: das personal arbeitet sehr flott, und wenn 300 leute zugleich ihre jacken holen wollen, braucht man ohne drängeln nicht mal zehn minuten. die empore war mit dunklem stoff abgehangen, aber da weiß ich nicht, ob das mittlerweile regelmäßig der fall ist. so hinterließ die location schon mal einen positiven eindruck.
die gebrüder teichmann auch. solider techhouse, der schon vor sieben jahren so hätte rauskommen können, aber wenigstens elemente in sich trug, an die man sich klammern konnte. soweit ich sehen konnte, ohne laptop, nur mit hardware und einer menge motivation. gute besetzung für’s warm-up.
underworld dann doch zu dritt, was nicht heißen soll, dass sie darren emerson reaktiviert haben. keine ahnung, ob der dritte herr regulär zur band gehört, er wirbelte aber zwischen den pcs und dem mischpult hin und her. natürlich ein beeindruckender fuhrpark. u.a. zwei imacs (einer für logic, einer für ableton), zwei macbook pro, diverse effektgeräte und vor allem eine funktion-one-anlage, durch die das ganze geschickt wurde. klang entsprechend fett, selbst wenn man in den ersten reihen stand. ich war zwar so leichtsinnig, den gehörschutz wegzulassen, was ich am tag danach noch bereute, aber bleibende schäden hat der abend nicht hinterlassen, zumal der jubel der leute teilweise lauter war.
auch die show mit dezenten projektionen, beleuchteten papierschläuchen ab der zweiten hälfte, einem nach wie vor charismatischen karl hyde, weitestgehend allen klassikern (wobei „dark & long“, „push upstairs“ oder „king of snake“ bspw. fehlten), das neue material konnte sich auch gut hören lassen, aber bei den offensichtlichen hits war natürlich am meisten los. toll auch, dass die lichtshow das publikum mit einbezog und somit zwei stunden party angesagt waren. bunt gemischtes publikum, durchweg angenehm, „moaner“ war als schlussnummer vor der zugabe („born slippy“ – natürlich) der wahnsinn – wirklich unzufriedene gesichter habe ich an dem abend nicht gesehen, eher das gegenteil. ich hoffe inständig, dass sie nicht nochmal fünf jahre auf sich warten lassen, hätte den ganzen abend am liebsten direkt nochmal von vorne erlebt.