im virtuellen kompakt, der über das c/o-pop-wochenende alle tracks für 99 cent das stück angeboten hatte, was bei eps und erst recht bei alben zum automatischen klick-reflex führt. ist also eine menge dabei, was schon länger fällig war, sogar mal nach labels und dann noch nach aufsteigenden katalognummern geordnet.
portable
cycling
[background bg037]
tatsächlich schon sein zweites album, wobei ich den erstling auch schwächer finde. hat damals noch in südafrika gelebt, ist mittlerweile nach umweg über london in lissabon angekommen, aber das nur am rande. sind fakten, die man eh schon weiß, dennoch nicht ganz unwichtig, weil es die atmosphäre der tracks gut erklärt.
die wird nämlich von ambient-artigen höhen getragen, die teilweise von sequenzen oder kurzmelodien, wenn nicht sogar sprachsamples ergänzt werden, und unter allem (ausnahme „i dream you dream of me“, was völlig ohne beats auskommt) liegt ein derart warmer bass, der die tracks auf ihre eigene art und weise hypnotisch treibend wirken lässt.
definitiv eine perle im background-katalog.
portable
flicker
[background bg041]
„liquid crystal display“ ist einfach ein kunstwerk, was mit tiefem bass, unprätentiöser bassline und klopflauten beginnt, um sich später um ein frauenvocal-sample zu drehen. das stück endet ohne bass, aber mit takt und den bereits erwähnten programmatischen ambient-sprenkseln.
die beiden tracks auf der eigentlichen b-seite sind dann eher was für die kopf-fraktion, auch wenn sich tanzen dazu nicht automatisch verbietet, nur dürften sie den meisten clubgängern (leider) zu wenig treibend sein. musikalisch dennoch wertvoll.
deadbeat / monolake
random brown ep
[cynosure cyn019]
das original ist ganz nett groovender minimal, der bei höheren lautstärken sogar dampf unter dem kessel hat, aber da gibt es heutzutage selbst in dem bereich tracks mit mehr profil.
herr henke ist mal wieder der grund, dennoch geld auszugeben, weil er das original in ein bestens passendes techno-korsett bringt, auch wenn er nicht mehr macht als einzelne spuren zu modulieren. nur weiß er eben, wie man sowas auf die interessante tour gestaltet, und so kriegt man als dj mehr als nur ein bloßes tool geliefert.
lusine
serial hodgepodge
[ghostly international gi-37]
sicherer lieferant für emotionale tiefe, dennoch kristallklar produzierte und zu weiten teilen auch noch super tanz- und spielbare tracks, weswegen man ihn immer auf dem zettel haben sollte. enttäuscht wird man sicher nicht, erst recht nicht bei diesem album.
sog
speicher 49
[kompakt extra komex49]
nanu? speicher? wie kommt der auf einmal darauf?
zugegeben, manches auf dem kompakt-sublabel hat man irgendwo (wenn nicht sogar auf dem mutterschiff) schon mal – und teilweise auch noch besser – gehört, aber dann kommt auf einmal ein anonymer produzent daher, dazu limitiert man das ganze als vinyl noch, und fertig ist erstmal das mysterium.
gut, solche dinge reichen noch nicht aus, um sich das ganze auch kaufen zu wollen, also muss musikalisch was geboten werden, und das ist hier sowas von trockener minimal, wie man ihn teilweise auf profan durchexerziert hat. wegen der wenigen spuren könnte man fast den vergleich mit sähkö wagen, aber die sind dann doch eine spur düsterer. die flöte auf der a-seite sorgt für die nötige portion kitsch, auf der b-seite fehlt sie wiederum, und es werden einfach nur die sequenz und die claps über dem beat gefiltert. das klingt dabei aber sowas von sexy, dass man manchen minimal-vorzeigelabels um die ohren hauen möchte. so geht das nämlich.
robag wruhme
wuzzelbud kk lp
[musik krause mk cd 001]
kam zu der zeit raus, als sein „kopfnikker“ noch die tanzflächen bestens in schwung hielt und überrascht mit unerwarteten downbeat-, bzw. r’n’b-tracks, und sogar ambient ist mit an bord. wirkt dabei nicht aufgesetzt, sondern sogar authentisch, und da die minimal-tracks auch allesamt keine qualität zum einschlafen bieten, überstrahlt das album auch heute noch einiges, was in dem bereich in diesem format erscheint – leider auch bei musik krause.
marcel dettmann
quicksand / getaway
[ostgut tonträger o-ton 03]
kam im berghain – wen wundert’s? – schon häufig genug zum einsatz, und wie es nun mal bei labels mit clubzugehörigkeit so ist: die tracks sind dafür einfach wie gemacht. daheim kommt die a-seite vielleicht etwas schwach auf der brust daher, aber die echo-sequenz verfehlt mit der nötigen anlage und optischer untermalung ihre effekte nicht. die b-seite ist tranciger, nicht mein fall.
jake fairley
cn tower
[sender send007]
was hat er für tolle platten gemacht, bevor auch er in poppigere gefilde abdriftete. andererseits kann niemand verlangen, davon noch dutzende neue aufgüsse zu bringen, weil das irgendwann wirklich langweilig wird. man sollte sich also lieber hieran erfreuen, weil das nach wie vor schön tiefe techhouse-tracks sind, denen man die sechs jahre auf dem buckel wirklich nicht anmerkt. war definitiv seine beste phase als produzent, jede sender von ihm eigentlich blind zu kaufen und die hier somit überfällig.
carsten jost
pinksilver
[sender send016]
mit ein paradebeispiel, wie man mit wenig mitteln dennoch tracks mit atmosphäre und dem nötigen druck erzeugt. auf der b-seite besonders deutlich, weil dort nicht mal erhöhtes tempo vonnöten ist. die a-seite brennt sich mit ihrer melodie eh ins gehirn. immer noch makellos.
jochen heib
arise
[senior solution management ssm02]
wenn es ein neues label aus dem kompakt-vertrieb verstanden hat, mit qualität zu überzeugen, dann dieses. kaufen kann man alle drei, die wahl fiel nur erstmal auf die, weil der titel wirklich wörtlich genommen werden kann, da die sequenz sich tatsächlich erst von ihrer lautstärke her erheben muss, um im letzten drittel zusammen mit der hintergrundmelodie ihren zenith zu erreichen. zeigt mal wieder, dass es die einfachsten ideen immer noch bringen.
die „version“ auf der b-seite ist das selbe nochmal ohne fläche, dafür mit mehr knarz, voll funktional und die ep damit der beste beweis, wie minimaler techno heutzutage möglich sein kann, wenn man denn will.
the black e
found on the floor of the foundry
[sleep debt sd005]
cristian vogel und ben mallott, die mal eben spaß daran finden, bei „y-o-y jack“ ihre variante von acid-house zu kredenzen, „spider power“ ist schon fast typisch düsterer vogel-bassline-techno, bei dem das langsamere tempo sein übriges tut. der „? remix“ des openers filtert das sprachsample und fügt eine bassline alter schule hinzu. ist nett, mehr aber nicht. „ho ho ho“ war bereits auf der „seed records presents… soviet„-compilation drauf, die für kurze zeit für lau über bleep zu haben war, wurde hier auch schon besprochen.